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Warzenstop Infectopharm

Document: 04.08.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

WarzenStop InfectoPharm®

7,5 mg wirkstoffhaltiges Pflaster

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Salicylsäure

1 Pflaster enthält 7,5 mg Salicylsäure (Ph. Eur.)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Wirkstoffhaltiges Pflaster

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Zur Entfernung übermäßiger Verhornung bei Warzen.

WarzenStop InfectoPharm wird angewendet bei Kindern ab 1 Jahr und Erwachsenen.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Soweit nicht anders verordnet das Warzenpflaster mit dem rosa Kern direkt auf die Warze kleben.

Kinder

WarzenStop InfectoPharm darf bei Säuglingen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Bei Kindern sollen nicht gleichzeitig mehrere Pflaster angewendet werden.

Die für die topische Anwendung von Saliyclsäure einzuhaltende Höchstdosis (Erwachsene täglich maximal 2,0 g, Kinder 0,2 g pro Woche) werden bei Anwendung von Pflastern praktisch nicht erreicht.

Art der Anwendung

Auf die mit Wasser und Seife gründlich gereinigte und gut abgetrocknete Hautstelle wird das von der Folie abgezogene Hautschutzpflaster so aufgeklebt, dass die gesunde Haut um die Warze abgedeckt wird. Anschließend wird das Warzenpflaster mit dem rosa Kern direkt auf die Warze geklebt.

Sollte die Warze kleiner sein als die Aussparung im Hautschutzpflaster, so decken Sie die gesunde Haut um die Warze mit einer handelsüblichen Fettcreme ab.

Sollte die Warze größer sein als die Aussparung im Hautschutzpflaster, so bringen Sie das Warzenpflaster mittig auf die Warze auf.

Nach ca. 3 Tagen wird das Pflaster abgenommen und die betreffende Stelle heiß gewaschen. Versuchen Sie die Warze vorsichtig abzulösen.

Vor einer Wiederholung der Behandlung sollte man 3-5 Tage warten, da eine Wirkung oft erst nach einigen Tagen eintritt. Auf jeden Fall sollte vor einer wiederholten Anwendung ein Arzt befragt werden.

4.3    Gegenanzeigen

•    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Salicylate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

•    Säuglinge

•    geschädigte Haut (z. B. Entzündungen, Wunden, Ekzeme)

WarzenStop InfectoPharm sollte bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) nur nach strenger Indikationsstellung angewendet werden.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

WarzenStop InfectoPharm darf nicht mit Schleimhäuten in Berührung kommen. Insbesondere ist der Kontakt mit den Augen zu vermeiden.

Salicylsäure kann örtliche Reizungen der gesunden Haut verursachen. Das Pflaster soll daher nur auf die zu behandelnde Fläche aufgebracht werden.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Salicylsäure kann die Permeation anderer lokal applizierter Arzneimittel verstärken. Die resorbierte systemisch verfügbare Salicylsäure kann die Toxizität von Methotrexat erhöhen und die hypoglykämisierende Wirkung von Sulfonylharnstoffen verstärken.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Anwendung während der Schwangerschaft darf nur kleinflächig (Fläche kleiner 5 cm2) erfolgen (siehe auch Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Bei bestimmungsgemäßer Anwendung von WarzenStop InfectoPharm darf während der Anwendung gestillt werden.

WarzenStop InfectoPharm darf nicht an der stillenden Brust angewendet werden. Die zufällige Aufnahme von Salicylsäure durch den Säugling durch Kontakt mit der behandelten Körperstelle muss vermieden werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8    Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Selten    (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Nicht bekannt    (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

•    Selten: lokale Hautreizungen (Brennen und Rötung)

•    Häufigkeit nicht bekannt: Kontakallergien

In den oben genannten Fällen sollte das Pflaster entfernt werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de, anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Da bei einer perkutanen Salicylsäureanwendung kaum Serumspiegel über 6 mg/dl erreicht werden, sind Salicylsäure-Intoxikationen bei bestimmungsgemäßer Anwendung von WarzenStop InfectoPharm im Allgemeinen nicht zu erwarten.

Mit Intoxikationssymptomen ist erst ab Serumspiegeln von mehr als 30 mg/dl zu rechnen.

Frühsymptome äußern sich in Ohrensausen, Tinnitus, Epitaxis, Übelkeit, Erbrechen, Reizbarkeit sowie Trockenheitsgefühl der Schleimhäute. Als Gegenmaßnahme genügt das Absetzen des Präparates.

Bei Intoxikationen infolge versehentlicher oder beabsichtigter Einnahme salicylsäurehaltiger Präparate können insbesondere bei Kindern Detoxikationsmaßnahmen erforderlich werden.

Weitere Maßnahmen richten sich nach den Serumsalicylatspiegeln und der klinischen Symptomatik. Gegebenenfalls sollte die Beratung eines Informationszentrums für Vergiftungsfälle in Anspruch genommen werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Dermatika, Warzenmittel und Keratolytika ATC-Code: D11AF01

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Salicylsäurehaltige Zubereitungen bewirken bei lokaler Anwendung auf der Haut eine Auflösung der interzellulären Kittsubstanzen mit nachfolgender Ablösung der Korneozyten ohne Veränderung des Keratins (keratoplastische Wirkung). In höheren Konzentrationen (über 5 %) wirkt Salicylsäure zunehmend korneolytisch und bei protahierter Anwendung unter Okklusivbedingungen aufgrund zytotoxischer Effekte epidermolytisch.

Neben der keratoplastischen Wirkung hat Salicylsäure eine antiphlogistische und eine schwach antimikrobielle Wirkung gegen grampositive und gramnegative Bakterien, pathogene Hefen, Dermatophyten und Schimmelpilze. Die minimale Hemmkonzentration für Propionibacterium acnes und Propionibacterium granulosum liegt zwischen 0,05 und 0,25 %. Das Bakterienwachstum wird im Konzentrationsbereich von 0,15-0,5 % gehemmt.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Metabolisierung von Salicylsäure erfolgt durch Konjugation mit Glycin zu Salicylursäure, mit Glucuronsäure an der phenolischen OH-Gruppe zu Etherglucuronid und an der COOH-Gruppe zu Esterglucuronid bzw. durch Hydroxylierung zu Gentisinsäure bzw. Dihydroxybenzoesäure. Die Halbwertszeit der Salicylsäure liegt im normalen Dosisbereich zwischen 2 bis 3 Stunden und kann bei hoher Dosierung infolge begrenzter Kapazität der Leber Salicylsäure zu konjugieren auf 15-30 Stunden ansteigen.

Die perkutane Resorption kann u.a. bei psoriatischer Erythrodermie bzw. Dermatosen, die mit entzündlichen oder erosiven Veränderungen der Haut einhergehen, erhöht sein.

Wie aus tierexperimentellen und humanpharmakokinetischen Untersuchungen hervorgeht, penetriert Salicylsäure in Abhängigkeit von der Grundlage und penetrationsbeeinflussenden Faktoren wie etwa dem Hautzustand rasch. Deshalb ist das Auftreten von seltenen Intoxikationen bei topischer Applikation abhängig von der galenischen Darreichungsform, der aufgetragenen Gesamtmenge, der Auftragsfläche, der Behandlungsdauer, der Behandlungshäufigkeit und dem dermatologischen Krankheitsbild.

Erst bei Erreichen von Serumwerten von mehr als 30 mg/dl durch Resorption ist mit Intoxikationssymptomen zu rechnen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a)    Akute Toxizität

Wie aus tierexperimentellen und humanpharmakokinetischen Untersuchungen hervorgeht, penetriert Salicylsäure in Abhängigkeit von der Grundlage und penetrationsbeeinflussenden Faktoren wie etwa dem Hautzustand rasch. Deshalb ist das Auftreten von seltenen Intoxikationen bei topischer Applikation abhängig von der galenischen Darreichungsform, der aufgetragenen Gesamtmenge, der Auftragsfläche, der Behandlungsdauer, der Behandlungshäufigkeit und dem dermatologischen Krankheitsbild.

Erst bei Erreichen von Serumwerten von mehr als 30 mg/dl durch Resorption ist mit Intoxikationssymptomen zu rechnen.

b)    Chronische Toxizität

Tierexperimentelle Untersuchungen mit dermaler Applikation über die Langzeitanwendung liegen nicht vor (s. akute Toxizität).

c)    Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In der umfangreichen wissenschaftlichen Literatur findet sich kein relevanter Hinweis auf eine mutagene Wirkung von Salicylsäure.

Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential von Salicylsäure liegen nicht vor.

d)    Reproduktionstoxikologie

Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tiergruppen bei systemischer Applikation teratogene Wirkungen gezeigt.

Implantationsstörungen, embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei den Nachkommen nach pränataler Exposition sind beschrieben worden.

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist jedoch mit toxischen Effekten nicht zu rechnen, da bei üblicher Anwendung toxikologisch relevante Plasmaspiegel nicht erreicht werden (s. akute Toxizität).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Glycerol 85 %, Gelatine, Gereinigtes Wasser, Amaranth (E 123)

6.2    Inkompatibilitäten

Zwischen Salicylsäure und einer Reihe von Wirk- und Hilfsstoffen sind Inkompatibilitäten bekannt, die jedoch für die Darreichungsform Pflaster nicht relevant sind.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Trocken und nicht über 25 °C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Originalpackung mit 6 Hautschutzpflastern und 6 Warzenpflastern mir rosa Kern.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH

Von-Humboldt-Str. 1

64646 Heppenheim

Tel.: 0 62 52/95 70 00

Fax: 0 62 52/95 88 44

E-Mail: kontakt@infectopharm.com

Internet: www.infectopharm.com

8.    ZULASSUNGSNUMMER(N)

6298361.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

05. November 2004

10.    STAND DER INFORMATION

Juni 2014

11 VERKAUFSABGRENZUNG

Apothekenpflichtig.

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