Zolpidem Ipca 5 Mg Filmtabletten
alt informationenFA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 83766.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Zolpidem IPCA 5 mg Filmtabletten
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Zolpidem IPCA 5 mg Filmtabletten enthalten 5 mg Zolpidemtartrat als Wirkstoff.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 29,50 mg Lactose-Monohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Filmtablette
Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung ‘5’ auf der einen Seite und glatt auf der anderen Seite.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen bei Erwachsenen, wenn die Schlafstörungen zur Schwächung oder starken Beeinträchtigungen des Patienten führen.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zolpidemtartrat wirkt rasch und sollte daher unmittelbar vor dem Schlafengehen oder im Bett eingenommen werden.
Die empfohlene tägliche Dosis für Erwachsene liegt bei 10 mg.
Die Dauer der Behandlung sollte im Allgemeinen wenige Tage bis zu zwei Wochen und maximal vier Wochen, wenn klinisch angemessen betragen, einschließlich der schrittweisen Absetzphase.
Wie bei allen Hypnotika wird eine Langzeitanwendung nicht empfohlen und ein Behandlungsverlauf sollte nicht länger als vier Wochen dauern.
Bestimmte Personengruppen
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Zolpidem bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht nachgewiesen. Zolpidem sollte daher für Kinder und Jugendliche nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Ältere Patienten
Ältere oder geschwächte Patienten können besonders empfindlich auf Zolpidemtartrat reagieren. Es wird daher eine 5 mg Dosis empfohlen. Diese empfohlene Dosis sollte nicht überschritten werden.
Leberfunktionsstörung
Da die Clearance und Metabolisierung von Zolpidemtartrat bei einer Leberfunktionsstörung verringert ist, sollte bei diesen Patienten die Dosierung zunächst 5 mg betragen, wobei bei älteren Patienten besondere Vorsicht geboten ist. Bei Erwachsenen (unter 65 Jahren) kann die Dosierung auf 10 mg erhöht werden, wenn die klinische Wirkung unzureichend ist und das Arzneimittel gut vertragen wird.
Art der Anwendung: zum Einnehmen.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Zolpidemtartrat ist bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, obstruktiver Schlafapnoe, Myasthenia gravis, schwerer Leberinsuffizienz, akuter und/oder schwerer Atemdepression kontraindiziert.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Aufgrund fehlender Daten darf Zolpidemtartrat nicht für Kinder oder Patienten mit psychotischen Störungen verschrieben werden.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemein
Die Ursache der Schlafstörungen sollte, wenn möglich, abgeklärt werden. Die zugrunde liegenden Faktoren sollten vor Verschreiben eines Hypnotikums behandelt werden. Falls die Schlafstörungen 7-14 Tage nach Behandlungsbeginn weiterhin andauern, kann dies auf primäre psychiatrische oder physische Erkrankungen hinweisen, die untersucht werden müssen.
Allgemeine Informationen zu den nach Gabe von Benzodiazepinen oder anderen Hypnotika beobachteten Wirkungen, die vom verschreibenden Arzt beachtet werden sollten, werden nachstehend beschrieben.
Toleranz
Nach wiederholter Einnahme von kurz wirkenden Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen über einige Wochen kann es zu einem Wirksamkeitsverlust kommen.
Abhängigkeit
Die Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen kann zur Entwicklung einer physischen und psychischen Abhängigkeit führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und Dauer der Behandlung und ist zudem bei Patienten mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Krankengeschichte erhöht.
Diese Patienten müssen bei Gabe von Hypnotika sorgfältig überwacht werden. Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugssymptomen begleitet. Diese können sich in Kopf- oder Muskelschmerzen, hochgradigen Angst- und Spannungszuständen, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit äußern. In schweren Fällen können folgende Symptome auftreten: Realitätsverlust, Depersonalisierung, Hyperakusis, Taubheit und Parästhesien in den Extremitäten, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Halluzinationen oder epileptische Anfälle.
Rebound-Schlaflosigkeit
Ein vorübergehendes Syndrom, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit einem Benzodiazepin oder Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoff führten, bei Absetzen des Hypnotikums in verstärkter Form wieder auftreten können. Als Begleitreaktionen sind Stimmungsschwankungen, Angstzustände und Unruhe möglich.
Es ist wichtig, dass der Patient sich eines möglichen Rebound-Phänomens bewusst ist, wodurch die Angst vor solchen Symptomen, wenn sie bei Absetzen des Arzneimittels auftreten, herabgesetzt wird. Es gibt Hinweise dafür, dass es bei Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen mit einer kurzen Wirkdauer auch innerhalb des Dosierungsintervalls zu Absetzphänomenen kommen kann, insbesondere bei hoher Dosierung.
Da das Risiko von Absetzsymptomen/Rebound-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Behandlung höher ist, wird empfohlen, die Therapie durch schrittweise Dosisreduktion zu beenden.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Zolpidem IPCA nicht anwenden.
Behandlungsdauer
Die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein (siehe Abschnitt 4.2) und sollte, einschließlich der Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung der klinischen Situation erfolgen.
Es kann hilfreich sein, den Patienten zu Beginn der Therapie über die begrenzte Dauer der Behandlung zu informieren.
Amnesie
Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche Wirkstoffe können eine anterograde Amnesie verursachen, die gewöhnlich mehrere Stunden nach Einnahme des Arzneimittels auftritt. Um dieses Risiko zu senken, sollte der Patient eine ununterbrochene Schlafdauer von 7-8 Stunden sicherstellen (siehe Abschnitt 4.8).
Psychiatrische und "paradoxe" Reaktionen
Bei der Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen sind Reaktionen wie Unruhe, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Zornanfälle, Albträume, Halluzinationen, Psychosen, Somnambulismus und anderes nächtliches unbewusstes Verhalten, wie Essen und Autofahren, unangemessenes Verhalten, erhöhte Schlaflosigkeit und andere unerwünschte Wirkungen auf das Verhalten bekannt. In diesem Fall sollte das Arzneimittel abgesetzt werden. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Reaktionen ist bei älteren Patienten größer.
Somnambulismus und damit assoziierte Verhaltensweisen
Es wurde bei Patienten, die Zolpidem eingenommen hatten und nicht vollständig wach waren, von Schlafwandeln und damit verbundenen Verhaltensweisen wie Autofahren während des Schlafens, Zubereitung und Verzehr von Speisen, Telefonieren oder Geschlechtsverkehr berichtet, wobei sich der Betreffende später nicht mehr an die Handlung erinnerte. Der Alkoholgenuss und die Anwendung anderer ZNS-Depressiva mit Zolpidem scheint das Risiko solcher Verhaltensweisen zu erhöhen, genau wie die Anwendung von Zolpidem in Dosierungen, welche die empfohlene Höchstdosis überschreiten. Bei Patienten, die von solchen Verhaltensweisen berichten, sollte ein Absetzen von Zolpidem ernsthaft in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.5 und 4.8).
Spezifische Patientengruppen
Ältere oder geschwächte Patienten sollten eine niedrigere Dosis erhalten: siehe empfohlene Dosierung (Abschnitt 4.2).
Besonders bei älteren Patienten besteht aufgrund der muskelentspannenden Wirkung bei nächtlichem Aufstehen die Gefahr von Stürzen und der damit verbundenen Verletzungsgefahr.
Obwohl eine Dosisanpassung nicht erforderlich ist, ist bei Patienten mit Niereninsuffizienz Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 5.2).
Vorsicht ist geboten beim Verschreiben von Zolpidem für Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz, da Benzodiazepine den Atemantrieb beeinträchtigen können. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass Angstzustände oder Agitiertheit als Zeichen einer Verschlechterung der Ateminsuffizienz beschrieben wurden.
Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Wirkstoffe sind für die Behandlung von Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz nicht indiziert, da bei ihnen die Gefahr der Auslösung einer Enzephalopathie besteht.
Anwendung bei Patienten mit psychotischer Störung: Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Wirkstoffe werden für eine primäre Behandlung nicht empfohlen.
Depression
Benzodiazepin und Benzodiazepin-ähnliche Wirkstoffe sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder von Depressionen begleiteten Angstzuständen angewandt werden (bei diesen Patienten kann hierdurch die Suizidgefahr erhöht werden). Zolpidem sollte bei Patienten, die Symptome einer Depression zeigen, mit Vorsicht angewendet werden. Es können suizidale Tendenzen vorliegen. Da bei diesen Patienten die Möglichkeit einer absichtlichen Überdosierung gegeben ist, sollte ihnen nur die unbedingt notwendige Menge des Arzneimittels gegeben werden. Eine vorbestehende Depression kann bei der Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Wirkstoffen demaskiert werden. Da Schlaflosigkeit ein Symptom der Depression sein kann, muss der Patient erneut untersucht werden, sollte die Schlaflosigkeit andauern.
Anwendung bei Patienten mit Drogen- oder Alkoholmissbrauch: Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Wirkstoffe sollten bei Patienten mit Drogen- oder Alkoholmissbrauch in der Anamnese nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. Diese Patienten sollten bei einer Behandlung mit Zolpidem aufgrund des Risikos einer Gewöhnung und psychischen Anhängigkeit sorgfältig überwacht werden.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
- Nicht empfohlen: Einnahme zusammen mit Alkohol.
Die sedierende Wirkung des Arzneimittels kann in der Kombination mit Alkohol verstärkt werden. Dies wirkt sich auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen aus.
- Zu beachten: Kombination mit ZNS-Depressiva.
Eine Verstärkung der zentral dämpfenden Wirkung kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Antipsychotika (Neuroleptika), Hypnotika, Anxiolytika/Sedativa, Antidepressiva, narkotischen Analgetika, Antiepileptika, Anästhetika und sedativen Antihistaminika auftreten.
Es scheint eine Wechselwirkung von Zolpidemtartrat mit Sertralin zu bestehen, die eine verstärkte Benommenheit verursachen kann. Es wurden außerdem vereinzelte Fälle von visuellen Halluzinationen berichtet.
Mit narkotischen Analgetika kann es auch zu einer Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit zu einer Zunahme der psychischen Abhängigkeit führen.
Zolpidem wird durch einige Enzyme der Cytochrom-P450-Familie metabolisiert. Das Hauptenzym ist CYP3A4, doch ist auch CYP1A2 beteiligt.
Rifampicin induziert den Metabolismus von Zolpidem, was in einer Reduzierung der Plasmaspitzenkonzentrationen um ungefähr 60 % resultiert und möglicherweise zu verminderter Wirksamkeit führt. Ähnliche Wirkungen können auch von anderen starken Induktoren der Cytochrom-P450-Enzyme erwartet werden.
Substanzen, welche hepatische Enzyme (insbesondere CYP3A4) inhibieren, können die Plasmakonzentrationen erhöhen und somit die Aktivität von Zolpidem verstärken. Wenn Zolpidem allerdings mit Ketoconazol (200 mg zweimal täglich), einem starken CYP3A4-Hemmer, gegeben wird, steigt die AUC um 83 %. Es ist nicht notwendig, die Zolpidemdosis routinemäßig anzupassen, doch sollte der Patient dahingehend aufgeklärt werden, dass die Anwendung von Zolpidem gemeinsam mit Ketoconazol die sedative Wirkung verstärken kann.
Andere: Bei Gabe von Zolpidemtartrat mit Warfarin, Digoxin, Ranitidin oder Cimetidin wurden keine signifikanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen beobachtet.
FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Obwohl Tierstudien keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen zeigten, wurde die Unbedenklichkeit während der Schwangerschaft nicht nachgewiesen. Deshalb sollte die Anwendung von Zolpidemtartrat wie aller anderen Arzneimittel während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, vermieden werden.
Wenn das Arzneimittel einer Frau im gebärfähigen Alter verschrieben wird, sollte sie darauf aufmerksam gemacht werden, sich hinsichtlich des Absetzens des Arzneimittels an Ihren Arzt zu wenden, wenn sie schwanger werden möchte oder vermutet, schwanger zu sein.
Falls Zolpidemtartrat aus zwingenden medizinischen Gründen in der späten Phase der Schwangerschaft oder während der Wehen angewendet wird, sind aufgrund des pharmakologischen Wirkungsprofils Wirkungen wie Hypothermie, Hypotonie und mäßige Atemdepression beim Neugeborenen zu erwarten.
Säuglinge von Müttern, die in späten Phasen der Schwangerschaft Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche Wirkstoffe dauerhaft eingenommen haben, können eine physische Abhängigkeit entwickelt haben, was zu Entzugserscheinungen in der postnatalen Periode führen kann.
Geringe Mengen von Zolpidemtartrat werden in die Muttermilch abgegeben. Stillenden Müttern wird daher die Anwendung von Zolpidemtartrat nicht empfohlen.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Zolpidem IPCA hat mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Kraftfahrer und Bediener von Maschinen sollten dahingehend gewarnt werden, dass, wie mit anderen Hypnotika, am Morgen nach der Therapie Benommenheit auftreten kann. Um diese Gefahr so gering wie möglich zu halten, wird zwischen der Einnahme von Zolpidemtartrat und dem Führen eines Kraftfahrzeugs eine Ruheperiode von 7 bis 8 Stunden empfohlen.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Es gibt Belege für eine Dosisbeziehung von Nebenwirkungen, die mit der Anwendung von Zolpidemtartrat assoziiert werden, insbesondere für bestimmte ZNS- und gastrointestinale Ereignisse. Die Ereignisse sollten theoretisch weniger häufig vorkommen, wenn Zolpidemtartrat, wie in Abschnitt 4.2 empfohlen, unmittelbar vor dem Schlafengehen oder im Bett eingenommen wird. Am häufigsten treten sie bei älteren Patienten auf.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: angioneurotisches Ödem.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Halluzination, Agitiertheit, Albträume.
Gelegentlich: Verwirrtheit, Reizbarkeit.
Nicht bekannt: Unruhe, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Zornanfälle, Psychose, anormales Verhalten, Schlafwandeln (siehe Abschnitt 4.4), Abhängigkeit (Entzugserscheinungen oder Rebound-Effekte können nach Absetzen der Behandlung auftreten), Libidostörungen.
Die meisten dieser psychiatrischen unerwünschten Wirkungen beziehen sich auf „paradoxe" Reaktionen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Somnolenz, Kopfschmerzen, Schwindel, verschlimmerte Schlaflosigkeit, anterograde Amnesie (amnestische Wirkungen können mit unangemessenem Verhalten einhergehen).
Nicht bekannt: Bewusstseinsstörungen.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Diplopie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Durchfall.
Leber- und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt: erhöhte Leberenzymwerte.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nicht bekannt: Ausschlag, Pruritus, Urtikaria, Hyperhidrose.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Muskelschwäche.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit.
Nicht bekannt: Gehstörungen, Arzneimitteltoleranz, Stürze (hauptsächlich bei älteren Patienten und wenn Zolpidem nicht gemäß den Verschreibungsinformationen eingenommen wurde).
FO 4.9 Überdosierung
Anzeichen und Symptome:
Im Fall einer Überdosierung mit Zolpidemtartrat alleine oder mit anderen ZNS- dämpfenden Wirkstoffen (einschließlich Alkohol) wurde von Bewusstseinsstörungen von Somnolenz bis Koma, einschließlich tödlichen Ausgangs, berichtet.
Behandlung:
Allgemeine symptomatische und unterstützende Maßnahmen sollten eingeleitet werden. Falls eine Magenspülung keinen Vorteil verspricht, sollte zur Resorptionsminderung Aktivkohle gegeben werden. Sedierende Mittel sollten auch bei Erregung nicht gegeben werden.
Wenn schwerwiegende Symptome beobachtet werden, kann die Anwendung von Flumazenil in Betracht gezogen werden.
Für Flumazenil wird eine Eliminationshalbwertszeit von ungefähr 40 bis 80 Minuten angegeben. Die Patienten müssen aufgrund der kurzen Wirkdauer engmaschig überwacht werden, da eventuell weitere Dosen von Flumazenil erforderlich sind. Die Gabe von Flumazenil kann allerdings zum Auftreten neurologischer Symptome (Krampfanfälle) beitragen.
Der Nutzen einer Dialyse bei der Behandlung einer Überdosierung wurde nicht bestimmt. Eine Dialyse bei Patienten mit Nierenversagen, die Zolpidem in therapeutischen Dosen erhielten, hatte keine Reduzierung der Zolpidemspiegel gezeigt.
Bei der Behandlung einer Überdosierung mit einem Arzneimittel muss immer in Betracht gezogen werden, dass eventuell mehrere Wirkstoffe eingenommen wurden.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Benzodiazepin-verwandte Mittel
ATC-Code: N05CF02
(Hypnotikum mit GABA-A-Rezeptormodulatoraktivität, selektiv für den Omega-1-Rezeptor-Subtyp).
Zolpidemtartrat ist ein Imidazopyridin, das vorzugsweise an den Omega-1-Rezeptor-Subtyp (auch als Benzodiazepin-1-Subtyp bezeichnet) bindet, der in GABA-A-Rezeptoren mit Alpha-1-Untereinheit vorkommt, wohingegen Benzodiazepine nicht selektiv an Omega-1- und Omega-2-Subtypen binden. Die Modulation des Chlorid-Ionen-Kanals über diesen Rezeptor führt zu den spezifischen sedativen Wirkungen von Zolpidemtartrat. Diese Wirkungen werden durch den Benzodiazepinantagonisten Flumazenil aufgehoben.
Bei Tieren: Die selektive Bindung von Zolpidemtartrat an Omega-1-Rezeptoren könnte erklären, warum unter hypnotischen Dosen bei Tieren muskelentspannende und krampflösende Wirkungen fehlen, die normalerweise bei Benzodiazepinen auftreten, die nicht für Omega-1-Bindungsstellen selektiv sind.
Beim Menschen: Zolpidemtartrat vermindert die Einschlafzeit und die Häufigkeit des nächtlichen Aufwachens und erhöht die Dauer und Qualität des Schlafs. Diese Wirkungen sind mit einem charakteristischen EEG-Profil verbunden, das von dem unter Benzodiazepinen abweicht. Bei Studien, in denen der Prozentsatz der Zeit gemessen wurde, die in jedem Schlafstadium verbracht wird, hat Zolpidemtartrat im Allgemeinen gezeigt, dass es die Schlafstadien bewahrt. Bei der empfohlenen Dosis hat Zolpidemtartrat keinen Einfluss auf die Dauer des paradoxen Schlafs (REM). Der Erhalt der tieferen Schlafstadien (Stadium 3 und 4 - Tiefschlafphase) könnte durch die selektive Omega-1-Bindung durch Zolpidemtartrat erklärt werden. Alle beschriebenen Wirkungen von Zolpidemtartrat werden durch den Benzodiazepinantagonisten Flumazenil aufgehoben.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Zolpidemtartrat wird rasch resorbiert und hat einen schnellen hypnotischen Wirkeintritt. Die Bioverfügbarkeit beträgt nach oraler Gabe 70 % und zeigt im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Kinetik. Die Plasmaspitzenkonzentration wird nach 0,5 bis 3 Stunden erreicht.
Die Eliminationshalbwertszeit ist kurz und weist einen Mittelwert von 2,4 Stunden (± 0,2 h) auf. Die Wirkungsdauer beträgt 6 Stunden.
Die Proteinbindung beträgt 92,5 % ± 0,1 %. Der First-Pass-Metabolismus durch die Leber beträgt ungefähr 35 %. Wiederholte Gabe hat keine Modifizierung der Proteinbindung gezeigt, was darauf hinweist, dass zwischen Zolpidemtartrat und seinen Metaboliten keine Konkurrenz um Bindungsstellen vorliegt.
Das Verteilungsvolumen bei Erwachsenen beträgt 0,54 ± 0,02 l/kg und sinkt bei sehr alten Patienten auf 0,34 ± 0,05 l/kg.
Alle Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv und werden über den Urin (56 %) und mit den Fäzes (37 %) ausgeschieden.
Zolpidemtartrat hat sich in klinischen Studien als nicht dialysierbar erwiesen.
Bei älteren Menschen und solchen mit Leberfunktionsstörungen sind die Plasmakonzentrationen erhöht. Bei Patienten mit oder ohne dialysepflichtiger Niereninsuffizienz ist die Clearance mäßig verringert. Die anderen pharmakokinetischen Parameter bleiben unberührt.
Zolpidemtartrat wird über mehrere hepatische Cytochrom-P450-Enzyme metabolisiert. Das Hauptenzym ist CYP3A4, wobei CYP1A2 ebenfalls zum Metabolismus beiträgt. Da CYP3A4 im Zolpidemtartrat-Metabolismus eine wichtige Rolle spielt, sollten mögliche Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die Substrate oder Induktoren von CYP3A4 sind, berücksichtigt werden.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Wirkungen wurden nur bei Dosierungen deutlich über der maximalen humanen Exposition beobachtet und sind daher bei der klinischen Anwendung von geringer Bedeutung. Basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktions- und Entwicklungstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Vorverkleisterte Stärke (Mais)
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]
Filmüberzug:
Hypromellose (E464)
Titandioxid (E171)
Macrogol 6000
Talkum
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen (PVC/Aluminiumfolie) mit 7 oder 14 Tabletten in einem Umkarton mit 7, 14, 28, 56 oder 84 Tabletten.
Auch in HDPE-Tablettenbehältnis mit Schraubdeckel in Packungen zu 100 Tabletten erhältlich.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Ipca Productos Farmaceuticos Unipessoal Lda
Rua Jose Nogueira Vaz, Lote 104, Lj Esq
2625-099 Povoa de Santa Iria
Portugal
Tel.: +351 219 531437 / 219 569745
Fax: + 351 219 594073
F5 8. Zulassungsnummer
83766.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
…
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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