Zovirax
Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben 23.04.2004
Gebrauchsinformation
Zoviraxâ, Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Aciclovir-Natrium
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil
1 Durchstechflasche mit 274,4 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 274,4 mg Aciclovir-Natrium, entsprechend 250 mg Aciclovir.
1 Durchstechflasche mit 548,8 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 548,8 mg Aciclovir-Natrium, entsprechend 500 mg Aciclovir.
Sonstige Bestandteile
Keine
Darreichungsform und Inhalt
Packungen mit 5 Durchstechflaschen mit je 274,4 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung (N2)
Packungen mit 5 Durchstechflaschen mit je 548,8 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung (N2)
Stoff- oder Indikationsgruppe
Zovirax ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Virusinfektionen (Virostatikum).
Pharmazeutischer Unternehmer
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, 80700 München, http://www.glaxosmithkline.de
Hersteller
GlaxoSmithKline Manufacturing S.p.A., Via Alessandro Fleming 2, 37135 Verona, Italien
Anwendungsgebiete
Primärer Herpes genitalis, Gürtelrose (Herpes zoster), Herpes neonatorum, Herpes-simplex-Enzephalitis. Windpocken (Varizellen) und durch Herpes-simplex-Viren verursachte Infektionen der Haut und der Schleimhäute bei Patienten mit angeborener Immunschwäche oder sekundären Immundefekten, wie sie im Verlauf immunsuppressiver (z. B. nach Organtransplantationen) oder zytostatischer Behandlungen auftreten können.
Prophylaxe von Herpes-simplex-Infektionen während intensiver immunsuppressiver Therapie, z. B. nach Organtransplantationen.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegenüber Aciclovir- oder Valaciclovir-haltigen Arzneimitteln.
Die intravenöse Gabe von Zovirax sollte während der Schwangerschaft nur unter sorgfältiger Abwägung des Nutzens sowie möglicher Risiken und strenger Indikationsstellung erfolgen. Bei i.v.-Gabe von Zovirax wurde Aciclovir in der Muttermilch gefunden. Deshalb soll während der Behandlung mit intravenös verabreichtem Zovirax nicht gestillt werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Keine
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Probenecid und Cimetidin verringern die Ausscheidung von Aciclovir. Aufgrund der großen therapeutischen Breite des Aciclovir ist eine Dosisanpassung jedoch nicht erforderlich.
Bei Patienten, die Zovirax intravenös erhalten, ist zu beachten, dass bei der gemeinsamen Verabreichung von Wirkstoffen, welche mit Aciclovir um die Elimination konkurrieren, die Möglichkeit der Erhöhung der Plasmaspiegel von einem oder beiden Wirkstoffen oder deren Metaboliten besteht. Bei einer gemeinsamen Verabreichung von Aciclovir und einem inaktiven Metaboliten von Mycophenolatmofetil, einem immunsuppressiven Wirkstoff, der bei Transplantations-Patienten verwendet wird, wurde ein Anstieg der Plasmakonzentration (AUC) gefunden.
Vorsicht ist geboten (Überwachung der Nierenfunktion), wenn Zovirax intravenös mit Wirkstoffen, welche andere Aspekte der Nierenphysiologie beeinflussen (z. B. Ciclosporin und Tacrolimus), verabreicht wird.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Neugeborene und Säuglinge bis zu 3 Monaten sowie Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene erhalten jeweils die gleiche Dosis bezogen auf kg Körpergewicht.
Kindern ab 3 Monaten bis zu 12 Jahren wird Zovirax entsprechend ihrer Körperoberfläche verabreicht, um eventuelle Unterdosierungen zu vermeiden.
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
Übergewichtige Erwachsene sollten die empfohlene Dosis für Erwachsene auf Basis des Idealgewichts und weniger auf Basis des tatsächlichen Gewichts erhalten.
Neugeborene und Säuglinge bis zu 3 Monaten sowie Kinder über 12 Jahren und Erwachsene erhalten Zovirax zur intravenösen Infusion nach folgendem Dosierungsschema:
a) Patienten mit normalem Immunsystem
Indikationen |
Einzeldosis (mg/kg KG) |
Durchschnittliche Behandlungszeit (in Tagen) |
Tagesdosis bei normaler Nierenfunktion (mg/kg KG) |
primärer Herpes genitalis Herpes zoster Herpes-Enzephalitis Herpes neonatorum |
5 5 10 10 |
5* 5* 10 10 |
15 15 30 30 |
b) Patienten mit Immundefekten
Indikationen |
Einzeldosis (mg/kg KG) |
Durchschnittliche Behandlungszeit (in Tagen) |
Tagesdosis bei normaler Nierenfunktion (mg/kg KG) |
Herpes-simplex-Infektionen Varizellen(Windpocken) Herpes zoster |
5 10 10 |
5* 5* 5* |
15 30 30 |
* Längere Behandlungszeiten sind im Einzelfall möglich und vom klinischen Zustand des Patienten abhängig.
Kinder ab 3 Monaten bis zu 12 Jahren erhalten Zovirax zur intravenösen Infusion nach folgendem Dosierungsschema:
a) Patienten mit normalem Immunsystem
Indikationen |
Einzeldosis (mg Aciclovir/m²) |
Durchschnittliche Behandlungszeit (in Tagen) |
Tagesdosis bei normaler Nierenfunktion (mg Aciclovir/m²) |
primärer Herpes genitalis Herpes zoster Herpes-Enzephalitis |
250 250 500 |
5* 5* 10 |
750 750 1500 |
b) Patienten mit Immundefekten
Indikationen |
Einzeldosis (mg Aciclovir/m²) |
Durchschnittliche Behandlungszeit (in Tagen) |
Tagesdosis bei normaler Nierenfunktion (mg Aciclovir/m²) |
Herpes-simplex- Infektionen Varizellen (Windpocken) Herpes zoster |
250 500 500 |
5* 5* 5* |
750 1500 1500 |
* Längere Behandlungszeiten sind im Einzelfall möglich und vom klinischen Zustand des Patienten abhängig.
Patienten mit normaler Nierenfunktion erhalten die Einzeldosis 3-mal am Tag (alle 8 Stunden) verabreicht.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erhalten eine Einzeldosis von Zovirax nach folgendem Schema:
Kreatinin-Clearance (ml/min/1,73 m²) |
Serumkreatinin (µmol/l / mg/dl) |
Dosierungsintervalle der Einzeldosen |
|
|
Frauen |
Männer |
|
> 50 |
< 130/< 1,47 |
< 170/< 1,92 |
alle 8 Stunden |
50 - 25 |
130 - 280/1,47 - 3,17 |
170 - 370/1,92 4,18 |
alle 12 Stunden |
25 - 10 |
280 - 550/3,17 - 6,22 |
370 - 750/4,18 - 8,48 |
alle 24 Stunden |
10 - 0 (anurisch) |
> 550/> 6,22 |
> 750/> 8,48 |
Einzeldosis halbieren, alle 24 Stunden bei CAPD* und nach jeder Hämodialyse |
* CAPD: kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse |
Da insbesondere bei älteren Patienten vermehrt Beeinträchtigungen der Nierenfunktion auftreten können, ist bei dieser Patientengruppe eine Überprüfung der entsprechenden Funktionen zu empfehlen und auf eine angemessene Flüssigkeitszufuhr zu achten. Ggf.. ist eine Dosisanpassung - gemäß dem in Tabelle 3) aufgeführten Schema - vorzunehmen.
Wird Zovirax in einer hohen Dosis verabreicht, wie z. B. bei der Behandlung der Herpes-Enzephalitis, sollte ebenfalls eine Überprüfung der Nierenfunktion erfolgen. Dies gilt in besonderem Maße bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion und bei Patienten, die wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.
Herstellung der Zovirax-Infusionslösung:
Für Durchstechflaschen mit 274,4 mg Aciclovir-Natrium (entsprechend 250 mg Aciclovir) werden für die Auflösung 10 ml Wasser für Injektionszwecke oder isotonische Natriumchlorid-Lösung verwendet. Die konzentrierte Lösung wird dann zu mindestens 50 ml (max. 250 ml) Infusionslösung gegeben. Der Inhalt einer Durchstechflasche mit 548,8 mg Aciclovir-Natrium (entsprechend 500 mg Aciclovir) wird durch Zugabe von 20 ml Wasser für Injektionszwecke oder isotonische Natriumchlorid-Lösung aufgelöst. Die so erhaltene konzentrierte Lösung oder Teile derselben werden sofort zu je mindestens 100 ml (max. 500 ml) Infusionslösung gegeben. Da die konzentrierte Zovirax-Lösung einen pH-Wert von ca. 11 aufweist, ist von einer oralen Anwendung dieser Lösung abzusehen.
Wird Zovirax durch Infusionspumpen verabreicht, können Infusionslösungen verwendet werden, die bis zu 2,5 % Aciclovir enthalten.
Als Infusionslösung wird eine isotonische Natriumchlorid-Lösung empfohlen, die außer Aciclovir keine weiteren Zusätze enthalten darf.
Die Auflösung des Pulvers zur Herstellung einer Infusionslösung und die Gabe zu den Infusionslösungen sollen unmittelbar vor der Anwendung erfolgen.
Nach Zugabe von Zovirax dürfen gebrauchsfertige Infusionslösungen bei 15 bis 25°C nicht länger als 12 Stunden aufbewahrt werden.
Infusionslösungen keinesfalls im Kühlschrank aufbewahren!
Sollten in den fertigen Infusionslösungen Trübungen oder Ausfällungen vor oder während der Infusion auftreten, muss die Infusion abgebrochen und die Infusionslösung verworfen werden.
Zovirax nicht als Bolusinjektion, sondern als intravenöse Infusion verabreichen!
Die Infusion jeder Einzeldosis soll langsam über eine Stunde erfolgen.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Symptome der Intoxikation
Eine Überdosierung von intravenös verabreichtem Aciclovir führte zu einem Anstieg des Serumkreatinins und Blutharnstoffstickstoffs und nachfolgend zu Nierenversagen. Neurologische Effekte einschließlich Verwirrtheit, Halluzination, Agitation, Krampfanfälle und Koma wurden im Zusammenhang mit dieser intravenösen Überdosierung beschrieben.
Behandlung von Intoxikationen
Durch eine 4-stündige Hämodialyse wird die Aciclovir-Plasmakonzentration um 50 % gesenkt. Daher kann eine Hämodialyse im Fall einer symptomatischen Überdosierung in Betracht gezogen werden.
Forcierte Diurese mit Alkalisierung des Harns.
Nebenwirkungen
Nach der intravenösen Gabe von Zovirax kann es zum Auftreten von Übelkeit und Erbrechen kommen; vom Anstieg der Bilirubin- und Leberenzymwerte und vom Absinken hämatologischer Parameter (Anämie, Thrombozytopenie, Leukozytopenie) sowie in Einzelfällen von Hepatitis und Gelbsucht wurde ebenfalls berichtet.
Berichte über Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, einschließlich Photosensibilitätsreaktionen (Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung durch erhöhte Lichtempfindlichkeit), Urtikaria (Nesselsucht), Juckreiz und Fieber bis hin zu sehr seltenen Fällen von Atembeschwerden, Quincke-Ödem (Schwellung der Haut v. a. im Gesicht) und anaphylaktischen Reaktionen (akute schwere allergische Reaktionen) liegen vor.
Nach der versehentlichen Verabreichung von Zovirax in das die Vene umgebende Gewebe wurden schwere Entzündungen der Haut - gelegentlich auch Zerstörung der betreffenden Hautareale - beobachtet.
Selten wurde ein kurzfristiger Anstieg des Harnstoffs und Kreatinins im Blut beobachtet. Um diese Erscheinungen zu vermeiden, sollte das Arzneimittel nicht als intravenöse Bolusinjektion, sondern als langsame Infusion über einen Zeitraum von etwa einer Stunde verabreicht werden.
Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Beim Auftreten von Nierenfunktionsstörungen (die in Ausnahmefällen bis zum akuten Nierenversagen führen können) sollte der Patient rehydriert und/oder die Dosis vermindert oder das Präparat abgesetzt werden.
Überwiegend bei Patienten mit kompliziertem Krankheitsverlauf wurde im Zusammenhang mit der intravenösen Verabreichung von Zovirax vom Auftreten reversibler neurologischer Erscheinungen wie Verwirrtheit, Halluzination, Unruhe, Tremor, Schläfrigkeit, Psychosen, Krampfanfällen und Koma berichtet.
Wenn Sie Nebenwirkungen beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte dem Arzt oder Apotheker mit.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Zovirax darf nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Nicht benutzte Reste des Pulvers zur Herstellung einer Infusionslösung oder der konzentrierten Lösung müssen verworfen werden.
Die gebrauchsfertige Infusionslösung darf nicht länger als 12 Stunden nach ihrer Herstellung verwendet werden.
Nicht über 25°C lagern.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Stand der Information: Januar 2004
Weitere Informationen
Zovirax ist hämodialysierbar. Nach Auflösen des Pulvers zur Herstellung einer Infusionslösung besitzt die so erhaltene konzentrierte Lösung einen pH-Wert von 11 und darf daher nur in der angegebenen Weise verabreicht werden.
Aciclovir, der arzneilich wirksame Bestandteil von Zovirax, ist chemisch dem Desoxyguanosin verwandt. Seine Aktivierung zu einem Virus-DNA-Polymerase-Hemmstoff erfolgt fast ausschließlich durch die Herpes-Virus-spezifische Thymidinkinase. Zelluläre Kinasen aktivieren Aciclovir nicht oder nur in einem unbedeutenden Maße, so dass Aciclovir selektiv in Herpes-Virus-infizierten Zellen wirksam werden kann.
Weitere Informationen enthält die Fachinformation.
Ein Originalprodukt der GlaxoSmithKline Forschung
[LOGO]
Kurzinfo für die Kitteltasche
Die Herstellung der Zovirax-Infusionslösung erfolgt in zwei Schritten:
Herstellen der konzentrierten Lösung
(Auflösen des Pulvers zur Herstellung einer Infusionslösung)
Den Inhalt einer Durchstechflasche (250 mg bzw. 500 mg Aciclovir) durch Zugabe von 10 ml bzw. 20 ml Wasser für Injektionszwecke oder 10 ml bzw. 20 ml 0,9 %iger Natriumchlorid-Lösung unter Schütteln auflösen.
Herstellen der Infusionslösung
Die durch das Auflösen erhaltene konzentrierte Lösung zu 0,9 %iger Natriumchlorid-Infusionslösung entsprechend nachfolgender Anwendungsempfehlung geben:
Anwendungsempfehlung für Zoviraxâ-Infusionslösung
Einzeldosis bei 5 mg/kg KG |
|||
Körpergewicht (kg) |
Aciclovir (mg) |
Konz. Lösung (ml) |
0,9 %ige NaCI- Infusionslösung (ml) |
5 10 15 20 25 |
25 50 75 100 125 |
1 2 3 4 5 |
5- 25 10- 50 15- 75 20- 100 25- 125 |
30 35 40 45 50 |
150 175 200 225 250 |
6 7 8 9 10 |
50- 250 |
55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 |
275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 |
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 |
100- 500 |
Bei Verwendung von Infusionspumpen können Infusionslösungen verwendet werden, die bis zu 2,5 % Aciclovir (25 mg Aciclovir/ml) enthalten.
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