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Xipa Tad 20mg

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_ ____________________Fachinformation_______________________________

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (SPC)


_____________________________Xipa TAD® 10 mg/ -20 mg/ -40 mg

1. Bezeichnung der Arzneimittel

Xipa TAD® 10 mg

Xipa TAD® 20 mg

Xipa TAD® 40 mg


2. Qualitative und quantitative Zusam­mensetzung

Wirkstoff: Xipamid


1 Tablette Xipa TAD 10 mg/- 20 mg/- 40 mg enthält 10 mg/20 mg/40 mg Xipamid.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Tabletten

Xipa TAD 10 mg

Xipa TAD 10 mg ist eine gelbe, runde Tablette mit Bruchkerbe.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden


Xipa TAD 20 mg

Xipa TAD 20 mg ist eine weiße, runde Tablette mit Bruchkerbe.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden


Xipa TAD 40 mg

Xipa TAD 40 mg ist eine hellgrüne, runde Tablette mit Bruchkerbe.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

  • arterielle Hypertonie

  • kardiale, renale und hepatogene Ödeme.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der An­wendung

Es gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Sowohl bei Hypertonie als auch bei Ödemen nehmen Erwachsene 1-mal täglich 10-20 mg Xipamid.

Zur Behandlung von Ödemen können Dosie­rungen von bis zu 40 mg Xipamid erforder­lich sein.

Bei höhergradig eingeschränkter Nieren­funktion kann die Dosierung auf bis zu 80 mg Xipamid täglich gesteigert werden.

Die Erhöhung der Dosis auf über 80 mg Xipamid pro Tag wird nicht empfohlen.


Zusätzlich für Tabletten 40 mg:

Nach erfolgter Ödemausschwemmung kann zur Verhinderung eines Rückfalls auf 20 mg oder 10 mg Xipamid umgestellt werden.

Nach Langzeitbehandlung sollte Xipamid ausschleichend abgesetzt werden.

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Leberfunktionsstörungen sollte Xipamid der Einschrän­kung entsprechend dosiert werden.


Eingeschränkte Herzfunktion

Bei schwerer kardialer Dekompensation kann die Resorption von Xipamid deutlich einge­schränkt sein.


Kinder

Bei Kindern sollte Xipamid nicht angewen­det werden, da die Sicherheit und Wirksam­keit in dieser Population nicht nachgewiesen wurde.


Die Tabletten sind unzerkaut, mit ausrei­chend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) am besten morgens nach dem Frühstück einzu­nehmen.


4.3 Gegenanzeigen

Xipamid darf nicht angewendet werden:

bei Überempfindlichkeit gegenüber Xipa­mid, anderen Sulfon­amidderivaten oder Thiaziden oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels

bei schweren Leberfunktionsstörungen (Präcoma und Coma hepaticum)

bei therapieresistenter Hypokaliämie

bei schwerer Hyponatriämie

bei Hyperkalzämie

bei Hypovolämie

bei Gicht

Schwangerschaft

Stillzeit

Hereditärer Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption

Kindern


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnah­men für die Anwendung


Warnhinweise

Bei Lebererkrankungen kann es unter der Behandlung mit Thaziddiuretika und damit verwandten Substanzen zu einer hepatischen Encephalopathie kommen. In diesem Fall ist Xipa TAD 10 mg /- 20 mg /- 40 mg sofort abzusetzen.

Bei chronischem Diuretika-Abusus kann ein Pseudo-Bartter-Syndrom mit der Folge von Ödemen auftreten. Diese Ödeme sind Aus­druck eines Anstiegs des Renins mit der Folge eines sekundären Hyperaldosteronis­mus.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung des Arzneimittels

Wasser- und Elektrolythaushalt:

Natriumplasmaspiegel:

Dieser ist vor Therapiebeginn sowie in regelmäßigen Ab­ständen während der Behandlung zu kontrollieren. Grundsätzlich kann es unter jeder Diuretikatherapie zu einer Hyponatriämie mit bisweilen sehr ernsten Folgen kommen. Da ein Abfall des Natriumplasmaspiegels zunächst asympto­matisch verlaufen kann, ist eine regelmäßige Kontrolle unverzichtbar; bei älteren Patien­ten und Patienten mit Leberzirrhose sind engmaschige Kontrollen durchzuführen (vgl. Nebenwirkungen und Überdosierung).


Kaliumplasmaspiegel:

Wie bei anderen Diuretika kann es während einer Langzeit­therapie mit Xipamid zu einer Hypokaliämie kommen. Die Serumelektro­lyte (insbesondere Kalium, Natrium, Cal­cium), Bikarbonat, Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure sowie Blutzucker sollen regelmä­ßig kontrolliert werden. Kalium-Substitution kann erforderlich werden, insbesondere bei älteren Patienten, bei denen eine ausrei­chende Kalium-Ein­nahme nicht gewährleis­tet ist.

Der Abfall des Kaliumplasmaspiegels bis hin zur Hypokaliämie stellt das Hauptrisiko einer Behandlung mit Thiaziddiuretika und damit eng verwandten Arzneistoffen dar. Das Auftreten einer Hypokaliämie (Kaliumplas­ma­spiegel <3,4 mmol/l) ist insbesondere im Falle eines stärkeren Flüssigkeitsverlustes (z. B. durch Erbrechen, Diarrhoe oder intensives Schwitzen) und bei Risikogruppen, d.h. bei älteren und/oder unterernährten und/oder mehrfach medikamentös behandelten Pati­enten sowie bei Patienten mit Leberzirrhose und Ödem- bzw. Aszitesbildung, ferner bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und solchen mit Herzinsuffizienz zu ver­meiden. Bei diesem Patientenkreis wird durch eine Hypokaliämie auch die Kardiotoxizität von Herzglykosiden sowie das Risiko von Herz­rhythmusstörungen erhöht. Hypovolämie oder Dehydratation sowie wesentliche Elek­tro­lytstörungen oder Störungen im Säure-Basen-Haushalt müssen korrigiert werden. Dies kann die zeitweilige Ein­stellung der Behandlung mit Xipamid erfordern.

Ebenfalls zu den Risikopatienten zählen Personen mit einem langen QT-Intervall, und zwar unabhängig davon, ob dieses angeboren oder iatrogen erworben ist. Das Vorliegen einer Hypokaliämie sowie einer Bradykardie begünstigt dann das Auftreten schwerer Herzrhythmusstörungen, insbesondere der möglicherweise tödlich verlaufenden Torsade de pointes.

In allen oben genannten Fällen sind häufi­gere Kontrollen des Kaliumplasmaspiegels erforderlich, wobei die erste Kontrolle in der ersten Woche nach Therapiebeginn erfolgen sollte. Eine Hypokaliämie muss korrigiert werden.


Calciumplasmaspiegel:

Unter einer Behandlung mit Thiaziddiuretika und damit verwandten Arzneistoffen kann es zu einer verminderten Calciumausscheidung im Urin sowie zu einem geringfügigen, vorübergehenden Anstieg des Calciumplas­maspiegels kommen. Eine manifeste Hyper­kalzämie kann auch auf dem Boden eines nicht erkannten Hyperparathyreoidismus entstanden sein.

Vor einer eventuellen Untersuchung der Nebenschilddrüsenfunktion ist die Therapie abzubrechen.


Blutzuckerspiegel:

Bei Diabetikern ist der Blutzuckerspiegel insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Hypokaliämie engmaschig zu kontrol­lieren.


Harnsäurespiegel:

Bei Patienten mit Hyperurikämie kann eine verstärkte Neigung zu Gichtanfällen beste­hen.


Nierenfunktion und Diuretika:

Thiaziddiuretika und damit verwandte Arz­neistoffe sind nur bei normaler bzw. höchs­tens geringfügig eingeschränkter Nieren­funktion (Kreatininserumspiegel <25 mg/l bzw. <220 µmol/l bei einem Erwachsenen) voll wirksam. Bei älteren Patienten ist dieser Serumkreatininwert nach Alter, Gewicht und Geschlecht des jeweiligen Patienten entspre­chend anzupassen.

Hypovolämie, hervorgerufen durch Diuretika bedingten Wasser- und Natriumverlust zu Therapiebeginn, führt zu einer Verminde­rung der glomerulären Filtration. Dadurch kann es zu einem Anstieg des Harnstoff-Stickstoffs im Blut (BUN) und des Serumkreatinins kommen. Diese vorüberge­hende funktionelle Niereninsuffizienz bleibt bei Nierengesunden ohne Folgen, kann eine vorbestehende Niereninsuffizienz aber ver­schlechtern.

Bei einer therapieresistenten Entgleisung des Elektro­lythaushaltes sollte die Therapie abgebrochen werden.


Die Anwendung von Xipa TAD 10 mg/- 20 mg/ - 40 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Xipa TAD 10 mg /- 20 mg /- 40 mg nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die folgenden Wechselwirkungen sind für Thiaziddiuretika und damit verwandte Arz­neistoffe berichtet worden und können daher auch für Xipamid relevant sein.

Die antihypertensive Wirkung von Xipamid kann durch andere Diuretika, Antihyperten­siva, Betarezeptoren­blocker, Nitrate, Vaso­dilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva und Alkoholge­nuss verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Xipa TAD 10 mg /- 20 mg /- 40 mg und Schlei­fendiuretika ist das Risiko von Störungen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes erhöht. Entsprechende engmaschige Kon­trollen sind daher erforderlich.

Die antihypertensive und diuretische Wir­kung von Xipamid kann vermindert werden durch gleichzeitige Einnahme von Salicy­laten oder anderen nichtsteroidalen Anti­phlogistika (z. B. Indometacin).

Die Wirkungen von Antidiabetika, Serum­harnsäure senkenden Medikamenten, Noradrenalin und Adrenalin können abge­schwächt werden.


Von folgenden Kombinationen wird abgera­ten:

Lithium:

Bei gleichzeitiger Lithiumtherapie wird die kardio- und neurotoxische Wirkung des Lithiums verstärkt. Ist die Diuretikatherapie dennoch unumgänglich, sind eine eng­ma­schige Kontrolle des Lithiumblutspiegels und eine Dosierungsanpassung erforderlich.


Bei folgenden Kombinationen sind beson­dere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich:

Torsade de pointes-induzierende Substanzen:

Klasse Ia Antiarrhythmika (z.B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid),

Klasse III Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid),

Bestimmte Antipsychotika: Phenothiazine (z.B. Chlorpromazin, Cyamemazin, Levo­mepromazin, Thioridazin, Trifluoperazin), Benzamide (z.B. Amisulprid, Sulpirid, Sultoprid, Tiaprid), Butyrophenone (z.B. Droperidol, Haloperidol),

Andere: Bepridil, Cisaprid, Diphemanil, Erythromycin i.v., Halofantrin, Mizolastin, Pentamidin, Sparfloxacin, Moxifloxacin, Vincamin i.v.

Erhöhtes Risiko von ventrikulären Arrhyth­mien, insbe­sondere Torsade de pointes (begünstigt durch Hypo­kaliämie).

Kontrolle auf Hypokaliämie und ggf. Kor­rektur, bevor mit dieser Kombination begon­nen wird. Klinische Kontrolle, Kontrolle der Plasmaelektrolyte und EKG-Überwachung.

Es sollten bevorzugt Substanzen verwendet werden, die bei gleichzeitig vorhandener Hypokaliämie keine Torsade de pointes hervorrufen.


Nichtsteroidale Antiphlogistika (systemisch), inklusive selektive COX-2 Inhibitoren, hoch dosierte Salicylsäure (> 3 g/Tag):

Mögliche Reduktion der blutdrucksenkenden Wirkung von Xipamid.

Risiko eines akuten Nierenversagens bei Dehydratation (Verminderung der glomeru­lären Filtration). Für ausreichende Flüssig­keitszufuhr ist zu sorgen, und die Nieren­funktion ist bei Therapiebeginn zu kontrol­lieren. Bei hoch dosierter Salicylateinnahme kann die toxische Wirkung des Salicylates auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden.


ACE-Hemmer:

Risiko eines starken Blutdruckabfalls und/oder eines akuten Nierenversagens bei Therapiebeginn mit einem ACE-Hemmer bei Patienten mit bereits bestehendem Natrium­mangel (insbesondere bei Nierenarterien­stenose).

Wenn bei Hypertonie eine vorangegangene Diuretikatherapie möglicherweise zu einer Natriumverarmung geführt hat, ist es not­wendig

  • entweder das Diuretikum drei Tage vor Beginn der ACE-Hemmer-Therapie abzuset­zen und dann ggf. zusätzlich ein Kalium ausschwemmendes Diuretikum anzuwenden

  • oder die ACE-Hemmer-Therapie mit niedri­ger Dosis zu beginnen und dann allmählich zu steigern.

Bei dekompensierter Herzinsuffizienz sollte mit einer sehr niedrigen ACE-Hemmer-Dosis begonnen werden, möglichst nachdem die Dosierung des gleichzeitig verabreichten Kalium ausschwemmenden Diuretikums reduziert worden ist.

Auf jeden Fall ist die Nierenfunktion (Bestimmung des Serumkreatinins) in den ersten Wochen einer ACE-Hemmer-Therapie zu kontrollieren.


Sonstige Mittel mit Kaliumspiegel senkender Wirkung:

Amphotericin B (i.v.)

Gluko- und Mineralokortikoide (systemisch)

Tetracosactid

stimulierende Laxantien

Erhöhtes Risiko einer Hypokaliämie (addi­tive Wirkung).

Kontrolle und ggf. Korrektur des Kalium­plasmaspiegels. Dies ist insbesondere unter einer Behandlung mit Herzglykosiden zu beachten.


Baclofen:

Verstärkung der blutdrucksenkenden Wir­kung.

Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu sorgen, und die Nierenfunktion ist zu Thera­piebeginn zu kontrollieren.


Herzglykoside:

Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie, die die toxischen Nebenwirkungen der Digi­talisglykoside verstärken. Kontrolle des Kaliumplasmaspiegels und EKG-Überwa­chung, ggf. Anpassung der Therapie.


Bei folgenden Kombinationen sind ferner Wechselwirkungen möglich:

Kalium sparende Diuretika (Amilorid, Spironolacton, Triamteren):

Auch wenn diese Kombination bei bestimmten Patienten sinnvoll ist, kann es zu Hypokaliämien oder Hyperkaliämien (insbe­sondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Diabetes) kommen. Kontrolle des Kaliumplasmaspiegels und EKG, ggf. Anpassung der Therapie.


Kaliumausscheidung fördernde Diuretika (z.B. Furosemid), Glukokortikoide, ACTH, Carbenoxolon, Penicillin G, Amphotericin oder Laxantien

Die gleichzeitige Anwendung mit Xipamid kann zu ver­stärkten Kaliumverlusten führen.


Metformin:

Erhöhtes Risiko einer Metformin-induzierten Laktatazidose aufgrund der Möglichkeit einer funktionellen Niereninsuf­fizienz in Zusammenhang mit einer Diuretikatherapie, ins­besondere bei einer Behandlung mit Schleifendiuretika.

Metformin ist daher nicht anzuwenden, wenn das Serum­kreatinin 15 mg/l (135 µmol/l) bei Männern bzw. 12 mg/l (110 µmol/l) bei Frauen übersteigt.


Jodhaltige Kontrastmittel:

Bei einer durch Diuretika verursachten Dehydratation besteht ein erhöhtes Risiko von akutem Nierenversagen, wenn jodhaltige Kontrastmittel (insbesondere in hohen Dosen) verwendet werden.

Rehydratation vor Verabreichung des jodhaltigen Kontrast­mittels.


Trizyklische Antidepressiva (Imipramintyp), Neuroleptika:

Blutdrucksenkende Wirkung und erhöhtes Risiko einer ortho­statischen Hypotonie (additive Wirkung).

Calcium(salze):

Risiko einer Hypercalcämie durch vermin­derte Calciumaus­scheidung im Urin.


Ciclosporin, Tacrolimus:

Risiko erhöhter Kreatininspiegel im Serum ohne Änderung der zirkulierenden Ciclospo­rinspiegel, auch bei normalem Wasser- und Natriumhaushalt.


Kortikoide, Tetracosactid (systemisch):

Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung (Wasser- und Natriumretention durch Kortikoide).


Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat)

Risiko einer verstärkten Knochenmarkstoxi­zität, insbe­sondere einer Verminderung der Granulozyten.


Chinidin

Ausscheidung kann vermindert werden.


Muskelrelaxantien vom Curare-Typ

verstärkte und verlängerte Wirkung.


Colestipol und Colestyramin

Die Resorption von Xipamid wird vermut­lich vermindert.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Generell ist während der Schwangerschaft von einer Diureti­katherapie abzusehen. Ferner sind Diuretika unter keinen Um­ständen in der Behandlung schwanger­schaftsbedingter, al­so physiologischer Öde­me einzusetzen, zumal es unter diesen Subs­tanzen zur fetoplazentären Ischämie mit dem Risiko ei­ner fetalen Wachstumsstörung kommen kann.


Stillzeit

Vom Stillen ist abzusehen. Xipamid tritt in die Muttermilch über.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüch­tigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Schwangerschaft

Es liegen keine Erfahrungen mit einer Anwendung von Xipamid bei Schwangeren vor. In Tierstudien traten reproduktionstoxi­sche Effekte auf (siehe Abschnitt 5.3).

Thiaziddiuretika passieren die Plazenta und können beim ungeborenen oder neugebore­nen Kind zu Elektrolytver­änderungen, Hypoglykämie sowie zu einer hämolytischen Anämie und Thrombozytopenie führen. Für Xipamid liegen keine Untersuchungen zum diaplazentaren Übertritt vor.

Generell sind Diuretika wie Xipamid auf­grund ihrer pharma­kologischen Wirkung in der Schwangerschaft kontraindi­ziert. Ferner sind Diuretika unter keinen Umständen in der Behandlung schwangerschaftsbedingter, also physiologischer Ödeme einzusetzen, zumal es unter diesen Substanzen zur fetoplazentären Ischämie mit dem Risiko einer fetalen Wachstumsstörung kommen kann.


Stillzeit

Da nicht bekannt ist, ob Xipamid in die Muttermilch übergeht, ist die Einnahme von Xipa TAD 10 mg /- 20 mg /- 40 mg in der Stillzeit kontraindiziert.


4.8 Nebenwirkungen

Unter Thiaziddiuretika und damit verwand­ten Arzneistoffen, darunter auch Xipamid, kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen. Die Mehrzahl der Nebenwirkungen bezüglich klinischer und laborchemischer Parameter ist dosisabhängig.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Blut und lymphatisches System:

Sehr selten: Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie (Been­digung der Therapie).


Nervensystem:

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Mund­trockenheit, Müdigkeit, Schwitzen.


Psychiatrische Störungen:

Häufig: Antriebsarmut, Lethargie, Angst, Agitiertheit.


Herz und Kreislauf:

Häufig: Orthostatische Hypotonie, Herz­klopfen.

Bei hoher Dosierung ist insbesondere bei Vorliegen von Venenerkrankungen das Risiko von Thrombosen und Embolien erhöht.


Gastrointestinaltrakt:

Häufig: Oberbauchbeschwerden, krampfar­tige Schmerzen im Bauchraum, Diarrhö, Obstipation.

Selten: Hämorrhagische Pankreatitis (Been­digung der Therapie).


Leber-Galle:

Selten: Akute Cholecystitis bei bestehender Cholelithiasis (Beendigung der Therapie).

Sehr selten: Ikterus.


Metabolismus und Ernährungsstörungen:

Selten: Hyperlipidämie.

Ein latenter Diabetes kann zum Vorschein kommen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus kann eine Erhöhung der Blutzuckerwerte auftreten.


Haut und Unterhautbindegewebe:

Selten: Allergische Hautreaktionen (Pruritus, Erythem, Urtikaria, chronische Photo­sensi­bilität) (Beendigung der Therapie).


Augen

Selten: Geringgradige Sehstörungen; Ver­stärkung einer bestehenden Myopie (Beendi­gung der Therapie).


Bewegungsapparat:

Häufig: Muskelspasmen und -krämpfe.


Störungen des Elektrolyt- (Salz-) und Flüs­sigkeitshaushalts:

Sehr häufig: Hypokaliämie, die sich äußern kann in Symptomen wie Übelkeit, Erbre­chen, EKG-Veränderungen, gesteigerter Glykosid­empfindlichkeit, Herzrhythmus­störungen oder Hypotonie der Skelettmus­kulatur; Hypomagnesiurie, die sich nur gelegentlich als Hypomagnesiämie äußert, da Magnesium aus dem Knochen mobilisiert wird.


Häufig werden während einer Behandlung mit Xipa TAD 10 mg /- 20 mg /- 40 mg als Folge der vermehrten Flüssigkeits- und Elektrolytausscheidung entsprechende Störungen beobachtet. Daher sind regelmä­ßige Kontrollen bestimmter Blutwerte (insbesondere Kalium, Natrium und Kalzium) angezeigt.


Nieren und Harnwege:

Häufig: Störungen des Elektrolyt- und Flüs­sigkeits­haushalts wie Dehydratation, Hypo­natriämie, Hypomagnesiämie und hypochlo­rämische Alkalose; reversibler Anstieg stick­stoff­haltiger harnpflichtiger Stoffe (Harn­stoff, Kreatinin), vor allem zu Behandlungs­beginn; Anstieg des Serumharnsäurespiegels und Auslösung von Gichtanfällen bei prädis­ponierten Patienten.

Sehr selten: Akute interstitielle Nephritis.

Bei exzessiver Diurese kann es infolge Hypovolämie zu Hämokonzentration und in seltenen Fällen zu Konvulsionen, Benom­menheit, Verwirrtheitszuständen und Kreis­laufkollaps kommen.


Nieren und Harnwege

Infolge erhöhter Natriumverluste über die Niere kann es - insbesondere bei einge­schränkter Zufuhr von Kochsalz - zu Natri­ummangelzuständen mit entsprechenden Krankheitszeichen kommen (Teilnahmslo­sigkeit (Apathie), Wadenkrämpfe, Appetitlo­sigkeit, Schwächegefühl, Schläfrigkeit, Erbrechen und Verwirrtheitszustände).

Insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kaliumzufuhr oder erhöhten Kaliumverlus­ten (z.B. bei Erbrechen oder chronischem Durchfall, sehr starkem Schwitzen) kann als Folge erhöhter Kaliumausscheidung über die Niere ein Kaliummangelzustand auftreten, der sich in Symptomen wie Muskelschwä­che, Missempfindungen in den Gliedmaßen (Parästhesien), Lähmungen (Paresen), Erbre­chen, Verstopfung, übermäßiger Gasan­sammlung im Magen-Darm-Trakt (Meteo­rismus), übermäßiger Harnausscheidung (Polyurie), krankhaft gesteigertem Durstge­fühl mit übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme (Polydipsie) und Pulsunregelmäßigkeiten (z.B. Reizbildungs- und Reizleitungsstörun­gen des Herzens) äußern kann. Schwere Kaliumverluste können zu einer Darmläh­mung (paralytischer Ileus) oder zu Bewusst­seinsstörungen bis zum Koma führen.

Erhöhte Kalziumausscheidung über die Niere kann zu einem Kalziummangelzustand füh­ren. Dieser kann in seltenen Fällen einen Zustand neuromuskulärer Übererregbarkeit (Tetanie) auslösen.

Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeits­verluste unter Behandlung mit Xipa TAD 10 mg kann sich eine metabolische Alkalose (Anstieg des pH-Wertes im Blut) entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose verschlechtern.

Bei erhöhten Magnesiumverlusten über die Niere kann als Folge ein Magnesiummangel­zustand auftreten, in seltenen Fällen wurde eine Tetanie oder das Auftreten von Herz­rhythmusstörungen beobachtet.


Allgemeine Störungen:

Selten Anaphylaktoide Reaktionen.


4.9 Überdosierung

Besondere Hinweise:

Die Therapie sollte abgebrochen werden bei:

- therapieresistenter Entgleisung des Elektrolythaushaltes

- orthostatischen Regulationsstörungen

- Überempfindlichkeitsreaktionen

- ausgeprägten gastrointestinalen Beschwer­den

- zentralnervösen Störungen

- Pankreatitis

- Blutbildveränderungen (Anämie, Leukope­nie, Thrombozytopenie)

- akuter Cholecystitis

- Auftreten einer Vaskulitis

- Verschlimmerung einer bestehenden Kurz­sichtigkeit.


Akute Intoxikationen äußern sich vor allem durch Störungen des Wasser- und Elektro­lythaushaltes (Hyponatriämie, Hypokaliä­mie). Klinisch kann es zu Übelkeit, Erbre­chen, Blutdruckabfall, Krämpfen, Schwin­delgefühl, Schläfrigkeit, Verwirrtheitszu­ständen, Polyurie oder Oligurie bis hin zu Anurie (durch Hypovolämie) kommen.


Sofortmaßnahmen: Entgiftung durch Verab­reichung von Medizinalkohle. Danach Wie­derherstellung eines normalen Wasser- und Elektrolythaushaltes in einem darauf spezia­lisierten Zentrum.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Diuretikum

ATC-Code: C03BA10


Xipamid ist ein Diuretikum, das im früh­distalen Tubulus die Natriumchlorid-Rück­resorption hemmt und primär zur Chlorurese und Natriurese, sekundär zur Vermehrung des Harnflusses durch osmotisch gebundenes Wasser führt. Durch Zunahme des Flusses im spätdistalen Tubulus kommt es zur Stimula­tion der Kaliumsekretion. Auch Bicarbonat, Calcium und Magnesium werden akut ver­mehrt ausgeschieden.

Xipamid erreicht seinen Angriffspunkt von der peritubu­lären (Blut-)Seite her, der Wirkmechanismus unterscheidet sich daher trotz struktureller Verwandt­schaft von dem der Thiazide. Xipamid beeinflusst weder die renale Hämodynamik noch die glomeruläre Filtrationsrate und ist bis zur terminalen Niereninsuffizienz wirksam.

Die diuretische Wirkung tritt nach ca. 1 Stunde ein und erreicht ihr Maximum zwi­schen der 3. und der 6. Stunde. Die Natrium- und Chloridausscheidung liegt für 12 bis 24 Stunden über dem Basalwert, sodass kein Rebound-Effekt stattfindet. Die Schwellen­dosis liegt bei ca. 5 mg oral verabreichtem Xipamid. Über 80 mg werden keine weiteren Salurese und Diurese erzielt.

Der antihypertensive Effekt von Xipamid kommt bei Therapiebeginn durch die Ernied­rigung des Extrazellu­larvolumens zustande, mit der Folge eines herabgesetzten periphe­ren Widerstandes. Bei längerer Anwendung normali­siert sich das Extrazellularvolumen bei erhaltener anti­hypertensiver Wirkung, die durch eine Abnahme der Natrium­konzentra­tion in der Gefäßwand und damit durch eine ver­ringerte Ansprechbarkeit auf Noradrena­lin bedingt sein könnte. Der maximale blut­drucksenkende Effekt wird nach 2 bis 3 Wochen erreicht.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Etwa 1 Stunde nach Applikation sind die maximalen Plasma­konzentrationen von Xipamid erreicht. Die Proteinbindung beträgt 99 %. Nach einmaliger Gabe liegt die Elimi­nationshalbwertzeit bei ca. 7 Stunden.

Die orale Resorption von Xipamid erfolgt vollständig.

Bei Niereninsuffizienz ist die Halbwertzeit klinisch nicht relevant auf 9 Stunden verlän­gert, bei Leber­zirrhose bleibt sie trotz erhöhter Xipamid-Plasmaspiegel unverän­dert.

Die renale Ausscheidung der unveränderten Substanz beträgt 30-40 %. Die extrarenale Elimination (insgesamt ca. 2/3 des nativen Xipamids) erfolgt zur Hälfte durch Glucuro­ni­dierung. Der so entstehende inaktive Metabolit wird über die Niere ausgeschieden, der Rest über den Darm.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die Fertilität von Ratten wurde durch die Xipamid-Behand­lung nicht beeinflusst. In Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen war Xipamid nicht teratogen. Es wurden jedoch in maternaltoxischer Dosie­rung embryo­toxische Effekte beobachtet. In Peri-/Postnatalstudien an Ratten induzierte Xipamid fetotoxische Effekte. In vitro- und in vivo-Studien ergaben keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potenzial. Studien zur Kanzerogenität liegen nicht vor.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Xipa TAD 10 mg:

Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Povi­don (K-Wert 25), Cetylalkohol (Ph.Eur.), Lactose-Monohydrat, hochdisperses Silici­umdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Eisenoxidhydrat x H2O.


Xipa TAD 20 mg:

Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Povi­don (K-Wert 25), Cetylalkohol (Ph.Eur.), Lactose-Monohydrat, hochdisperses Silici­umdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich].

Xipa TAD 40 mg:

Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Povi­don (K-Wert 25), Cetylalkohol (Ph.Eur.), Lactose-Monohydrat, hochdisperses Silici­umdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Eisenoxidhydrat x H2O,

Indigocarmin, Aluminiumsalz.


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbe­wahrung

Nicht über +25°C, vor Licht geschützt im Umkarton lagern/aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blister mit 10 Tabletten

Xipa TAD 10 mg/- 20 mg/- 40 mg sind in Packungen mit 30 Tabletten (N1), 50 Tabletten (N2) und 100 Tabletten (N3) und in Anstaltspackungen mit 500 (10 x 50) Tabletten und in Anstaltspackungen mit 5000 Tabletten erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

27472 Cuxhaven

Tel.: (04721) 606-0

Fax: (04721) 606-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de


8. Zulassungsnummern

Xipa TAD 10 mg:

Zul.-Nr.: 53830.00.00


Xipa TAD 20 mg:

Zul.-Nr.: 53830.01.00


Xipa TAD 40 mg:

Zul.-Nr.: 53830.02.00


9. Datum der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung

22.09.2004


10. Stand der Information

März 2008


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig.

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