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Xapro Creme

Document: 04.04.2012   Fachinformation (deutsch) change

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Version 12



Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

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Jenapharm+ Logo Xapro(R)Creme

1 mg / 1 g Vaginalcreme

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1. Bezeichnung des Arzneimittels


Xapro(R)Creme

1 mg / 1 g Vaginalcreme



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Estriol


1 g Vaginalcreme enthält:

Estriol 1,0 mg


Sonstiger Bestandteil: Propylenglykol


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Vaginalcreme



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Lokale Behandlung von vulvovaginalen Estrogenmangelsymptomen nach der Menopause.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung


Während der ersten 3 Wochen 1-mal täglich 0,5 mg (ausnahms­weise, falls erforderlich, bis maximal 1,0 mg) Estriol intravaginal. Danach ist auf eine Erhaltungsdosis von 2‑mal wöchentlich 0,5 mg Estriol überzugehen. Eine vaginale Anwendung in höherer Dosierung ist nicht angezeigt.


Die Dosierung der Vaginalcreme soll nur mit Hilfe des beiliegenden Applikators erfolgen.

Eine Applikatorfüllung enthält 1 g Xapro(R)Creme mit 1,0 mg Estriol, 1/2 Applikatorfüllung enthält 0,5 g Xapro(R)Creme mit 0,5 mg Estriol.


Art und Dauer der Anwendung


Xapro(R)Cremewird am besten abends vor dem Schlafengehen mit Hilfe des Applikators tief intravaginal eingeführt bzw. auf die zu behandelnden Stellen im Genitalbereich dünn aufgetragen.


Sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung postmenopausaler Symptome ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzest mögliche Therapiedauer anzuwenden (siehe auch Abschnitt 4.4).


Vergessene Anwendung


Bei täglicher Anwendung innerhalb der ersten (2 bis) 3 Behandlungswochen


Wird die vergessene Anwendung erst am nächsten Tag bemerkt, sollte diese nicht mehr nachgeholt werden. Es ist in diesem Fall mit dem Dosierschema wie gewohnt fortzufahren.


Bei 2-maliger Anwendung pro Woche


Wird während der 2-maligen Behandlung pro Woche vergessen, das Arzneimittel zur einmal gewählten Zeit anzuwenden, ist dies so bald wie möglich nachzuholen.


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung der Behandlung sollte vor Beginn sowie regelmäßig mindestens alle 3 Monate während der Behandlung erfolgen.


Medizinische Untersuchungen/Nachuntersuchungen:


Vor Beginn bzw. Wiederaufnahme der Behandlung ist eine vollständige Eigen- und Familienanamnese der Patientin zu erheben. Weiterhin sollte die Patientin vor Beginn der Behandlung und in regelmäßigen Abständen während der Behand­lung mit Xapro(R)Cremesorgfältig körperlich und gynäkolo­gisch untersucht werden. Die Häufigkeit und Art der Unter­suchung sollte sich nach der individuellen Risikosituation der Frau richten. Die Frauen sollten darüber aufgeklärt werden, welche Veränderungen, z. B. unerwartete genitale Blutungen oder Veränderungen der Brüste, sie dem Arzt mitteilen müssen.


Vaginalinfektionen sollten vor Beginn einer Therapie mit Xapro(R)Cremespezifisch behandelt werden.


Situationen, die eine besondere ärztliche Überwachung erfordern:


Die Patientinnen sollten engmaschig überwacht werden, wenn eine der folgenden Situationen bzw. Erkrankungen vorliegt oder früher vorlag bzw. sich während einer Schwangerschaft oder einer zurückliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat. Dies gilt auch für den Fall, dass eine der nachfolgend genannten Situationen oder Erkrankungen im Laufe der aktuel­len Behandlung mit Xapro(R)Cremeauftritt bzw. sich verschlechtert:



Gründe für einen sofortigen Therapieabbruch:


Die Therapie ist bei Auftreten einer Gegenanzeige sowie in den folgenden Situationen abzubrechen:



Weitere Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen:


In randomisierten (WHI-Studie) und epidemiologischen Studien wurde für eine Hormonsubstitutionstherapie mit systemisch angewendeten Estrogenen (z. B. konjugierte equine Estrogene) kombiniert mit Gestagenen oder als Estrogenmonotherapie ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, venöse Thromboembolie (VTE), koronare Herzerkrankung, Schlaganfall, wahrscheinliche Demenz, Ovarialkarzinom und Gallenblasenerkrankung fest­gestellt. Studien vergleichbarer Größe und Aussagekraft zu den Risiken einer vaginalen Estriolanwendung wurden nicht durchgeführt. Die wenigen zurzeit für eine vaginale Estriol­anwendung vorliegenden Daten weisen nicht auf einer systemi­schen Hormonsubstitutionstherapie vergleichbare Risiken hin.


Endometriumhyperplasie:


Gelegentlich können unter der Behandlung Blutungen auf­treten. Sollten Durchbruch- oder Schmierblutungen nach einigen Monaten auftreten oder nach Beendigung der Behand­lung anhalten, müssen die Ursachen abgeklärt werden. Zum Ausschluss einer malignen Entartung kann eine Endometrium­biopsie erforderlich sein.


Das Risiko für Endometriumhyperplasie und -karzinom ist bei längerfristiger systemischer Estrogenmonotherapie erhöht. Für eine vaginale Estriolmonotherapie liegen diesbezüglich keine eindeutigen Belege vor. Um eine Stimulierung der Endometriumproliferation zu vermeiden, sollte die im Abschnitt 4.2 genannte Dosierung (1-mal täglich 0,5 mg) nicht über­schritten und maximal 3 Wochen lang angewendet werden.


Hereditäres Angioödem:


Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogen zugeführte Estrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.


Hinweise:


Propylenglykol kann Schleimhautreizungen hervorrufen.


Die Therapie mit Xapro(R)Cremeist nicht empfängnisverhütend und schützt nicht vor HIV oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei einer gleichzeitigen oralen Therapie mit einigen Antibiotika (z. B. Cephalosporine, Neomycin, Ampicillin oder Tetracycline) kann es durch Hemmung der enterohepatischen Zirkulation zu einer Abschwächung der Estriolwirkung kommen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft


Xapro(R)Creme ist in der Schwangerschaft nicht indiziert. Wenn es während der Behandlung mit Xapro(R)Creme zur Schwangerschaft kommt, ist die Behandlung sofort abzubrechen.

Die meisten zurzeit vorliegenden epidemiologischen Studien, die hinsichtlich einer unbeabsichtigten Estrogenexposition des Fetus relevant sind, zeigen keine teratogenen oder fetotoxischen Wirkungen. Allerdings liegen keine Daten zur fetalen Exposition nach vaginaler Estriolanwendung vor.


Stillzeit


Xapro(R)Creme ist in der Stillzeit nicht indiziert.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Xapro(R)Cremehat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsverteilungen zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig ( 1/10)

Häufig ( 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)

Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorgan­klasse

Gelegentlich


Selten


Sehr selten


Gefäß­erkrankungen

Erhöhung des Blutdrucks



Erkrankungen des Gastro­intestinal­trakts

Übelkeit und andere gastro­intestinale Beschwerden



Skelett­muskulatur-, Bindegewebs- und Knochen­erkrankungen



Beinkrämpfe, „schwere Beine“

Erkrankungen der Geschlechts­organe und der Brustdrüse

Mastodynie (während der ersten Wochen); Schmierblutungen; zervikale Hyper­sekretion; Fluor

Uterusblutungen


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungs­ort

Ödeme mit vorübergehender Gewichtszunahme; Reizungen der Vagina mit Hitze­gefühl, Juckreiz, Brennen und Rötungen

(migräneartige) Kopfschmerzen



Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogen zugeführte Estrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.



4.9 Überdosierung


a) Symptome einer Überdosierung


Übelkeit, Erbrechen, Spannungsgefühl in den Brüsten und va­ginale Blutungen können Anzeichen einer Überdosierung sein.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung


Die Symptome lassen sich durch eine Dosisreduktion oder einen Therapieabbruch beseitigen.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Natürliche und halbsynthetische Estrogene, rein

ATC-Code: G03C A04


Der Wirkstoff, synthetisches Estriol, ist chemisch und biologisch mit dem körpereigenen humanen Estriol identisch.


Bei lokaler Applikation mindert Estriol durch Estrogenmangel bedingte Beschwerden im Bereich der Vagina. Im Vaginal­bereich zeigen sich statt atrophischer Zellbildung vorwie­gend Intermediär- und zunehmend Superfizialzellen; entzünd­liche Veränderungen bilden sich zurück und das Wiederauf­treten einer Döderlein-Flora wird begünstigt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die therapeutische Wirksamkeit von Xapro(R)Cremeerfordert eine lokale Verfügbarkeit des Wirkstoffs am Ort der Anwendung. Da eine systemische Resorption auftritt, werden hier folgende Angaben gemacht:


Resorption

Nach vaginaler Anwendung von 1 g Xapro(R)Creme(entsprechend 1 mg Estriol) wird eine mittlere maximale Estriol-Serumkonzentration von 942 pg/ml im Mittel nach 2,5 Stunden erreicht.


Verteilung

Estriol liegt im Plasma zu 8 % in freier Form vor, 91 % sind an Albumine und 1 % an SHBG (sexualhormonbindendes Globulin) gebunden.


Metabolisierung

Die Metabolisierung in der Leber führt vorwiegend zu Glukuroniden und Sulfaten.


Elimination

Die Plasmahalbwertszeit beträgt im Mittel 1,2 Stunden.

Estriol wird in Form von Konjugaten überwiegend renal und zu einem geringen Anteil über die Gallenflüssigkeit eliminiert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Wegen der ausgeprägten Unterschiede zwischen den Versuchs­tierarten untereinander sowie im Verhältnis zum Menschen besitzen tierexperimentelle Untersuchungsergebnisse mit Estrogenen nur einen beschränkten prädiktiven Wert für die Anwendung beim Menschen.

Bei Versuchstieren zeigten Estriol und andere Estrogene nach systemischer Gabe bereits in relativ geringer Dosierung einen embryoletalen Effekt. Missbildungen des Urogenitaltrakts und Feminisierung männlicher Feten wurden beobachtet.

Präklinische Daten zur vaginalen Anwendung von Estriol liegen nicht vor.

Präklinische Daten aus konventionellen Studien zur chroni­schen Toxizität, Gentoxizität und zum kanzerogenen Poten­zial zeigten keine speziellen Risiken für den Menschen au­ßer denen, die bereits in anderen Kapiteln der Fachinfor­mation beschrieben sind.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Dequaliniumchlorid, Duftstoffe (z. B. Citronenöl), Docusat-Natrium, Propylenglycol, Dimeticon (350), selbstemulgierendes Glycerolmonostearat, Mittelkettige Triglyceride, Glycerol(mono,di,tri)alkanoat (C8-C18), Macrogol­cetylstearylether (Ph. Eur.) (25 EO), Gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre


Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch:

Nach Anbruch soll Xapro(R)Creme nicht länger als 6 Monate verwendet werden.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C lagern


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Tube (Aluminium) mit Vaginalcreme in Faltschachtel zusammen mit Applikator.


Packung mit 1 Tube zu 35 g Vaginalcreme N-Größe*

und 1 Applikator


Packung mit 1 Tube zu 50 g Vaginalcreme N-Größe*

und 1 Applikator


* N-Größe entsprechend Packungsgrößenverordnung, optionale Angabe


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen



7. Inhaber der Zulassung


Jenapharm GmbH & Co. KG

Otto-Schott-Straße 15

07745 Jena


Telefon 03641 – 648888

Telefax 03641 – 648889



E-Mail: frauengesundheit@jenapharm.de



8. Zulassungsnummer


6215143.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


30.09.1997/11.01.2012



10. Stand der Information


April 2012



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig



Xapro(R) Creme, Zul.-Nr. 6215143.00.00

Fachinformation, Stand 04/2012