Cabergolin Dura 1 Mg Tabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Cabergolin dura 1 mg Tabletten Cabergolin dura 2 mg Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Cabergolin dura 1 mg 1 Tablette enthält 1 mg Cabergolin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose 75,3 mg
Cabergolin dura 2 mg 1 Tablette enthält 2 mg Cabergolin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose 150,6 mg Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform Tablette
Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.
1 mg Tablette: Weiße, ovale, flache Tabletten mit Bruchrillen auf beiden Seiten und abgeschrägten Kanten. Auf einer Seite ist ,CBG’ und ,1’ auf jeweils einer Seite der Bruchrille eingeprägt.
2 mg Tablette: Weiße, kapselförmige, bikonvexe Tabletten mit Bruchrillen auf beiden Seiten. Auf einer Seite ist ,CBG’ und ,2’ auf jeweils einer Seite der Bruchrille eingeprägt.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Falls die Behandlung mit einem Dopaminagonisten in Betracht gezogen wird, ist Cabergolin als Therapie der zweiten Wahl angezeigt zur Behandlung des Morbus Parkinson
- als Monotherapie oder
- als Zusatztherapie zu Levodopa zusammen mit einem Decarboxylasehemmer,
wenn eine Therapie mit einem Nicht-Ergotamin-Dopaminagonisten nicht oder nicht ausreichend wirksam ist oder nicht vertragen wird.
Die Therapie muss durch einen Spezialisten initiiert werden. Der Nutzen einer Langzeitbehandlung muss regelmäßig überprüft und dabei das Risiko fibrotischer Reaktionen und Herzklappenveränderungen (Valvulopathie) berücksichtigt werden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 4.8).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung Cabergolin ist zum Einnehmen bestimmt.
Um das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen zu reduzieren, wird bei allen Anwendungsgebieten empfohlen, dass Cabergolin dura zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen wird.
Dosierung:
Die maximale Dosis beträgt 3 mg Cabergolin pro Tag.
Erwachsene und ältere Patienten:
Wie bei Dopaminagonisten zu erwarten, scheint das Ansprechen auf die Dosis sowohl hinsichtlich der Wirksamkeit als auch der Nebenwirkungen mit der individuellen Empfindlichkeit zusammenzuhängen. Die Einstellung auf die optimale Dosis sollte durch initiale langsame Dosistitration beginnend mit 0,5 mg Cabergolin (De-novo-Patienten) bzw. 1 mg Cabergolin (Patienten unter Levodopa) täglich erfolgen. Die Dosis von gleichzeitig verabreichtem Levodopa kann schrittweise verringert werden, während die Dosis von Cabergolin erhöht wird, bis ein optimales Gleichgewicht erreicht ist. Wegen der langen Halbwertszeit des Wirkstoffs sollte die Steigerung der täglichen Dosis wöchentlich (erste Wochen) oder alle 2 Wochen in Schritten zu 0,5 bis 1 mg Cabergolin erfolgen, bis die optimale Dosis erreicht wurde.
Die empfohlene therapeutische Dosis liegt bei 2 bis 3 mg Cabergolin pro Tag als adjuvante Therapie zu Levodopa/Carbidopa. Cabergolin sollte als tägliche Einzeldosis eingenommen werden.
Kinder und Jugendliche:
Die Unbedenklichkeit und die Wirksamkeit von Cabergolin wurden bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht, da die Parkinsonsche Krankheit in dieser Population nicht auftritt.
Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz:
Zur Anwendung bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung oder terminalem Nierenversagen siehe Abschnitt 4. 4.
Bei Vorliegen einer mittelschweren bis schweren Niereninsuffizienz ist die Kinetik von Cabergolin nicht verändert.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Ergotalkaloide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,
- Präeklampsie, Eklampsie
- unkontrollierte Hypertonie
- fibrotische Veränderungen an Lunge, Herzbeutel oder im Retroperitonealraum in der Vorgeschichte
- bei Langzeitbehandlung: echokardiographischer Nachweis einer Herzklappenerkrankung vor der Behandlung (siehe Abschnitt 4.4).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemein:
Bei Patienten mit Nieren- und Lebererkrankungen liegen nur begrenzt Daten zur Beurteilung der Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Cabergolin vor. Wie bei anderen Ergotalkaloiden sollte Cabergolin Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen, Hypotonie, Raynaud-Syndrom, peptischen Ulzera oder gastrointestinalen Blutungen mit Vorsicht gegeben werden.
Die Wirkungen von Alkohol auf die Gesamtverträglichkeit von Cabergolin sind bisher nicht bekannt.
Bei Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen, insbesondere psychotischen Störungen in der Anamnese, oder bei Patientinnen, bei denen das Risiko einer postpartalen Psychose besteht, sollte die Anwendung von Cabergolin mit Vorsicht erfolgen.
Fibrose und Herzklappenveränderungen sowie mögliche klinische Begleiterscheinungen: Fibrotische und seröse entzündliche Erkrankungen wie Pleuritis, Pleuraerguss, Pleurafibrose, Lungenfibrose, Perikarditis, Perikarderguss, Herzklappenveränderungen an einer oder mehreren Herzklappen (Aorten-, Mitral-, Trikuspidalklappe) bzw. eine retroperitoneale Fibrose sind nach längerer Anwendung von Ergotamin-Derivaten mit agonistischer Wirkung am Serotonin 5HT2B-Rezeptor, wie Cabergolin, aufgetreten. In einigen dieser Fälle besserten sich die Symptome oder der Ausprägungsgrad der Herzklappenveränderung nach Beendigung der Cabergolin-Behandlung. Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit anamnestisch bekannten Pleuraergüssen.
Die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) war in Verbindung mit einem Pleuraerguss / einer Fibrose pathologisch erhöht. Eine Röntgenaufnahme des Thorax empfiehlt sich bei Patienten mit einem ungeklärten Anstieg der BSG auf pathologische Werte. Serumkreatinin-Bestimmungen können ebenfalls zur Diagnostik einer fibrotischen Störung eingesetzt werden. Es wurde berichtet, dass sich Merkmale und Symptome eines Pleuraergusses/ einer Lungenfibrose oder Herzklappenveränderung nach Beendigung der Behandlung mit Cabergolin besserten (siehe Abschnitt 4.3).
Herzklappenveränderungen traten im Zusammenhang mit kumulierten Dosen auf, daher sollten Patienten mit der niedrigsten wirksamen Dosis behandelt werden. Bei jeder Kontrolle sollte das Nutzen- / Schaden- Verhältnis der Cabergolin-Behandlung für den Patienten neu bewertet werden, um über eine Fortsetzung der Behandlung mit Cabergolin zu entscheiden.
Vor Einleitung einer Langzeitbehandlung:
Vor Beginn der Behandlung muss bei allen Patienten eine kardiovaskuläre Untersuchung, einschließlich Echokardiogramm, vorgenommen werden, um das mögliche Vorliegen einer asymptomatischen Herzklappenerkrankung abzuklären. Vor Behandlungsbeginn ist auch eine Bestimmung der BSG oder anderer Entzündungsmarker, eine Röntgenaufnahme des Thorax bzw. eine Prüfung der Lungenfunktion sowie der Nierenfunktion angebracht.
Es ist nicht bekannt, ob eine Cabergolin-Behandlung bei Patienten mit Herzklappenregurgitation die zugrunde liegende Erkrankung verschlechtern kann. Wenn eine fibrotische Herzklappenveränderung festgestellt wird, darf der Patient nicht mit Cabergolin behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3).
Während einer Langzeitbehandlung:
Da fibrotische Erkrankungen schleichend beginnen können, müssen in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen auf Zeichen einer fortschreitenden Fibrose durchgeführt werden.
Während der Behandlung ist insbesondere auf folgende Zeichen und Symptome zu achten:
- pleuropulmonale Erkrankungen wie Dyspnoe, Kurzatmigkeit, persistierender Husten und Brustschmerz.
- Niereninsuffizienz oder urethrale / abdominelle Gefäßverengung, eventuell mit Schmerzen in der Lendengegend und Ödemen der unteren Extremitäten, sowie jede Art abdomineller Raumforderung oder Druckempfindlichkeit als Hinweis auf eine retroperitoneale Fibrose.
- Herzinsuffizienz; eine Herzklappenfibrose und Perikardfibrose manifestieren sich oft als Herzinsuffizienz. Eine Herzklappenfibrose (und konstriktive Perikarditis) muss deshalb beim Auftreten entsprechender Symptome ausgeschlossen werden.
Ein klinisch diagnostisches Monitoring hinsichtlich der Entwicklung einer fibrotischen Erkrankung ist dementsprechend unbedingt notwendig. Die erste Echokardiographie nach Behandlungsbeginn muss innerhalb von 3 bis 6 Monaten durchgeführt werden. Danach muss die Häufigkeit weiterer Echokardiographien unter Berücksichtigung geeigneter individueller klinischer Befunde, vor allem der oben genannten Zeichen und Symptome, festgelegt werden, mindestens jedoch alle 6 bis 12 Monate.
Wenn durch eine Echokardiographie eine neu diagnostizierte oder zunehmende Regurgitation, Einschränkung der Klappenbeweglichkeit oder Klappensegelverdickung festgestellt wird, muss die Behandlung mit Cabergolin abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.3).
Die Notwendigkeit weiterer klinischer Untersuchungen (z. B. körperliche Untersuchung, einschließlich sorgfältiger Herzauskultation, Röntgenaufnahme, Computertomographie) sollte von Fall zu Fall entschieden werden.
Weitere Untersuchungen, wie Bestimmung der BSG und der Serumkreatinin-Werte, sollten vorgenommen werden, wenn sie zur Bestätigung der Diagnose einer fibrotischen Erkrankung erforderlich sind.
Hypotonie:
Innerhalb von 6 Stunden nach Gabe von Cabergolin kann es zu einem symptomatischen Blutdruckabfall kommen: Besondere Vorsicht ist daher geboten, wenn Cabergolin gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln mit bekannter blutdrucksenkender Wirkung angewendet wird. Wegen der Eliminationshalbwertzeit von Cabergolin kann die blutdrucksenkende Wirkung nach Absetzen des Arzneimittels anhalten. Eine Überwachung der Behandlung mit regelmäßigen Blutdruckmessungen an den ersten 3-4 Tagen nach Beginn der Behandlung wird empfohlen.
Somnolenz /plötzliches Einschlafen:
Cabergolin wurde bei Parkinson-Patienten mit Somnolenz und Episoden plötzlichen Einschlafens in Verbindung gebracht. Es wurde über plötzliches Einschlafen während alltäglicher Aktivitäten, in einigen Fällen ohne vorheriges Erkennen oder Warnzeichen berichtet. Patienten müssen davon unterrichtet und darauf hingewiesen werden, während der Behandlung mit Cabergolin beim Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen Vorsicht walten zu lassen.
Patienten, bei denen bereits Somnolenz und/oder Episoden plötzlichen Einschlafens aufgetreten sind, dürfen während der Behandlung mit Cabergolin keine Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen (siehe Abschnitt 4.7). Darüber hinaus ist eine Dosisreduktion oder eine Beendigung der Therapie in Erwägung zu ziehen.
Impulskontrollstörungen:
Die Patienten sollten regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Cabergolin dura, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen auftreten können, einschließlich pathologischer Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang. Wenn sich solche Symptome entwickeln, sollte eine Dosisreduktion bzw. eine ausschleichende Behandlung in Erwägung gezogen werden.
Niereninsuffizienz:
Bei mittelschweren bis schweren Nierenerkrankungen wurden keine allgemeinen Unterschiede bezüglich der Pharmakokinetik von Cabergolin festgestellt. Die Pharmakokinetik von Cabergolin wurde bei Patienten mit terminalem Nierenversagen sowie bei Patienten unter Hämodialyse bisher nicht untersucht; bei diesen Patienten sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen.
Leberinsuffizienz:
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion sollte die Anwendung niedrigerer Dosen erwogen werden. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion
(Child-Pugh-Klasse C), die eine Einmaldosis von 1 mg erhielten, wurde im Vergleich zu gesunden Probanden und Patienten mit weniger stark ausgeprägter Leberinsuffizienz ein Anstieg der AUC beobachtet.
Die Dosiseinstellung bei diesen Patienten sollte mit Vorsicht erfolgen und es wird empfohlen, dass die Tagesdosis auf maximal 1 mg beschränkt wird.
Orthostatische Hypotonie:
Bei der Behandlung mit Cabergolin kann es insbesondere während der ersten Tage der Behandlung zu einer orthostatischen Hypotonie kommen. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Gabe von Cabergolin mit anderen Arzneimitteln, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben.
Kinder und Jugendliche:
Die Unbedenklichkeit und die Wirksamkeit von Cabergolin wurden bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht, da die Parkinsonsche Krankheit in dieser Population nicht auftritt.
Sonstiges:
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Gleichzeitige Anwendung ist nicht empfohlen:
• bei Kombination mit Makrolidantibiotika (wie z.B. Erythromycin), da erhöhte Bromocriptin-Plasmaspiegel festgestellt wurden. Die Auswirkungen von Makrolidantibiotika auf die Plasmaspiegel von Cabergolin bei gleichzeitiger Anwendung wurden nicht untersucht. Die Kombination ist zu vermeiden, da sie zu erhöhten Cabergolin-Plasmaspiegeln führen kann.
• bei Kombination mit Dopaminantagonisten. Cabergolin wirkt über eine direkte Stimulation der Dopaminrezeptoren. Daher sollte es nicht mit Arzneimitteln mit einer dopaminantagonistischen Wirkung kombiniert werden (z.B. Phenothiazine, Butyrophenone, Thioxanthene, Metoclopramid), da diese die therapeutische Wirkung von Cabergolin reduzieren können.
• bei Kombination mit anderen Ergotalkaloiden. Zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Cabergolin und anderen Ergotalkaloiden liegen keine Informationen vor. Von einer Langzeitbehandlung mit Cabergolin in Kombination mit diesen Arzneimitteln wird daher abgeraten.
Vorsichtsmaßnahmen:
Wechselwirkungen mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln, sollten in Betracht gezogen werden.
Die gleichzeitige Anwendung von nicht dopaminagonistischen Anti-Parkinson-Mitteln (z. B. Selegilin, Amantadin, Biperiden, Trihexyphenidyl) war in den klinischen Studien bei Patienten, die Cabergolin erhielten, erlaubt.
In Studien an Patienten mit Parkinson-Krankheit wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit L-Dopa oder Selegilin beobachtet. Pharmakokinetische Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln können auf Basis der bisher vorliegenden Informationen zum Metabolismus von Cabergolin nicht vorhergesagt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
4.6
Schwangerschaft
Aus einer 12-jährigen Beobachtungsstudie zum Ausgang von Schwangerschaften nach einer Cabergolin-Therapie liegen Informationen über 256 Schwangerschaften vor. Bei 17 dieser 256 Schwangerschaften (6,6 %) traten schwerwiegende kongenitale Anomalien oder Fehlgeburten auf. Es liegen Daten von 23/258 Säuglingen vor, die insgesamt 27 geringfügige bzw. schwerwiegende Missbildungen bei der Geburt aufwiesen. Am häufigsten traten Missbildungen der Skelettmuskulatur (10) auf, gefolgt von Herz- und Lungenanomalien (5). Es gibt weder Daten zu perinatalen Erkrankungen noch zur Langzeitentwicklung von Säuglingen nach einer Cabergolin-Exposition in utero. Aufgrund aktueller Literatur beträgt die Prävalenz von schwerwiegenden kongenitalen Anomalien in der Allgemeinbevölkerung mindestens 6,9 % und sie schwankt zwischen unterschiedlichen Populationen. Ein erhöhtes Risiko kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, da in der Studie keine Kontrollgruppe vorgesehen war.
Eine Schwangerschaft sollte vor der Anwendung von Cabergolin ausgeschlossen und nach der Behandlung über einen Zeitraum von mindestens 1 Monat verhindert werden.
Cabergolin hat sich bei Ratten als plazentagängig erwiesen. Es ist nicht bekannt, ob dies auch beim Menschen der Fall ist.
Wegen der begrenzten Erfahrungen mit der Anwendung von Cabergolin in der Schwangerschaft sollte Cabergolin vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden. Falls die Patientin während der Behandlung schwanger wird, muss die Behandlung mit Cabergolin unverzüglich abgebrochen werden. Während der Schwangerschaft sind diese Patientinnen sorgfältig auf eine schwangerschaftsbedingte Hypophysenvergrößerung zu überwachen.
Cabergolin sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es eindeutig erforderlich ist.
Bei Frauen mit hyperprolaktinämischem Hypogonadismus stellt Cabergolin die Ovulation und Fruchtbarkeit wieder her: da eine Schwangerschaft vor Wiedereinsetzen der Menstruation eintreten kann, wird empfohlen, während der amenorrhoischen Phase zu überprüfen, ob eine Schwangerschaft vorliegt, und wenn die Menstruation wieder eingesetzt hat, jedes Mal, wenn sich die Menstruation um mehr als drei Tage verspätet. Frauen, die nicht schwanger werden wollen, sollte angeraten werden, während der Behandlung und nach Absetzen von Cabergolin eine wirksame nichthormonelle Kontrazeption anzuwenden. Aufgrund der begrenzten Erfahrung bezüglich der Sicherheit einer Cabergolin-Exposition des Fetus wird angeraten, dass Frauen mit Kinderwunsch frühestens einen Monat nach Absetzen von Cabergolin schwanger werden sollen, da bei manchen Patientinnen die Ovulationszyklen 6 Monate nach Absetzen fortbestehen. Sollte während der Behandlung eine Schwangerschaft eintreten, muss Cabergolin abgesetzt werden. Als Vorsichtsmaßnahme sollten Frauen, die schwanger geworden sind, untersucht werden, um Anzeichen einer Hypophysenvergrößerung feststellen zu können, da während der Schwangerschaft eine Ausdehnung eines bestehenden Hypophysentumors auftreten kann.
Die Kontrazeption ist nach Absetzen von Cabergolin mindestens 4 Wochen lang fortzusetzen.
Stilllzeit
Cabergolin soll bei Müttern, die sich für das Stillen ihrer Säuglinge entschieden haben, nicht angewendet werden, da es die Milchbildung verhindert. Beim Menschen liegen zum Übertritt des Wirkstoffs in die Muttermilch keine Informationen vor; bei Ratten werden Cabergolin und/oder seine Metaboliten allerdings in die Milch ausgeschieden.
Frauen sollten dazu angehalten werden, während der Therapie mit Cabergolin nicht zu stillen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
4.7
4.8
Cabergolin senkt den Blutdruck; dies kann die Reaktionen bestimmter Patienten beeinträchtigen. Dies sollte in Situationen berücksichtigt werden, in denen eine hohe Aufmerksamkeit erforderlich ist, wie zum Beispiel beim Führen eines Fahrzeugs oder beim Bedienen von Maschinen.
Patienten, die mit Cabergolin behandelt werden und über Somnolenz und/oder Episoden plötzlichen Einschlafens berichten, müssen angewiesen werden, so lange kein Fahrzeug zu führen oder Tätigkeiten auszuüben, bei denen eine verminderte Aufmerksamkeit sie selbst oder andere dem Risiko schwerwiegender oder tödlicher Verletzungen (z.B. Bedienen von Maschinen) aussetzt, bis derartige wiederkehrende Episoden und die Somnolenz nicht mehr auftreten (siehe Abschnitt 4.4).
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen sind gewöhnlich dosisabhängig und lassen sich durch eine allmähliche Verminderung der Dosis reduzieren.
In klinischen Studien an etwa 1.070 Parkinson-Patienten, die Cabergolin als adjuvante Therapie zu L-Dopa erhielten, kam es bei 74% der Patienten zu mindestens einer unerwünschten Wirkung, die meist leicht bis mäßig ausgeprägt und vorübergehend war und bei denen in einigen wenigen Fällen die Behandlung abgesetzt werden musste.
In klinischen Studien wurde bei 6,8 % der mit Cabergolin behandelten Patienten, die vor Behandlungsbeginn Werte im Normbereich hatten, eine Erhöhung der Triglyzeride um mehr als 30 % über den Referenzbereich beobachtet. In den meisten Fällen waren diese Erhöhungen vorübergehend. Es konnten in der Gesamtgruppe der mit Cabergolin behandelten Patienten keine eindeutigen Anzeichen für temporäre Erhöhungen oder Verschiebungen von Normalwerten zu anormalen Werten festgestellt werden.
Folgende Nebenwirkungen wurden in den nachstehenden Häufigkeiten während der Behandlung mit Cabergolin beobachtet und berichtet:
sehr häufig häufig gelegentlich selten sehr selten nicht bekannt
(> 1/10)
(> 1/100 bis < 1/10)
(> 1/1 000 bis < 1/100)
(> 1/10 000 bis < 1/1 000)
(< 1/10 000)
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Patienten mit neu diagnostizierter Parkinson-Erkrankung
Psychiatrische Erkrankungen
häufig: Halluzinationen, Schlafstörungen
Erkrankungen des Nervensystems häufig: Benommenheit, Dyskinesien
Gefäßerkrankungen
häufig: orthostatische Hypotonie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts sehr häufig: Übelkeit
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort sehr häufig: periphere Ödeme
Als Zusatztherapie zu Levodopa
Psychiatrische Erkrankungen
häufig: Verwirrtheit, Halluzinationen
Erkrankungen des Nervensystems
häufig: Benommenheit, Dyskinesien
gelegentlich: Hyperkinesien
Herzerkrankungen
häufig: Angina pectoris
Gefäßerkrankungen
häufig: orthostatische Hypotonie
gelegentlich: Erythromelalgie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums gelegentlich: Pleuraerguss/ Lungenfibrose
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
sehr häufig: Übelkeit
häufig: Dyspepsie, Gastritis, Erbrechen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort häufig: periphere Ödeme
Untersuchungen
häufig: Verringerung des Hämoglobinwerts, des Hämatokrits und/ oder des roten
Blutbilds um mehr als 15 % gegenüber dem Ausgangswert
Beobachtungen nach Markteinführung:
Erkrankungen des Immunsystems gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktion
Psychiatrische Erkrankungen häufig: Libidosteigerung
gelegentlich: Wahnvorstellungen, psychotische Störungen
nicht bekannt: Aggression, Hypersexualität, pathologisches Spielen, Kaufsucht, Fressattacken, zwanghafte Essstörungen
Erkrankungen des Nervensystems
häufig: Kopfschmerzen, Somnolenz
nicht bekannt: plötzliches Einschlafen, Synkope
Herzerkrankungen
sehr häufig: Herzklappenveränderungen (einschließlich Regurgitationen) und damit
verbundene Erkrankungen (Perikarditis, Perikarderguss)
Gefäßerkrankungen
nicht bekannt: Vasospasmen in Fingern und Zehen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums häufig: Dyspnoe
sehr selten: Fibrose
nicht bekannt: Atemstörung, respiratorische Insuffizienz
Leber- und Gallenerkrankungen gelegentlich: anormale Leberfunktion
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes gelegentlich: Ausschlag
nicht bekannt: Alopezie
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen nicht bekannt: Krämpfe in den Beinen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort häufig: Asthenie
gelegentlich: Ödeme, Erschöpfung
Untersuchungen
häufig: anormaler Leberfunktionstest
nicht bekannt: erhöhte Kreatinphosphokinase-Werte
Impulskontrollstörungen
Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken und Esszwang können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Cabergolin dura, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Andere:
Nebenwirkungen, die bei der Anwendung niedrigerer Dosen von Cabergolin (0,25-2 mg pro Woche) berichtet wurden, und nicht oben aufgeführt sind:
Häufig (>1/100, <1/10)
Psychiatrische Erkrankungen: Depression
Erkrankungen des Nervensystems: ParästhesieHerzerkrankungen: Palpitationen Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Gesichtsröte
Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)
Augenerkrankungen: Hemianopsie Gefäßerkrankungen: Nasenbluten
Selten (>1/10.000, <1/1.000)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Krämpfe in den Fingern Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen:
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de.
4.9
Überdosierung
Es liegen keine klinischen Erfahrungen mit Überdosierung vor; aber Beobachtungen aus tierexperimentellen Untersuchungen deuten darauf hin, dass infolge einer Überstimulierung der Dopaminrezeptoren Symptome wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden, orthostatische Hypotonie, Verwirrtheit/Psychosen oder Halluzinationen zu erwarten sind. Es sollten allgemeine unterstützende Maßnahmen zur Entfernung nicht resorbierten Wirkstoffs und zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks ergriffen werden. Zusätzlich kann die Gabe vom Dopamin-Antagonisten ratsam sein.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Dopaminagonist ATC-Code: N04BC06
Cabergolin ist ein synthetisches Ergotalkaloid und ein Ergolinderivat mit lang anhaltenden dopaminagonistischen Wirkungen und prolactinhemmenden Eigenschaften. Eine zentrale dopaminerge Wirkung über eine Stimulation der D2-Rezeptoren wird durch höhere Dosen erzielt, als durch jene, die die Prolaktin-Serumspiegel senken.
Kontrollierte klinische Studien haben gezeigt, dass Cabergolin in durchschnittlichen Dosen von 4 mg pro Tag nach vorausgegangener Titration (bis zu 5-6 mg Cabergolin pro Tag in verschiedenen Studien) wirksam ist. Allerdings sollte die Dosis aufgrund des Risikos einer Herzklappenerkrankung und damit verbundenen Erkrankungen (Perikarditis und Perikarderguss) 3 mg Cabergolin/Tag nicht überschreiten. Cabergolin vermindert bei Parkinson-Patienten unter Levodopa/ Carbidopa die täglichen Fluktuationen der motorischen Funktion. Bei Patienten mit neu diagnostizierter Erkrankung wurde gezeigt, dass Cabergolin als Monotherapie im Vergleich zu Levodopa/Carbidopa geringfügig weniger häufig zu einer klinischen Verbesserung führt.
Hinsichtlich der endokrinen Wirkungen von Cabergolin, die nicht mit der antiprolactinämischen Wirkung zusammenhängen, bestätigen die verfügbaren Daten von Menschen die tierexperimentellen Befunde, die zeigen, dass die Prüfsubstanz eine sehr selektive Wirkung ohne Auswirkungen auf die Basalsekretion anderer Hypophysenhormone oder Cortisol besitzt.
Die pharmakodynamischen Wirkungen von Cabergolin, die nicht mit der therapeutischen Wirkung korrelieren, betreffen nur die Blutdrucksenkung. Die maximale blutdrucksenkende Wirkung einer Einzeldosis von Cabergolin tritt gewöhnlich innerhalb der ersten 6 Stunden nach
Einnahme des Wirkstoffs auf und ist sowohl hinsichtlich des maximalen Blutdruckabfalls als auch der Häufigkeit dosisabhängig.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler Gabe wird Cabergolin rasch aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, und die maximale Plasmakonzentration wird nach 0,5 bis 4 Stunden erreicht.
Nahrung scheint keinen Einfluss auf die Resorption und Verfügbarkeit von Cabergolin zu haben.
Verteilung
In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Cabergolin in Konzentrationen von 0,1-10 ng/ml zu 41-42% an Plasmaproteine gebunden ist.
Biotransformation
Im Urin wurde als Hauptmetabolit 6-Allyl-8ß- carboxyergolin identifiziert; das 4-6% der verabreichten Dosis ausmacht. Auf drei weitere im Urin identifizierte Metaboliten entfallen insgesamt weniger als 3% der verabreichten Dosis. Die Metaboliten erwiesen sich hinsichtlich der Hemmung der Prolaktin-Sekretion in-vitro als weitaus schwächer wirksam als Cabergolin.
Elimination
Die Eliminationshalbwertzeit von Cabergolin ist lang; (63-68 Stunden bei gesunden Probanden und 79-115 Stunden bei Patientinnen mit Hyperprolactinämie).
Aufgrund der Eliminationshalbwertzeit sollte ein Steady-State nach 4 Wochen erreicht werden was durch die mittleren maximalen Cabergolin-Plasmaspiegel nach einer Einzeldosis (37 ± 8 pg/ml) nach 4-wöchiger Mehrfachgabe (101 ± 43 pg/ml) von 0,5 mg Cabergolin bestätigt wird.
Zehn Tage nach der Verabreichung werden ca. 18% bzw. 72% der Dosis im Urin bzw. in den Fäzes nachgewiesen. Bei 2-3% der im Urin wieder gefundenen Dosis handelt es sich um unverändertes Cabergolin.
Linearität
Das pharmakokinetische Profil verläuft bis zu 7 mg pro Tag linear.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Nahezu alle Befunde, die in einer Reihe präklinischer Studien zur Sicherheit erhoben wurden, sind Folge der zentralen dopaminergen Wirkungen von Cabergolin oder der lang anhaltenden Hemmung von Prolaktin bei Spezies (Nager) mit einer spezifischen, , anders als beim Menschen gearteten Hormonphysiologie.
Die präklinischen Studien zur Sicherheit von Cabergolin deuten auf einen großen Sicherheitsbereich dieses Wirkstoffs bei Nagern und Affen sowie auf ein fehlendes teratogenes, mutagenes oder kanzerogenes Potenzial hin.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose; Leucin; Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 30°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Der Trocknungsbeutel mit Kieselgel darf nicht aus der Flasche entfernt werden.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Braune Glasflaschen (Typ III), die einen Trocknungsbeutel mit Kieselgel enthalten. Die braune Glasflasche besitzt eine induktionsversiegelte kindergesicherte Aluminium-Membran und einen kindergesicherten PP-Verschluss. Umkarton.
Packungsgrößen:
Cabergolin dura 1 mg: 20, 40 (2 Flaschen mit je 20 Tabletten), 60 (3 Flaschen mit je 20 Tabletten) und 100 (5 Flaschen mit je 20 Tabletten) Tabletten.
Cabergolin dura 2 mg: 20, 60 (3 Flaschen mit je 20 Tabletten) und 100 (5 Flaschen mit je 20 Tabletten) Tabletten.
6.6
7.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
Mylan dura GmbH Postfach 10 06 35 64206 Darmstadt
8.
Zulassungsnummern
Cabergolin dura 1 mg: 66156.00.00 Cabergolin dura 2 mg: 66157.00.00
9.
Datum der Erteilung der Zulassungen 14.12.2006
10.
Stand der Information
Oktober 2013
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Diese Arzneimittel enthalten einen Stoff, dessen Wirkung bei der Behandlung der Parkinsonkrankheit in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.
11.