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Adenoscan

Document: 18.12.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation (Summary of product characteristics)

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Adenoscan®

30 mg/10 ml, Infusionslösung.

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Durchstechflasche mit 10 ml Infusionslösung enthält 30 mg Adenosin (3 mg/ml). Hilfsstoff: jede Durchstechflasche enthält 90 mg Natriumchlorid (9 mg/ml)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Infusionslösung.

Adenoscan ist eine sterile, klare, farblose Lösung.

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Adenoscan ist ein koronarer Vasodilatator zur intravenösen (i.v.) Anwendung in der Myokard-szintigraphie bei Patienten, die nicht ausreichend belastungsfähig sind oder bei denen ein Belastungstest nicht angezeigt ist.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Adenoscan ist vorgesehen für den Einsatz in Krankenhäusern mit intensivmedizinischer Überwachung und einer Ausrüstung zur kardiopulmonalen Reanimation, die im Bedarfsfall sofort zur Verfügung steht. Es sollte unter denselben Bedingungen wie ein Belastungstest angewendet werden, in Einrichtungen, die über die Ausstattung für kardiales Monitoring und Reanimation verfügen.

Während der Applikation von Adenoscan ist eine kontinuierliche EKG-Aufzeichnung erforderlich, da lebensbedrohliche Arrhythmien auftreten können. Herzfrequenz und Blutdruck sollten in einminütigen Intervallen gemessen werden.

Erwachsene

1.    Adenoscan sollte unverdünnt in einer Dosierung von 140 pg/kg/Min. als kontinuierliche Infusion über sechs Minuten mittels einer Infusionspumpe in eine periphere Vene verabreicht werden. Um einen Boluseffekt von Adenosin zu vermeiden, sind für die Adenoscan- und die Radionuklidverabreichung zwei getrennte Zugänge zu wählen.

2.    Drei Minuten nach dem Beginn der Adenoscan-Infusion wird das Radionuklid injiziert, um sicherzustellen, dass die maximale koronare Durchblutung erreicht ist. Eine optimale Vasodilatation wird innerhalb einer sechsminütigen Infusion von Adenoscan erreicht.

3.    Um einen Boluseffekt zu vermeiden, sollte der Blutdruck an dem nicht zur Adenoscan-Infusion benutzten Arm gemessen werden.

Die nachfolgende Tabelle dient als Richtlinie für die Anpassung der Infusionsgeschwindigkeit von unverdünntem Adenoscan, in Abhängigkeit vom Körpergewicht (Gesamtdosis 0,84 mg/kg).

Gewicht des Patienten (kg)


Infusionsgeschwindigkeit (ml/Min.)

45 -

49

2,1

50 -

54

2,3

55 -

59

2,6

60 -

64

2,8

65 -

69

3,0

70 -

74

3,3

75 -

79

3,5

80 -

84

3,8

85 -

89

4,0

90 -

94

4,2

95 -

99

4,4

100 -

104

4,7

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern von 0-18 Jahren sind die Sicherheit und Wirksamkeit von Adenosin nicht belegt. Zurzeit vorliegende Daten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben; eine Dosierungsempfehlung kann jedoch nicht gegeben werden.

Ältere Patienten

Siehe Dosierungsempfehlungen für Erwachsene.

Adenoscan ist kontraindiziert bei Patienten mit:

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile,

-    atrioventrikuärer (AV-) Block II. oder III. Grades, Sick-Sinus-Syndrom, ausgenommen bei Patienten mit einem funktionierenden Herzschrittmacher,

-    QT-Verlängerung,

-    schwerer Hypotonie,

-    instabiler Angina Pectoris, die durch medikamentöse Therapie nicht ausreichend stabilisiert ist,

-    dekompensierter Herzinsuffizienz,

-    chronisch obstruktiver Lungenerkrankung mit Bronchospasmus (z. B. Asthma bronchiale),

-    gleichzeitiger Therapie mit Dipyridamol (siehe Abschnitt 4.5).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung

Adenoscan ist vorgesehen für den Einsatz in Krankenhäusern mit intensivmedizinischer Überwachung und einer Ausrüstung zur kardiopulmonalen Reanimation, die im Bedarfsfall sofort zur Verfügung steht. Während der Applikation von Adenoscan ist eine kontinuierliche EKG-Aufzeichnung erforderlich, da lebensbedrohliche Arrhythmien auftreten können (siehe Abschnitt 4.2).

Da Adenoscan potenziell eine deutliche Hypotonie hervorrufen kann, sollte es bei Patienten mit linker Hauptstammstenose, unkorrigierter Hypovolämie, Herzklappenstenose, Links-Rechts-Shunt, Perikarditis, Perikarderguss, Fehlfunktion des autonomen Nervensystems oder Karotisstenose mit zerebrovaskulärer Insuffizienz mit Vorsicht angewendet werden.

Adenoscan sollte bei Patienten, die eine anhaltende oder symptomatische Hypotonie entwickeln, abgesetzt werden.

Adenoscan sollte bei Patienten nach akutem Myokardinfarkt oder bei schwerer Herzinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden.

Adenoscan sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit geringgradigen Erregungsleitungsstörungen (AV-Block I. Grades, Schenkelblock), da es während der Infusion zu einer vorübergehenden Verschlechterung kommen kann.

Adenosin kann bei Patienten, die anfällig für Krampfanfälle sind, Krampfanfälle auslösen.

Adenoscan sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern und insbesondere bei Patienten mit einer akzessorischen Leitungsbahn, da es besonders bei diesen Patienten zu einer beschleunigten Überleitung über diese anomale Leitungsbahn kommen kann.

In seltenen Fällen wurde über eine schwere Bradykardie berichtet. Einige dieser Fälle traten bei kürzlich herztransplantierten Patienten auf, in den anderen Fällen lag ein Sick-

Sinus-Syndrom vor. Das Auftreten einer schweren Bradykardie sollte als Warnzeichen für eine zu Grunde liegende Erkrankung angesehen werden und die Infusion sollte abgebrochen werden. Eine schwere Bradykardie würde besonders bei Patienten mit verlängertem QT-Intervall das Auftreten von Torsade de pointes begünstigen. Bis heute wurde allerdings kein Fall von Torsade de pointes bei einer Dauerinfusion von Adenosin berichtet.

Wenn eine respiratorische Insuffizienz (potenziell mit tödlichem Ausgang), Asysto-lie/Herzstillstand (potenziell letal), Angina Pectoris, schwere Bradykardie oder schwere Hypotonie auftreten, sollte die Infusion abgebrochen werden.

Bei Patienten, bei denen kürzlich eine Herztransplantation (kürzer als ein Jahr) durchgeführt wurde, wurde eine erhöhte Sensitivität des Herzens gegenüber Adenosin beobachtet.

Adenosin kann Bronchospasmen auslösen oder bestehende verschlechtern (siehe Abschnitt 4.3 und 4.8).

Adenoscan enthält 9 mg Natriumchlorid/ml (dies entspricht 3,54 mg Natrium/ml).

Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter natriumkontrollierter (natriumar-mer/kochsalzarmer) Diät.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Dipyridamol hemmt die Aufnahme und den Metabolismus von Adenosin in den Zellen und potenziert die Wirkung von Adenoscan. In einer Studie führte Dipyridamol zu einem Anstieg der Adenosinwirkung um das Vierfache. Daher sollte Adenoscan nicht bei Patienten angewendet werden, die mit Dipyridamol (siehe Abschnitt 4.3) behandelt werden. Ist die Anwendung von Adenoscan essenziell, sollte Dipyridamol 24 Stunden vorher abgesetzt oder eine erheblich geringere Adenoscan-Dosis appliziert werden.

Aminophyllin, Theophyllin und andere Xanthine sind kompetitive Adenosinantagonisten und sollten in den 24 Stunden vor der Verabreichung von Adenoscan nicht mehr verabreicht werden.

Der Patient sollte vor der Verabreichung von Adenoscan mindestens 12 Stunden lang keine xanthinhaltigen Nahrungsmittel und Getränke (Tee, Kaffee, Schokolade und ColaGetränke) zu sich nehmen.

Adenosin kann mit Arzneimitteln, die die Überleitung beeinträchtigen, interagieren .

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es gibt keine oder nur wenige Daten zur Anwendung von Adenosin bei schwangeren Frauen. Die Tierstudien sind bezüglich der Reproduktionstoxizität ungenügend. Adenosin wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen, es sei denn der Arzt befindet, dass der Nutzen größer ist als die potentiellen Risiken.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Adenosin-Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Adenoscan sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Keine von Bedeutung.

4.8    Nebenwirkungen

Wirkungen, die mit den bekannten pharmakologischen Eigenschaften von Adenosin Zusammenhängen, treten häufig auf, sind aber für gewöhnlich selbstlimitierend und von kurZer Dauer.

Bei intolerablen Nebenwirkungen kann ein Abbruch der Infusion erforderlich werden.

Methylxanthine wie Aminophyllin oder Theophyllin wurden intravenös Zur Beendigung persistierender Nebenwirkungen eingesetzt (50 - 125 mg als langsame intravenöse Infusion).

Folgende Häufigkeitsangaben werden der Bewertung von Nebenwirkungen zu Grunde gelegt: sehr häufig (>1/10), häufig (> 1/100—< 1/10), gelegentlich (> 1/1.000—< 1/100), selten (> 1/10.000—< 1/1.000), sehr selten (<1/10.000), Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Herzerkrankungen

. Häufig: Hypotonie, manchmal schwer (siehe Abschnitt 4.4), ST-Strecken-Senkung, anhaltende oder nicht anhaltende ventrikuläre Tachykardien, AV-Block (siehe Abschnitt 4.4).

Wenn sich ein anhaltender AV-Block II. oder III. Grades entwickelt, sollte die Infusion abgebrochen werden. Bei einem AV-Block I. Grades soll der Patient sorgfältig überwacht werden, da bei einem Viertel der Patienten ein Fortschreiten zu einem Block höheren Grades beobachtet wird.

. Gelegentlich: Bradykardie, teilweise schwer (siehe Abschnitt 4.4).

. Häufigkeit nicht bekannt: Asystolie/Herzstillstand (manchmal tödlich, besonders bei Patienten mit zugrunde liegender ischämischer Herzerkrankung/Herzfunktionsstörun-gen, siehe Abschnitt 4.4): Sinustachykardie, Vorhofflimmern, Kammerflimmern.

Erkrankungen des Nervensystems . Sehr häufig: Kopfschmerzen,

. Häufig: Schwindel, Benommenheit, Parästhesien,

. Selten: Tremor, Schläfrigkeit,

. Häufigkeit nicht bekannt: Bewusstlosigkeit/Synkope, Krampfanfälle, insbesondere bei prädisponierten Patienten (siehe Abschnitt 4.4)

Augenerkrankungen:

. Selten: Verschwommenes Sehen.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths . Selten: Tinnitus.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums . Sehr häufig: Dyspnoe (oder der Drang, tief einzuatmen).

. Selten:    Bronchospasmus (siehe Abschnitt 4.4), verstopfte Nase.

. Sehr selten: akute respiratorische Insuffizienz (siehe Abschnitt 4.4),

. Häufigkeit nicht bekannt: Apnoe/Atemstillstand.

Fälle von akuter Ateminsuffizienz, Bronchospasmen und Apnoe/Atemstillstand mit tödlichem Verlauf sind beschrieben worden.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts . Sehr häufig: Bauchschmerzen . Häufig: Mundtrockenheit . Gelegentlich: metallischer Geschmack.

. Häufigkeit nicht bekannt: Übelkeit, Erbrechen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

. Selten: Harndrang.

Gefäßerkrankungen . Sehr häufig: Flush.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort . Sehr häufig: Brustschmerz, Brustdruck, Gefühl der Brustenge.

. Häufig: Beschwerden im Hals-, Nacken- und Kieferbereich.

. Gelegentlich: Schwitzen, Beschwerden im Bein, Arm oder Rücken, allgemeines Unwohlsein, Schwächegefühl/Schmerzen.

. Sehr selten: Reaktionen am Injektionsort.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse . Selten: empfindliche Mamillen.

Psychiatrische Störungen . Gelegentlich: Nervosität/innere Unruhe.

4.9 Überdosierung

Überdosierung würde zu schwerer Hypotonie, Bradykardie oder Asystolie führen. Die Halbwertszeit von Adenosin im Blut ist sehr kurz, und die Nebenwirkungen von Adenoscan (sofern sie auftreten) müssten nach dem Absetzen der Infusion rasch verschwinden. Die i.v. Gabe von Aminophyllin oder Theophyllin kann erforderlich werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: andere kardiologische Zubereitungen, ATC-Code: C01EB 10

Endogenes Nukleosid mit peripher vasodilatierender/antiarrhythmischer Wirkung.

In den meisten Gefäßbetten ist Adenosin ein starker Vasodilatator. Eine Ausnahme bilden die zuführenden renalen Arteriolen und die Venen der Leber. Hier verursacht Adenosin eine Vasokonstriktion. Adenosin entfaltet seine pharmakologische Wirkung durch die Aktivierung von Purin-Rezeptoren (Ar und A2-Adenosin-Rezeptoren der Zelloberfläche). Der Mechanismus, durch den sich durch Aktivierung der Adenosin-Rezeptoren die glatte Muskulatur der Gefäße entspannt, ist nicht genau bekannt. Es gibt aber Hinweise sowohl auf eine Hemmung des langsamen Kalzium-Einstroms, wodurch die Kalziumaufnahme verringert wird, als auch auf eine Aktivierung der Adenylatcyclase durch A2-Rezeptoren in den Zellen der glatten Muskulatur.

Adenosin kann den Gefäßtonus durch eine Veränderung der sympathischen Neurotrans-mission verringern. Die intrazelluläre Aufnahme von Adenosin wird durch ein spezifisches Nukleosid-Transportsystem durch die Membran vermittelt. Sobald sich das Adenosin in der Zelle befindet, wird es durch die Adenosinkinase rasch zu Adenosinmonophosphat phos-phoryliert oder durch die Adenosindesaminase zu Inosin desaminiert. Diese intrazellulären Metaboliten von Adenosin sind nicht vasoaktiv.

Untersuchungen mit intrakoronarer Dopplersonographie zeigten, dass in einer Dosierung von 140 pg/kg/Min. intravenös verabreichtes Adenosin (vergleichbar mit intrakoronarem Papaverin) in etwa 90 % der Fälle innerhalb von 2 bis 3 Minuten nach Beginn der Infusion eine maximale koronare Hyperämie verursacht. Die koronare Blutflussgeschwindigkeit kehrt 1 bis 2 Minuten nach Beendigung der Adenosininfusion wieder auf das Ausgangsniveau zurück.

Der durch Adenosin verursachte Anstieg des Blutflusses in normalen Koronararterien ist deutlich höher als in stenotischen Arterien. Adenosin leitet den koronaren Blutfluss aus dem Endokard ins Epikard um und kann so den kollateralen koronaren Blutfluss abschwächen, wodurch eine regionale Ischämie verursacht wird.

Adenosindauerinfusionen am Menschen führten zu einem leichten, dosisabhängigen Abfall des mittleren Arteriendrucks und einer mit der Dosis in Zusammenhang stehenden positiv chronotropen Wirkung, die wahrscheinlich durch die Stimulierung des sympathischen Nervensystems verursacht wird. Dieser reflektorische Anstieg der Herzfrequenz beginnt später als die negativ chronotrope/dromotrope Wirkung. Dieser differenzierte Effekt wird meist nach einer Bolusinjektion beobachtet, was die mögliche Verwendung von Adenosin bei der Behandlung supraventrikulärer Herzrhythmusstörungen erklärt, wenn es als Bolus oder als koronarer Vasodilatator in Form der Infusion verabreicht wird.

Obwohl Adenoscan die kardiale Reizleitung beeinflusst, wurde es sicher und wirksam angewendet bei gleichzeitiger Verabreichung anderer herzwirksamer oder vasoaktiver Substanzen, wie Betablocker, Kalziumantagonisten, Nitrate, ACE-Hemmer, Diuretika, Digitalis oder Antiarrhythmika.

Kinder und Jugendliche

Eine Literaturrecherche führte zu drei Studien in denen Adenosin, bei pädiatrischen Patienten im Alter von 1 Monat bis 18 Jahren, im Zusammenhang mit einer Myokardperfusionsszintigraphie und als intravenöse Infusion in einer Dosis von 0,14 mg/kg Körperge-wicht/min für 2-4 Minuten, angewendet wurde. Die größte Studie umfasste 47 Patienten im Alter von 1 Monat bis 18 Jahren. Für eine kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie unter pharmakologischer Belastung mit intravenösem Adenosin in einer Dosis von 0,14 mg/kg/min für 3 Minuten, wurde eine Sensitivität von 87% (Konfidenzintervall 52-97%) und eine Spezifität von 95% (Konfidenzintervall 79-99%) bestimmt. In der Studie wurden keine Nebenwirkungen berichtet.

Allerdings sind die derzeit verfügbaren Daten nicht ausreichend, um Adenosin zur Anwendung für diagnostische Zwecke bei pädiatrischen Patienten zu empfehlen.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Adenosin kann nicht mit klassischen pharmakokinetischen Studien untersucht werden. Es ist in verschiedenen Formen in allen Körperzellen vorhanden und spielt dort eine wichtige Rolle bei der Erzeugung und Ausnutzung von Energie. Der Körper verfügt über ein effizientes Sammel- und Rückführungssystem in erster Linie in den Erythrozyten und den Endothelzellen der Gefäße. In vitro wird die Halbwertszeit auf weniger als 10 Sekunden geschätzt. In vivo kann sie sogar noch kürzer sein.

Da weder die Niere noch die Leber in den Abbauweg exogen zugeführten Adenosins involviert sind, dürfte die Wirksamkeit von Adenoscan durch Leber- oder Niereninsuffizienz unbeeinflusst bleiben.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Da Adenosin in allen lebenden Zellen natürlich vorhanden ist, wurden keine Tierversuche zur Beurteilung des Krebs erzeugenden Potenzials von Adenoscan (Adenosin) durchgeführt.

Es wurden keine Reproduktionsstudien mit Adenosin an Tieren durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke

6.2    Inkompatibilitäten

Wegen des Fehlens von Kompatibilitätsstudien darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Haltbarkeit des ungeöffneten Arzneimittels beträgt 3 Jahre.

Das Arzneimittel sollte unmittelbar nach Öffnen der Durchstechflasche angewendet werden.

6.4 Besondere Vorsichtmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht im Kühlschrank lagern.

Siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Durchstechflaschen (Typ-I-Glas) mit Chlorobutyl-Gummistopfen Packungen mit 6 Durchstechflaschen (N2)

6.6 Hinweise zum Gebrauch, zur Handhabung und Entsorgung

Siehe Abschnitt 4.2.

Dieses Arzneimittel ist nur für die Einmalgabe vorgesehen.

Das Produkt sollte vor der Anwendung visuell auf Partikel und Verfärbungen geprüft werden.

Wenn sich das Aussehen des Arzneimittels verändert hat, sollte die Durchstechflasche verworfen werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen..

7. INHABER DER ZULASSUNG

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH 65926 Frankfurt am Main

Postanschrift:

Postfach 80 08 60 65908 Frankfurt am Main

Telefon: (01 80) 2 22 20 10*

Telefax: (01 80) 2 22 20 11*

E-Mail: medinfo.de@sanofi-aventis.com

8.    ZULASSUNGSNUMMER

39298.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNGDER ZULASSUNG

02.05.1997/02.05.2005

10. STAND DER INFORMATION

September 2013

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig.

0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk).

Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft nicht allgemein bekannt ist.

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