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Xylocitin -Cor 2% 10ml

Document: 25.11.2008   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Xylocitin®-cor 2 % 10 ml
Injektionslösung

Wirkstoff: Lidocainhydrochlorid 1 H2O



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:


Was ist Xylocitin-cor 2 % 10 ml und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Anwendung von Xylocitin-cor 2 % 10 ml beachten?

Wie ist Xylocitin-cor 2 % 10 ml anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Xylocitin-cor 2 % 10 ml aufzubewahren?

Weitere Informationen



1. Was ist Xylocitin-cor 2 % 10 ml und wofür wird es angewendet?

Xylocitin-cor 2 % 10 mlist ein Arzneimittel zur Behandlung von bestimmten lebensbedrohenden Herzrhythmusstörungen.

Xylocitin-cor 2 % 10 ml wird angewendet bei schwerwiegend symptomatischen ventrikulären tachykarden Herzrhythmusstörungen, wenn diese nach Beurteilung des Arztes lebensbedrohend sind.

2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Xylocitin-cor 2 % 10 ml beachten?

Xylocitin-cor 2 % 10 ml darf nicht angewendet werden,



Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Xylocitin-cor 2 % 10 ml ist erforderlich



Im Zusammenhang mit der Anwendung von Lidocainhydrochlorid 1 H2O wurde über die Auslösung eines schweren Fieberanfalls (maligne Hyperthermie) berichtet. Eine Anwendung von Lidocainhydrochlorid 1 H2O bei bekannter genetischer Veranlagung zur malignen Hyperthermie ist zu vermeiden.

Ältere Menschen
Für ältere Menschen sind Dosierungen individuell unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht vorzunehmen.
Bei Anwendung von Xylocitin-cor 2 % 10 ml mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die Substrate, Inhibitoren oder Induktoren des speziellen Leberenzyms CYP3A4 sind, kann die Verstoffwechselung und damit die Plasmakonzentration von Lidocain und dessen Wirkung beeinflussen:



Eine gleichzeitige Verabreichung eines anderen Antiarrhythmikums der Klasse I sollte wegen der Gefahr des Auftretens schwerwiegender Nebenwirkungen vermieden werden.


Die Wirkung nicht-depolarisierender Muskelrelaxanzien wird durch Xylocitin-cor 2 % 10 mlverlängert.

Wichtigste Inkompatibilitäten

Xylocitin-cor 2 % 10 ml ist inkompatibel mit alkalischen Lösungen, wie Natriumhydrogencarbonat-haltigen Lösungen, sowie mitAmphotericin B, Methohexital, Phenytoin und Sulfadiazinen und darf daher nicht mit diesen gemischt werden.




Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Xylocitin-cor 2 % 10 mlsollte in der Schwangerschaft nur bei strenger Indikationsstellung und in reduzierter Dosis angewendet werden.


Lidocain passiert die Plazenta rasch. Bei Neugeborenen können hohe Lidocain-Plasmakonzentrationen eine Dämpfung des zentralen Nervensystems bewirken.


Stillzeit

Lidocain geht in geringer Menge in die Muttermilch über.

Eine Gefährdung des Säuglings bei Anwendung von Xylocitin-cor 2 % 10 mlin der Stillzeit erscheint unwahrscheinlich.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Xylocitin-cor 2 % 10 ml
Xylocitin-cor 2 % 10 ml enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle (10 ml Injektionslösung), d.h. es ist praktisch "natriumfrei".

3. Wie ist Xylocitin-cor 2 % 10 ml Anzuwenden?

Xylocitin-cor 2 % 10 ml darf nur durch in der Herz-Kreislaufbehandlung erfahrenes Fachpersonal verabreicht werden. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich über die Anwendung nicht ganz im Klaren sind.


Die Therapie sollte immer mit einer intravenösen Injektion eingeleitet und durch eine anschließende Infusionsbehandlung fortgesetzt werden, die unter EKG-Überwachung erfolgen soll.


Wird die Therapie nur mit einer Infusion eingeleitet, kann es bis zu zwei Stunden dauern, bevor ein wirksamer Blutspiegel erreicht ist.


Die folgenden Angaben gelten, soweit der Arzt Xylocitin-cor 2 % 10 mlnicht anders verordnet hat:


Intravenöse Anwendung


Initiale Bolusgabe für Erwachsene:


50 bis 100 mg bzw. 1 bis 1,5 mg/kg Körpergewicht (KG) Lidocainhydrochlorid 1 H2O (entsprechend 2,5 bis 5 ml Xylocitin-cor 2 % 10 ml; empfehlenswert ist die Verdünnung auf 1 %ige Lösung (entsprechend 5 bis 10 ml Injektionsvolumen) langsamintravenös (maximal 25 mg/Minute) über 2 bis 3 Minuten.


Bei ausbleibender Wirkung kann diese die Behandlung einleitende Injektion noch ein- oder zweimal in Abständen von 5 bis 10 Minuten wiederholt werden.


Anschließend sollte eine Dauerinfusion von 1 mg/Minute bis max. 4 mg/Minute begonnen werden. Alternativ ist eine Erhaltungsdosis von 30 µg/kg/Minute über 24 bis 30 Stunden möglich.


Unter der Dauerinfusion ist eine Kontrolle der Plasmakonzentration, die auf 3 (1,5 bis 5) µg/ml eingestellt werden sollte, zu empfehlen.


Pro Stunde sollten nicht mehr als 200 bis 300 mg Lidocainhydrochlorid 1 H2O verabreicht werden.


Endotracheopulmonale Anwendung


Erwachsene:


Die 2- bis 2,5fache Menge der für die intravenöse initiale Bolusgabe vorgesehenen Dosierung wird mit physiologischer Kochsalzlösung auf ein Gesamtvolumen von ca. 10 ml verdünnt und über den endotrachealen Tubus appliziert.


Direkt anschließend soll die Herzmassage kurz unterbrochen werden, um 3- bis 5-mal mit großem Atemzugsvolumen zu beatmen; damit wird eine optimale Verteilung in der Lunge gewährleistet.


Hinweise:


Die genaue Dosierung muss für den einzelnen Patienten individuell festgelegt werden. Die Lidocain-Infusion soll unter konstanter Kontrolle von EKG, Blutdruck und Atmung durchgeführt werden. Eine Verlängerung der PQ-Zeit bzw. Verbreiterung des QRS-Komplexes deuten auf Überdosierung hin.


Eine Dosisreduktion ist bei vermindertem Herzminutenvolumen, bei Patienten über 70 Jahren und bei Leberfunktionsstörungen angezeigt. Diese Patienten erhalten die übliche Initialdosis, gefolgt von der halben normalen Erhaltungsdosis.


Bei Niereninsuffizienz und lang dauernder Anwendung kann wegen Akkumulation noch wirksamer Metaboliten von Lidocain eine Dosisreduktion erforderlich werden.


Hinweise:


Bei der Anwendung ist zu berücksichtigen, dass bisher für kein Antiarrhythmikum der Klasse I nachgewiesen werden konnte, dass eine Behandlung der Herzrhythmusstörungen eine Lebensverlängerung bewirkt.


Nach der einleitenden Gabe von Xylocitin-cor 2 % 10 mlist zu berücksichtigen, dass die Defibrillationsschwelle kurzfristig erhöht wird.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Xylocitin-cor 2 % 10 mlzu stark oder zu schwach ist.



Art und Dauer der Anwendung


Xylocitin-cor 2 % 10 mlwird intravenös injiziert und anschließend infundiert.


Im Notfall, d.h. wenn es nicht gelingt, innerhalb kurzer Zeit einen venösen Zugang zu legen, kann Lidocain über einen Trachealtubus appliziert werden.


Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Entnahme vorgesehen. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung der Ampulle erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.


Die Dauer der Behandlung wird für den einzelnen Patienten durch den Arzt festgelegt.


Wenn eine größere Menge Xylocitin-cor 2 % 10 ml angewendet wurde als empfohlen:

Symptome einer Überdosierung


Xylocitin-cor 2 % 10 mlwirkt in niedrigen schädigenden Dosierungen als zentrales Nervenstimulans, in hohen schädigenden Dosisbereichen kommt es zu Dämpfung der zentralen Funktionen.


Eine schwere Überdosierung verläuft in 2 Phasen. Die Anzeichen sind:


1. Phase:


Sie werden unruhig, empfinden Schwindel, akustische und visuelle Störungen sowie Kribbeln, vor allem an Zunge und Lippenbereich. Die Sprache ist verwaschen, Schüttelfrost und Muskelzuckungen sind Vorboten eines drohenden generalisierten Krampfanfalls.


2. Phase:


Bei fortschreitender Überdosierung kommt es zu einer zunehmenden Funktionsstörung des Hirnstammes mit den Symptomen Atemdepression und Koma bis hin zum Tod.

Notfallmaßnahmen und Gegenmittel

werden durch den behandelnden Arzt entsprechend der Krankheitszeichen sofort eingeleitet werden.



Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Xylocitin-cor 2 % 10 mlNebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Patienten auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig

mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig

1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich

1 bis 10 Behandelte von 1 000

Selten

1 bis 10 Behandelte von 10 000

Sehr selten

weniger als 1 Behandelter von 10 000

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Allergische Reaktionen auf Xylocitin-cor 2 % 10 mlin Form von Juckreiz, Schwellung des Gewebes durch Wassereinlagerung, Verkrampfungen der Atemwege oder eines Atemnotsyndroms sowie Kreislaufreaktionen werden gelegentlich beschrieben.


Weitere nachfolgend aufgeführte Nebenwirkungen sind dosis- und altersabhängig sowie abhängig von der Injektions-/Infusionsgeschwindigkeit (siehe auch unter „Wenn eine größere Menge Xylocitin-cor 2 % 10 ml angewendet wurde als empfohlen:/Symptome einer Überdosierung“).


Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen steigt bei Patienten über 65 Jahre an.


Zentrale und periphere Störungen des Nervensystems


Benommenheit, Schwindel, Sprachstörungen, Kribbeln bis hin zu generalisierten Krämpfen


Kardiovaskuläre Störungen


Blutdruckabfall


Verlangsamter Herzschlag und AV-Blockierungen bzw. Asystolie


Proarrhythmische Wirkungen in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können.


Erhöhung der Defibrillationsschwelle bei Herz-Kreislauf-Stillstand


Respiratorische Störungen


Atemnot bis hin zu Atemstillstand


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

5. Wie ist Xylocitin-cor 2 % 10 ml aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Xylocitin-cor 2 % 10 mlist in der Originalpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Ampulle angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

6. WEITERE Informationen

Was Xylocitin-cor 2 % 10 mlenthält:

Der Wirkstoff ist Lidocainhydrochlorid 1 H2O.

1 Ampulle enthält 10 ml Injektionslösung.

1 ml Injektionslösung enthält 20,00 mg Lidocainhydrochlorid 1 H2O.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke



Wie Xylocitin-cor 2 % 10 ml aussieht und Inhalt der Packung


Xylocitin-cor 2 % 10 mlist eine farblose Flüssigkeit (Injektionslösung) in 10-ml-Ampullen.


Das Arzneimittel ist in Packungen mit

10 Ampullen mit je 10 ml Injektionslösung (N 2) erhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Str. 15

06796 Brehna


Tel.: 034954/247-0

Fax: 034954/247-100

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im
November 2008.