Zolpidem-Actavis 5 Mg Filmtabletten
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Zolpidem-Actavis 10 mg Filmtabletten
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Zolpidem-Actavis 10 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Filmtablette enthält 10 mg Zolpidemtartrat.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 90 mg Lactose-Monohydrat pro Filmtablette. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette
Weiße, ovale, bikonvexe Filmtablette mit Bruchrille auf beiden Seiten und Prägung "ZIM" auf der einen Seite und "10" auf der anderen Seite. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen.
Die Behandlung mit Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Arzneistoffen ist nur bei Schlafstörungen von klinisch bedeutsamem Schweregrad angezeigt.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte im Allgemeinen wenige Tage bis zu 2 Wochen betragen und, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Die Absetzphase sollte auf den einzelnen Patienten abgestimmt sein.
Im Einzelfall kann eine über diesen Zeitraum hinausgehende Behandlung erforderlich sein. Sie sollte jedoch nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes des Patienten erfolgen.
Erwachsene:
Die verordnete Dosis sollte als Einmalgabe verabreicht werden. In derselben Nacht sollte keine erneute Verabreichung erfolgen. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 10 mg und wird abends unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen. Es sollte die niedrigste wirksame Dosis von Zolpidem verwendet werden. Eine Tagesdosis von 10 mg darf nicht überschritten werden.
Ältere Patienten:
Bei älteren oder geschwächten Patienten, die besonders empfindlich auf Zolpidemtartrat reagieren, wird eine Dosis von 5 mg empfohlen. Diese Dosierung sollte nur bei klinisch unzureichender Wirkung und bei guter Verträglichkeit des Arzneimittels auf 10 mg erhöht werden.
Patienten mit Leberinsuffizienz:
Patienten mit Leberinsuffizienz, bei denen die Clearance der Substanz langsamer erfolgt als bei gesunden Personen, wird eine Dosis von 5 mg empfohlen. Diese Dosierung sollte nur bei klinisch unzureichender Wirkung und bei guter Verträglichkeit des Arzneimittels auf 10 mg erhöht werden.
Die tägliche Gesamtdosis von 10 mg Zolpidemtartrat sollte bei keinem Patienten überschritten werden.
Kinder und Jugendliche:
Zolpidemtratrat ist bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren kontraindiziert,
Art der Anwendung
Zolpidem-Actavis sollte unmittelbar vor dem Schlafengehen mit Flüssigkeit eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile ,
- schwere Leberinsuffizienz,
- Schlafapnoe-Syndrom,
- Myasthenia gravis,
- schwere Ateminsuffizienz,
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemein
Die Ursache für die Schlafstörungen soll, wenn möglich, festgestellt werden. Zugrundeliegende Störungen sollen vor Verschreibung eines Hypnotikums behandelt werden. Falls die Schlafstörungen 7 bis 14 Tage nach Behandlungsbeginn noch andauern, sollte der Patient auf mögliche primäre psychische oder physische Erkrankungen untersucht werden.
Allgemeine Informationen zur Wirkung von Benzodiazepinen und anderen Hypnotika, die vom Arzt berücksichtigt werden müssen, werden nachfolgend beschrieben:
Toleranz
Nach wiederholter Einnahme von kurz wirksamen Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen über wenige Wochen kann es zu einem Verlust an Wirksamkeit bezüglich der hypnotischen Wirkung kommen.
Abhängigkeit
Die Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen kann zur Entwicklung von physischer und psychischer Abhängigkeit von diesen Arzneimitteln führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung und ist außerdem bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese erhöht.
Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugserscheinungen begleitet. Diese können sich in Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, außergewöhnlichen Angst- und Spannungszuständen, innerer Unruhe, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit und Reizbarkeit äußern. In schweren Fällen können die folgenden Symptome auftreten: Realitätsverlust, Persönlichkeitsstörungen, Hyperakusis, Taubheitsgefühl und Parästhesien in den Extremitäten, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Halluzinationen oder epileptische Anfälle.
Rebound-Insomnie
Beim Beenden der Hypnotika-Behandlung kann es vorübergehend zu Absetzerscheinungen kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen führten, in verstärkter Form wieder auftreten können. Als Begleitreaktionen sind Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich.
Patienten sollten auf mögliche „Rebound-Phänomene“ hingewiesen werden, um die Angst vor den Symptomen, die bei Absetzen der Behandlung auftreten können, zu minimieren.
Es gibt Hinweise dafür, dass es bei kurzwirksamen Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen auch innerhalb des Dosierungsintervalls zu Entzugserscheinungen kommen kann, insbesondere bei hoher Dosierung.
Da das Risiko von Entzugs- bzw. Rebound-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Behandlung höher ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden.
Behandlungsdauer
Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein (siehe Abschnitt 4.2). Sie sollte einschließlich der schrittweise Absetzphase 4 Wochen nicht übersteigen. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes erfolgen.
Es kann hilfreich sein, den Patienten zu Beginn der Behandlung über die begrenzte Behandlungsdauer zu informieren.
Psychomotorische Störungen am Tag nach der Einnahme
Am Tag nach der Einnahme ist das Risiko von psychomotorischen Störungen, einschließlich eingeschränkter Verkehrstüchtigkeit, erhöht, wenn:
- Zolpidem weniger als 8 Stunden vor Aktivitäten eingenommen wird, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern (siehe Abschnitt 4.7);
- eine höhere als die empfohlene Dosis eingenommen wird;
- Zolpidem zusammen mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln oder mit anderen Arzneimitteln, die die Blutspiegel von Zolpidem erhöhen, verabreicht wird oder bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol oder Drogen (siehe Abschnitt 4.5).
Zolpidem sollte als Einmalgabe unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen werden und in derselben Nacht nicht erneut verabreicht werden.
Amnesie
Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe können anterograde Amnesien verursachen. Dieser Zustand tritt üblicherweise mehrere Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels auf. Um das Risiko zu verringern, sollten Patienten sicherstellen, dass sie 8 Stunden ununterbrochen schlafen können (siehe Abschnitt 4.8).
Psychische und „paradoxe“ Reaktionen
Bei der Anwendung von Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen kann es zu Reaktionen wie Unruhe, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahn, Wutanfällen, Albträumen, Halluzinationen, Psychosen, Schlafwandeln, unangemessenem Verhalten, zunehmender Schlaflosigkeit und anderen unerwünschten Verhaltensänderungen kommen. In solchen Fällen sollte die Behandlung mit diesem Arzneimittel beendet werden. Diese Störungen treten meist bei älteren Patienten auf.
Spezielle Patientengruppen
- Ältere oder geschwächte Patienten sollten eine niedrigere Dosis erhalten: siehe empfohlene Dosierung (Abschnitt 4.2).
Bedingt durch die muskelrelaxierende Wirkung besteht besonders bei älteren Patienten das Risiko sich bei nächtlichem Aufstehen durch Sturz eine Fraktur des Hüftgelenkes zuzuziehen.
- Patienten mit Niereninsuffizienz (siehe Abschnitt 5.2): Obwohl eine Dosisanpassung nicht notwendig ist, sollte Zolpidem mit Vorsicht angewendet werden.
- Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz: Bei der Verschreibung von Zolpidemtartrat ist Vorsicht geboten, da Benzodiazepine die Eigenschaft besitzen, das Atemzentrum zu dämpfen.
Es sollte auch berücksichtigt werden, dass Angst oder Agitiertheit als Zeichen einer dekompensierten Ateminsuffizienz beschrieben worden sind.
- Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung: Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sind nicht für die Behandlung von Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen indiziert, da sie eine Enzephalopathie herbeiführen können.
- Anwendung bei Patienten mit einer psychotischen Erkrankung: Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffen werden zur primären Behandlung nicht empfohlen.
- Anwendung bei Depression: Obwohl relevante klinische, pharmakokinetische und pharmakodynamische Interaktionen mit SSRI nicht gefunden wurden, sollte Zolpidemtartrat bei Patienten, die Symptome einer Depression zeigen, mit Vorsicht angewendet werden. Suizidale Tendenzen können vorliegen. Da bei diesen Patienten die Möglichkeit einer absichtlichen Überdosierung gegeben ist, sollte ihnen nur die unbedingt notwendige Menge an Zolpidem gegeben werden.
Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewandt werden (bei diesen Patienten kann hierdurch die Suizidgefahr erhöht werden).
- Anwendung bei Patienten mit früherem Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch: Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sollten bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. Diese Patienten sollten aufgrund des Risikos der Gewöhnung und psychischen Abhängigkeit während der Behandlung mit Zolpidemtartrat sorgfältig überwacht werden.
Zolpidem-Actavis enthält Lactose. Patienten mit den seltenen Erbkrankheiten Galactoseintoleranz,
Lapp-Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht
einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Während der Behandlung mit Zolpidem Zolpidemtartrat sollte kein Alkohol getrunken werden, da hierdurch die sedative Wirkung von Zolpidem Zolpidemtartrat verstärkt wird. Auch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, werden durch diese Kombination zusätzlich beeinträchtigt.
Anwendung zusammen mit zentral dämpfenden Arzneimitteln
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Zolpidemtartrat und anderer zentral dämpfender Arzneimittel (siehe Abschnitt 4.4).
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Antipsychotika (Neuroleptika),
Hypnotika,Anxiolytika/Sedativa/Muskelrelaxanzien, Antidepressiva, Narkoanalgetika, Antiepileptika, Narkotika und sedierenden Antihistaminika kann es zu einer Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung kommen.
Daher kann es bei einer gleichzeitigen Einnahme von Zolpidem mit diesen Arzneimitteln verstärkt zu Benommenheit am folgenden Tag zu psychomotorischen Störungen einschließlich einer eingeschränkten Verkehrstüchtigkeit kommen (siehe Abschnitt 4.4 und Abschnitt 4.7).
Bei Patienten, die Zolpidem zusammen mit Antidepressiva wie Bupropion, Desipramin, Fluoxetin, Sertralin und Venlafaxin, einnahmen, wurde zudem über vereinzelte Fälle von visuellen Halluzinationen berichtet,
Die gleichzeitige Anwendung von Fluvoxamin kann die Blutspiegel von Zolpidem erhöhen; es wird empfohlen, diese nicht zusammen anzuwenden.
Im Fall von Narkoanalgetika kann dies außerdem zu einer Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit zu einer Zunahme der psychischen Abhängigkeit führen.
Inhibitoren und Induktoren von CYP450
Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin kann die Blutspiegel von Zolpidem erhöhen; es wird empfohlen, diese nicht zusammen anzuwenden.
Zolpidemtartrat wird von einigen Enzymen des Cytochrom P450 Systems, vor allem dem CYP3A4, metabolisiert.
Rifampicin induziert die Metabolisierung von Zolpidemtartrat und führt zu einer Senkung der Spitzenplasmakonzentration um ca. 60 % und einer möglichen eingeschränkten Wirksamkeit. Ähnliche Effekte sind auch bei anderen starken Enzyminduktoren des Cytochrom P450 Systems, wie z. B. Carbamazepin und Phenytoin, zu erwarten.
Substanzen, die Leberenzyme hemmen (besonders CYP3A4), können zu einer Steigerung der Plasmakonzentrationen und einer Verstärkung der Aktivität von Zolpidemtartrat führen. Die gleichzeitige Gabe von Zolpidemtartrat mit Itraconazol (CYP3A4-Hemmer) führt jedoch nicht zu signifikanten pharmakokinetischen oder pharmakodynamischen Veränderungen. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt.
Weitere Arzneimittel
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Zolpidem und Ranitidin wurden keine signifikanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen beobachtet.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Stillzeit
Zur Einschätzung der Sicherheit von Zolpidemtartrat während Schwangerschaft und Stillzeit liegen unzureichende Daten vor. Obwohl in Tierversuchen keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen gefunden wurden, ist die Sicherheit während der Schwangerschaft beim Menschen nicht belegt. Zolpidemtartrat sollte deshalb vor allem im ersten Trimenon nicht eingenommen werden.
Wenn Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft planen oder bei sich vermuten, sollten sie ihren Arzt wegen eines Abbruchs der Behandlung konsultieren.
Wenn Zolpidemtartrat aus zwingenden medizinischen Gründen in der späten Phase einer Schwangerschaft oder während der Wehen angewendet wird, können aufgrund des pharmakologischen Wirkprofils von Zolpidemtartrat Effekte wie Hypothermie, Hypotonie und eine schwache Atemdepression beim Neugeborenen nicht ausgeschlossen werden.
Säuglinge, deren Mütter in der späten Phase der Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche Stoffe einnehmen, können als Folge einer physischen Abhängigkeit postnatale Entzugserscheinungen entwickeln.
Stillzeit
Minimale Mengen von Zolpidemtartrat treten in die Muttermilch über. Zolpidemtartrat sollte daher während der Stillzeit nicht eingenommen werden, da es keine Untersuchungen über die Wirkungen auf den Säugling gibt.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Zolpidem hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Patienten, die Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen, sollten gewarnt werden, dass, wie bei anderen Hypnotika, am Morgen nach der Einnahme ein mögliches Risiko von Benommenheit, verlängerter Reaktionszeit, Schwindel, Schläfrigkeit, verschwommenem Sehen/Doppelsehen und verminderter Aufmerksamkeit sowie beeinträchtigter Verkehrstüchtigkeit bestehen kann (siehe Abschnitt 4.8). Um dieses Risiko zu minimieren, wird empfohlen, dass zwischen der Einnahme von Zolpidem und dem Führen von Fahrzeugen, dem Bedienen von Maschinen sowie Arbeiten in Höhe mindestens 8 Stunden liegen.
Bei alleiniger Anwendung von Zolpidem in therapeutischen Dosen war die Verkehrstüchtigkeit eingeschränkt und es traten Verhaltensweisen wie schlafwandelndes oder übermüdetes Führen eines Fahrzeugs („Schlaffahren“) auf.
Darüber hinaus ist das Risiko für solche Verhaltensweisen bei gleichzeitigem Alkoholkonsum und bei Einnahme von Zolpidem zusammen mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln erhöht (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5). Patienten sollten gewarnt werden, während der Anwendung von Zolpidem keinesfalls Alkohol zu trinken oder andere psychoaktive Substanzen einzunehmen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1000 bis <1/100)
Selten (>1/10000 bis <1/1000)
Sehr selten (<1/10000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Es gibt Hinweise für eine Dosisabhängigkeit der auftretenden Nebenwirkungen, insbesondere für solche, die das zentrale Nervensystem betreffen. Zur Verringerung dieser Nebenwirkungen sollte Zolpidemtartrat, wie in Abschnitt 4.2 empfohlen, direkt vor dem Schlafengehen oder im Bett eingenommen werden.
Nebenwirkungen treten häufiger bei älteren Patienten auf.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Infektion des oberen Respirationstraktes, Infektion des unteren Respirationstraktes
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: angioneurotisches Ödem
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Halluzinationen, Agiertheit, Albträume Gelegentlich: Verwirrtheitszustand, Reizbarkeit
Nicht bekannt: innere Unruhe, aggressives Verhalten, Wahnvorstellungen, Wutanfälle, Psychose, anormales Verhalten, Missbrauch, Schlafwandeln (siehe Abschnitt 4.4), Abhängigkeit (Entzugserscheinungen oder Rebound-Effekte können nach Absetzen der Behandlung auftreten), Störungen der Libido, Depression (siehe Abschnitt 4.4)
Die meisten dieser psychiatrischen Nebenwirkungen stehen in Zusammenhang mit paradoxen Reaktionen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, verstärkte Schlaflosigkeit, anterograde Amnesie (Amnesien können mit unangemessenen Verhalten assoziiert sein)
Nicht bekannt: Bewusstseinseintrübung, Ataxie
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Doppeltsehen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Atemdepression (siehe Abschnitt 4.4)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
Leber- und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt: erhöhte Leberenzymwerte
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nicht bekannt: Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria, Hyperhidrosis
Skelettmuskulatur-, Bindegewebes- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Muskelschwäche
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Erschöpfung
Nicht bekannt: Gangunsicherheit, Toleranzentwicklung
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Nicht bekannt: Sturzgefahr (insbesondere bei älteren Patienten oder wenn Zolpidemtartrat nicht nach Vorschrift eingenommen wurde)
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Bei einer Überdosierung mit Zolpidemtartrat allein wurde eine Beeinträchtigung des Bewusstseins von Schläfrigkeit bis hin zu leichtem Koma beschrieben.
Bei Überdosierungen mit bis zu 400 mg Zolpidemtartrat, dem 40-fachen der empfohlenen Dosis, kam es zu einer vollständigen Genesung der Patienten.
Bei Überdosierung sollte die übliche symptomatische Therapie eingeleitet und unterstützende Maßnahmen getroffen werden. Wo es angebracht ist, sollte sofort eine Magenspülung durchgeführt werden. Bei Bedarf sollten Intravenöse Lösungen gegeben werden. Falls eine Magenentleerung keinen Erfolg verspricht, sollte zur Resorptionsverringerung Aktivkohle gegeben werden. Die Überwachung respiratorischer und kardiovaskulärer Funktionen sollte in Erwägung gezogen werden. Sedierende Arzneimittel sollten selbst bei Auftreten von Erregung nicht gegeben werden.
Die Anwendung von Flumazenil kann beim Auftreten schwerer Symptome in Betracht gezogen werden.
Bei der Behandlung einer Überdosierung sollte berücksichtigt werden, dass möglicherweise mehrere Arzneimittel eingenommen wurden.
Auf Grund des großen Verteilungsvolumens und der hohen Eiweißbindung von Zolpidemtartrat dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse nur von geringem Nutzen sein. Hämodialyseuntersuchungen bei Patienten mit Nierenversagen, die therapeutische Dosen erhielten, haben gezeigt, dass Zolpidemtartrat nicht dialysierbar ist.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Hypnotika und Sedativa, Benzodiazepin-verwandte Substanzen. ATC-Code: N05CF02
Wirkmechanismus
Zolpidemtartrat, ein Imidazopyridin, ist ein Benzodiazepin-ähnliches Hypnotikum. In experimentellen Untersuchungen zeigte Zolpidem sedierende Eigenschaften bei niedrigeren Dosierungen als dies für eine antikonvulsive, muskelrelaxierende oder anxiolytische Wirkung notwendig ist. Diese Wirkungen beruhen auf einer spezifischen Aktivität an zentralen Rezeptoren, die zu dem makromolekularen GABA-omega BZ1 und BZ2 Rezeptorkomplex gehören und das Öffnen der Chloridionenkanäle modulieren. Zolpidemtartrat wirkt dabei vorwiegend auf die Omega BZ1 Rezeptor-Subtypen. Die klinische Bedeutung dieses Wirkungsmechanismus ist nicht bekannt.
In randomisierten Studien konnte nur für 10 mg Zolpidem ein aussagekräftiger Wirksamkeitsnachweis erbracht werden.
In einer randomisierten doppelblinden Studie an 462 nicht-älteren gesunden Probanden mit vorübergehender Schlaflosigkeit verminderten 10 mg Zolpidem die durchschnittliche Zeit bis zum Einschlafen um 10 Minuten im Vergleich zu Placebo, während 5 mg Zolpidem diese um 3 Minuten verminderten.
In einer randomisierten doppelblinden Studie an 114 nicht-älteren Patienten mit chronischer Schlaflosigkeit verminderten 10 mg Zolpidem die durchschnittliche Zeit bis zum Einschlafen um 30 Minuten im Vergleich zu Placebo, während 5 mg Zolpidem diese um 15 Minuten verminderten.
Bei manchen Patienten könnte eine niedrigere Dosis von 5 mg ausreichend sein.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Zolpidemtartrat wird schnell resorbiert und die hypnotische Wirkung setzt rasch ein. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung beträgt 70 %. Zolpidem zeigt im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Kinetik. Der therapeutische Plasmaspiegel liegt zwischen 80 und 200 ng/ml. Die Spitzenplasmakonzentration wird nach 0,5 bis 3 Stunden erreicht.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen bei Erwachsenen beträgt 0,54 l/kg und ist bei älteren Personen auf 0,34 l/kg verringert. Die Plasmaproteinbindung beträgt 92 %. Der First-pass-Metabolismus in der Leber beträgt ungefähr 35 %. Bei wiederholter Gabe zeigte sich keine Veränderung der Proteinbindung, was darauf hindeutet, dass die Metaboliten Zolpidemtartrat nicht aus der Proteinbindung verdrängen.
Elimination
Die Eliminationshalbwertzeit ist kurz. Sie liegt im Mittel bei 2,4 Stunden mit einer Wirkdauer von bis zu 6 Stunden. Alle Metaboliten sind inaktiv und werden im Harn (56 %) und über den Stuhl (37 %) ausgeschieden.
In Studien wurde gezeigt, dass Zolpidemtartrat nicht dialysierbar ist.
Spezielle Patientengruppen
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist eine moderate Reduktion der Clearance beobachtet worden (unabhängig von einer möglichen Dialyse).
Andere pharmakokinetische Parameter bleiben unverändert.
Bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist die Bioverfügbarkeit von Zolpidem erhöht. Die Clearance ist vermindert und die Eliminationshalbwertzeit verlängert (ungefähr 10 Stunden).
Bei Patienten mit Leberzirrhose wurde ein Anstieg der AUC auf das 5-fache und der Halbwertszeit auf das 3-fache beobachtet.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Effekte wurden nur bei Dosierungen beobachtet, die weit über dem Maximum der humantherapeutischen Dosen liegen. Sie sind daher für den klinischen Gebrauch von geringer Bedeutung.
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Hypromellose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.).
Filmüberzug:
Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 400.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PE/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen in Packungen mit 10 (N1) und 20 (N2) Filmtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2 81829 München Telefon: 089/558909 - 0 Telefax: 089/558909 - 240
8. ZULASSUNGSNUMMER
51943.01.00
9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 7. November 2001 Datum der Verlängerung der Zulassung :11. September 2013
10. STAND DER INFORMATION
Juli 2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig