Algesal-Creme
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Algesal Creme
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
Zusammensetzung des Arzneimittels
Stoff- oder Indikationsgruppe
Perkutanes Antirheumatikum und Antiphlogistikum
Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge
100 g Creme enthalten:
Diethylaminsalicylat 10 g
Myrtecain 1 g
Weitere Bestandteile
Cetylalkohol, Ethylenglykolstearat, Glycerolmonostearat, Lavendelöl, Macrogol-300-stearat, dünnflüssiges Paraffin, Macrogol-glykolisierte Glyceride, Poly(oxyethylen) 60-Rizinusöl, Salzsäure, gereinigtes Wasser
Anwendungsgebiete
Zur lokalen unterstützenden Behandlung von Schmerzen der Muskulatur sowie der Sehnen und Bänder.
Gegenanzeigen
Algesal Creme darf nicht angewandt werden bei bekannter Überempfindlichkeit
gegen Salicylate.
Bei Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern sowie bei Patienten mit Nierenfunk-tionsstörungen sollte eine Langzeitbehandlung auf großen Flächen vermieden werden.
Nebenwirkungen
In seltenen Fällen können nach Anwendung von Algesal Creme Überempfindlichkeits-reaktionen der Haut auftreten.
Bei Asthmatikern und Patienten mit Überempfindlichkeit gegenüber anderen nicht-steroidalen Antirheumatika besteht die Möglichkeit einer Unverträglichkeit auch gegen Algesal Creme.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Keine bekannt
Warnhinweise
Algesal Creme soll nicht auf Schleimhäute und in die Augen gebracht werden und nicht auf verletzter oder juckender, entzündeter Haut angewendet werden. Dazu sollen nach der Anwendung von Algesal Creme die Hände gründlich gewaschen werden.
Durch die Anwendung von Algesal Creme werden das Reaktions- und Wahrneh-mungsvermögen sowie die Urteilskraft nicht beeinflußt, so daß keine Auswirkungen auf das Führen von Kraftfahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen auftreten.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine bekannt
Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Üblicherweise bis zu dreimal täglich auftragen.
Art und Dauer der Anwendung
Algesal Creme wird dünn auf die schmerzende Stelle verteilt und leicht eingerieben, bis die Creme von der Haut aufgenommen worden ist.
Zum Öffnen der Tube Verschlußkappe abschrauben und mit dem Dorn der Verschluß-kappe die Schutzmembran der Tube durchdrücken.
Bei rheumatischen Erkrankungen ist in den meisten Fällen eine Behandlungsdauer von 3 – 4 Wochen ausreichend; bei stumpfen Verletzungen (z. B. Sportverletzungen) kann die Behandlungsdauer bis zu 2 Wochen betragen.
Bei weiterbestehenden Beschwerden ist der Arzt aufzusuchen, der über das weitere Vorgehen entscheidet.
Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Symptome der Intoxikation
Intoxikationen nach Anwendung von Algesal Creme sind bisher nicht bekannt ge-worden.
Es können Brechreiz, Diarrhoe, Schwindel, Ohrensausen, Dyspnoe, Hyperventilation, Acidose, Na-K-Verlust, Blutungen, Anämie, Allergie, Nierenschaden, tetanische Krämpfe, Halluzinationen, Rausch, Verwirrtheitszustände, Kopfschmerzen auftreten.
Therapie von Intoxikationen
Rasche Giftelimination, Bikarbonat- oder Trispuffergabe, forcierte alkalisierende Diure-se, bei Krämpfen Diazepam, Elektrolytkontrolle, Hämodialyse.
Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
Pharmakologische Eigenschaften
Diethylaminsalicylat wirkt entzündungshemmend und analgetisch. Es wird durch die Haut dreifach stärker resorbiert als Methylsalicylat. Myrtecain wirkt anästhesierend und muskel-relaxierend. Seine oberflächenanästhetische Wirkung ist doppelt so stark wie die von Cocain.
Toxikologische Eigenschaften
Die lokale Verträglichkeit von Algesal Creme wurde an der Rückenhaut des Kanin-chens geprüft. Bei einmaliger Auftragung von Algesal Creme auf die intakte und ska-rifizierte Rückenhaut von Kaninchen kam es zu Erythem- und Ödembildung. Sie setzte unmittelbar nach der Applikation ein, konnte in den ersten 3 – 5 Versuchstagen etwa gleichbleibend beobachtet werden und begann dann abzuklingen. Spätestens am 8. Versuchstag waren alle Reaktionen verschwunden. Nach Ausmaß und Dauer der Symptome war die skarifizierte Haut etwas stärker betroffen als die intakte. Sowohl die intakte als auch die skarifizierte Haut waren von Haarausfall betroffen; die ausgefallenen Haare wuchsen im normalen Rhythmus nach. Am Kaninchenauge wurde die Schleimhaut-verträglichkeit von Algesal Creme geprüft. Es kam im Bereich der Konjunktiven zu Rötung, Schwellung und gesteigerter Sekretion. Diese Symptome waren allgemein erstmals 1 Stunde nach der Gabe zu beobachten. Der Höhepunkt war etwa 4 Stunden nach der Applikation erreicht und konnte noch 24 Stunden nach der Applikation gesehen werden. Danach klangen alle Reaktionen ab; nach 72 Stunden waren sie in keinem Fall mehr nachweisbar. An den tieferen kontrollierbaren Augenabschnitten (Cornea, Vorderkammer, Iris, Glaskörper und Augenhintergrund) traten keine pathologischen Veränderungen auf.
Pharmakokinetik
Die perkutane Resorption des Salicylates wurde mittels der renalen 14 C-Exkretion nach intravenöser Injektion von 14 C-Diethylaminsalicylat und topischer Applikation der Algesal Creme bestimmt. Innerhalb von 72 Stunden nach der i.v.-Injektion des 14 C-Salicylates waren 96,6 % der Radioaktivität mit dem Urin ausgeschieden. 144 Stunden nach Applikation der 14 C-markierten Creme wurden 57,8 % der Radioaktivität im Urin gemessen. Die Resorption des Salicylates liegt demnach bei 59,6 %. Die perkutane Resorption von Myrtecain wurde nach der gleichen Methode bestimmt. Innerhalb von 120 Stunden nach der i.v.-Injektion von 14 C-Myrtecain waren 87 % der Radioaktivität mit dem Urin ausgeschieden. 168 Stunden nach Applikation der 14 C-markierten Creme wurden 39,5 % der Radioaktivität im Urin gemessen. Die Resorption von Myrtecain beträgt demnach etwa 45 %.
Sonstige Hinweise
Keine
Dauer der Haltbarkeit
Die Haltbarkeit von Algesal Creme beträgt 5 Jahre.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Keine
Darreichungsformen und Packungsgrößen
Originalpackung mit 50 g Creme N 1
Originalpackung mit 100 g Creme N 2
Klinikpackungen mit 500 g (10 g 50 g) und 1000 g (10 g 100 g) Creme
Stand der Information
Juni 2009
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Zulassungsinhaber:
Pharmaselect International Beteiligungs GmbH
Ernst-Melchior-Gasse 20, 1020 Wien
Vertrieb:
medphano Arzneimittel GmbH
Maienbergstrasse 10-12, 15562 Rüdersdorf
Telefon: +49/33638-749-0
Telefax: +49/33638-749-77
Dieses Arzneimittel ist nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die
behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit
ist noch nicht abgeschlossen.
FI Algesal Juni 2009 9