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Zovirax Duo 50 Mg/G/10 Mg/G Creme

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Xerclear 50 mg/g /10 mg/g Creme

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Gramm Creme enthält 50 mg Aciclovir und 10 mg Hydrocortison.

Sonstige Bestandteile: 67,5 mg Cetostearylalkohol und 200 mg Propylenglycol / Gramm Creme. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Creme

Weiße bis gelbliche Creme

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Behandlung früher Anzeichen und Symptome von rezidivierendem Herpes labialis (Fieberblasen), zur Senkung der Progression von Fieberblasenepisoden zu ulcerativen Läsionen bei immunkompetenten Erwachsenen und Jugendlichen (12 Jahre und älter).

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Art der Verabreichung:

Anwendung auf der Haut.

Erwachsene und Jugendliche (12 Jahre und älter):

Xerclear sollte 5 Tage lang 5 mal am Tag angewendet werden, ungefähr alle 3-4 Stunden während der Wachstunden am Tag. Die Behandlung sollte so früh wie möglich begonnen werden, vorzugsweise unmittelbar nach den ersten Anzeichen oder Symptomen. Es muss jedes Mal eine ausreichend große Menge an Creme aufgetragen werden, um alle Läsionen einschließlich der äußeren Grenze einzuschließen.

Pädiatrische Patienten

Xerclear wird aufgrund fehlender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren empfohlen.

4.3    Gegenanzeigen

Xerclear ist bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Aciclovir, Valaciclovir, Hydrocortison oder einen der sonstigen Bestandteile kontraindiziert.

Xerclear ist bei Hautläsionen kontraindiziert, die von anderen Viren als den Herpes simplex-Viren, von Pilzen, bakteriellen oder parasitären Hautinfektionen verursacht wurden.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Xerclear ist ausschließlich für die Anwendung auf der Haut bei Herpes labialis auf den Lippen und im Gesicht vorgesehen. Die Creme darf nicht auf Schleimhäute (z.B. im Auge oder im Mund, in der Nase oder den

Genitalien) aufgetragen werden.

Die Creme darf nicht bei stark immunsupprimierten Patienten wie AIDS-Patienten oder Transplantationspatienten angewendet werden, da ein erhöhtes Risiko, eine Aciclovir-Resistenz zu entwickeln, bei diesen Patienten nicht ausgeschlossen werden kann.

Die Behandlung von Patienten mir begleitender Dermatitis anderer Ursache wurde nicht untersucht.

Diese Creme enthält Cetostearylalkohol und Propylenglycol, welche Hautreizungen und lokale Hautreaktionen (z.B. Kontaktdermatitis) verursachen können.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Xerclear bei Schwangeren vor.

Es wurde in prospektiven Studien an ungefähr 1200 Frauen mit systemischer Aciclovir-Exposition nicht über eine Zunahme von fötalen Nebenwirkungen berichtet. Die systemische Verabreichung von Aciclovir in Standardtests führte zu keinen embryotoxischen oder teratogenen Wirkungen bei Ratten, Kaninchen oder Mäusen.

In einem Nicht-Standard-Test an Ratten wurden fötale Anomalien beobachtet, jedoch nur nach so hohen subkutanen Dosen, die Toxizität bei den Muttertieren hervorrief. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Die topische Anwendung von Corticosteroiden bei trächtigen Tieren kann zu Anomalien in der Fötalentwicklung einschließlich Gaumenspalte und intrauterine Wachstumsretardierung führen. Daher kann ein sehr kleines Risiko solcher Effekte beim menschlichen Fötus bestehen.

Xerclear darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Stillzeit

Nach systemischer Verabreichung gelangen Aciclovir und Hydrocortison in die Muttermilch, wobei jedoch das Risiko von Nebenwirkungen beim Säugling bei therapeutischen Dosen unwahrscheinlich erscheint, da die systemische Exposition bei topischer Anwendung minimal ist. Dennoch darf Xerclear nicht während der Stillzeit verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Xerclear hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    Nebenwirkungen Klinische Studien

Die Mehrheit der Nebenwirkungen war lokal und trat im Bereich der Applikationsstelle auf.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

-    Austrocknung und Abschuppung der Haut Gelegentlich (> 1/1000 bis < 1/100)

-    Vorübergehendes Brennen oder Kribbeln nach der Applikation Selten (> 1/10,000 bis < 1/1000)

-    Erythem

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-    Pigmentierungsveränderungen

-    Reaktionen an der Applikationsstelle einschließlich Anzeichen und Symptome einer Entzündung

-    Kontaktdermatitis nach der Anwendung wurde beobachtet, wenn die Anwendung im Zuge von dermalen Sicherheitsstudien unter Okklusion erfolgte. Wo Sensitivitätsstudien durchgeführt wurden, war die reaktive Substanz Hydrocortison oder ein Bestandteil der Cremebasis.

Es sollten zusätzliche Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einem der beiden Wirkstoffe - Aciclovir und Hydrocortison - in Betracht gezogen werden.

Pädiatrie

Das Sicherheitsprofil bei Jugendlichen (12-17 Jahre) war dem der Erwachsenen ähnlich.

4.9 Überdosierung

Aufgrund minimaler systemischer Exposition wären keine Nebenwirkungen zu erwarten, wenn der gesamte Inhalt einer Tube Xerclear Creme oral eingenommen oder topisch angewendet werden würde.

5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivirale Mittel, ATC-Code: D06BB53 Xerclear ist eine Kombination von Aciclovir und Hydrocortison.

Aciclovir ist eine antivirale Substanz, die in vitro hoch wirksam ist gegen Herpes Simplex-Viren (HSV) vom Typ 1 und 2. Aciclovir wird nach dem Eintritt in Herpes infizierte Zellen zum aktiven Wirkstoff Aciclovir-Triphosphat phosphoryliert. Der erste Schritt in diesem Prozess hängt vom Vorhandensein der HSV-kodierten Thymidinkinase ab. Aciclovir-Triphosphat wirkt als Inhibitor von und Substrat für die Herpes-spezifizierte DNA-Polymerase und verhindert dabei eine weitere virale DNS-Synthese, ohne normale zelluläre Prozesse zu beeinträchtigen.

Hydrocortison ist das Hauptglucocorticoid, das von der Nebennierenrinde sezerniert wird. Es wird aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung topisch angewendet, wobei die klinische Manifestation der Erkrankung in einem weiten Bereich von Störungen, in dem Entzündung ein typisches Merkmal ist, unterdrückt wird.

Xerclear, das die antivirale Aktivität von Aciclovir und die entzündungshemmende Wirkung von Hydrocortison kombiniert, reduziert das Risiko ulzerative Herpes Labialis-Läsionen zu entwickeln. Der genaue Mechanismus ist nicht ganz vollständig geklärt; es wird jedoch angenommen, dass er durch die Clearance des Virus und die Abschwächung der lokalen Entzündungsantwort in der Lippe herbeigeführt wird, was zu einer Reduktion der Symptome führt.

Klinische Studien

Erwachsene:

In einer doppelblinden, randomisierten klinischen Studie wurden 1443 Personen mit rezidivierendem Herpes labialis entweder mit Xerclear Creme, Aciclovir 5% in der Xerclear -Salbengrundlage oder der Salbengrundlage allein behandelt. Der primäre Endpunkt war die Prävention der Progression von Fieberblasenepisoden zu ulzerativen Läsionen. Unter den mit Xerclear behandelten Personen entwickelten 58% ulzerative Läsionen, verglichen mit 65% der Personen, die mit 5% Aciclovir in der Xerclear -Salbengrundlage behandelt wurden (p=0.014) und 74% der Personen, die mit der Salbengrundlage allein behandelt wurden (p<0.0001). Bei diesen Personen, die ulzerative Läsionen entwickelten, betrug die mittlere Dauer der Episoden 5,7, 5,9 und 6,5 Tage für die Xerclear Creme, für Aciclovir 5% in der Xerclear -Salbengrundlage oder für die Salbengrundlage allein.

Pädiatrische Patienten:

Eine unverblindete Sicherheitsstudie an Jugendlichen mit rezidivierendem Herpes labialis wurde bei 254 Personen im Alter von 12 bis17 Jahren durchgeführt. In der Therapie wurde das gleiche Dosierungsschema wie bei Erwachsenen angewendet und die Personen wurden bezüglich Nebenwirkungen beobachtet. Das Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil war ähnlich dem, das bei Erwachsenen beobachteten wurde.

Immunsupprimierte Patienten

Die Sicherheit wurde in einer randomisierten, doppelblinden klinischen Studie an 107 Erwachsenen mit leichter bis mäßig ausgeprägter Immunsuppression untersucht, die entweder mit Xerclear Creme oder Aciclovir in der Xerclear -Salbengrundlage behandelt wurden. Sicherheit und die Rückfallhäufigkeit innerhalb eines Jahres nach Behandlung eines HSV-Rezidives waren zwischen beiden Behandlungsgruppen ähnlich.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Es wurden keine klinischen pharmakokinetischen Studien mit Xerclear durchgeführt. Aufgrund der begrenzten Resorption geht man davon aus, dass die systemische Exposition von Aciclovir nach der topischen Verabreichung von Xerclear gering ist.

Glucocorticoide haben die Fähigkeit das Stratum corneum der Epidermis zu durchdringen und auf die tieferen Zellschichten einzuwirken. Üblicherweise wird nur ein kleiner Anteil der Dosis resorbiert und daher ist nicht zu erwarten, dass das hormonelle Gleichgewicht beeinflusst wird. Zu einer systemischen Wirkung von Glucocorticoiden kann es im Fall von gesteigerter Resorption kommen, z.B. beim Auftragen von großen entzündeten Hautarealen oder auf Haut, von der das Sratum corneum der Epidermis beschädigt ist. Okklusivverbände erhöhen die Resorption.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur allgemeinen Toxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen nach oraler oder parenteraler Verabreichung von Aciclovir erkennen. Positive Ergebnisse wurden in einigen Tests zur Genotoxizität berichtet, aber die Ergebnisse einer großen Anzahl von in vitro und in vivo Mutagenitätstests weisen darauf hin, dass Aciclovir kein genetisches Risiko für den Menschen darstellt. Es wurde nur bei Aciclovir-Dosen, die weit über den therapeutisch angewendeten liegen, über größtenteils reversible Nebenwirkungen auf die Spermatogenese in Verbindung mit allgemeiner Toxizität bei Ratten und Hunden berichtet. Zwei Generationsstudien an Mäusen zeigten keine Wirkung von oral verabreichtem Aciclovir auf die Fertilität. Bezüglich Hydrocortison gibt es keine für den Patienten relevante präklinische Daten.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Dickflüssiges Paraffin,

Weißes Vaselin,

Isopropylmyristat (Ph.Eur.), Natriumdodecylsulfat,

Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.)

Poloxamer 188,

Propylenglycol,

Citronensäure-Monohydrat,

Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung) Salzsäure (zur pH-Einstellung)

Gereinigtes Wasser.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

Dauer der Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen der Tube: 3 Monate

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25°C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

2 g Aluminium-laminierte Polyethylen-Plastiktube oder Aluminiumtube.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG Bußmatten 1 D-77815 Bühl

8.    ZULASSUNGSNUMMER

75734.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

6. Mai 2010

10.    STAND DER INFORMATION

03/2013

RRA-SL

V01a 05.03.2013

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