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Barilux Gi

Document: 29.11.2002   Gebrauchsinformation (deutsch) change

bariumsulfat_pususp_pil_020521

Stand: 21. Mai 2002

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Liebe Patientin, lieber Patient!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Gebrauchsinformation



Barilux®GI

Wirkstoff: Bariumsulfat



Zusammensetzung


Arzneilich wirksamer Bestandteil:


100 g Pulver enthalten 96,5 g Bariumsulfat.


Sonstige Bestandteile:

Carmellose-Natrium, Natriumcitrat 2 H2O, Saccharin-Natrium, 3-Ethoxy-4-hydroxybenzaldehyd,
Polysorbat 20, Dimeticon (350 cST)



Darreichungsform und Inhalt

Pulver zur Herstellung einer Suspension


Barilux GI ist erhältlich in Kartons mit 5 Beuteln zu je 800 g Pulver.


Indikationsgruppe, Wirkungsweise:

Röntgenkontrastmittel, Bariumsulfat legt sich an die Wände des Magen-Darm-Traktes an und bewirkt eine verstärkte Absorption der in den Körper eindringenden Röntgenstrahlen.


Pharmazeutischer Unternehmer:

Sanochemia Diagnostics Deutschland GmbH

Stresemannallee 6

D-41460 Neuss

Tel.: +49 (0) 2131/15108-0

Telefax: +49 (0) 2131/15108-96

e-mail: info@sandiag.de- www.sandiag.de


Hersteller:

AH Ehrlich GmbH & Co. KG

Zeppelinstr. 4

D-88410 Bad Wurzach


Anwendungsgebiete


Orale Anwendung


Röntgendarstellung des Speiseröhren-Magen-Darm-Traktes in Doppelkontrastdarstellung



Intraintestinale Anwendung mittels Sonde


Röntgendarstellung des Dünndarmes in Doppelkontrastdarstellung


Rektale Anwendung


Röntgendarstellung des Dickdarmes in Doppelkontrastdarstellung


Gegenanzeigen


Wann darf Barilux GI nicht verabreicht werden?


Barilux GIdarf nicht verabreicht werden



Im folgenden wird beschrieben, wann Barilux GI nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Das Produkt darf nur unter ärztlicher Aufsicht verabreicht werden.


Wann darf Barilux GI erst nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden?

Eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung ist erforderlich bei Patienten mit hochgradigen Einengungen speziell des Darmes*, sowie bei Zuständen und Erkrankungen, die mit einer erhöhten Durchbruchsgefahr verbunden sein können wie z. B. bei bekannten Darmfisteln und Karzinomen, entzündlichen Darmerkrankungen, Divertikulitis und Divertikulose (Ausstülpungen des Dickdarms)und Amöbiasis.


Bariumsulfat darf in Abhängigkeit von Ort und Umfang des Eingriffs bis zu 7 Tage nach Spiegelung (Endoskopie) von Abschnitten des Speiseröhren-Magen-Darm-Traktes mit einer Probenentnahme sowie während und bis zu 4 Wochen nach einer Strahlentherapie von Brustraum*, Magen* oder Unterbauch nicht verabreicht werden.


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Teilen Sie Ihrem Arzt unbedingt mit, wenn Sie schwanger sind!

Grundsätzlich bestehen keine Bedenken für eine Anwendung von Barilux GIwährend der Schwangerschaft. Da in dieser Zeit eine Strahlenexposition möglichst vermieden werden soll, muß schon deshalb der Nutzen einer Röntgenuntersuchung- ob mit oder ohne Kontrastmittel- sorgfältig abgewogen werden.

Gegen die Anwendung von Barilux GIwährend der Stillzeit bestehen keine Bedenken.


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?

Bei Kleinkindern und älteren Patienten mit vorbestehenden Multiorganschäden vor allem im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems ist eine besonders sorgfältige Nutzen Risikoabwägung erforderlich, da für diese Patienten die Untersuchung einschließlich der vorbereitenden Maßnahmen belastend sein kann. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an einer Herzerkrankung leiden.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Zur Vermeidung potentiell schwerwiegender Nebenwirkungen muß vermieden werden, daß Bariumsulfat in Gewebe, Gefäßraum und Körperhöhlen eindringt oder in die Atemwege gelangt. Das Einatmen des Pulvers bei der Herstellung der Suspension ist zu vermeiden.

Zur Verhinderung einer schweren Verstopfung sollte der Patient nach der Untersuchung ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.


Bei Gelangen von Bariumsulfat in die Lunge oder den Gefäßraum oder Durchbruch in den Brustraum ist eine sofortige fachärztliche Behandlung (Intensivmedizin, Chirurgie) erforderlich.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Eine medikamentöse oder sonstige Minderung der Darmbewegungen kann durch Eindicken der Bariumsulfat-Suspension zu einer Passagebehinderung führen.


Dosierungsanleitung, Art der Anwendung


Barilux GIwird Ihnen von einer Krankenschwester oder einem Arzt zum Trinken oder als Einlauf verabreicht, der die richtige Dosis des Präparates für Ihre Röntgenuntersuchung festsetzt. Lassen Sie sich vom Arzt den Hergang der Untersuchung erklären, wenn Sie dies interessiert.


Die Suspension ist mit Trinkwasser zu bereiten. Bei der Herstellung ist insbesondere bei Verwendung von Rührgeräten darauf zu achten, daß keine Luftblasen eingerührt werden. Die ordnungsgemäß hergestellte Suspension ist von gleichmäßiger Konsistenz und frei von Partikelaggregaten.

Soll die Suspension in etwa mit Körpertemperatur verabreicht werden, wird empfohlen, das Trinkwasser mit einer Temperatur von 35 – 40 °C zuzusetzen. Das Wasser darf wegen der Temperaturempfindlichkeit bestimmter Hilfsstoffe eine Temperatur von 60 °C nicht überschreiten! Vor der Anwendung ist eine Kontrolle der Temperatur zu beachten!

Gebrauchsfertige Suspension nach Vorschrift herstellen und unmittelbar vor Gebrauch gut mischen. Nicht verbrauchte Suspension entsorgen.


Soweit nicht anders verordnet und soweit nicht andere Techniken verwendet werden, hat sich folgende Dosierung in der Praxis bewährt:


Barilux GIMischungsdiagramm:




Mischungsverhältnis
Barilux GI/Wasser g

Suspension in ml

Speiseröhre

Magen

1 : 0,75

bis 50

Zwölffingerdarm

bei Prallfüllung

1 : 1

bis 400

Dünndarm

bei Doppelkontrast

1 : 1,5

bis 800



Speziell für das Colon resultieren aus 800 g Barilux Gl


ml Wasser

ergibt ml Suspension

mit Gew./Vol.

600

810

95 g/100 ml

700

900

86 g/100 ml

800

1000

77 g/100 ml empfohlenes Anrührverhältnis

1000

1210

64 g/100 ml

1200

1400

55 g/100 ml



Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn Sie zu viel Barilux GI eingenommen haben?

Bei oraler Überdosierung besteht die Gefahr der Verstopfung mit im Extremfall Ausbildung von Barium-Kotsteinen. Die Therapie besteht in hohen Reinigungseinläufen und/oder salinischen Abführmitteln.

Bei einem Einlauf mit Zufuhr sehr großer Bariumsulfatmengen kann wegen der großen Wassermenge das Elektrolyt­gleichgewicht im Blutserum gestört werden. In solchen Fallen kann die Gefahr durch Koch­salzzusatz zur Einlaufflüssigkeit vermindert werden. Das Elektrolytgleichgewicht im Blutserum ist durch gezielte Infusionstherapie wie­derherzustellen.



Nebenwirkungen


Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Barilux GINebenwirkungen haben.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:


Sehr häufig:

Mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

Mehr als 1 von 100

Behandelten

Gelegentlich:

Mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:

Mehr als 1 von 10.000

Behandelten

Sehr selten:

1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten

einschließlich Einzelfälle


Arzneimittel können auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen, haben. Diese treten jedoch nicht bei jedem Patienten auf. Angaben zu unerwünschten Wirkungen, die von Barilux GIbekannt sind, finden Sie nachstehend:


Magen- und Darmbereich


Die Anwendung von Barilux GIkann eine Verstopfung hervorrufen oder verstärken. Sehr selten sind durch eingedicktes Bariumsulfat zusammen mit Stuhl Bariumsulfat-Kotsteine (Barolithen) entstanden, die ihrerseits eine Einengung des Dickdarms hervorrufen können.


Bariumsulfat kann in Ausstülpungen des Dickdarms (Divertikeln) zurückgehalten werden und dort infektiöse Prozesse unterhalten oder verschlimmern.


In sehr seltenen Fällen sind Abszesse, Entzündungen und Bauchfellentzündung nach Durchbruch in den Brustraum oder die Bauchhöhle, Fremdkörpergranulome nach Gelangen von Bariumsulfat in die Lunge und Embolien nach Gelangen von Bariumsulfat in den Gefäßraum aufgetreten.


Überempfindlichkeitsreaktionen


Sehr selten - aber auch schon bei erstmaliger Anwendung - können allergie-ähnliche Reaktionen jeden Schweregrads auftreten


In diesen Fällen ist die Behandlung mit Barilux GIsofort abzubrechen. Eine solche Reaktion erfordert eine sofortige ärztliche Behandlung (s. auch unter "Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?).



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Wie lange hält sich Barilux GI?


Das Verfalldatum dieses Arzneimittels ist auf der Verpackung aufgedruckt. Verwenden Sie den Inhalt dieser Packung nicht mehr nach diesem Datum!


Die hergestellte Suspension ist sofort zu verbrauchen.


Wie ist Barilux GI aufzubewahren?


Lagern Sie Barilux GItrocken und unzugänglich für Kinder.



Dieses Arzneimittel ist nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen.



Stand der Information:

November 2002


1 nur wenn eine orale Anwendung vorgesehen ist

7688cdfd0da980ca93ab0c8b5f96fdc2.rtf Stand: November 2002 Seite 11/11