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Cabergolin Hexal 0,5 Mg Tabletten

Document: 05.11.2013   Fachinformation (deutsch) change

Zulassung-Nr.: 65487.00.00 Verfahrens-Nr. SE-H-650

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Cabergolin HEXAL® 0,5 mg Tabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Tablette enthält 0,5 mg Cabergolin.


Sonstiger Bestandteil: 75,8 mg Lactose


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Tablette


Weiße, ovale, flache Tabletten mit abgeschrägten Kanten. Jede Tablette weist auf einer Seite eine Bruchkerbe auf. Links und rechts der Kerbe findet sich die Prägung „CBG“ und „0,5“.


Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

  • medizinisch begründete Laktationshemmung

  • hyperprolactinämische Erkrankungen

  • prolactinsezernierende Hypophysenadenome

  • idiopathische Hyperprolactinämie


Das Arzneimittel sollte zu Beginn durch einen entsprechenden Facharzt oder nach Konsultation eines Facharztes verordnet werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Cabergolin ist zum Einnehmen bestimmt. Um das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen zu vermindern, wird bei allen Anwendungsgebieten empfohlen, Cabergolin zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen.


Die maximale Dosis beträgt 3 mg Cabergolin pro Tag.


Erwachsene

Behandlung hyperprolactinämischer Erkrankungen

Die empfohlene Anfangsdosierung beträgt 0,5 mg Cabergolin pro Woche, eingenommen in 1 oder 2 Dosen pro Woche (z. B. Montag und Donnerstag). Die wöchentliche Dosis sollte schrittweise angehoben werden, vorzugsweise in monatlichen Abständen durch eine zusätzliche Gabe von 0,5 mg Cabergolin pro Woche, bis ein optimales therapeutisches Ansprechen erzielt wird.


Die therapeutische Dosierung beträgt gewöhnlich 1 mg Cabergolin pro Woche und bewegt sich in einem Bereich zwischen 0,25 mg und 2 mg Cabergolin wöchentlich. Bei hyperprolactinämischen Patienten wurden Dosen von bis zu 4,5 mg Cabergolin pro Woche angewendet.


Die Wochendosis kann als Einzeldosis oder aufgeteilt in 2 oder mehrere Dosen pro Woche eingenommen werden, je nachdem, wie der Patient die Behandlung toleriert. Falls Dosen von über 1 mg Cabergolin je Woche angewendet werden müssen, wird eine Aufteilung der Wochendosis auf mehrere Einzelgaben empfohlen, da die Verträglichkeit von Dosen über 1 mg als wöchentliche Einzeldosis nur bei wenigen Patienten untersucht wurde.


Während der Aufdosierung sollten die Patienten untersucht werden, um die minimale Dosis zu ermitteln, die zu einem therapeutischen Ansprechen führt.


Zur Laktationshemmung/Laktationssuppression

Cabergolin soll innerhalb der ersten 24 Stunden post-partum angewendet werden. Die empfohlene therapeutische Dosierung liegt bei 1 mg Cabergolin als Einzeldosis.


Eine Einzeldosis von 0,25 mg Cabergolin darf bei bereits stillenden Frauen zur Laktationssuppression nicht überschritten werden, um eine potentielle orthostatische Hypotonie zu verhindern.


Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion siehe Abschnitt4.4.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Cabergolin wurden bei Personen unter 16 Jahren nicht untersucht.


Anwendung bei Älteren

Die Erfahrung mit der Anwendung bei Älteren ist angesichts der Anwendungsgebiete, für die Cabergolin gegenwärtig empfohlen wird, sehr begrenzt. Die vorliegenden Daten deuten nicht auf ein besonderes Risiko hin.


4.3 Gegenanzeigen


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Allgemein

Vor der Behandlung mit Cabergolin ist das Bestehen einer Schwangerschaft auszuschließen. Aufgrund der begrenzten klinischen Erfahrung und der langen Halbwertszeit des Arzneimittels wird vorsichtshalber empfohlen, dass Frauen mit Kinderwunsch bei Wiedereintritt regulärer Ovulationszyklen Cabergolin HEXAL® 0,5 mg einen Monat vor dem beabsichtigten Konzeptionstermin absetzen.


Bei Patienten mit Nieren- und Lebererkrankungen wurden die Sicherheit und Wirksamkeit von Cabergolin nur in begrenztem Maß beurteilt. Wie auch andere Ergotderivate sollte Cabergolin bei Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen, Hypotonie, Raynaud-Syndrom, peptischen Ulzera,gastrointestinalen Blutungen oder schweren, insbesondere psychotischen, geistigen Erkrankungen in der Vorgeschichte oder mit einem Risiko einer postpartalen Psychose mit Vorsicht angewendet werden. Die Auswirkungen von Alkohol auf die Gesamtverträglichkeit von Cabergolin sind derzeit nicht bekannt.


Insbesondere wenn Cabergolin gemeinsam mit Arzneimitteln eingenommen wird, die bekanntermaßen den Blutdruck senken, kann es zu einer symptomatischen Hypotonie kommen.


Eine Überwachung der Therapie mit regelmäßigen Blutdruckmessungen wird in den ersten 3-4 Tagen nach Einleiten der Therapie empfohlen.


Laktationshemmung/ Laktationssuppression

Cabergolin darf nicht bei Frauen mit durch die Schwangerschaft induzierter Hypertonie, z.B. Präeklampsie oder postpartale Hypertonie angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3)

Eine Einzeldosis von 0,25 mg Cabergolin sollte bei bereits stillenden Frauen zum Abstillen nicht überschritten werden, um eine mögliche orthostatische Hypotonie zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.2)


Behandlung von hyperprolaktinämischen Störungen

Da eine mit Amenorrhö und Unfruchtbarkeit verbundene Hyperprolactinämie mit Hypophysentumoren assoziiert sein kann, ist vor Einleiten der Behandlung mit Cabergolin, eine komplette Untersuchung der Hypophyse zur Ermittlung der zugrunde liegenden Ursache der Hyperprolaktinämie, angezeigt. .


Eine Überwachung der Prolactinspiegel im Serum wird in monatlichen Abständen empfohlen, da, nachdem das wirksame Dosierungsregime einmal erreicht wurde, für gewöhnlich innerhalb von 2-4 Wochen eine Normalisierung der Prolactinspiegel im Serum beobachtet wird.


Nach Absetzen von Cabergolin wird üblicherweise ein Wiederauftreten der Hyperprolactinämie verzeichnet. Bei einigen Patienten hat sich jedoch eine über mehrere Monate anhaltende, dauerhafte Suppression der Prolactinspiegel gezeigt.


Cabergolin stellt Ovulation und Fertilität wieder her bei Frauen mit hyperprolaktinämischem Hypogonadismus.


Vor der Behandlung mit Cabergolin ist das Bestehen einer Schwangerschaft auszuschließen. Aufgrund der geringen klinischen Erkenntnisse und der langen Halbwertszeit des Arzneimittels wird empfohlen, dass Frauen mit Kinderwunsch bei Wiedereintritt regulärer Ovulationszyklen Cabergolin als Vorsichtsmaßnahme einen Monat vor dem erwünschten Beginn der Schwangerschaft absetzen.


Da es vor Wiedereintreten der Menses bereits zu einer Schwangerschaft

kommen kann, wird empfohlen, mindestens alle vier Wochen während der amenorrhoischen Periode einen Schwangerschaftstest zu machen und, nach Wiedereintreten der Menses, jedes Mal bei Verspätung der Menstruation um mehr als drei Tage. Frauen, die eine Schwangerschaft vermeiden möchten, sollten angehalten werden, während der Behandlung mit Cabergolin undnach Absetezen der Behandlung mit Cabergolin bis zum Wiedereintreten der Anovulation einen mechanischen Konzeptionsschutz anzuwenden.

Frauen, die schwanger werden, sollten als Vorsichtsmaßnahme auf eine Vergrößerung

der Hypophyse untersucht werden, da sich bestehende Hypophysentumore während einer Schwangerschaft vergrößern können.


Fibrose und Herzklappenveränderung sowie mögliche klinische Begleiterscheinungen

Fibrotische und seröse entzündliche Erkrankungen wie Pleuritis, Pleuraerguss, Pleurafibrose, Lungenfibrose, Perikarditis, Perikarderguss, Herzklappenveränderungen an einer oder mehreren Herzklappen (Aorten-, Mitral-, Trikuspidalklappe) bzw. eine retroperitoneale Fibrose sind nach längerer Anwendung von Ergotamin-Derivaten mit agonistischer Wirkung am Serotonin 5HT2B-Rezeptor, wie Cabergolin, aufgetreten. In einigen dieser Fälle besserten sich die Symptome oder der Ausprägungsgrad der Herzklappenveränderung nach Beendigung der Cabergolin-Behandlung.


Die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) war in Verbindung mit einem Pleuraerguss/einer Fibrose pathologisch erhöht. Eine Röntgenaufnahme des Thorax empfiehlt sich bei Patienten mit einem ungeklärten Anstieg der BSG auf pathologische Werte. Die Bestimmung der Serumkreatininwerte kann zur Diagnose von fibrotischen Erkrankungen hilfreich sein. Es wurde berichtet, dass sich Merkmale und Symptome eines Pleuraergusses/einer Lungenfibrose oder Herzklappenveränderung nach Beendigung der Behandlung mit Cabergolin besserten (siehe Abschnitt 4.3).


Herzklappenveränderungen traten im Zusammenhang mit kumulierten Dosen auf, daher sollten Patienten mit der niedrigsten wirksamen Dosis behandelt werden. Bei jeder Kontrolle sollte das Nutzen-/Schaden-Verhältnis der Cabergolin-Behandlung für den Patienten neu bewertet werden, um über eine Fortsetzung der Behandlung mit Cabergolin zu entscheiden.


Vor Einleitung einer Langzeitbehandlung

Vor Beginn der Behandlung muss bei allen Patienten eine kardiovaskuläre Untersuchung, einschließlich Echokardiogramm, vorgenommen werden, um das mögliche Vorliegen einer asymptomatischen Herzklappenerkrankung abzuklären. Vor Behandlungsbeginn ist auch eine Bestimmung der BSG oder anderer Entzündungsmarker, eine Röntgenaufnahme des Thorax bzw. eine Prüfung der Lungenfunktion sowie der Nierenfunktion angebracht.


Es ist nicht bekannt, ob eine Cabergolin-Behandlung bei Patienten mit Herzklappenregurgitation die zugrunde liegende Erkrankung verschlechtern kann. Wenn eine fibrotische Herzklappenveränderung festgestellt wird, darf der Patient nicht mit Cabergolin behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3).


Während einer Langzeitbehandlung

Da fibrotische Erkrankungen schleichend beginnen können, müssen in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen auf Zeichen einer fortschreitenden Fibrose durchgeführt werden.


Während der Behandlung ist insbesondere auf folgende Zeichen und Symptome zu achten:


Ein klinisch diagnostisches Monitoring hinsichtlich der Entwicklung einer fibrotischen Erkrankung ist dementsprechend unbedingt notwendig. Die erste Echokardiografie nach Behandlungsbeginn muss innerhalb von 3-6 Monaten durchgeführt werden. Danach muss die Häufigkeit weiterer Echokardiografien unter Berücksichtigung geeigneter individueller klinischer Befunde, vor allem der oben genannten Zeichen und Symptome, festgelegt werden, mindestens jedoch alle 6-12 Monate.


Wenn durch eine Echokardiografie eine neu diagnostizierte oder zunehmende Regurgitation, Einschränkung der Klappenbeweglichkeit oder Klappensegelverdickung festgestellt wird, muss die Behandlung mit Cabergolin abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.3).


Die Notwendigkeit weiterer klinischer Untersuchungen (z. B. körperliche Untersuchung, einschließlich sorgfältiger Herzauskultation, Röntgenaufnahme, Computertomografie) muss von Fall zu Fall entschieden werden.


Weitere Untersuchungen, wie Bestimmung der BSG und der Serumkreatinin-Werte, sollten vorgenommen werden, wenn sie zur Bestätigung der Diagnose einer fibrotischen Erkrankung erforderlich sind.


Somnolenz und plötzliches Einschlafen

Cabergolin wurde bei Parkinson-Patienten mit Somnolenz und plötzlichen Schlafattacken in Zusammenhang gebracht. . Es wurde über plötzliche Schlafattacken während Alltagsaktivitäten berichtet, in manchen Fällen ohne dass sich der Patient hierüber bewusst war und ohne vorherige Warnzeichen. Daher müssen die Patienten entsprechend informiert und angehalten werden, während der Behandlung mit Cabergolin beim Steuern eines Fahrzeugs oder dem Bedienen von Maschinen vorsichtig zu sein.


Patienten, bei denen bereits Somnolenz und/oder plötzliche Schlafattacken aufgetreten sind, dürfen während der Behandlung mit Cabergolin weder ein Fahrzeug steuern noch Maschinen bedienen (siehe Abschnitt 4.7). Darüber hinaus kann eine Dosisminderung oder ein Absetzen der Behandlung in Erwägung gezogen werden.


Niereninsuffizienz

Bei mittelschwerer bis schwerer Nierenerkrankung wurden insgesamt keine Unterschiede hinsichtlich der Pharmakokinetik von Cabergolin beobachtet. Die Pharmakokinetik von Cabergolin wurde bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz oder Patienten unter Hämodialyse nicht beurteilt. Bei solchen Patienten sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen.


Leberinsuffizienz

Bei Patientinnen mit stark eingeschränkter Leberfunktion, die Cabergolin über einen langen

Zeitraum erhalten, sollten niedrigere Dosierungen erwogen werden. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh-Klasse C), die eine Einmaldosis von 1 mg erhielten, wurde im Vergleich zu gesunden Probanden und Patienten mit weniger stark ausgeprägter Leberinsuffizienz, ein Anstieg der AUC beobachtet.


Orthostatische Hypotension

Bei der Behandlung mit Cabergolin kann es insbesondere während der ersten Tage der Behandlung zu einer orthostatischen Hypotonie kommen. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Gabe von Cabergolin mit anderen Arzneimitteln, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben.


Sonstige

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


Störungen der Impulskontrolle

Die Patienten sollten regelmäßig auf das Auftreten von Störungen der Impulskontrolle überwacht werden. Patienten und Pflegepersonal sollten darauf hingewiesen werden, dass bei Patienten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Cabergolin, behandelt werden, Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Störungen der Impulskontrolle auftreten können, darunter pathologisches Spielen, erhöhte Libido, Hypersexualität, zwanghaftes Kaufverhalten, Fressattacken und zwanghaftes Essverhalten. Wenn solche Symptome auftreten, sollte eine Dosisreduktion bzw. ein ausschleichendes Absetzen erwogen werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen

In Kombination mit Makrolidantibiotika (wie Erythromycin) wurden erhöhte Bromocriptinspiegel im Plasma beobachtet. Die Auswirkungen von gleichzeitig angewendeten Makrolidantibiotika auf die Konzentrationen von Cabergolin im Plasma wurden nicht untersucht. Derartige Kombinationen sollten vermieden werden, da es zu erhöhten Cabergolinspiegeln im Plasma kommen könnte.


Da Cabergolin über eine direkte Stimulation der Dopaminrezeptoren wirkt, sollte es nicht gleichzeitig mit Dopaminantagonisten angewendet werden (z. B. Phenothiazine, Butyrophenone, Thioxanthene, Metoclopramid), da diese die prolaktinsenkende Wirkung von Cabergolin reduzieren können.


Zu den möglichen Wechselwirkungen von Cabergolin und anderen Ergotalkaloiden stehen keine Informationen zur Verfügung. Von einer langfristigen Behandlung mit Cabergolin in Kombination mit solchen Arzneimitteln wird daher abgeraten.


Vorsichtsmaßnahmen

An Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, die den Blutdruck senken, sollte gedacht werden.


Im Rahmen von Studien an Patienten mit Parkinson-Krankheit wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit L-Dopa oder Selegilin beobachtet. Auf Grundlage der verfügbaren Informationen zum Metabolismus von Cabergolin lassen sich pharmakokinetische Interaktionen mit anderen Arzneimitteln nicht vorhersagen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Aus einer Beobachtungssstudie über 12 Jahre zum Ausgang von Schwangerschaften

nach einer Cabergolin-Therapie liegen Informationen über 256 Schwangerschaften

vor. Bei 17 dieser Schwangerschaften (6,6%) kam es zu schweren angeborenen Missbildungen oder einer Fehlgeburt. Über 23 von insgesamt 258 Kindern, welche 27 schwere oder leichte neonatale Anomalien aufwiesen, liegen Daten vor. Muskuloskelettale Fehlbildungen waren die häufigsten neonatalen Anomalien (10) gefolgt von kardiopulmonalen Fehlbildungen (5). Zu perinatalen Störungen oder der Langzeitentwicklung von Kindern nach einer Cabergolin-Exposition in utero liegen keine Daten vor. Auf der Grundlage aktueller Literatur liegt die Prävalenz von schweren angeborenen Missbildungen in der Allgemeinbevölkerung bei 6,9% oder mehr und sie schwankt zwischen unterschiedlichen Populationen. Da es keine Kontrollgruppe gab, ist es nicht möglich, genau zu sagen, ob ein erhöhtes Risiko besteht.


Eine Schwangerschaft sollte vor der Anwendung von Cabergolin ausgeschlossen und nach der Behandlung über einen Zeitraum von mindestens 1 Monat verhindert werden.


Cabergolin hat sich bei Ratten als plazentagängig erwiesen. Es ist nicht bekannt, ob dies auch beim Menschen der Fall ist.

Angesichts der begrenzten Erfahrungen mit der Anwendung von Cabergolin während der Schwangerschaft sollte das Arzneimittel vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden. Falls eine Patientin während der Behandlung schwanger wird, ist Cabergolin unverzüglich abzusetzen. Während der Schwangerschaft sind diese Patientinnen engmaschig auf eine durch die Schwangerschaft induzierte Vergrößerung der Hypophyse zu beobachten.


Die Kontrazeption sollte nach Ende der Behandlung mit Cabergolin über mindestens 4 weitere Wochen fortgeführt werden.


Cabergolin bewirkt bei Frauen mit hyperprolactinämischem Hypogonadismus eine Wiederherstellung der Ovulation und Fruchtbarkeit. Da es noch vor dem Wiederauftreten der Menstruation zu einer Schwangerschaft kommen könnte, wird während der amenorrhoischen Phase die Durchführung von Schwangerschaftstests empfohlen. Sobald sich die Menstruation wieder eingestellt hat, sollte immer dann ein Schwangerschaftstest erfolgen, wenn die Monatsblutung um mehr als 3 Tage überfällig ist. Frauen ohne Kinderwunsch sind anzuweisen, während der Behandlung sowie nach Absetzen von Cabergolin eine wirksame nichthormonale Empfängnisverhütung zu praktizieren.



Aufgrund der der langen Halbwertszeit (79 bis 115 Stunden) von Cabegolin in hyperprolaktinämischen Patienten sollten Frauen mit Kinderwunsch bei Wiedereintritt regulärer Ovulationszyklen Cabergolin einen Monat vor dem erwünschten Beginn der Schwangerschaft absetzen. Dies verhindert eine mögliche Exposition des Feten gegenüber Cabergolin. Die Fruchtbarkeit wird dadurch nicht eingeschränkt, da die Ovulationszyklen in

einigen Fällen sechs Monate nach Absetzen des Medikaments fortbestehen. Sollte es während der Behandlung zu einer Schwangerschaft kommen, ist Cabergolin sobald die Schwangerschaft sicher festgestellt wurde, abzusetzen, um die Exposition des Feten gegenüber Cabergolin zu begrenzen.

Als Vorsichtsmaßnahme sollten Frauen, die schwanger geworden sind, auf Zeichen einer Hypophysenvergrößerung beobachtet werden, da sich vorbestehende Hypophysentumoren während der Schwangerschaft vergrößern können.


Cabergolin darf während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikationsstellung angewendet werden.


Stillzeit

Cabergolin darf nicht bei Müttern mit hyperprolaktinämischer Erkrankungen angewendet werden, die ihr Kind stillen möchten, da das Arzneimittel die Laktation verhindert. Zum Übertritt des Wirkstoffs in die Muttermilch stehen keine Informationen zur Verfügung, jedoch gehen Cabergolin und/oder seine Metaboliten bei Ratten in die Milch über.


Frauen sollten dazu angehalten werden, während der Therapie mit Cabergolin nicht zu stillen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Cabergolin vermindert den Blutdruck, was bei bestimmten Patienten zu einer Verminderung des Reaktionsvermögens führen kann. Dies sollte in Situationen, die eine hohe Aufmerksamkeit erfordern, etwa beim Steuern eines Fahrzeugs oder beim Bedienen von Maschinen, berücksichtigt werden.


Patienten, die mit Cabergolin behandelt werden und die mit Somnolenz und/oder plötzlichen Schlafattacken vorstellig werden, müssen angewiesen werden, auf das Steuern eines Fahrzeugs und andere Aktivitäten (z.B. Bedienen von Maschinen), bei denen sie sich selbst oder andere infolge ihrer verminderten Aufmerksamkeit schwer oder lebensbedrohlich verletzen könnten, so lange zu verzichten, bis derartige wiederkehrende Episoden und die Somnolenz abgeklungen sind (siehe Abschnitt 4.4).


4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind gewöhnlich dosisabhängig und lassen sich durch eine allmähliche Verminderung der Dosis reduzieren.


Laktationshemmung

Bei ungefähr 14 % der Patienten treten Nebenwirkungen auf. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen niedriger Blutdruck (12 %), Schwindel (6 %) und Kopfschmerzen (5 %). Bei Langzeitanwendung erhöht sich die Häufigkeit des Auftretens von Nebenwirkungen auf etwa 70 %.


Die folgenden Nebenwirkungen wurden während der Behandlung mit Cabergolin beobachtet und berichtet.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Organklassen
(MedDRA-Terminologie)

Häufigkeit

Nebenwirkung

Allgemein



Gefäßerkrankungen

Häufig

Cabergolin wirkt bei Langzeitbehandlung im Allgemeinen blutdrucksenkend; orthostatische Hypotonie


Gelegentlich

Vasospasmen in Fingern und Zehen, Ohnmachtsanfall


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen


Gelegentlich

Krämpfe in den Beinen


Untersuchungen

Gelegentlich

Bei Frauen mit Amenorrhoe wurde während der ersten Monate nach Wiedereintritt normaler Monatsblutungen ein Rückgang der Hämoglobinwerte beobachtet





Hyperprolaktinämische Erkrankungen



Psychiatrische Erkrankungen


Häufig

Depressionen, Schlafstörungen


Nicht bekannt

Aggressives Verhalten, , Störungen der Impulskontrolle: Pathologisches Spielen, erhöhte Libido, Hypersexualität, zwanghaftes Kaufverhalten, Fressattacken und zwanghaftes Essverhalten können bei Patienten auftreten, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Cabergolin, behandelt werden (siehe Abschnitt 4.4).


Erkrankungen des Nervensystems


Sehr häufig

Benommenheit/Schwindel, Kopfschmerzen



Gelegentlich

Parästhesie


Nicht bekannt

Plötzliches Einschlafen, Synkope

Gefäßerkrankungen


Häufig

Hitzeanfälle

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig

Bauchschmerzen/Dyspepsie/Gastritis, Übelkeit


Häufig

Verstopfung, Erbrechen

Erkrankungen der Geschlechtsorgane

und der Brustdrüse


Häufig

Schmerzen in den Brüsten

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden

am Verabreichungsort


Sehr häufig

Asthenie/Müdigkeit




Laktationshemmung/Laktations-suppression



Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Benommenheit/Schwindel, Kopfschmerzen, Somnolenz



Gelegentlich

Vorübergehende Hemianopsie, Synkope


Augenerkrankungen

Nicht bekannt

Sehstörungen

Herzerkrankungen

Sehr häufig

Herzklappenveränderungen (einschließlich Regurgitationen)

und damit verbundene Erkrankungen (Perikarditis,

Perikarderguss)



Gelegentlich

Palpitationen

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

Hitzeanfälle

Erkrankungen der Atemwege,

des Brustraums und Mediastinums


Gelegentlich

Nasenbluten, Pleuraerguss, Lungenfibrose

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Häufig

Bauchschmerzen, Übelkeit



Gelegentlich

Erbrechen


Selten

Epigastrischer Schmerz

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden

am Verabreichungsort


Gelegentlich

Asthenie

Untersuchungen

Häufig

Asymptomatischer Blutdruckabfall (systolisch

20mmHg, diastolisch ≥ 10 mmHg)



Andere:

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Psychiatrische Erkrankungen: Depression

Herzerkrankungen: Brustschmerzen

Erkrankungen der Haut und Unterhautzellgewebes: Gesichtsröte


Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Krämpfe in den Fingern


In Studien mit Frauen nach der Geburt (postpartal) wurde nach der Einnahme einer Einzeldosis von 1 mg Cabergolin in den folgenden Tagen (3-4 Tage) über einen niedrigen Blutdruck (systolisch ≥ 20mmHg und diastolisch ≥ 10 mmHg) berichtet.


Beobachtungen nach Markteinführung:

Die folgende Nebenwirkung wurde in Zusammenhang mit der Anwendung von Cabergolin berichtet: Halluzinationen


4.9 Überdosierung

Es liegen keine klinischen Erfahrungen mit Überdosierung vor, doch die Beobachtungen aus Tierversuchen deuten darauf hin, dass mit Symptomen infolge einer Überstimulation der Dopaminrezeptoren zu rechnen ist, wie z. B. Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden, orthostatische Hypotonie, Blutdruckabfall, Verwirrtheit/Psychose oder Halluzinationen. Falls erforderlich sind unterstützende Maßnahmen zur Entfernung von nicht resorbiertem Wirkstoff und zur Blutdruckstabilisierung einzuleiten. Darüber hinaus kann die Gabe von Dopaminantagonisten angebracht sein.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Prolaktinhemmer

ATC-Code: G02C B03


Cabergolin ist ein synthetisches Ergotalkaloid und ein Ergolinderivat mit lang anhaltenden agonistischen Wirkungen am Dopaminrezeptor sowie prolactinhemmenden Eigenschaften. Ein zentraler dopaminerger Effekt über die D2-Rezeptor-Stimulation erfordert höhere Dosen als die Verminderung der Prolaktinkonzentrationen im Serum.


Die prolaktinsenkende Wirkung ist dosisabhängig, setzt innerhalb von 3 Stunden ein und bleibt über 2-3 Wochen erhalten. Aufgrund der langanhaltenden Wirkung genügt in der Regel eine einzige Dosis, um den Beginn der Milchsekretion zu stoppen. In der Behandlung der Hyperprolactinämie kommt es üblicherweise innerhalb von 2-4 Wochen nach Erreichen der optimalen Dosis zu einer Normalisierung der Prolaktinspiegel im Serum. Die Prolaktinspiegel können mehrere Monate nach Beendigung der Therapie noch immer signifikant reduziert sein.


Bezüglich der endokrinen Wirkungen von Cabergolin, die nicht mit dem antiprolaktinämischen Effekt in Zusammenhang stehen, bestätigen die vorliegenden Daten aus Untersuchungen am Menschen die experimentellen Befunde aus Tierversuchen. Diese lassen erkennen, dass die Testsubstanz über eine sehr selektive Aktivität ohne Wirkung auf die basale Sekretion von anderen Hypophysenhormonen oder Kortisol verfügt.


Die pharmakodynamischen Wirkungen von Cabergolin, die nicht mit der therapeutischen Wirkung in Zusammenhang stehen, betreffen lediglich den Blutdruckabfall. Die maximale blutdrucksenkende Wirkung von Cabergolin als Einzeldosis tritt gewöhnlich während der ersten 6 Stunden nach Wirkstoffeinnahme auf und hat sich sowohl hinsichtlich der maximalen Blutdruckabnahme als auch der Häufigkeit als dosisabhängig erwiesen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Anwendung wird Cabergolin rasch aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert, die Spitzenkonzentration im Plasma wird innerhalb von 0,5-4 Stunden erreicht.


Nahrungsmittel scheinen keinen Einfluss auf die Resorption und Verfügbarkeit von Cabergolin zu besitzen.


Verteilung

In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Cabergolin bei Konzentrationen von 0,1-10 ng/ml zu 41-42 % an Plasmaproteine gebunden ist.


Biotransformation

Der wichtigste im Urin identifizierte Metabolit ist 6-Allyl-8b-carboxy-Ergolin, der 4-6 % der Dosis ausmacht. Im Urin wurden 3 weitere Metaboliten nachgewiesen, deren Anteil insgesamt bei weniger als 3 % der Dosis liegt. Es wurde gezeigt, dass die Metaboliten hinsichtlich der Hemmung der Prolaktinsekretion in vitrowesentlich weniger wirksam sind als Cabergolin.


Elimination

Die Eliminationshalbwertszeit von Cabergolin ist lang (63-68 Stunden bei gesunden Freiwilligen und 79-115 Stunden bei hyperprolaktinämischen Patienten).


Ausgehend von der Eliminationshalbwertszeit dürften nach 4 Wochen Steady-State-Bedingungen erreicht werden. Dies wurde durch die nach Applikation einer Einzeldosis (37 ± 8 pg/ml) sowie durch die nach einem 4-wöchigen Mehrfach-Dosierungsregime (101 ± 43 pg/ml) erreichten mittleren Spitzenspiegel im Plasma für eine Dosis von 0,5 mg Cabergolin bestätigt.


10 Tage nach der Anwendung werden ungefähr 18 % der Dosis im Urin und 72 % der Dosis in den Fäzes wiedergefunden. Bei 2-3 % der im Urin wiedergefunden Dosis handelt es sich um unverändertes Cabergolin.


Linearität/Nicht-Linearität

Das pharmakokinetische Profil verhält sich bis zu einer Dosis von 7 mg täglich linear.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei fast allen Befunden, die sich in einer Reihe von präklinischen Sicherheitsstudien ergeben haben, handelt es sich um Folgeerscheinungen des zentralen dopaminergen Effekts von Cabergolin oder der lang anhaltenden Hemmung von Prolactin bei Spezies (Nagern), die gegenüber dem Menschen eine unterschiedliche spezifische hormonale Physiologie aufweisen.


Studien zur präklinischen Sicherheit mit Cabergolin deuten darauf hin, dass die Substanz bei Nagern und Affen eine große therapeutische Breite aufweist und kein teratogenes, mutagenes oder kanzerogenes Potential besitzt.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose

Leucin

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen!


Die Trocknungskapsel bzw. der Beutel mit Silicagel darf nicht aus der Flasche entfernt werden.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braune Glasflaschen (Typ III), die eine Trocknungskapsel oder einen Beutel mit Silicagel enthalten. Die braune Glasflasche ist mit einer induktionsversiegelten kindergesicherten Aluminiummembran sowie einem kindergesicherten HDPE- oder PP-Deckel versehen. Umkarton.


Packungsgrößen

2 , 8 und 30 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen



7. Inhaber der Zulassung

HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

E-Mail: medwiss@hexal.com



8. Zulassungsnummer

65487.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der zulassung

14.12.2006 / 20.10.2009



10. Stand der Information

Januar 2013


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

Januar 2013 Variation-Nr. 1B-25 Seite 21 von 21