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Bridatec

Document: 29.10.2007   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation und Fachinformation


Bridatec


Bestell-Nr. P206DE


GE Healthcare Buchler

38110 Braunschweig



Gebrauchsinformation und Fachinformation


Bridatec

40 mg

Kit für ein radioaktives Arzneimittel, Lyophilisat zur Herstellung einer Injektionslösung

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

  • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

  • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.



Was ist Bridatec und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Anwendung von Bridatec beachten?

Wie ist Bridatec anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Bridatec aufzubewahren?

Weitere Informationen

1. Was ist Bridatec und wofür wird es angewendet?

Bridatec ist ein nuklearmedizinisches Diagnostikum der Leber (ATC V09DA02) zur intravenösen Anwendung.

Das Arzneimittel wird nach Markierung mit einer geeigneten Natrium[99mTc]pertechnat-Injektionslösung eingesetzt zur hepatobiliären Funktionszintigraphie insbesondere wenn andere bildgebende Verfahren keine eindeutige diagnostische Aussage gestatten:

  • bei Verdacht auf

  • akute Cholezystitis,

  • chronische Gallenwegsveränderungen,

  • Verschluss des Ductus choledochus,

  • kongenitale Anomalien des Gallengangssystems wie z. B. Atresie und

  • zum Nachweis eines Gallelecks sowie

  • zur Beurteilung der Leberfunktion bei zystischer Fibrose und vor geplanten Resektionen bzw. nach Transplantationen

  • zur Differentialdiagnose intrahepatischer Raumforderungen (Verdacht auf fokalnoduläre Hyperplasie versus Verdacht auf Leberzellkarzinom).

Die diagnostische Aussagekraft bei Lebertumoren ist im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren eher gering.

2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Bridatec beachten?

Bridatec darf nicht angewendet werden,

- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Mebrofenin-Dinatrium oder einen der sonstigen Bestandteile von Bridatec sind.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Bridatec ist erforderlich:

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Umgang und die Anwendung unterliegen den Bestimmungen der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.

Bei allen Patienten muss die Strahlenexposition durch den zu erwartenden diagnostischen Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität muss so berechnet werden, dass mit der geringsten Strahlendosis das gewünschte Diagnoseergebnis erzielt werden kann.

Die Darstellung der Gallengänge kann bei parenteraler Ernährung, länger dauernder Diät, postprandialer, hepatozellulärer Insuffizienz und bei Hepatitis gestört sein.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Bei Kindern und Jugendlichen sind die größere Empfindlichkeit kindlicher Gewebe sowie die längere Lebensdauer zu berücksichtigen. Es ist daher ein ganz besonders sorgfältiges Abwägen zwischen der zu erwartenden diagnostischen Information und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko erforderlich.

Bei Anwendung von Bridatec mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Opiathaltige Analgetika und Barbiturate bewirken Spasmen im Sphinkter Oddii und einen erhöhten intrahepatischen Druck. Dies erhöht die Leber-Magen Durchgangszeit und kann die Aktivität der Gallenblase verstärken.

Nikotinsäure ist toxisch für Hepatozyten und könnte die Aufnahme und Exkretion von Technetium[99mTc]-Mebrofenin in die Gallenflüssigkeit beieinträchtigen.

Die Darstellung der Gallenblase könnte bei Patienten, die eine Chemotherapie über einen arteriellen Dauerkatheter der Leber erhalten, beeinträchtigt sein, da Fälle von chemischer Cholezystitis beschrieben wurden.

Cholezystokinin und Sincalid stimulieren die Entleerung der Gallenblase und die Sekretion des Radiopharmakons in das Duodenum.

Atropin und Somatostatin könnten die Entleerung der Gallenblase beeinträchtigen.

Bethanechol aus der Gruppe der Cholinester, ein Parasympathomimetikum führt zu einer verstärkten biliären Exkretion. Paracetamole können zu Füllungsdefekten in der Leber infolge von Hepatotoxizität führen.

Inkompatibilitäten:

Um die Stabilität des [99mTc] Technetium-Komplexes nicht zu beeinträchtigen, dürfen [99mTc] Technetium-Präparationen nicht mit anderen Arzneimitteln oder Komponenten gemischt oder zusammen appliziert werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft:

Es liegen keine Daten zur klinischen Anwendung von Bridatec bei Schwangeren vor. Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die benötigte klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, müssen in Erwägung gezogen werden.

Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlen-exposition des Feten. Die Verabreichung von 200 MBq Bridatec ergibt eine im Uterus absorbierte Dosis von 2,6 mGy bei Patientinnen mit normaler Leberfunktion und von 2,2 mGy bei Patientinnen mit parenchymatöser Lebererkrankung. Strahlendosen über 0,5 mGy werden für den Fetus als potentielles Risiko betrachtet. Daher darf Bridatec nur angewendet werden bei vitaler Indikation und wenn der zu erwartende Nutzen das Risiko für Mutter und Kind übersteigt.

Stillzeit:

Bevor Bridatec bei einer stillenden Mutter angewendet wird, muss geprüft werden, ob die Untersuchung nicht auf einen Zeitpunkt nach dem Abstillen verschoben werden kann und ob die Wahl des Radiopharmakons im Hinblick auf die Aktivitätsausscheidung in die Muttermilch wirklich die beste Untersuchungsmethode darstellt. Wird die Verabreichung von Bridatec als notwendig erachtet, muss das Stillen für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Beeinträchtigungen der Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen nach Anwendung des Arzneimittels wurden bisher nicht beschrieben.

3. Wie ist Bridatec anzuwenden?

Wenden Sie Bridatec immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Lösung wird intravenös an Patienten verabreicht, die mindestens 12 Stunden vor der Untersuchung keine Nahrung aufgenommen haben. Bei Erwachsenen werden Dosen von 150-200 MBq bei Patienten mit normalem Bilirubinwert und 300-370 MBq bei Patienten mit erhöhtem Bilirubinwert empfohlen. Andere Aktivitäten können gegebenenfalls gerechtfertigt sein.

Bei Kindern wird eine körpergewichtsbezogene Aktivitätsmessung von 5 MBq/kg Körpergewicht empfohlen.

Eine Mindestaktivität von 30 MBq ist erforderlich.

Die sequentiellen szintigraphischen Untersuchungen oder die Funktionsszintigraphie sollte unmittelbar nach der Injektion von Bridatec stattfinden.

Um eine Kontraktion der Gallenblase herbeizuführen, kann eine fettreiche Mahlzeit verabreicht, bzw. die Verabreichung von Cholezystokininen angeordnet werden.



ARBEITSANLEITUNG (aseptisches Arbeiten ist erforderlich!)

Zubereitung

Durchstechflasche in geeignete Bleiabschirmung stellen und Durchstechstopfen mit beigelegtem Steriltupfer desinfizieren.

Mit einer geeigneten sterilen Spritze die benötigte Menge Eluat des sterilenTechnetium-99m-Generators (1 - 8 ml, 37 - 1480 MBq) in die abgeschirmte Durchstechflasche geben. Vor Abnahme der Spritze das gleiche Volumen Schutzgas zum Druckausgleich aus dem Raum oberhalb der Lösung ziehen. Keine Entlüftungskanüle verwenden.

Abgeschirmtes Fläschchen etwa 10 Sekunden bis zur vollständigen Lösung der gefriergetrockneten Substanz leicht schwenken.

Bei Raumtemperatur 15 Minuten inkubieren.

Keinesfalls die Lösung mit Luftsauerstoff in Berührung kommen lassen.

Gesamtaktivität messen, dokumentieren, auf dem mitgelieferten Etikett notieren und dieses dann auf das Fläschchen oder die Bleibabschirmung kleben.

Die rekonstituierte Lösung visuell auf Festbestandteile überprüfen.

Volumen der zu injizierenden Aktivitätsmenge errechnen.

Die Injektionslösung ist jetzt gebrauchsfertig und ist bei einer Aufbewahrung zwischen

15 °C – 25 °C maximal 6 Stunden haltbar.

Hinweis: Durch Verwendung von Natrium [99mTc]pertechnetat-Injektionslösung, die den Spezifikationen der Ph.Eur., USP oder BP entspricht, wird eine Zubereitung von geeigneter Qualität erhalten.

Qualitätskontrolle

Die radiochemische Reinheit der [99mTc]Technetium-Mebrofenin-Injektionslösung ist vor der Anwendung am Patienten entsprechend der nachstehend beschriebenen Methode zu bestimmen:

Notwendiges Zubehör und Laufmittel

Chromatographiepapierstreifen Nr. 1

Kammer für aufsteigende Chromatographie mit Abdeckung

Ethylmethylketon, p. a.

Durchführung

Ethylmethylketon bis 1 cm über dem Boden in die Kammer füllen.

Maximal 5 µl der Injektionslösung am Ausgangspunkt auftragen und Chromato-graphiestreifen in die Kammer stellen.

Laufmittelfront 8 cm bis zum Zielpunkt aufsteigen lassen.

Die Verteilung der Radioaktivität mit einem geeigneten Messgerät bestimmen.

Ergebnis

[99mTc]Technetium-Mebrofenin: Rf 0,0

[99mTc]Pertechnetat: Rf 0,9 ± 10 %

Die Qualitätskontrolle darf nicht mehr als 5 % [99mTc]Pertechnetat ergeben. Keine Präparation verwenden, die einen Anteil an [99mTc]Technetium-Mebrofenin von weniger als 95 % aufweist.

Wenn Sie eine größere Menge Bridatec angewendet haben als Sie sollten

Im Falle einer Überdosierung dieses Radiopharmakons sollten Laxativa zu einer Beschleunigung der fäkalen Ausscheidung eingesetzt werden.

Falls eine Gallenobstruktion oder eine signifikante parenchymatöse Lebererkrankung vorliegt, sollte eine beschleunigte Diurese herbeigeführt werden.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Bridatec Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt



Mögliche Nebenwirkungen:

Es sind bislang keine Nebenwirkungen nach Anwendung von [99mTc]-Mebrofenin bekannt geworden.

Da die verabreichten Wirkstoffmengen sehr gering sind, liegen die Risiken der Anwendung im Wesentlichen bei der Strahlenexposition. Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive Strahlendosis liegt bei der Gabe der maximalen empfohlenen Aktivität dieses Arzneimittels bei 3,4 mSv.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken.

5. Wie ist Bridatec aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Bridatec ist 12 Monate ab Herstellungsdatum verwendbar. Das Arzneimittel darf nach dem auf der Packung angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwendet werden.

Aufbewahrungsbedingungen:

Das lyophilisierte Produkt ist bei 2-8°C zu lagern und im unversehrten Behältnis bis zu 1 Jahr haltbar.

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung

Das rekonstituierte Produkt darf nicht über 25°C gelagert, gekühlt oder eingefroren werden.

Das markierte Produkt muss innerhalb von 6 Stunden nach Zubereitung verabreicht werden.

6. Weitere Informationen

Was Bridatec enthält:

Der Wirkstoff ist: Mebrofenin-Dinatrium

1 Durchstechflasche mit 40,3 mg Pulver enthält: 40,0 mg Mebrofenin-Dinatrium.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Zinn(II)-chlorid-Dihydrat 0,3 mg

Salzsäure, 37%ig 0 – 0,1 mg

Natriumhydroxid 0 – 0,3 mg

Stickstoff

Nach Markierung mit Natrium[99mTc]pertechnat-Lösung entsteht eine [99mTc]Technetium-Mebrofenin-Injektionslösung.

Wie Bridatec aussieht und Inhalt der Packung:

Das Produkt wird in einer 10-ml-Durchstechflasche aus Klarglas, verschlossen mit einem Butylgummistopfen und einer Aluminiumbördelkappe, geliefert.

5 Durchstechflaschen mit je 40,3 mg Pulver

Pharmazeutischer Unternehmer

GE Healthcare Buchler GmbH & Co. KG

Gieselweg 1

38110 Braunschweig

Telefon 05307/930-0

Durchwahl Auftragsannahme:

Telefon 05307/930-71 gebührenfrei: 0800/100 70 87

Telefax 05307/930-276 gebührenfrei: 0800/100 70 86

Hersteller

GIPHARMA S.r.l.

Via Crescentino

13040 Saluggia (VC)

Italien

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im 10/2007






Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

7. Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Bei den in diagnostischen Verfahren zur Anwendung kommenden Substanzmengen sind keine pharmakodynamischen Wirkungen des [99mTc]-Mebrofenin zu erwarten.

Toxikologische Eigenschaften

Aufgrund der geringen im Kit enthaltenen Menge an Mebrofenin und Zinn(II)-chlorid sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung substanzbedingte toxische Effekte nicht zu erwarten.

Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität sowie zur Mutagenität und Kanzerogenität liegen nicht vor.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach i.v. Anwendung von [99mTc]Technetium-Mebrofenin kommt es im Blut rasch zu einer losen Bindung an Plasmaproteine und einem Transport zur Leber. Es erfolgt eine schnelle Aufnahme der Substanz; 1 Stunde nach Injektion ist weniger als 1% der verabreichten Aktivität im Plasma messbar.

[99mTc]Technetium-Mebrofenin wird ähnlich der Aufnahme von Bilirubin durch aktiven Transport in die Hepatozyten geschleust. Die Hauptaktivität findet sich in der Leber nach 12 Minuten. Beim gesunden Menschen beträgt die Halbwertszeit T1/2 in der Leber 25-30 Minuten. Die Halbwertszeit wird von der Plasmaalbuminkonzentration, der hepatischen Blutzirkulation und der Hepatozytenfunktion beeinflusst.

Das Radiopharmakon kann entweder unverändert in seiner Struktur in die Gallenflüssigkeit oder gebunden an Gallensalze (im Hepatozyten oder auch unmittelbar nach der Ausscheidung), exkretiert werden. Geringe Mengen gelangen in den Urin, es sei denn es liegt eine signifikante Obstruktion der Gallenwege vor.

In gesunden Menschen sind 5 - 20 Minuten nach Injektion die Gallenwege darstellbar; die Darstellung der Gallenblase erfolgt innerhalb von 10 - 40 Minuten.

Strahlenexposition

Physikalische Eigenschaften

Technetium-99m wird mittels eines [99Mo/99mTc]-Generators gewonnen und zerfällt unter Emission von Gammastrahlung mit einer mittleren Energie von 140 keV und einer Halbwertszeit von 6 Stunden zu Technetium-99, das aufgrund seiner langen Halbwertszeit von 2,13 x 105 Jahren als quasi-stabil angesehen werden kann.



Laut Publikation 80 der ICRP werden vom Patienten mit normaler Leberfunktion folgende Strahlendosen absorbiert:

99mTc 6,02h

Organ

Absorbierte Dosis pro applizierter Aktivität (mGy/MBq)


Erwachsene

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,0037

0,0048

0,0075

0,011

0,018

Blasenwand

0,0220

0,028

0,037

0,043

0,076

Knochenoberfläche

0,0038

0,0047

0,0068

0,01

0,019

Gehirn

0,000034

0,00004

0,000079

0,00014

0,00026

Brust

0,00048

0,00065

0,0014

0,0025

0,0048

Gallenblasenwand

0,11

0,12

0,16

0,28

0,95

Magenwand

0,0056

0,0078

0,013

0,021

0,034

Dünndarm

0,044

0,055

0,090

0,14

0,25

Dickdarm

0,074

0,095

0,15

0,25

0,47

oberer Dickdarm

0,086

0,11

0,18

0,29

0,54

unterer Dickdarm

0,059

0,075

0,12

0,20

0,38

Herz

0,0018

0,0024

0,004

0,0063

0,012

Nieren

0,0061

0,0075

0,011

0,016

0,025

Leber

0,014

0,018

0,027

0,04

0,071

Lunge

0,0013

0,0019

0,0028

0,0046

0,0086

Muskulatur

0,0029

0,0036

0,0053

0,0078

0,014

Oesophagus

0,00041

0,0006

0,00091

0,0017

0,0032

Ovarien

0,0019

0,024

0,035

0,050

0,083

Bauchspeicheldrüse

0,0056

0,0076

0,014

0,022

0,034

Rotes Knochenmark

0,0039

0,0047

0,0063

0,0077

0,01

Haut

0,00089

0,0011

0,0017

0,0027

0,005

Milz

0,0027

0,0036

0,0063

0,01

0,017

Testes

0,0015

0,0023

0,0041

0,0062

0,012

Thymus

0,00041

0,0006

0,00091

0,0017

0,0032

Schilddrüse

0,00014

0,00023

0,00042

0,00077

0,0019

Uterus

0,013

0,017

0,026

0,038

0,061

übrige Gewebe

0,0037

0,0046

0,0066

0,0097

0,016

Effektive Dosis

(mSv/MBq)

0,017

0,021

0,029

0,045

0,100


Die effektive Dosis beträgt beim Erwachsenen (70kg) nach intravenöser Gabe von 200 MBq (maximale Dosis bei Patienten mit normaler Leberfunktion) 3,4 mSv. Die absorbierte Dosis im Zielorgan Leber beträgt dabei 2,8 mGy und in der Gallenblase 22 mGy sowie in den kritischen Organen Dünndarm 8,8 mGy, oberer Dickdarm 17,2 mGy und unterer Dickdarm 11,8 mGy.



Laut Publikation 53 der ICRP werden vom Patienten mit parenchymatöser Lebererkrankung folgende Strahlendosen absorbiert:

99mTc 6.02h

Organ

Absorbierte Dosis pro applizierte Aktivität (mGy/MBq)


Erwachsene

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,0021

0,0030

0,0046

0,0067

0,011

Blasenwand

0,069

0,085

0,12

0,19

0,34

Knochenoberflächen

0,0017

0,0021

0,0030

0,0046

0,0087

Brust

0,00056

0,00057

0,0010

0,0018

0,0035

Gallenblasenwand

0,035

0,040

0,053

0,092

0,30

Magenwand

0,0027

0,0034

0,0058

0,0094

0,016

Dünndarm

0,019

0,024

0,039

0,060

0,11

oberer Dickdarm

0,033

0,040

0,066

0,10

0,19

unterer Dickdarm

0,024

0,030

0,050

0,079

0,15

Nieren

0,0066

0,0079

0,011

0,017

0,027

Leber

0,010

0,013

0,020

0,028

0,050

Lunge

0,00092

0,0013

0,0019

0,0029

0,0054

Ovarien

0,0099

0,012

0,018

0,026

0,042

Bauchspeicheldrüse

0,0028

0,0038

0,0066

0,01

0,017

Rotes Knochenmark

0,0038

0,0045

0,0060

0,0074

0,0094

Milz

0,0015

0,0019

0,0032

0,0052

0,0090

Testes

0,0025

0,0038

0,0067

0,011

0,020

Schilddrüse

0,00023

0,00037

0,00064

0,0011

0,0022

Uterus

0,011

0,014

0,022

0,031

0,051

übrige Gewebe

0,0021

0,0025

0,0063

0,0055

0,0095

Effektive Dosis

(mSv/MBq)

0,013

0,016

0,024

0,037

0,075



8. Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt/Maßnahmen für die Entsorgung

Radioaktive Arzneimittel dürfen vom Anwender nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Berücksichtigung pharmazeutischer Qualitäts­anforderungen vorbereitet und angewendet werden. Aseptisches Arbeiten ist nach den Richtlinien für eine gute pharmazeutische Herstellungspraxis erforderlich.

Mit radioaktiven Arzneimitteln behandelte Patienten stellen einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund der äußeren Strahlenexposition oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrechen usw. dar. Daher sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Eine Kontamination durch die vom Patienten ausgeschiedene Radioaktivität ist zu vermeiden.

Die Abfallvernichtung muss gemäß den gültigen Bestimmungen des Landes erfolgen.

Besondere Vorsichtshinweise für die Beseitigung:

Dieses Arzneimittel wird mit Technetium-99m verwendet. Für den Umgang mit radioaktiven Stoffen ist eine Genehmigung der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörde erforderlich. Die Bestimmungen für den Umgang mit radioaktivem Material sind einzuhalten.

Radioaktive Abfälle müssen gemäß den national und international gültigen Vorschriften entsorgt werden. Einzelheiten zu Lagerung, Eluierung, Verwendung und Entsorgung des sterilen [99mTc]-Generators, der als Quelle für Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung zur Rekonstitution von Bridatec verwendet wird, sind der dem Generator beigefügten Gebrauchsanleitung des Generatorherstellers zu entnehmen.

Die Verabreichung von radioaktiven Arzneimitteln ist ein Risikofaktor für andere Personen aufgrund der äußeren Strahlenexposition oder aufgrund von Kontaminationen durch Ausscheidungen des Patienten. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen im Einklang mit nationalen Vorschriften sind zu treffen.

Gesetzliche Bestimmungen

Verordnung für die Umsetzung von EURATOM-Richtlinien zum Strahlenschutz” vom 20.7.2001, Bundesgesetzblatt I, Nr. 34, S. 1714ff (2001).

Strahlenschutz in der Medizin. Richtlinie nach der Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen (Strahlenschutzverordnung – StrlSchV)” vom 24.6.2002, Bundesanzeiger, Nr. 207a (2002).

9. Zulassungsnummer

29101.00.00

10. Datum der Zulassung

25. Oktober 2006

11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig


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