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Zoprinol Hexal 100 Mg Tabletten

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DE/H/1354/001

Zul.-Nr. 71014.00.00


Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Zoprinol HEXAL 100 mg Tabletten


Wirkstoff: Allopurinol


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jede Tablette enthält 100 mg Allopurinol.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Tablette


Weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit einer Bruchkerbe auf einer Seite. Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Erwachsene

Alle Formen der nicht diätetisch beherrschbaren Hyperurikämie mit Serum-Harnsäurewerten im Bereich von 535 μmol/l (9 mg/100 ml) und darüber sowie klinische Komplikationen hyperurikämischer Zustände, insbesondere manifeste Gicht, Uratnephropathie, zur Auflösung und Verhütung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalatsteinen bei gleichzeitiger Hyperurikämie


Erwachsene, Kinder und Jugendliche mit ≥ 15 kg Körpergewicht

Sekundäre Hyperurikämie unterschiedlicher Genese


Kinder und Jugendliche mit ≥ 15 kg Körpergewicht


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung bei Erwachsenen

Die Behandlung mit Allopurinol sollte mit einer niedrigen Dosierung wie z. B. 100 mg/Tag begonnen werden, um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern. Die Dosis sollte nur bei unzureichendem Ansprechen der Serumharnsäure erhöht werden. Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion geboten (siehe “Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion”).


Die folgenden Dosierungsschemata werden empfohlen:

100 mg bis 200 mg täglich bei leichten Zuständen,

300 mg bis 600 mg täglich bei mittelschweren Zuständen,

700 mg bis 900 mg täglich bei schweren Zuständen.

Dosierungen über 300 mg sollten auf mehrere Dosen aufgeteilt werden, die 300 mg nicht überschreiten dürfen. Falls eine Dosierung auf Basis des Körpergewichts erforderlich ist, sollten 2‑10 mg/kg Körpergewicht/Tag angewendet werden.


Dosierung bei Kindern und Jugendlichen mit ≥ 15 kg Körpergewicht

Die Tagesdosis beträgt 10 mg Allopurinol pro Kilogramm Körpergewicht (maximal 400 mg/Tag) verteilt auf drei Einzeldosen.


Dosierung bei älteren Patienten

Da keine speziellen Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Außerdem ist insbesondere bei älteren Patienten die Möglichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.


Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Da Allopurinol und seine Metaboliten über die Nieren ausgeschieden werden, kann es bei eingeschränkter Nierenfunktion ohne angemessene Anpassung der Dosis zu einer Überdosierung kommen.


Um dieses Risiko zu minimieren, ist daher eine Anpassung der empfohlenen Dosierung angezeigt. Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen sollten maximal 100 mg Allopurinol pro Tag oder Einzeldosen von 100 mg in Abständen von mehr als einem Tag verabreicht werden. Die entsprechende Dosis sollte nur bei ungenügender Wirkung erhöht werden. Der Serum-Oxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15,2 μg/ml nicht überschreiten.


Die folgende Tabelle dient als Richtlinie für die Dosierung bei Patienten mit Niereninsuffizienz:


Kreatinin-Clearance

Tagesdosis

> 20 ml/min

Standarddosis

10 bis 20 ml/min

100 bis 200 mg

< 10 ml/min

100 mg oder 100 mg alle 2 oder 3 Tage


Bei Hämodialyse können sofort nach jeder Dialysesitzung (d.h. 2- oder 3-mal pro Woche) 300 mg bis 400 mg Allopurinol gegeben werden.


Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion muss die Dosierung verringert werden. In den frühen Stadien der Behandlung werden regelmäßige Leberfunktionstests empfohlen.


Art und Dauer der Anwendung

Die Tabletten sollen unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Wenn die Tagesdosis 300 mg Allopurinol überschreitet oder Symptome einer Magen-Darm-Unverträglichkeit auftreten, ist die Dosis zu teilen und über den Tag verteilt zu verabreichen.


Die Dauer der Behandlung ist abhängig von der Grunderkrankung. Zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalat- und Harnsäuresteinen sowie bei primärer Hyperurikämie und Gicht ist in den meisten Fällen eine Langzeittherapie erforderlich. Bei sekundärer Hyperurikämie wird eine vorübergehende Behandlung entsprechend der Dauer der erhöhten Harnsäurewerte empfohlen.


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Lebensbedrohliche Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom [SJS] und toxische epidermale Nekrolyse [TEN]) wurden unter der Behandlung mit Allopurinol berichtet. Patienten sollten über die Anzeichen und Symptome aufgeklärt werden und engmaschig auf Hautreaktionen überwacht werden. Das höchste Risiko für das Auftreten von SJS oder TEN besteht in den ersten Wochen der Behandlung. Sollten Symptome oder Anzeichen für SJS oder TEN (z. B. fortschreitender Hautauschlag, oft mit Blasen und Schleimhautläsionen) auftreten, ist die Behandlung mit Allopurinol abzubrechen. Die besten Resultate beim Management von SJS und TEN werden durch eine möglichst frühe Diagnose und unverzügliches Absetzen jeglichen Arzneimittels, das für die Auslösung der Hautreaktion, im Verdacht steht, erzielt. Ein frühzeitiges Absetzen ist mit einer besseren Prognose assoziiert. Bei Patienten, die unter der Behandlung mit Allopurinol, SJS oder TEN entwickelt haben, darf zu keinem Zeitpunkt eine Behandlung mit Allopurinol erneut begonnen werden.


Nach neueren Literaturempfehlungen ist eine medikamentöse Therapie nicht erforderlich, wenn die Serum-Harnsäurewerte unter 535 μmol/l (entsprechend 9 mg/100 ml) liegen, sofern die Diätvorschriften eingehalten werden und keine Nierenschäden vorliegen. Nahrungsmittel mit hohem Puringehalt (z. B. Innereien wie Bries, Niere, Hirn, Leber, Herz und Zunge sowie Fleischextrakt) und Alkohol (insbesondere Bier, da dadurch Guanosin, ein Ribonukleosid, aufgenommen wird, das den Harnsäurespiegel stark erhöht) sollten vermieden werden.


Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Exantheme), ist Zoprinol HEXAL sofortabzusetzen.


Bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion oder vorbestehenden Blutbildungsstörungen ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich. Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion sind die entsprechenden Dosierungsempfehlungen zu beachten (siehe Abschnitt 4.2). Insbesondere bei Patienten, die wegen Hypertonie oder Herzinsuffizienz z. B. mit ACE-Hemmern oder Diuretika behandelt werden, sollte Allopurinol mit Vorsicht verabreicht werden, da bei den entsprechenden Patienten eine Nierenfunktionsstörung vorliegen kann.


Bei Behandlung der Gichtniere und von Harnsäuresteinen soll die Harnmenge mindestens 2 Liter pro Tag betragen.


Um erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum oder Urin (wie sie z. B. bei der Strahlen- oder Chemotherapie von Neoplasmen sowie beim Lesch-Nyhan-Syndrom auftreten können) zu vermeiden, sollte zusätzlich zur Gabe von Allopurinol reichlich Flüssigkeit zugeführt werden, um eine ausreichende Diurese sicherzustellen. Darüber hinaus kann eine Alkalisierung des Harns durch Verbesserung der Löslichkeit von Urat/Harnsäure zu einer vermehrten Ausscheidung dieser Substanzen beitragen.


Falls eine Uratnephropathie oder andere pathologische Veränderungen bereits zu einer Einschränkung der Nierenfunktion geführt haben, muss die Dosis entsprechend den Nierenfunktionsparametern angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).


Die Behandlung mit Allopurinol sollte erst begonnen werden, wenn ein akuter Gichtanfall vollständig abgeklungen ist, da sonst weitere Gichtanfälle ausgelöst werden könnten.

Wie bei Urikosurika kann durch Zoprinol HEXAL in den frühen Stadien der Behandlung ein akuter Gichtanfall ausgelöst werden. Deshalb ist es ratsam, für mindestens einen Monat prophylaktisch ein entzündungshemmendes Mittel oder Colchicin zu geben. Für Einzelheiten zur geeigneten Dosierung sowie den Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen ist die entsprechende Literatur hinzuzuziehen.


Kommt es bei Patienten unter der Behandlung mit Allopurinol zu einem akuten Gichtanfall, sollte die Behandlung mit der gleichen Dosierung fortgesetzt und der akute Gichtanfall mit einem geeigneten Antiphlogistikum behandelt werden.


Bei großen Harnsäuresteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der während der Allopurinol- Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


6-Mercaptopurin und Azathioprin

Azathioprin wird zu 6-Mercaptopurin metabolisiert, das durch die Wirkung der Xanthinoxidase inaktiviert wird. Wird Allopurinol gleichzeitig mit 6-Mercaptopurin oder Azathioprin verabreicht, darf nur ein Viertel der üblichen Dosis von 6-Mercaptopurin oder Azathioprin gegeben werden, da die Hemmung der Xanthinoxidase ihre Wirkung verlängert.


Vidarabin (Adeninarabinosid)

Es gibt Hinweise darauf, dass die Plasmahalbwertszeit von Vidarabin in Gegenwart von Allopurinol verlängert ist. Deshalb ist bei gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um vermehrt auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.


Salicylate und Urikosurika

Oxipurinol, der therapeutisch aktive Metabolit von Allopurinol, wird in ähnlicher Weise über die Nieren ausgeschieden wie Urat. Daher können Arzneimittel mit urikosurischer Wirkung wie Probenecid oder hohe Salicylatdosen die Ausscheidung von Oxipurinol beschleunigen. Die Wirksamkeit von Allopurinol könnte vermindert sein. Ob dies von Bedeutung ist, muss jedoch in jedem einzelnen Fall beurteilt werden.


Chlorpropamid

Wenn Allopurinol Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gleichzeitig mit Chlorpropamid gegeben wird, kann das Risiko einer verlängerten hypoglykämischen Wirkung erhöht sein, da Allopurinol und Chlorpropamid um die Ausscheidung in den Nierentubuli konkurrieren können.


Antikoagulanzien vom Cumarintyp

Es gab seltene Berichte über eine verstärkte Wirkung von Warfarin und anderen Antikoagulanzien vom Cumarintyp bei gleichzeitiger Gabe mit Allopurinol. Deshalb müssen alle Patienten, die Antikoagulanzien erhalten, sorgfältig überwacht werden.


Phenytoin

Allopurinol kann die hepatische Oxidation von Phenytoin hemmen, aber eine klinische Bedeutung dieses Befundes ist nicht erwiesen.


Theophyllin

Es wurde über eine Hemmung des Metabolismus von Theophyllin durch Allopurinol berichtet. Der Mechanismus dieser Wechselwirkung lässt sich möglicherweise mit der Beteiligung der Xanthinoxidase an der Biotransformation von Theophyllin beim Menschen erklären. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol oder bei Erhöhung der Dosis sollten deshalb die Theophyllinspiegel überwacht werden.


Ampicillin/Amoxicillin

Bei Patienten, die Ampicillin oder Amoxicillin gleichzeitig mit Allopurinol erhielten, wurde häufiger über Hautausschläge berichtet als bei Patienten, die nicht gleichzeitig mit diesen Arzneimitteln behandelt wurden. Der ursächliche Zusammenhang ist nicht geklärt. Es wird jedoch empfohlen, bei Patienten, die Allopurinol erhalten, falls möglich eine Alternative zu Ampicillin oder Amoxicillin anzuwenden.


Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Mechlorethamin

Bei Patienten mit Krebserkrankungen (außer Leukämie) wurde in Gegenwart von Allopurinol eine verstärkte Knochenmarksuppression durch Cyclophosphamid und andere Zytostatika beobachtet. In einer gut kontrollierten Studie mit Patienten, die mit Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin und/oder Mechlorethamin (Mustinhydrochlorid) behandelt wurden, schien Allopurinol jedoch die toxischen Reaktionen auf diese Zytostatika nicht zu erhöhen.


Ciclosporin

Berichte lassen darauf schließen, dass die Plasmakonzentration von Ciclosporin bei gleichzeitiger Behandlung mit Allopurinol erhöht sein kann. Die Möglichkeit einer verstärkten Ciclosporin-Toxizität ist daher bei gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel zu berücksichtigen.


Didanosin

Bei gesunden Probanden und HIV-Patienten, die Didanosin erhielten, waren bei gleichzeitiger Behandlung mit Allopurinol (300 mg pro Tag) die Cmax- und AUC-Werte von Didanosin im Plasma nahezu verdoppelt, während die terminale Halbwertszeit nicht beeinflusst wurde. Daher können bei gleichzeitiger Anwendung mit Allopurinol Dosisreduktionen von Didanosin erforderlich sein.


Captopril

Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und Captopril kann das Risiko von Hautreaktionen insbesondere bei chronischer Niereninsuffizienz erhöht sein.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Allopurinol in der Schwangerschaft vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Da Allopurinol in den Purinstoffwechsel eingreift und das potenzielle Risiko für den Menschen nicht bekannt ist, darf Allopurinol nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.


Stillzeit

Allopurinol und Oxipurinol treten in kleinen Mengen in die Muttermilch über. Die Dosis, der der Säugling dadurch ausgesetzt sein kann, kann jedoch therapeutisches Niveau erreichen. Auswirkungen auf den Säugling wurden jedoch nicht nachgewiesen. Wegen der sehr begrenzten Erfahrungen sollte Allopurinol während der Stillzeit nicht angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Unter der Behandlung mit Allopurinol können Nebenwirkungen wie Benommenheit, Schwindel und Ataxie auftreten. Die Anwendung von Allopurinol kann die Reaktionsfähigkeit herabsetzen und somit die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100, < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen am häufigsten (etwa 4 %); diese können jederzeit während der Behandlung auftreten und als Pruritus sowie in makulopapulöser, manchmal schuppenartiger, manchmal purpuraähnlicher und selten exfoliativer Form in Erscheinung treten.


Bei den ersten Anzeichen derartiger Reaktionen ist Zoprinol HEXAL sofort abzusetzen. Nach dem Abklingen leichter Symptome kann die Therapie wieder mit einer niedrigen Dosis (z. B. 50 mg/Tag) aufgenommen werden. Diese Dosis kann bei Bedarf allmählich erhöht werden. Tritt der Hautausschlag erneut auf, sollte das Präparat ganz abgesetzt werden, da schwere generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können.


Sehr selten:


Erkrankungen des Immunsystems

Die folgenden Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten:

Selten:

Werden derartige Symptome, die jederzeit während der Therapie auftreten können, beobachtet, muss die Behandlung mit Zoprinol HEXAL sofort und dauerhaft abgesetzt werden. Die Therapie dieser Reaktionen mit Kortikosteroiden hat sich als wirksam erwiesen.


Sehr selten:


Wenn bisher generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftraten, bestanden insbesondere bei tödlichen Verläufen im Allgemeinen gleichzeitig Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen.



Leber- und Gallenerkrankungen

Selten:

Leberfunktionsstörungen, die von einem asymptomatischen Anstieg der Leberfunktionwerte bis in extremen Fällen zu Hepatitis (einschließlich Lebernekrose und granulomatöser Hepatitis) reichten


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich:


Sehr selten:


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich:

insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen. Deshalb ist bei dieser Patientengruppe eine besonders sorgfältige Überwachung erforderlich.


Sehr selten:


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten:


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Sehr selten:

Angina


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr selten:


Herzerkrankungen

Sehr selten:

Bradykardie


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten:

Diabetes mellitus, Hyperlipidämie


Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten:

Depression


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr selten:


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten:


Gefäßerkrankungen

Sehr selten:

Hypertonie


Augenerkrankungen

Sehr selten:


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten:

Muskelschmerzen


4.9 Überdosierung


Ein spezielles Antidot ist nicht bekannt. Nach Einnahme einer Einzeldosis von 20 g traten bei einem Patienten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf. Bei einem anderen Patienten rief die Einnahme von 22,5 g Allopurinol keine unerwünschten Wirkungen hervor.


Bei Verdacht auf eine Vergiftung, insbesondere bei Komedikation mit Azathioprin oder 6‑Mercaptopurin, kann beim Patienten zusätzlich zur Gabe von Aktivkohle und Natriumphosphat (nur wenn die Einnahme nicht mehr als eine Stunde zurückliegt) Erbrechen ausgelöst oder eine Magenspülung durchgeführt werden.


Eine beträchtliche Resorption von Allopurinol kann die Wirkung der Xanthinoxidase erheblich hemmen, was allerdings nicht zu Nebenwirkungen führen würde, es sei denn, gleichzeitig verabreichte Arzneimittel, insbesondere Azathioprin oder 6‑Mercaptopurin werden dadurch beeinflusst. In diesem Fall ist das Risiko einer verstärkten Wirkung in Betracht zu ziehen.

Eine maximale Diurese stimuliert die Ausscheidung von Allopurinol und seinen Metaboliten. Falls erforderlich, kann eine Hämodialyse angewendet werden.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Gichtmittel, Urikostatika,

ATC-Code: M04 AA01


Allopurinol und sein Hauptmetabolit Oxipurinol verringern die Harnsäurebildung durch Hemmung des Enzyms Xanthinoxidase, das bei der Oxidation von Hypoxanthin zu Harnsäure eine wichtige Rolle spielt. Als Folge werden die Harnsäure- und Uratspiegel in den Körperflüssigkeiten und im Urin gesenkt.


Zusätzlich zur Hemmung des Purinabbaus wird bei einigen Patienten die de-novo-Purinbiosynthese durch Hemmung der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase unterdrückt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Allopurinol ist nach oraler Gabe wirksam und wird schnell aus dem oberen Gastrointestinaltrakt resorbiert. In Studien wurde Allopurinol 30‑60 Minuten nach der Einnahme im Blut nachgewiesen. Errechnungen der Bioverfügbarkeit variieren von 67 % bis 90 %. Plasmaspitzenspiegel von Allopurinol treten im Allgemeinen ungefähr 1,5 Stunden nach oraler Gabe auf, fallen jedoch schnell ab, so dass nach ca. 6 Stunden kaum noch Allopurinol im Plasma nachweisbar ist. Plasmaspitzenspiegel von Oxipurinol werden im Allgemeinen nach 3‑5 Stunden erzielt, halten aber wesentlich länger an. Allopurinol ist vernachlässigbar an Plasmaproteine gebunden, weshalb nicht davon auszugehen ist, dass Schwankungen der Proteinbindung die Clearance signifikant verändern. Das offensichtliche Verteilungsvolumen von Allopurinol beträgt etwa 1,3 l/kg, was auf eine relativ große Aufnahme durch das Gewebe schließen lässt. Etwa 20 % des eingenommenen Allopurinol werden mit den Fäzes ausgeschieden. Die Elimination von Allopurinol erfolgt hauptsächlich durch metabolische Umwandlung zu Oxipurinol durch Xanthinoxidase und Aldehydoxidase. Weniger als 10 % des unveränderten Wirkstoffs werden mit dem Urin ausgeschieden.


Allopurinol hat eine Plasmahalbwertszeit von etwa 1 bis 2 Stunden. Oxipurinol ist ein weniger starker Hemmer der Xanthinoxidase als Allopurinol, aber die Plasmahalbwertszeit von Oxipurinol ist wesentlich länger. Schätzungen reichen von 13 bis 30 Stunden beim Menschen. Deshalb wird mit einer einmal täglichen Gabe von Allopurinal eine wirksame Hemmung der Xanthinoxidase über einen Zeitraum von 24 Stunden aufrechterhalten. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion kommt es zu einer allmählichen Kumulation von Oxipurinol, bis eine Steady-state-Plasmakonzentration erreicht ist. Diese Patienten haben bei Einnahme von 300 mg Allopurinol pro Tag im Allgemeinen Oxipurinol-Plasmakonzentrationen von 5‑10 mg/l.

Oxipurinol wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden, hat aber wegen seiner tubulären Rückresorption eine lange Eliminationshalbwertszeit. Die für die Eliminationshalbwertszeit berichteten Werte reichen von 13,6 bis 29 Stunden. Die großen Abweichungen bei diesen Werten sind möglicherweise auf Unterschiede im Studiendesign und/oder der Kreatinin-Clearance bei den entsprechenden Patienten zurückzuführen.


Pharmakokinetik bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Die Clearance von Allopurinol und Oxipurinol ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion stark vermindert, was bei langfristiger Behandlung höhere Plasmaspiegel zur Folge hat. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei denen die Kreatinin-Clearance-Werte zwischen 10 und 20 ml/min lagen, wurden nach längerer Behandlung mit 300 mg Allopurinol pro Tag Oxipurinol-Plasmakonzentrationen von etwa 30 mg/l beobachtet. Das entspricht in etwa der Konzentration, die nach Gabe von 600 mg Allopurinol pro Tag bei Patienten mit normaler Nierenfunktion erreicht würde. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist daher eine Reduktion der Dosis von Allopurinol erforderlich.


Pharmakokinetik bei älteren Patienten

Die Kinetik des Arzneimittels ist wahrscheinlich nur bei einer Verschlechterung der Nierenfunktion verändert (siehe „Pharmakokinetik bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“).


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Bei Langzeitanwendung von Allopurinol in tierexperimentellen Studien kam es bei hohen Dosen zur Ausfällung von Xanthinpräzipitaten, die zu Veränderungen in den harnableitenden Organen führten.


Die bisher durchgeführten In-vitro- und In-vivo-Studien ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes oder kanzerogenes Potenzial.


In tierexperimentellen Studien traten bei Mäusen in hohen Dosen ab dem 10. Trächtigkeitstag teratogene Wirkungen auf. Bei Ratten und Kaninchen wurden keine teratogenen Wirkungen nachgewiesen.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Cellulosepulver

Povidon K25

Macrogol 4000

Crospovidon Typ A

Talkum

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Mikrokristalline Cellulose


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/Aluminium- und PP/Aluminium-Blisterpackungen mit 50 und 100 Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


7. Inhaber der Zulassung


HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

E-Mail: medwiss@hexal.com


8. Zulassungsnummern


71014.00.00


9. Datum der Zulassung


02.10.2009


10. Stand der Information


Oktober 2011



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

Variation IB/004 Seite 20 von 20 Oktober 2011