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Bekunis Kräutertee N

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



FC F a c h i n f o r m a t i o n


FD 1. Bezeichnung des Arzneimittels


BFTK-N


FE Wirkstoff: Sennesblätter, geschnitten


FF 2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Apothekenpflichtig


FG 3. Zusammensetzung des Arzneimittels


FH 3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Pflanzliches stimulierendes Abführmittel


FJ 3.2 Arzneilich wirksame/r Bestandteil/e


1,2 g Arzneitee (1 Dosierlöffel) enthalten: arzneilich wirksamer Bestandteil: 0,72 g Sennesblätter, geschnitten, eingestellt auf y mg Hydroxyanthracenderivate, berechnet als Sennosid B 5 %


FK 3.3 Sonstige/r Bestandteil/e


Pfefferminzblätter, geschnitten, Hibiscusblüten, geschnitten, Brombeerblätter, geschnitten.


FM 4. Anwendungsgebiete


Zur kurzfristigen Anwendung bei Obstipation.



FN 5. Gegenanzeigen


BFTK-N darf nicht an­gewendet werden: bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Zubereitungen aus Sennes oder gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, bei Ileus, bei Appendizitis, bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa; bei abdominalen Schmerzen unbekannter Ursache sowie bei schwerer Dehydratation mit Wasser- und Elektrolytverlusten. Bei Kindern unter 12 Jahren darf BFTK-N nicht angewendet werden. Aufgrund unzureichender toxikologischer Untersuchungen dürfen Schwangere und Stillende das Präparat nicht einnehmen.


In der Packungsbeilage wird der Patient darauf hingewiesen, dass vor Anwendung des Präparates bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Antiarrhythmika, Diuretika, Cortison und Cortison-ähnlichen Substanzen oder Süßholzwurzel der Arzt zu befragen ist.


FO 6. Nebenwirkungen


Sehr selten (weniger als 1 von 10000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle) kann es zu krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden kommen. In diesen Fällen ist eine Dosisreduktion erforderlich. Sehr selten können Überempfindlichkeitsreaktionen (Pruritus, Urtikaria, lokales oder generalisiertes Exanthem) auftreten. Im Laufe der Behandlung kann eine harmlose Rotfärbung des Harns auftreten. Bei einem chronischen Gebrauch/Missbrauch kann es zu Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes kommen. Auftretende Durchfälle können insbesondere zu Kaliumverlusten führen. Der Kaliumverlust kann zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Diuretika und Nebennieren-rindensteroiden. Bei einem chronischen Gebrauch kann es zu Albuminurie und Hämaturie kommen. Weiterhin kann eine Pigmentierung der Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli) auftreten, die sich nach Absetzen des Präparates in der Regel zurückbildet.


In der Packungsbeilage wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:

Falls Nebenwirkungen auftreten, ist eine Verminderung der Dosis oder gegebenenfalls ein Absetzen des Arzneimittels erforderlich. Bei Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen (Hautausschlägen) muss das Arzneimittel abgesetzt und Ihr Arzt aufgesucht werden, damit er diese gegebenenfalls behandeln kann.


FP 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Bei chronischem Gebrauch/Missbrauch ist durch Kaliummangel eine Verstärkung der Herzglykosidwirkung sowie eine Beeinflussung der Wirkung von Antiarrhythmika möglich. Kaliumverluste können durch Kombination mit Diuretika, Nebennieren-rindensteroiden oder Süßholzwurzel verstärkt werden.


FQ 8. Warnhinweise


Eine über die kurz dauernde Anwendung hinausgehende Einnahme stimulierender Abführmittelkann zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen.

Das Präparat sollte nur dann eingesetzt werden, wenn durch eine Ernährungsumstellung oder Quellstoffpräparate kein therapeutischer Effekt zu erzielen ist.

Hinweis: Bei inkontinenten Erwachsenen sollte bei Einnahme von BFTK-N ein längerer Hautkontakt mit dem Kot durch Wechseln der Vorlagen vermieden werden.


In der Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, dass bei einer Verstopfung, die länger als 1 Woche andauert, ein Arzt aufzusuchen ist.


FR 9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


FS 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Die maximale Tagesdosis an Hydroxyanthracenderivaten beträgt 30 mg. Dies entspricht 1½ Dosierlöffeln BFTK-N. Als Dosierungen ergeben sich daraus: Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahre: Einmal täglich 0,6 g bis 1,8 g (½ - 1½ Dosierlöffel) BFTK-N abends einnehmen. Die persönlich richtige Dosierung ist die geringste, die erforderlich ist, um einen weich geformten Stuhl zu erhalten.


FT 11. Art und Dauer der Anwendung


BFTK-N wird in eine Tasse gegeben, mit siedendem Wasser (ca. 150 ml) übergossen, nach 5 – 20 Minuten abgegossen und frisch zubereitet getrunken. BFTK-N wird am besten abends eingenommen. Die Wirkung tritt nach 8 - 12 Stunden ein. Das Abführmittel soll nicht länger als 1 - 2 Wochen oder in höheren Dosen eingenommen werden.


FU 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Bei versehentlicher oder beabsichtigter Überdosierung können schmerzhafte Darmkrämpfe und schwere Diarrhöen mit der Folge von Wasser- und Elektrolytverlusten sowie eventuell starke Magen-Darm-Beschwerden auftreten.

Die Therapie besteht in elektrolyt- und flüssigkeitsbilanzierenden Maßnahmen.

In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen: Bei Überdosierung benachrichtigen Sie bitte umgehend einen Arzt. Er wird entscheiden, welche Gegenmaßnahmen (z.B. Zuführung von Flüssigkeit und Salzen) gegebenenfalls erforderlich sind.


FV 13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Anga­ben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


FW 13.1 Pharmakologische Eigenschaften


1,8-Dihydroxyanthracenderivate haben einen laxierenden Effekt. Dieser beruht bei den Sennosiden bzw. ihrem aktiven Metaboliten im Dickdarm, Rheinanthron, vorwiegend auf einer Beeinflussung der
Kolonmotilität im Sinne einer Hemmung der stationären und einer Stimulierung der propulsiven Kontraktionen. Daraus resultieren eine beschleunigte Darm-passage und aufgrund der verkürzten Kontaktzeit eine Verminderung der Flüssigkeitsresorption. Zusätzlich werden durch eine Stimulierung der aktiven Chloridsekretion Wasser und Elektrolyte sezerniert.
Für den Eintritt des Wirksamwerdens der Anthracen-Derivate ist mit etwa 8 – 12 Stunden zu rechnen.



FX 13.2 Toxikologische Eigenschaften


Drogenzubereitungen besitzen, vermutlich aufgrund des Gehaltes an Aglyka, eine höhere Allgemeintoxizität als die reinen Glykoside. In vitro war ein Sennesextrakt mutagen, die Reinsubstanzen Sennosid A, B waren negativ. In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität mit einem definierten Extrakt aus Sennesfrüchten verliefen negativ. Untersucht wurden Zubereitungen mit einem Gehalt von 1,4 – 3,5 % Anthrachinonen (berechnet als Summe der einzeln bestimmten Verbindungen), die rechnerisch 0,9 - 2,3 % potentiellem
Rhein, 0,05 - 0,15 % potentiellem Aloe-Emodin und 0,001 – 0,006 % potentiellem Emodin entsprechen. Für Aloe-Emodin und Emodin liegen teilweise positive Befunde vor. Untersuchungen zur Kanzerogenität liegen mit einer angereicherten Sennosidfraktion vor, die etwa 40,8 % Anthranoide, davon 35 % Geamtsennoside (berechnet als Summe der einzeln bestimmten Verbindungen) enthält, entsprechend ca. 25,2 % rechnerisch ermitteltem potentiellem Gesamtrhein, 2,3 % potentiellem Aloe-Emodin und 0,007 % potentiellem Emodin. Die geprüfte Substanz enthielt 142 ppm freies Aloe-Emodin und 9 ppm freies Emodin. In dieser Studie an Ratten über 104 Wochen mit Dosen bis zu 25 mg/kg KG wurde keine substanzbedingte Häufung von Tumoren beobachtet.


FY 13.3 Pharmakokinetik


Systematische Untersuchungen zur Kinetik von Drogenzubereitungen fehlen, jedoch ist davon auszugehen, daß die in der Droge enthaltenen Aglyka bereits im oberen Dünndarm resorbiert werden. Die β-glykosidisch gebundenen Glykoside sind Prodrugs, die im oberen Magen-Darm-Trakt weder gespalten noch resorbiert werden. Sie werden im Dickdarm durch bakterielle Enzyme in Rheinanthron abgebaut. Rheinanthron ist der laxative Metabolit. Die systemische Verfügbarkeit von Rheinanthron ist sehr gering. Im Tierexperiment werden im Urin <5% in Form der oxidierten, teils konjugierten Produkte Rhein und Sennidine ausgeschieden. Der größte Teil des Rheinanthrons (>90%) wird in den Fäzes an Darminhalt gebunden und in Form von polymeren Verbindungen aus­geschieden.
Aktive Metaboliten, wie Rhein, gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Eine laxierende Wirkung bei gestillten Säuglingen wurde nicht beobachtet. Tierexperimentell ist die Plazentagängigkeit von Rhein äußerst gering.


FZ 13.4 Bioverfügbarkeit

entfällt

Abb.


F1 14. Sonstige Hinweise


Keine


F2 15. Dauer der Haltbarkeit


18 Monate
Haltbarkeit nach Anbruch der Dose: 6 Monate.


F3 16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Nicht über 25° aufbewahren.

F4 17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Originalpackung mit 55 g Arzneitee


F5 18. Stand der Information


[Monat/Jahr]

F6 19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


roha arzneimittel GmbH

Rockwinkeler Heerstr. 100
28355 Bremen
Telefon 0421-2579-0
Telefax 0421-2579-300