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Zovirax Creme

Document: 10.12.2004   Fachinformation (deutsch) change

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06.12.2004

Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Zovirax® Creme


Wirkstoff: Aciclovir



2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig



3. Zusammensetzung des Arzneimittels



3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Guanosin-Analogon, Virostatikum, Virus-DNA-Polymerase-Hemmstoff.



3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil


1 g Creme enthält 50 mg Aciclovir.



3.3 Sonstige Bestandteile


Propylenglycol, Poloxamer 407, Cetylstearylalkohol, dickflüssiges Paraffin, weißes Vaselin, Natriumdodecyl­sulfat und gereinigtes Wasser.


4. Anwendungsgebiete


Zur lindernden Therapie von Schmerzen und Juckreiz bei rezidivierendem Herpes genitalis und labialis.



5. Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Aciclovir oder Valaciclovir oder einen der sonstigen Bestandteile.


Zovirax Creme darf nicht auf Schleimhäute (z. B. in der Mundhöhle, am Auge oder in der Scheide) aufgetragen werden, da sonst mit lokalen Reizerscheinungen zu rechnen ist.


Bei Patienten mit schweren Störungen der körpereigenen Immunabwehr ist die systemische Verabreichung von Aciclovir die Therapie der Wahl, da insbesondere bei diesen Patienten die Möglichkeit einer Dissemination nicht ausgeschlossen werden kann.


Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Die nach Markteinführung über alle verfügbaren Darreichungsformen und Stärken von Zovirax in einem sogenannten Schwangerschaftsregister dokumentierten Daten zur Anwendung während der Schwangerschaft zeigten keine erhöhte Missbildungsrate im Vergleich zur normalen Bevölkerung. Die aufgetretenen Missbildungen waren nicht einheitlich, so dass nicht auf eine gleiche Ursache geschlossen werden kann.


Die Anwendung während der Schwangerschaft sollte nach sorgfältiger Abwägung der Nutzen-Risikorelation erfolgen.


Nach systemischer Anwendung geht Aciclovir in die Muttermilch über. Jedoch ist die Dosis, die ein Kind nach Anwendung von Zovirax Creme bei der Mutter durch das Stillen aufnehmen würde, vernachlässigbar.



6. Nebenwirkungen


Die nachfolgend genannte Konvention wurde für die Häufigkeitsbeschreibungen der Nebenwirkungen verwendet: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1000, < 1/100), selten (> 1/10000, < 1/1000), sehr selten (< 1/10000) einschließlich Einzelfälle.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:


Gelegentlich: Vorübergehendes Brennen oder Stechen auf den behandelten Hautabschnitten nach der Anwendung von Zovirax Creme;

Eintrocknung, Abschuppung der Haut;

Juckreiz.

Selten: Rötung, Kontaktdermatitis nach Anwendung der Zovirax Creme. Wurden allergologische Untersuchungen durchgeführt, erwiesen sich in den meisten Fällen die Hilfsstoffe der Creme-Grundlage und nicht der Wirkstoff Aciclovir als deren Ursache. Eine Kontaktdermatitis ist daran zu erkennen, dass die oben genannten Nebenwirkungen verstärkt auftreten und über die mit der Creme behandelten Hautabschnitte hinausgehen.


Erkrankungen des Immunsystems:


Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp einschließlich Angioödem.



7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Keine bekannt.



8. Warnhinweise


Bei der Behandlung mit Zovirax Creme im Genital- oder Analbereich kann es wegen der Creme-Bestandteile (Hilfsstoffe) weißes Vaselin und dickflüssiges Paraffin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit von Kondomen kommen.


Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen. Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreaktionen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.



9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt geworden. Zovirax Creme sollte jedoch nicht verdünnt oder als Grundlage zur Aufnahme anderer Arzneistoffe verwendet werden.



10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Die Creme sollte 5-mal täglich alle 4 Stunden tagsüber auf die infizierten Hautbereiche dünn aufgetragen werden.



11. Art und Dauer der Anwendung


Zovirax Creme sollte mittels eines Wattestäbchens aufgetragen werden, indem dieses mit einer für die Größe der infizierten Hautbereiche notwendigen Menge bestrichen wird. Beim Auftragen sollte darauf geachtet werden, dass nicht nur die bereits sichtbaren Anzeichen des Herpes (Bläschen, Schwellung, Rötung) mit der Creme bedeckt werden, sondern dass auch angrenzende Bereiche in die Behandlung mit einbezogen werden. Falls eine Auftragung mit der Hand erfolgt, sollte diese vorher und nachher intensiv gereinigt werden, um eine zusätzliche Infektion der geschädigten Hautpartie, z. B. durch Bakterien bzw. eine Übertragung der Viren auf noch nicht infizierte Schleimhaut- und Hautbereiche zu verhindern.


Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 5 Tage. Im Einzelfall sollte eine Behandlung so lange erfolgen, bis die Bläschen verkrustet oder abgeheilt sind. Eine Behandlungsdauer von 10 Tagen sollte nicht überschritten werden.



12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Bei versehentlicher oraler Einnahme von 10 g Creme mit 500 mg Aciclovir werden keine ungünstigen Wirkungen erwartet.



13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Aciclovir ist eine pharmakologisch inaktive Substanz, die erst nach der Penetration in eine Zelle, die mit Herpes-simplex-Viren (HSV) oder Varicella-zoster-Viren (VZV) infiziert ist, zu einem Virostatikum wird.


Diese Aktivierung des Aciclovirs wird katalysiert durch die HSV- oder VZV-Thymidinkinase, ein Enzym, das die Viren zu ihrer Replikation dringend benötigen. Vereinfacht kann man sagen, dass das Virus sein eigenes Virostatikum synthetisiert. Im Einzelnen laufen dabei folgende Schritte ab:


1. Aciclovir penetriert vermehrt in Herpes-infizierte Zellen.


2. Die in diesen Zellen vorliegende Virus-Thymidinkinase phosphoryliert Aciclovir zum Aciclovir-Monophosphat.


3. Zelluläre Enzyme überführen Aciclovir-Monophosphat in das eigentliche Virostatikum, das Aciclovir-Triphosphat.


4. Aciclovir-Triphosphat besitzt eine 10 bis 30-mal stärkere Affinität zur Virus-DNA-Polymerase als zur zellulären DNA-Polymerase und hemmt somit selektiv die Aktivität des viralen Enzyms.


5. Die Virus-DNA-Polymerase baut darüber hinaus Aciclovir in die Virus-DNA ein, wodurch ein Kettenabbruch bei der DNA-Synthese erfolgt.


Diese Einzelschritte führen insgesamt zu einer sehr wirkungsvollen Reduktion der Virusproduktion.


Im Plaque-Reduktions-Test wurde für HSV-infizierte Vero-Zellen (Zellkultur aus dem Nierenparenchym des grünen afrikanischen Affen) ein ED50-Hemmwert von 0,1 mol Aciclovir/l gemessen, dagegen war ein ED50-Wert von 300 mol Aciclovir/l erforderlich, um das Wachstum nicht infizierter Vero-Zellkulturen zu verhindern. Somit ermittelt man für Zellkulturen therapeutische Indizes bis zu 3000.


Wirkungsspektrum in vitro


Sehr empfindlich:

Herpes-simplex-Virus Typ I und II,

Varicella-zoster-Virus.


Empfindlich:

Epstein-Barr-Virus.


Teilweise empfindlich bis resistent:

Zytomegalie-Virus.


Resistent:

RNA-Viren,

Adenoviren,

Pockenviren.



13.2 Toxikologische Eigenschaften


Prüfungen der lokalen Verträglichkeit der Creme:


Kaninchen wurde über 21 Tage Aciclovir-haltige Creme sowohl auf die abradierte Haut als auch auf die unverletzte Haut mehrfach am Tag aufgetragen. Bei wiederholter Anwendung zeigte sich eine geringfügige Reizung der Haut.


Weitere Untersuchungen wurden mit dieser Darreichungsform nicht durchgeführt, da die aus der Creme resorbierte Wirkstoffmenge zu keinen nachweisbaren Blutspiegeln führte (s. a. Abschnitt 13.3 Pharmakokinetik).



13.3 Pharmakokinetik


Untersuchungen zur Resorption von Aciclovir aus der Zovirax Creme:


6 Probanden wurde 5-mal täglich an 4 aufeinander folgenden Tagen Zovirax Creme auf die Haut des Rückens aufgetragen und auf einem 710 cm2großen Areal so lange verstrichen, bis keine Creme mehr sichtbar war, so dass vollständige Penetration unterstellt werden konnte.


Aciclovir-Serumspiegel waren im Verlauf der Untersuchungen nicht messbar. Die Nachweisgrenze für Aciclovir lag bei < 0,01 mol/l. Im Urin konnten am 2. Tag messbare Aciclovir-Konzentrationen festgestellt werden, wobei die Werte im Verlauf der Behandlung leicht anstiegen und am 4. Tag den Wert von 0,6 mol/l erreichten. Dieser Wert entspricht weniger als 0,1 % der auf die Haut aufgetragenen Aciclovir-Menge. Insgesamt belegen diese Werte eine Resorption des Aciclovirs aus der Zovirax Creme. Ihre Größenordnung lässt jedoch den Schluss zu, dass mit keinerlei systemischer Wirkung zu rechnen ist.



13.4 Bioverfügbarkeit


Messbare Aciclovir-Konzentrationen im Blut konnten nach Anwendung der Creme nicht festgestellt werden.



14. Sonstige Hinweise


Um einen größtmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, sollte Zovirax Creme bereits bei den ersten Anzeichen der Herpes-Erkrankung (Brennen, Jucken, Spannungsgefühl und Rötung) angewendet werden. Wenn die Hauteffloreszenzen ausgeprägt sind und z. B. bereits das Pustel- oder Krustenstadium erreicht haben, ist eine virostatische Behandlung mit Zovirax nicht mehr sinnvoll.



15. Dauer der Haltbarkeit


Die Zovirax Creme hat eine Haltbarkeit von 3 Jahren.


28 Tage nach Anbruch verwerfen.



16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Nicht über 25 °C und nicht im Kühlschrank lagern.



17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Zovirax® Creme, Tuben mit 5 g Creme (N1) und 10 g Creme (N2)

Klinikpackungen: 10 Tuben mit 2 g Creme, 10 Tuben mit 5 g Creme, 10 Tuben mit 10 g Creme









18. Stand der Information


Dezember 2004



19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

80700 München

Service Tel.: 0800 1 22 33 55

Service Fax: 0800 1 22 33 66

e-mail: produkt.info@gsk.com

http://www.glaxosmithkline.de


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