Zithromax I.V.
PFIZER ((Logo)) Zithromax®i.v.
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Zithromax®i.v.
500 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Azithromycin
Eine Durchstechflasche enthält 500 mg Azithromycin-Pulver (als Dihydrat) entsprechend 100 mg/ml nach Rekonstitution eines Konzentrates zur Herstellung einer Infusionslösung. Die herzustellende Infusionslösung soll eine Endkonzentration von 1 mg Azithromycin pro ml aufweisen.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Azithromycin i.v. ist bei Patienten, die eine initiale intravenöse Therapie benötigen, zur Behandlung folgender Infektionen, die durch Azithromycin-empfindliche Erreger hervorgerufen sind, indiziert:
- Im ambulanten Bereich erworbene Pneumonie inklusive Legionellose
- Unkomplizierte aszendierende Adnexitis
Hinweis
Bei schweren/intensivpflichtigen Pneumonien
und/oder bestehenden Risikofaktoren ist eine Kombinationstherapie
(z. B. mit einem Betalaktam-Antibiotikum)
erforderlich.Eine
Azithromycin-Monotherapie ist bei komplizierten Infektionen,
insbesondere bei Infektionen, bei denen Azithromycin-resistente
Erreger nicht auszuschließen sind, nichtindiziert.
Die offiziellen Leitlinien zur angemessenen Anwendung von Antibiotika sind zu beachten.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Erwachsene
Im ambulanten Bereich erworbene Pneumonie:
Die empfohlene Dosis von Zithromax i.v. beträgt
für Erwachsene 500 mg als einmal tägliche Infusion für mindestens 2
Tage. Die intravenöse Therapie sollte durch eine orale
Folgetherapie mit einer einmal täglichen Gabe von 500 mg
Azithromycin fortgeführt werden. Die gesamte Behandlungsdauer
beträgt 7 bis 10 Tage.
Unkomplizierte aszendierende Adnexitis:
Die empfohlene Dosis von Zithromax i.v. beträgt
für Erwachsene 500 mg als einmal tägliche Infusion für 1 oder 2
Tage. Die intravenöse Therapie sollte durch eine orale
Folgetherapie mit einer einmal täglichen Gabe von 250 mg
Azithromycin fortgeführt werden. Die gesamte Behandlungsdauer
beträgt 7 Tage.
Der Zeitpunkt des Wechsels von der intravenösen auf die orale Folgetherapie sollte in Abhängigkeit des klinischen Ansprechens und nach Ermessen des behandelnden Arztes erfolgen.
Ältere Patienten
Ältere Patienten erhalten ebenfalls die unter „Erwachsene“ beschriebene Dosis.
Kinder
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Azithromycin i.v. zur Behandlung von Infektionen bei Kindern ist nicht untersucht worden.
Bei niereninsuffizienten Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate von 10 bis 80 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).
Patienten mit Einschränkung der Leberfunktion: siehe Abschnitt 5.2.
Art der Anwendung
Zithromax i.v. (Azithromycin-Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung) ist nach Auflösung und Verdünnung ausschließlich als intravenöse Infusion anzuwenden. Zithromax i.v. (Azithromycin-Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung) darf nicht als Bolusinjektion oder intramuskuläre Injektion verabreicht werden.
Die Konzentration der Azithromycin-Infusionslösung und die Infusionsgeschwindigkeit sollte 1 mg/ml über 3 Stunden betragen.
Die Lösung zur intravenösen Anwendung sollte folgendermaßen zubereitet werden:
Auflösung des Pulvers
Der Inhalt einer Flasche mit 500 mg Azithromycin-Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung wird durch Zugabe von 4,8 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöst und geschüttelt, bis sich das gesamte Pulver gelöst hat. Es wird empfohlen, eine Standard-5-ml-Spritze zur Abmessung der genauen Menge von 4,8 ml Wasser für Injektionszwecke zu verwenden. Die so zubereitete Lösung (Konzentrat) enthält 100 mg Azithromycin pro ml.
Parenterale Produkte sollten vor der Anwendung visuell auf Partikel geprüft werden. Rekonstituierte Lösungen, die Partikel enthalten, müssen verworfen werden.
Vor der Anwendung wird die Lösung wie unten beschrieben weiter verdünnt.
Verdünnung und Anwendung der gebrauchsfertigen Infusionslösung
5 ml der 100-mg/ml-Azithromycin-Lösung werden in die geeignete Menge (500 ml) eines der nachfolgend aufgeführten Verdünnungsmittel überführt.
Verdünnungsmittel:
0,9%ige Natriumchlorid-Lösung
0,45%ige Natriumchlorid-Lösung
5 % Glucose in Wasser
Ringer-Laktat-Lösung
5 % Glucose in
Ringer-Laktat-Lösung
5 % Glucose in 0,3%iger
Natriumchlorid-Lösung
5 % Glucose in 0,45%iger
Natriumchlorid-Lösung
Endkonzentration der Infusionslösung (mg/ml) Menge Verdünnungsmittel (ml)
1,0 mg/ml 500 ml
Die Endkonzentration soll 1,0 mg/ml betragen.
Dauer der Anwendung
Bei Verabreichung einer 500-mg-Dosis Azithromycin sollte die Infusionsdauer von 180 Minuten nicht unterschritten werden.
4.3 Gegenanzeigen
Zithromax i.v. darf nicht an Patienten mit nachgewiesener Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Azithromycin, gegen Erythromycin, gegen andere Makrolid- oder Ketolid-Antibiotika oder einen der sonstigen Bestandteile verabreicht werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit schweren Lebererkrankungen sollte Zithromax i.v. mit Vorsicht verabreicht werden, da Azithromycin hauptsächlich hepatobiliär eliminiert wird. Unter der Behandlung mit Azithromycin wurde über Fälle von fulminanter Hepatitis berichtet, die unter Umständen zu einem lebensbedrohlichen Leberversagen führen können (siehe Abschnitt 4.8). Einige Patienten litten bereits unter einer Lebererkrankung oder nahmen andere lebertoxische Arzneimittel.
Beim Auftreten von Symptomen einer eingeschränkten Leberfunktion (z. B. rasch fortschreitende Asthenie zusammen mit einer Gelbsucht, dunklem Urin, Blutungsneigung oder hepatischer Enzephalopathie) sollten Leberfunktionstests/Leberuntersuchungen durchgeführt werden. Die Behandlung mit Azithromycin sollte abgebrochen werden sobald eine Leberfunktionsstörung auftritt.
Bei Anwendung von nahezu allen Antibiotika, einschließlich Azithromycin, wurde über das Auftreten von Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhoen (CDAD) berichtet. Von der Ausprägung her reichten diese von leichtem Durchfall bis hin zu einer Kolitis mit letalem Ausgang. Eine Therapie mit Antibiotika verändert die normale Darmflora, was zu einer Überwucherung mit C. difficileführen kann.
C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung von CDAD beitragen. Hypertoxin produzierende Stämme von C. difficilesind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert, da derartige Infektionen therapieresistent gegenüber einer antibiotischen Therapie sein können und eventuell eine Kolektomie notwendig machen. Eine CDAD muss daher bei allen den Patienten in Erwägung gezogen werden, bei denen nach einer Antibiotika-Anwendung eine Diarrhoe auftritt. Hierbei ist eine sorgfältige medikamentöse Anamnese durchzuführen, da eine CDAD bis zu 2 Monate nach Durchführung einer Antibiotikatherapie auftreten kann.
Pseudomembranöse Kolitis
Nach Anwendung von Makrolid-Antibiotika wurde über Fälle von pseudomembranöser Kolitis berichtet. Daher ist bei Patienten, bei denen nach Beginn oder bis ungefähr 3 Wochen nach der Behandlung mit Azithromycin Durchfall auftritt, an diese Diagnose zu denken. Bei einer durch Zithromax i.v. induzierten pseudomembranösen Kolitis sind Antiperistaltika kontraindiziert.
Superinfektionen
Es ist auf mögliche Symptome einer Superinfektion mit nicht empfindlichen Erregern wie Pilze zu achten. Eine Superinfektion kann eine Unterbrechung der Behandlung mit Zithromax i.v. und die Einleitung adäquater Maßnahmen erforderlich machen.
Wegen einer bestehenden Kreuzresistenz mit Erythromycin-resistenten grampositiven Stämmen und den meisten Stämmen Methicillin-resistenter Staphylokokken sollte Azithromycin i.v. in diesen Fällen nicht verabreicht werden. Es sollte die regionale Resistenzsituation gegenüber Azithromycin und anderen Antibiotika beachtet werden.
Über die Unbedenklichkeit der üblichen intravenösen Dosierung von Azithromycin bei niereninsuffizienten Patienten mit einer glomeruläre Filtrationsrate < 10 ml/min liegen keine Informationen vor. Gesichert ist bisher nur, dass bei einer glomerulären Filtrationsrate von 10 bis 80 ml/min keine Dosisreduktion erforderlich ist.
Zithromax i.v. ist nicht zur Behandlung von schweren Infektionen geeignet, bei denen schnell hohe Blutkonzentrationen des Antibiotikums erreicht werden müssen.
Langzeitanwendung
Es liegen keine Erfahrungen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Langzeitanwendung von Azithromycin bei den oben genannten Anwendungsgebieten vor. Bei schnell rezidivierenden Infektionen sollte eine Behandlung mit einem anderen Antibiotikum in Betracht gezogen werden.
Pharyngitis/Tonsillitis
Azithromycin ist nicht Mittel der ersten Wahl für die Behandlung der durch Streptococcus pyogenes verursachten Pharyngitis oder Tonsillitis. Bei dieser Behandlung sowie als Prophylaxe des akuten rheumatischen Fiebers ist Penicillin Behandlung der ersten Wahl.
Sinusitis
Azithromycin ist häufig nicht das Mittel der ersten Wahl für die Behandlung der Sinusitis.
Akute Otitis media
Azithromycin ist häufig nicht das Mittel der ersten Wahl für die Behandlung der akuten Otitis media.
Infizierte Brandwunden
Azithromycin ist nicht für die Behandlung der infizierten Brandwunden indiziert.
Sexuell übertragbare Krankheiten
Bei sexuell übertragbaren Krankheiten ist eine Begleitinfektion mit T. pallidumauszuschließen.
Neurologische und psychiatrische Erkrankungen
Azithromycin sollte bei Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen mit Vorsicht angewendet werden.
Allergische Reaktionen
In seltenen Fällen wurde darüber berichtet, dass Azithromycin schwerwiegende allergische Reaktionen (selten tödlich verlaufend) wie ein Angioödem oder eine Anaphylaxie verursacht hat. Einige dieser Reaktionen gingen mit rezidivierenden Symptomen einher und machten eine längerfristige Beobachtung und Behandlung erforderlich.
Ergotalkaloide und Azithromycin
Es wurde beobachtet, dass die gleichzeitige Anwendung von Ergotalkaloideund Makrolid-Antibiotika die Entwicklung eines Ergotismus beschleunigt. Die Wechselwirkungen zwischen Ergotalkaloiden und Azithromycin wurden nicht untersucht. Allerdings ist es möglich, dass es zu einem Ergotismus kommt, sodass Azithromycin und Ergotalkaloide-Derivate nicht gleichzeitig verabreicht werden sollten (siehe Abschnitt 4.5).
QT-Verlängerung
Unter einer Behandlung mit anderen Makroliden wurden Verlängerungen der kardialen Repolarisation und des QT-Intervalls beobachtet mit der Gefahr, dass sich Arrhythmien oder Torsade de pointes entwickeln. Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für kardiale Wirkungen kann ein vergleichbarer Effekt von Azithromycin nicht vollständig ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.8). Daher gilt:
-
Azithromycin sollte nicht bei Patienten mit kongenitaler oder dokumentierter erworbener QT-Verlängerung angewendet werden.
-
Azithromycin sollte nicht gleichzeitig mit anderen Wirkstoffen angewendet werden, die das QT-Intervall verlängern, wie Antiarrhythmika der Klassen IA und III, Cisaprid und Terfenadin (siehe Abschnitt 4.5).
-
Azithromycin sollte nicht bei Patienten mit Elektrolytstörungen angewendet werden, und zwar insbesondere nicht bei Vorliegen einer Hypokaliämie und Hypomagnesiämie.
-
Azithromycin sollte nicht bei Patienten mit klinisch relevanter Bradykardie, kardialen Arrhythmien oder schwerer Herzinsuffizienz angewendet werden.
Myasthenia gravis
Unter einer Therapie mit Azithromycin wurde über eine Exazerbation von Symptomen einer Myasthenia gravis oder das Auftreten eines Myasthenie-Syndroms berichtet.
Zithromax i.v. (Azithromycin-Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung) muss wie angegeben rekonstituiert und verdünnt werden und ist über mindestens 180 Minuten als intravenöse Infusion anzuwenden. Es darf nicht als Bolusinjektion oder intramuskuläre Injektion verabreicht werden.
Eine Durchstechflasche enthält 4,96 mmol (114,02 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter natriumkontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Azithromycin/Antazida bzw. Magensäuresekretionshemmer
Mineralische Antazida sollten nicht zusammen mit Zithromax i.v. gegeben werden, da in einer Studie die Serumspitzenkonzentrationen von Azithromycin um bis zu 25 % erniedrigt waren. Sie sollten daher nur in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden eingenommen werden. Das Ausmaß der Resorption (Parameter: AUC) war jedoch nicht erniedrigt.
Cimetidin hatte keinen Einfluss auf Geschwindigkeit und Ausmaß der Resorption von Azithromycin. Es kann daher gleichzeitig mit Zithromax i.v. eingenommen werden.
Azithromycin/Cetirizin
Bei gesunden Probanden hatte die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin über 5 Tage mit 20 mg Cetirizin im Steady State weder pharmakokinetische Wechselwirkungen noch signifikante Veränderungen des QT-Intervalls zur Folge.
Azithromycin/Mutterkornalkaloide
Obwohl bisher keine entsprechenden Beobachtungen gemacht wurden, kann bei gleichzeitiger Anwendung von Zithromax i.v. mit Dihydroergotamin oder nicht hydrierten Mutterkornalkaloiden eine gefäßverengende Wirkung mit Durchblutungsstörungen besonders an Fingern und Zehen nicht ausgeschlossen werden. Sicherheitshalber sollte deshalb auf eine gleichzeitige Gabe verzichtet werden (siehe Abschnitt 4.4).
Azithromycin/Virostatika
Zu Wechselwirkungen mit antiviral wirksamen Arzneimitteln liegen keine ausreichenden Daten vor, um Dosisanpassungen empfehlen zu können. Folgende Substanzen wurden untersucht:
- Zidovudin
1000 mg als Einzeldosis und 1200 mg bzw. 600 mg
Azithromycin als Mehrfachdosis hatten nur geringe Auswirkungen auf
die Pharmakokinetik im Plasma und Ausscheidung von Zidovudin bzw.
seines Glucuronid-Metaboliten im Urin. Durch die Verabreichung von
Azithromycin erhöhten sich aber die Konzentrationen von
phosphoryliertem Zidovudin, dem klinisch wirksamen Metaboliten, in
peripheren mononukleären Blutkörperchen. Die klinische Bedeutung
dieses Ergebnisses ist unklar, könnte aber für den Patienten von
Nutzen sein.
- Didanosin
1200 mg/Tag Azithromycin schien bei 6
HIV-positiven Probanden im Vergleich zu Placebo die
Steady-State-Pharmkokinetik von gleichzeitig verabreichtem
Didanosin (400 mg/Tag) nicht zu beeinflussen.
Azithromycin/Rifabutin
Die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin und Rifabutin veränderte die mittleren Serumkonzentrationen beider Substanzen nicht deutlich.
Eine Neutropenie wurde bei Personen beobachtet, die gleichzeitig Azithromycin und Rifabutin erhalten hatten (siehe Abschnitt 4.8).
Azithromycin/Digoxin
Es gibt Berichte, dass die gleichzeitige Gabe von Makrolid-Antibiotika, einschließlich Azithromycin, mit Substraten des P-Glycoproteins (z. B. Digoxin) zu erhöhten Plasmaspiegeln des P-Glycoprotein-Substrats führt. Wenn Azithromycin gleichzeitig mit Digoxin verabreicht wird, muss die Möglichkeit von erhöhten Digoxin-Spiegeln berücksichtigt werden.
Azithromycin interagiert nicht wesentlich mit dem Cytochrom-P450-System in der Leber. Daher werden pharmakokinetische Interaktionen, wie sie von Erythromycin und anderen Makroliden bekannt sind, für Azithromycin nicht erwartet. Bei Azithromycin kommt es zu keiner Induktion oder Inaktivierung des Cytochrom-P450-Systems in der Leber über einen Cytochrom-Metabolit-Komplex. Folgende Arzneimittel, die über Cytochrom P450 verstoffwechselt werden, haben in klinischen Studien keine signifikanten Wechselwirkungen mit Azithromycin gezeigt: Atorvastatin, Carbamazepin, Efavirenz, Fluconazol, Indinavir, Methylprednisolon, Midazolam, Sildenafil, Triazolam, Trimethoprim/Sulfamethoxazol.Es ist jedoch Vorsicht geboten bei der gleichzeitigen Anwendung dieser Substanzen mit Azithromycin.
Azithromycin/Theophyllin
Weder pharmakokinetische noch klinische Untersuchungen mit Azithromycin ergaben einen Hinweis auf Interaktionen mit Theophyllin. Da zwischen Theophyllin und einigen Makroliden Wechselwirkungen beschrieben wurden, sollte man auch bei gleichzeitiger Gabe von Azithromycin und Theophyllin-Derivaten auf typische Erscheinungen erhöhter Theophyllin-Spiegel achten.
Azithromycin/Antikoagulanzien
In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie mit gesunden Probanden ergab sich kein Hinweis auf eine Beeinflussung der gerinnungshemmenden Wirkung einer einmaligen 15-mg-Dosis von Warfarin durch Azithromycin. Es liegen jedoch Berichte über erhöhte Antikoagulation nach gleichzeitiger Anwendung von Azithromycin und oralen Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ vor. Obwohl ein Kausalzusammenhang nicht nachgewiesen wurde, sollte über die Häufigkeit der Prothrombinzeit-Kontrollen nachgedacht werden.
Azithromycin/Ciclosporin
In einer pharmakokinetischen Studie mit gesunden Probanden, die 500 mg Azithromycin täglich oral über 3 Tage erhielten und dann eine Einzeldosis 10 mg/kg KG Ciclosporin oral einnahmen, waren die Cmaxund AUC0-5von Ciclosporin signifikant erhöht. Daher ist vor der gleichzeitigen Verabreichung dieser Medikamente Vorsicht geboten. Falls eine gleichzeitige Verabreichung dieser Medikamente notwendig wird, sollten die Ciclosporin-Spiegel überwacht und die Dosis entsprechend angepasst werden.
Azithromycin/Terfenadin
In pharmakokinetischen Untersuchungen ergaben sich keinerlei Hinweise auf eine Interaktion zwischen Azithromycin und Terfenadin. Über seltene Fälle wurde berichtet, in denen die Möglichkeit einer derartigen Wechselwirkung nicht ganz ausgeschlossen, andererseits aber kein spezifischer Beweis für eine solche Interaktion gefunden werden konnte. Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Azithromycin und Terfenadin ist Vorsicht geboten.
Azithromycin/andere Antibiotika
Auf eine mögliche Parallelresistenz zwischen Azithromycin und Makrolid-Antibiotika (wie z. B. Erythromycin) sowie Lincomycin und Clindamycin ist zu achten. Eine gleichzeitige Gabe von mehreren Präparaten aus dieser Substanzgruppe ist deshalb nicht empfehlenswert.
Substanzen, die das QT-Intervall verlängern
Azithromycin sollte nicht gemeinsam mit anderen Wirkstoffen angewendet werden, die das QT-Intervall verlängern (siehe Abschnitt 4.4).
Azithromycin/Nelfinavir
Bei gleichzeitiger Gabe von Azithromycin (1200 mg) und Nelfinavir (dreimal täglich 750 mg) im Steady State kam es zu erhöhten Konzentrationen von Azithromycin. Es wurden keine klinisch signifikanten Nebenwirkungen beobachtet, eine Dosisanpassung ist nicht nötig.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Zithromax i.v. bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität haben gezeigt, dass Azithromycin über die Plazenta den Fötus erreicht, jedoch wurden keine teratogenen Effekte beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Schwangeren dürfen Zithromax i.v. nur bei vitaler Indikation erhalten, da eine abschließende Beurteilung der Sicherheit dieser Therapie zurzeit noch nicht möglich ist.
Stillzeit
Azithromycin geht in die Muttermilch über. Da nicht untersucht ist, ob Azithromycin schädliche Auswirkungen auf den gestillten Säugling hat, sollen Zithromax i.v. in der Stillzeit nicht angewendet werden. Unter anderem kann es beim gestillten Säugling zu einer Sensibilisierung sowie zu einer Irritation der Darmflora und einer Sprosspilzbesiedlung kommen. Es wird empfohlen, während der Behandlung und 2 Tage nach Abschluss der Behandlung die Milch abzupumpen und zu verwerfen. Danach kann das Stillen wieder aufgenommen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Azithromycin im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“) kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10000 bis < 1/1000)
Sehr selten (< 1/10000)
Nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Bei intravenöser Verabreichung und oraler Folgegabe von Azithromycin zur Behandlung von im ambulanten Bereich erworbener Pneumonie waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen Durchfall/dünner Stuhl, Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen. Lokale Entzündungen und Schmerzen an der Infusionsstelle wurden bei intravenöser Anwendung von Azithromycin berichtet.
Bei intravenöser Verabreichung und oraler Folgegabe von Azithromycin zur Behandlung von unkomplizierter aszendierender Adnexitis waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Ausschlag, Juckreiz und Vaginitis.
In den durchgeführten Studien wurde bei gleichzeitiger Verabreichung von Azithromycin und Metronidazol verhältnismäßig häufiger über Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Reaktionen an der Infusionsstelle, Stomatitis, Schwindel und Atemnot berichtet.
Organklasse |
Sehr häufig |
Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Häufigkeit nicht bekannt |
Untersuchungen |
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Bicarbonat im Blut erniedrigt |
veränderte Kaliumwerte |
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
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Lymphozytenzahl im Blut erniedrigt; Eosinophilenzahl erhöht |
Leukopenie, Neutropenie |
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Thrombozytopenie, hämolytische Anämie |
Psychiatrische Erkrankungen |
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Nervosität |
Agitation, Depersonalisation; bei älteren Patienten kann es zu einem Delir kommen. |
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Aggression, Angst |
Erkrankungen des Nervensystems |
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Benommenheit, Kopfschmerzen, Parästhesien, Störungen des Geruchs- und Geschmackssinnes |
Somnolenz, Schlaflosigkeit, Hypästhesie |
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Synkopen, Krampfanfälle, Hyperaktivität, Geruchs-/Geschmacksverlust, Parosmie, Myasthenia gravis (siehe Abschnitt 4.4) |
Augenerkrankungen |
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Sehstörungen |
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Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
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Taubheit |
Beeinträchtigungen des Hörvermögens, Tinnitus |
Es wurde beschrieben, dass Makrolid-Antibiotika Schädigungen des Gehörs verursachen. Bei einigen mit Azithromycin behandelten Patienten wurde über Hörverlust und Schwindel berichtet. Viele dieser Fälle betreffen experimentelle Studien, in denen Azithromycin in hohen Dosen über längere Zeiträume angewendet wurde. Den verfügbaren Nachsorgeberichten zufolge war die Mehrzahl dieser Probleme jedoch reversibel. |
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Herzerkrankungen |
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Palpitationen |
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Es besteht ein potenzielles Risiko für eine QT-Verlängerung, von dem insbesondere Patienten betroffen sind, die eine Neigung zu diesen Störungen haben (siehe Abschnitt 4.4). |
Torsade de pointes (siehe Abschnitt 4.4), Arrhythmien (siehe Abschnitt 4.4) einschließlich dazugehöriger ventrikulärer Tachykardien, Ödeme (im Zusammenhang mit einer Erkrankung des Brustraums) |
Gefäßerkrankungen |
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Hypotonie |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Diarrhoe (die selten zu Dehydratation führt), abdominelle Beschwerden (Schmerzen/Krämpfe), Übelkeit, Blähungen |
Erbrechen, Dyspepsie |
Gastritis, Obstipation, weiche Stühle, Verdauungsstörungen |
Verfärbung der Zähne |
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Verfärbung der Zunge, Pankreatitis |
Leber- und Gallenerkrankungen |
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Hepatitis, Aspartat-Aminotransferaseund Alanin-Aminotransferase erhöht |
Abweichungen der Leberwerte, Leberfunktionsstörungen |
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fulminante Hepatitis, cholestatischer Ikterus, Lebernekrose und Leberinsuffizienz, die in seltenen Fällen zum Tode führten. |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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allergische Reaktionen wie Pruritus und Hautausschlag |
Stevens-Johnson-Syndrom, Photosensitivität, Urtikaria |
allergische Allgemeinreaktionen |
lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktion (z. B. anaphylaktischer Schock) |
toxische epidermale Nekrolyse, schwerwiegende Hautreaktionen wie Erythema multiforme, makulopapulöser Hautausschlag |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Arthralgie |
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Bilirubin, Harnsäure und Kreatinin erhöht |
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interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
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Anorexie |
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
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Candidose, orale Candidose, Vaginitis |
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pseudomembranöse Kolitis |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
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Müdigkeit, Schmerzen und Entzündungen an der Injektionsstelle |
Brustschmerz, Ödeme (in seltenen Fällen tödlich), Unwohlsein, Asthenie |
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Schmerzen |
Erkrankungen des Immunsystems |
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allergische Reaktionen wie Angioödeme der Haut, der Schleimhäute und der Gelenke, Überempfindlichkeitsreaktionen |
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anaphylaktische Reaktionen |
4.9 Überdosierung
Die in Dosen oberhalb der empfohlenen Dosen beobachteten Nebenwirkungen entsprachen denen nach normalen Dosen.
Symptome
Die typischen Symptome einer Überdosierung mit Makrolid-Antibiotika sind ein reversibler Hörverlust, starke Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe.
Behandlung
Im Falle einer Überdosierung sind, falls erforderlich, eine allgemeine symptomatische Behandlung und eine Unterstützung der Vitalfunktionen indiziert.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Azithromycin ist ein halbsynthetisches Azalid-Derivat mit einem 15-gliedrigen Laktonring. Azalide zählen zur Gruppe der Makrolid-Antibiotika.
ATC-Code
J01FA10
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Azithromycin beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50-S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von dem Quotienten aus AUC (Area under the curve, Fläche unterhalb der Konzentrations-Zeit-Kurve) und der MHK des Erregers ab.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Azithromycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
-
Efflux: Eine Resistenz kann durch Erhöhung der Anzahl von Effluxpumpen in der Zytoplasmamembran hervorgerufen werden, von der ausschließlich 14- und 15-gliedrige Makrolide betroffen sind (sog. M-Phänotyp).
-
Veränderung der Zielstruktur: Durch Methylierung der 23-S-rRNS ist die Affinität zu den ribosomalen Bindungsstellen erniedrigt, wodurch es zur Resistenz gegenüber Makroliden (M), Linkosamiden (L) und Streptograminen der Gruppe B (SB) kommt (sog. MLSB-Phänotyp).
-
Die enzymatische Inaktivierung von Makroliden ist nur von untergeordneter klinischer Bedeutung.
Beim M-Phänotyp liegt eine vollständige Kreuzresistenz von Azithromycin mit Clarithromycin, Erythromycin bzw. Roxithromycin vor. Beim MLSB-Phänotyp besteht zusätzlich Kreuzresistenz mit Clindamycin und Streptogramin B. Mit dem 16-gliedrigen Makrolid Spiramycin besteht eine partielle Kreuzresistenz.
Grenzwerte
Die Testung von Azithromycin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Staphylococcus spp. |
1 mg/l |
> 2 mg/l |
Streptococcus spp. |
0,25 mg/l |
> 0,5 mg/l |
Streptococcus pneumoniae |
0,25 mg/l |
> 0,5 mg/l |
Haemophilus influenzae |
0,12 mg/l |
> 4 mg/l |
Moraxella catarrhalis |
0,5 mg/l |
> 0,5 mg/l |
Neisseria gonorrhoeae |
0,25 mg/l |
> 0,5 mg/l |
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer
Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls aufgrund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Azithromycin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2010):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe grampositive Mikroorganismen |
Mycobacterium avium° |
Streptococcus pyogenes |
Aerobe gramnegative Mikroorganismen |
Haemophilus influenzae$ |
Moraxella catarrhalis° |
Neisseria gonorrhoeae |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia trachomatis° |
Chlamydophila pneumoniae° |
Legionella pneumophila° |
Mycoplasma pneumoniae° |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe grampositive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel) |
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)+ |
Streptococcus agalactiae |
Streptococcus pneumoniae |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe gramnegative Mikroorganismen |
Escherichia coli |
Klebsiella spp. |
Pseudomonas aeruginosa |
° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Gabe werden die Plasmaspitzenspiegel nach 2 bis 3 Stunden erreicht, die terminale Halbwertszeit entspricht weitgehend der Eliminationshalbwertszeit aus den Geweben von 2 bis 4 Tagen. Bei älteren Patienten (> 65 Jahren) wurden nach 5-tägiger Therapie geringfügig höhere AUC-Werte gefunden als bei Personen unter 40 Jahren. Die klinische Bedeutung erscheint so gering, dass eine Dosisanpassung nicht erforderlich ist.
Studiendaten lassen eine nichtlineare Pharmakokinetik von Azithromycin im therapeutischen Bereich vermuten.
Azithromycin erreicht im Gewebe bis zu 50-fach höhere Spiegel als im Plasma, ein deutlicher Hinweis auf eine hohe Gewebeaffinität. In Zielgeweben wie Lungen, Tonsillen und Prostata werden nach einer einzigen 500-mg-Dosis Konzentrationen über der MHK90der zu erwartenden Erreger erzielt.
Die Serumproteinbindung von Azithromycin ist konzentrationsabhängig mit Werten von 12 % bei 0,5 µg/ml und 52 % bei 0,05 µg Azithromycin/ml Serum. Das mittlere Verteilungsvolumen im Steady State (Vss) wurde mit 31,1 l/kg errechnet.
In einer Mehrfachdosis-Studie mit 12 Probanden, die eine tägliche einstündige 500-mg-Azithromycin-Infusion (Konzentration 1 mg/ml) über 5 Tage erhielten, betrug die über 24 h im Urin ausgeschiedene Menge etwa 11 % nach der 1. Dosis und 14 % nach der 5. Dosis. Diese Werte sind höher als die berichteten jeweiligen Werte nach oraler Azithromycin‑Gabe (6 % unverändert im Urin ausgeschiedene Menge). Ungefähr 12 % einer i.v. verabreichten Dosis werden innerhalb von 3 Tagen unverändert ausgeschieden, der größte Teil während der ersten 24 Stunden. Nach oraler Gabe wird Azithromycin hauptsächlich unverändert über die Galle ausgeschieden. Nach oraler Gabe erfolgt der Hauptausscheidungsweg über die Galle, wo sehr hohe Konzentrationen an unverändertem Azithromycin gefunden wurden. Ebenso wurden 10 Metabolite nachgewiesen, die durch N- und O-Demethylierung, Hydroxylierung der Desosamin- und Aglykon-Ringe und Spaltung des Cladinose-Konjugats erhalten werden. Entsprechende Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Metabolite für die antimikrobielle Aktivität von Azithromycin bedeutungslos sind.
Bei Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie, die eine tägliche einstündige intravenöse Infusion von 500 mg Azithromycin in einer Konzentration von 2 mg/ml über 2 bis 5 Tage erhielten, betrug die mittlere Cmax3,63 ± 1,60 µg/ml, die AUC24betrug 9,60 ± 4,80 µg x h/ml.
Bei Probanden, die eine dreistündige intravenöse Infusion mit 500 mg Azithromycin in einer Konzentration von 1 mg/ml erhielten betrugen die mittlere Cmax-, und AUC24-Werte 1,14 ± 0,14 µg/ml bzw. 8,03 ± 0,86 µg x h/ml.
Ungefähr 12 % einer i.v. verabreichten Dosis werden innerhalb von 3 Tagen unverändert ausgeschieden, der größte Teil während der ersten 24 Stunden. Nach oraler Gabe wird Azithromycin hauptsächlich unverändert über die Galle ausgeschieden. Sehr hohe Konzentrationen an unverändertem Azithromycin wurden in der Galle gefunden. Ebenso wurden 10 Metaboliten nachgewiesen, die durch N- und O-Demethylierung, Hydroxylierung der Desosamin- und Aglykon-Ringe und Spaltung des Cladinose-Konjugats erhalten werden. Entsprechende Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Metaboliten für die antimikrobielle Aktivität von Azithromycin bedeutungslos sind.
In tierexperimentellen Studien wurden hohe Azithromycin-Konzentrationen in Phagozyten beobachtet, wobei in experimentellen Untersuchungen während aktiver Phagozytose höhere Konzentrationen freigesetzt wurden als bei nicht stimulierten Phagozyten. Dies führte im Tiermodell zu hoher Azithromycin-Konzentration am Ort der Infektion.
Bei niereninsuffizienten Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate von 10 bis 80 ml/min war die Pharmakokinetik nach einmaliger oraler Gabe von 1 g Azithromycin unverändert. Bei einer glomerulären Filtrationsrate < 10 ml/min ergaben sich statistisch signifikante Unterschiede gegenüber nierengesunden Patienten in AUC0-120(8,8 Mikrogramm·h/ml vs. 11,7 Mikrogramm·h/ml), Cmax(1,0 Mikrogramm/ml vs. 1,6 Mikrogramm/ml) und CLr (2,3 ml/min/kg vs. 0,2 ml/min/kg).
Es gibt keine Anhaltspunkte für eine veränderte Serumpharmakokinetik von Azithromycin bei Patienten mit leichter (Child-Pugh-Klasse A) bis mäßiger (Child-Pugh-Klasse B) Leberfunktionsstörung verglichen mit Patienten mit normaler Leberfunktion. Bei diesen Patienten scheint die Azithromycin-Clearance im Harn erhöht, dies eventuell um die verminderte Ausscheidung über die Leber zu kompensieren.
Azithromycin wird nach oraler Applikation im ganzen Körper verteilt, die mittlere Bioverfügbarkeit beträgt ungefähr 37 %.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Phospholipidose (intrazelluläre Phospholipidansammlung) wurde in verschiedenen Geweben (z. B. Auge, Spinalganglien, Leber, Gallenblase, Niere, Milz und/oder Pankreas) bei Mäusen, Ratten und Hunden nach Verabreichung hoher Dosierungen von Azithromycin festgestellt. In ähnlichem Ausmaß wurde Phospholipidose im Gewebe von neugeborenen Ratten und Hunden beobachtet. Nach Absetzen der Azithromycin-Therapie war die Wirkung reversibel. Die Bedeutung dieser Befunde für die klinische Situation ist nicht bekannt.
Elektrophysiologische Untersuchungen zeigten, dass Azithromycin das QT-Intervall verlängert.
In-vivo-und In-vitro-Untersuchungen zum Nachweis von Gen- und Chromosomenmutationen ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial.
Kanzerogenitätsstudien mit Azithromycin wurden nicht durchgeführt, da nur eine kurzzeitige Anwendung vorgesehen ist und keine Hinweise auf mutagene oder kanzerogene Eigenschaften vorliegen.
In Tierexperimenten bezüglich einer Embryotoxizität wurden bei Mäusen und Ratten keine teratogenen Effekte beobachtet. Bei Ratten verursachten Dosen von 100 und 200 mg/kg KG/ Tag leichte Verzögerungen der mütterlichen Körpergewichtszunahme und der fetalen Ossifikation. In der Peri- und Postnatalstudie ergaben sich bei Ratten leichte Retardierungen ab 50 mg/kg KG/Tag (Verzögerungen der physischen Entwicklung und des Reflexverhaltens).
In Neonatalstudien zeigten Ratten und Hunde keine höhere Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin als erwachsene Tiere der jeweiligen Spezies.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Citronensäure, Natriumhydroxid
6.2 Inkompatibilitäten
Obwohl keine spezifischen Inkompatibilitäten bekannt sind, sollten außer den in Abschnitt 4.2 beschriebenen kompatiblen Infusionslösungen keine anderen intravenös verabreichten Substanzen, Zusätze oder Medikationen zu Zithromax i.v. (Azithromycin-Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung) hinzugefügt oder gleichzeitig durch denselben Infusionsschlauch infundiert werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Die gemäß Anweisung aufgelöste konzentrierte Azithromycin-Lösung ist bei Lagerung unter 30 °C chemisch und physikalisch 24 Stunden, bei Kühlschranklagerung (+2 °C bis +8 °C) 7 Tage lang stabil.
Vom mikrobiologischen Standpunkt aus sollte das Produkt jedoch sofort angewendet werden. Sofern keine sofortige Anwendung erfolgt, liegen die Aufbewahrungszeiten und -bedingungen in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise nicht mehr als 24 Stunden bei +2 °C bis +8 °C betragen, es sei denn die Auflösung und Verdünnung hat unter kontrollierten und gesichert aseptischen Bedingungen stattgefunden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Lagerungsbedingungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Weißliches Lyophilisat in Durchstechflaschen aus Glas mit Gummistopfen und Aluminiumkappe.
Klinikpackungen mit 5 Durchstechflaschen
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
PFIZER PHARMA GmbH
Linkstr. 10
10785 Berlin
Tel.: 030 550055-51000
Fax: 030 550054-10000
8. Zulassungsnummer
37174.00.01
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
16.06.2004/10.06.2011
10. Stand der Information
Dezember 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig.
spcde-1v21zm-i-0
spcde-1v21zm-i-0 22 19.12.2011