Calcihexal 50
Zul.-Nr.: 27952.00.00/27952.01.00
Fachinformation
Bezeichnung des Arzneimittels
CalciHEXAL® 50I.E./ml Injektionslösung
CalciHEXAL® 100 I.E./ml Injektionslösung
Wirkstoff:Calcitonin (Lachs)
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
CalciHEXAL 50
1 Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält 50 I.E. Calcitonin (Lachs).
CalciHEXAL 100
1 Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält 100 I.E. Calcitonin (Lachs).
Dabeientspricht 1I.E. 0,167 Mikrogrammdes Wirkstoffs.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Natriumverbindungen
VollständigeAuflistung dersonstigen Bestandteilesiehe Abschnitt6.1.
Darreichungsform
Injektionslösung
Klare,farblose, wässrigeFlüssigkeit
Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
-
Prävention eines akuten Verlustes an Knochenmasse nach einer plötzlichen Immobilisation, zum Beispiel bei Patienten mit einer vor kurzem festgestellten osteoporotischen Fraktur.
-
Für die Behandlung des Morbus Paget nur bei Patienten, die auf Behandlungsalternativen nicht ansprechen oder für die solche Behandlungsmöglichkeiten nicht geeignet sind, zum Beispiel Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung.
-
Behandlung von Hyperkalzämie infolge von malignen Erkrankungen.
4.2 Dosierung undder Anwendung
Zur subkutanen oder intramuskulären Injektion oder zur intravenösen Infusion bei Personen, die mindestens 18 Jahre alt sind.
Aufgrund der Nachweise für ein erhöhtes Risiko für maligne Erkrankungen bei der Langzeitanwendung von Calcitonin (siehe Abschnitt 4.4) sollte die Behandlungsdauer bei allen Anwendungsgebieten auf die kürzest mögliche Zeit beschränkt werden und es sollte die kleinste wirksame Dosis angewendet werden.
Um die Häufigkeit von Übelkeit und Erbrechen herabzusetzen, die vor allem zu Beginn der Behandlung auftreten können, kann Calcitonin (Lachs) vor dem Schlafengehen angewendet werden.
Prävention eines akuten Verlustes an Knochenmasse nach einer plötzlichen Immobilisation, zum Beispiel bei Patienten mit einer vor kurzem festgestellten osteoporotischen Fraktur
Die empfohlene Dosis beträgt 100 I.E. pro Tag oder 50 I.E. zweimal täglich subkutan oder intramuskulär. Vor der erneuten Mobilisation kann die Dosis auf 50 I.E. täglich reduziert werden. Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt 2 Wochen und sollte aufgrund des Zusammenhangs zwischen einem erhöhten Krebsrisiko und der Langzeitanwendung von Calcitonin 4 Wochen keinesfalls überschreiten.
Morbus Paget
Die empfohlene Dosierung beträgt 100 I.E. pro Tag subkutan oder intramuskulär. Klinische und biochemische Besserungen wurden jedoch auch mit einem Minimaldosis-Behandlungsschema von 50 I.E. dreimal wöchentlich erzielt. Die Dosierung muss den individuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst werden. Die Behandlung sollte abgebrochen werden, sobald der Patient angesprochen hat und die Symptome beseitigt sind. Die Behandlungsdauer sollte aufgrund der Nachweise für ein erhöhtes Risiko für maligne Erkrankungen bei der Langzeitanwendung von Calcitonin im Normalfall 3 Monate nicht überschreiten. In Ausnahmefällen, z. B. bei Patienten mit drohenden Spontanfrakturen, kann die Behandlungsdauer bis auf ein empfohlenes Maximum von 6 Monaten ausgedehnt werden.
Regelmäßige erneute Behandlungen können bei diesen Patienten erwogen werden. Bei diesen erneuten Behandlungen sollten der potenzielle Nutzen und die Nachweise für ein erhöhtes Risiko für maligne Erkrankungen bei der Langzeitanwendung von Calcitonin (siehe Abschnitt 4.4) berücksichtigt werden.
Die Wirkung von Calcitonin kann anhand der Messung geeigneter Marker des Knochenumbaus, wie beispielsweise der alkalischen Phosphatase im Serum oder der Hydroxyprolin- bzw. Desoxypyridinolin-Werte im Harn, überwacht werden.
Hyperkalzämieinfolge vonMalignität
DieempfohleneInitialdosisbeträgt100I.E.alle6-8Stundenmittelssubkutaneroder intramuskulärerInjektion.AußerdemkannCalcitonin(Lachs)nachvorhergehender Rehydratationintravenösinjiziertwerden.SolltedasAnsprechenhieraufnacheinoder zweiTagennichtzufriedenstellendsein,kanndieDosisaufmaximal400I.E.alle6-8 Stundenerhöhtwerden.InschwerenFällenoderbeiNotfällenkönnenübereine Zeitspannevonmindestens6Stundenbiszu10I.E./kgKörpergewichtin500ml 0,9%iger (w/v) Natriumchlorid-Lösung als intravenöse Infusion verabreichtwerden. DieDosierungvonCalciHEXALsolltedenindividuellen BedürfnissendesPatientenangepasst werden.
Anwendungbei älterenPatienten undbei Patientenmit Leber-oder Nierenfunktionsstörungen
ErfahrungenmitderAnwendungvonCalcitonin (Lachs) beiälterenPatientenergebenkeine HinweiseaufeineschlechtereVerträglichkeitoderaufeinengeänderten Dosierungsbedarf.DiestrifftauchfürPatientenmitLeberfunktionsstörungenzu.Die metabolischeClearanceistbeiPatientenmitterminalemNierenversagensehrviel geringeralsbeigesundenProbanden.DieklinischeRelevanzdiesesBefundesist jedochnichtbekannt(sieheAbschnitt5.2).
Anwendung bei Kindern
Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um eine Anwendung von Calcitonin bei Kindern mit Erkrankungen, die auf eine Osteoporose im Kindesalter zurückzuführen sind, zu befürworten. Die Anwendung von Calcitonin wird daher bei Kindern und Jugendlichen bis zu 18 Jahren nicht empfohlen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeitgegen denWirkstoff oder einender in Abschnitt6.1 genanntensonstigen Bestandteile.
Calcitoninist außerdembei Patientenmit Hypokalzämiekontraindiziert.
4.4 BesondereWarnhinweiseund Vorsichtsmaßnahmenfür dieAnwendung
Weil Calcitonin (Lachs) einPeptidist,bestehtdieMöglichkeitsystemischerallergischerReaktionen. AllergischeReaktionen,einschließlichEinzelfällevonanaphylaktischemSchock, wurden beiPatientenbeschrieben,dieCalcitonin (Lachs) erhaltenhaben.SolcheReaktionen solltenvongeneralisiertenoderlokalenRötungen(Flush)unterschiedenwerden. Hierbei handeltessichumhäufige,nicht-allergischeWirkungenvonCalcitonin (Lachs) siehe Abschnitt4.8).
Bei Patienten mit Verdacht auf eine Überempfindlichkeit gegen Calcitonin (Lachs) sollte vor Beginn der Behandlung ein Hauttest durchgeführt werden.
Auswertungen randomisierter kontrollierter Studien an Patienten mit Osteoarthritis und Osteoporose haben gezeigt, dass Calcitonin mit einem statistisch signifikanten Anstieg des Krebsrisikos im Vergleich zu mit Placebo behandelten Patienten verbunden ist. Die Erhöhung des absoluten Krebsrisikos bei Patienten, die mit Calcitonin im Vergleich zu Placebo behandelt wurden, variierte für die Dauertherapie in diesen Studien zwischen 0,7 und 2,4 %. Die Patienten in diesen Studien wurden mit oralen oder intranasalen Darreichungsformen behandelt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass ein erhöhtes Risiko auch für die subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Verabreichung von Calcitonin besteht. Dies ist besonders bei Langzeitanwendung der Fall, da die systemische Exposition mit Calcitonin für diese Patienten höher sein dürfte als bei anderen Darreichungsformen.
CalciHEXAL® enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle.
4.5 Wechselwirkungenmit anderenArzneimitteln undsonstige Wechselwirkungen
DieSerum--Calciumspiegelkönnen zuBehandlungsbeginnvorübergehend unterdie Normalwerte absinken.Dies trifftinsbesondere fürPatienten mitungewöhnlich hohen Knochenumsatzraten zu.Dieser Effektwird mitder Verringerungder Osteoklastenaktivitätabgeschwächt. BeiPatienten untergleichzeitiger Behandlungmit Herzglykosiden oderCalcium-Kanalblockern istjedoch Vorsichtgeboten. Die Dosierungen dieserArzneimittel müssenmöglicherweiseangesichts derTatsache, dass ihre Wirkungendurch Veränderungender zellulärenElektrolytkonzentrationen modifiziertwerden können,erneut eingestelltwerden.
BeigleichzeitigerAnwendungvonCalcitonin (Lachs) undBisphosphonatenkönnenadditive, Calcium-senkendeEffekteauftreten.
Diegleichzeitige Anwendungvon Calcitoninund Lithiumkann zueiner Verringerungdes Lithium-Plasma-Spiegelsführen. DieDosierung vonLithium mussmöglicherweise angepasstwerden.
Sonstige Wechselwirkungen
Da Calcitonin ein Peptid ist, kann es zu Adsorption an Kunststoffen und Infusionsbestecken kommen. Dies birgt die Möglichkeit, dass der Patient nur eine reduzierte Gesamtdosis erhält. Das häufige Überprüfen des klinischen Ansprechens und der Laborwerte, einschließlich der Messung des Serum-Calciumspiegels wird empfohlen, insbesondere in frühen Phasen der Behandlung.
4.6 Fertilität, Schwangerschaftund Stillzeit
Schwangerschaft
ZuCalcitonin wurdenkeine Studienan Schwangerendurchgeführt. Calcitonindarf während derSchwangerschaft nurdann angewendetwerden, wenndie Behandlung vomArzt fürabsolut unerlässlichgehalten wird.
Stillzeit
Esliegen keineInformationen darübervor, obdie Calcitoninbeim Menschenin die Muttermilchübertritt. BeiTieren wurdegezeigt, dassCalcitonin dieMilchbildung hemmt und indie Muttermilchübergeht (sieheAbschnitt 5.3).Deshalb wirdempfohlen, während der Behandlungnicht zustillen.
4.7 Auswirkungenauf dieVerkehrstüchtigkeit unddie Fähigkeitzum Bedienenvon Maschinen
Esliegen keineStudien überdie Auswirkungenvon CalciHEXALauf dieFahrtüchtigkeit undauf das Bedienenvon Maschinenvor. CalciHEXALkann Müdigkeit,Schwindel undSehstörungen hervorrufen(siehe Abschnitt4.8). Dadurchkann dieReaktionsfähigkeit derPatienten beeinträchtigtwerden. DiePatienten müssendaher aufdie Möglichkeitdes Auftretens dieser Effektehingewiesen werden.In diesemFall solltendie Patientenweder Auto fahrennoch Maschinenbedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Die amhäufigsten beobachtetenNebenwirkungen sindÜbelkeit, Erbrechenund Hautrötung. Sie sinddosisabhängig undtreten häufigernach i.v.-als nachi.m.- oders.c.- Verabreichung auf.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Untersuchungen
Selten:
Bildung neutralisierender Antikörper gegen Calcitonin 1
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig:
-
Schwindel
-
Kopfschmerzen
-
Störungen des Geschmacksempfindens
Nicht bekannt:
Tremor
Augenerkrankungen
Gelegentlich:
Sehstörungen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig:
Übelkeit mit oder ohne Erbrechen 2
Häufig:
-
Durchfall
-
Bauchschmerz
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich:
Übermäßige Harnausscheidung
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich:
-
Generalisierter Hautausschlag
-
Juckreiz
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig:
Skelettmuskelschmerzen einschließlich Arthralgien
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Selten:
Vorübergehende Senkung des Serum-Calciums 3
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig:
Rötung (im Gesicht oder am Oberkörper) 4
Gelegentlich:
Bluthochdruck
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig:
Müdigkeit
Gelegentlich:
-
Grippeähnliche Symptome
-
Ödeme (im Gesicht, an den Extremitäten und generalisiert)
-
Reaktionen am Ort der Injektion
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich:
Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten:
-
Schwere allergische Reaktionen wie beispielsweise Bronchospasmus
-
Anschwellen von Zunge und Rachenraum und anaphylaktischer Schock
Andere Nebenwirkungen
Häufig:
Bösartige Tumoren (bei Langzeitanwendung)
Die Häufigkeit der o. g. Nebenwirkungen basieren teilweise auf den Ergebnissen von klinischen Studien mit Calcitonin Nasenspray.
Bildung von neutralisierenden Antikörpern gegen Calcitonin: Das Entstehen dieser Antikörper steht normalerweise nicht mit einem Verlust der klinischen Wirksamkeit in Zusammenhang, auch wenn ihr Vorhandensein bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten nach der Langzeitbehandlung mit Calcitonin zu einem herabgesetzten Ansprechen auf das Präparat führen könnte. Das Vorhandensein von Antikörpern scheint nicht mit den nur selten auftretenden allergischen Reaktionen in Beziehung zu stehen. Eine Down-Regulation von Calcitonin-Rezeptoren kann ebenfalls ein Grund für eine verminderte klinische Ansprechbarkeit bei einem kleinen Prozentsatz von Patienten während der Langzeitbehandlung sein.
Übelkeit mit oder ohne Erbrechen tritt bei ca. 10 % der mit Calcitonin behandelten Patienten auf. Dieser Effekt ist verstärkt zu Beginn der Behandlung zu beobachten und tendiert dazu, sich bei fortgesetzter Anwendung oder bei Dosisreduktion abzumildern oder ganz zu verschwinden. Falls erforderlich, kann ein Antiemetikum gegeben werden. Übelkeit/Erbrechen sind seltener, wenn die Injektionen am Abend oder nach einer Mahlzeit gegeben werden.
Bei Patienten mit einem hohen Knochenstoffwechsel (Paget-Krankheit oder junge Patienten) kann 4-6 Stunden nach der Anwendung eine vorübergehende, üblicherweise asymptomatische Senkung des Serum-Calciums auftreten.
Hautrötung (im Gesicht oder am Oberkörper) ist keine allergische Reaktionen, sondern auf die pharmakologische Wirkung zurückzuführen und tritt für gewöhnlich innerhalb von 10-20 Minuten nach der Anwendung auf.
4.9 Überdosierung
Esistbekannt,dassÜbelkeit,Erbrechen,Hautrötung(Flush)undSchwindel dosisabhängigauftreten,wennCalcitonin (Lachs) parenteral gegebenwird.IneinzelnenDosen wurdenbiszu10.000I.E.Calcitonin (Lachs) zur Injektiongegeben,ohnedassandere NebenwirkungenalsÜbelkeitundErbrechenoder eine übersteigerte pharmakologische Wirkungenaufgetretenwären.
WennAnzeichen einerÜberdosierung auftreten,sollte einesymptomatische Behandlung erfolgen.
Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antagonist des Parathormons („Antiparathormon“)
ATC-Code: H05B A01 Calcitonin (Lachs)
Die pharmakologischen Eigenschaften der synthetischen und der rekombinanten Proteine sind erwiesenermaßen qualitativ und quantitativ äquivalent.
AlscalcitropesHormonhemmtCalcitonindieKnochenresorptionaufgrundeinerdirekten WirkungaufdieOsteoklasten.DurchdieHemmungderOsteoklastenaktivitätüber spezifischeRezeptorenverringertCalcitonin dieKnochenresorption.In pharmakologischenStudienkonnteeineanalgetischeWirkungvonCalcitoninam Tiermodellnachgewiesenwerden.
BeiErkrankungen miterhöhterKnochenresorption wieMorbus Pagetoder beieinem akuten Verlustan Knochenmassenach plötzlicherImmobilisation reduziertCalcitonin deutlich dieKnochenumbaurate.
HistomorphologischeStudien sowohlam Knochendes Menschenwie auchdes Tieres habennachgewiesen, dassdie Anwendungvon Calcitoninnicht zu Mineralisationsdefekten führt.
SowohlbeigesundenProbandenalsauchbeiPatientenmitErkrankungendes SkelettsystemseinschließlichMorbusPagetundOsteoporosewurdennachder BehandlungmitCalcitonin (Lachs) Verringerungen derKnochenresorptionfestgestellt,wasauf derGrundlageeinerHerabsetzungderHydroxyprolin-undDesoxypyridinolin-Werteim Harnermitteltwurde.
Die eine Senkung des Calciumshervorrufende Wirkung des Calcitonins basiert sowohl auf einemverringerten Effluxvon Calcium ausdem Knochenin dieExtrazellularflüssigkeit alsauch aufder HemmungderCalcium-Rückresorptiondurch dieNierentubuli.
Gleichzeitig hemmt Calcitonin die renale Phosphat-Rückresorption und steigert die Aktivierungsrate des Vitamin D.
5.2 PharmakokinetischeEigenschaften
GenerelleEigenschaften desarzneilich wirksamenBestandteils
Resorption
Calcitonin (Lachs) wird schnell resorbiert (Resorptionshalbwertszeit 10-15 min).
Plasmaspitzenspiegel werden innerhalb der ersten Stunde nach der Gabe erreicht. Nach subkutaner Verabreichung werden die Plasmaspitzenspiegel nach ca. 23 Minuten erreicht.
Beim Menschen ist die Bioverfügbarkeit nach der subkutanen und intramuskulären Injektion hoch und für beide Anwendungen ähnlich (71 % bzw. 66 %).
Verteilung
Nach parenteraler Anwendung von 100 I.E. Calcitonin (Lachs) liegt der Plasmaspitzenspiegel zwischen ca. 200 und 400 pg/ml. Die Plasmaprotein-Bindung beträgt 30-40 %.
Biotranformation
Tierstudien haben gezeigt, dass Calcitonin nach parenteraler Anwendung primär durch Proteolyse in der Niere verstoffwechselt wird. Die Metaboliten besitzen nicht die spezifische biologische Aktivität von Calcitonin.
Elimination
Calcitonin besitzt eine kurze Eliminationshalbwertzeit von ca. 1 Stunde nach der intramuskulären und 1-1,5 Stunden nach der subkutanen Verabreichung. Calcitonin (Lachs) wird nahezu ausschließlich in den Nieren abgebaut, wobei pharmakologisch inaktive Fragmente des Moleküls entstehen. Deshalb ist die metabolische Clearance bei Patienten mit terminalem Nierenversagen sehr viel geringer als bei gesunden Freiwilligen. Die klinische Relevanz dieses Befundes ist jedoch nicht bekannt.
Linearität
Es besteht eine Beziehung zwischen der subkutan injizierten Dosis Calcitonin und den Plasmaspitzenspiegeln. Höhere Blutspiegel können mit einer erhöhten Inzidenz von Übelkeit und Erbrechen einhergehen.
5.3 PräklinischeDaten zurSicherheit
Eswurden die üblichen präklinischen Untersuchungen zur chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität, Mutagenität und Kanzerogenität an Labortieren durchgeführt.
Calcitonin (Lachs) besitzt weder ein embryotoxisches, teratogenes noch mutagenes Potenzial.
Bei Ratten, die synthetisches Calcitonin über 1 Jahr erhielten, wurde über eine erhöhte Inzidenz von Hypophysentumoren berichtet. Man nimmt an, dass dieser Effekt Spezies- spezifisch ist und keine klinische Relevanz besitzt.
Calcitonin (Lachs) passiert nicht die Plazentaschranke.
Bei mit Calcitonin behandelten, laktierenden Tieren wurde eine Unterdrückung der Milchbildung beobachtet. Calcitonin tritt in die Milch über.
Pharmazeutische Angaben
6.1 Listeder sonstigenBestandteile
-
Essigsäure 99 %
-
Natriumacetat-Trihydrat
-
Natriumchlorid
-
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauerder Haltbarkeit
1 Jahr
Haltbarkeit nach Verdünnung
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei Raumtemperatur sowie für 72 Stunden bei 2-8 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2-8 °C aufzubewahren.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nicht verwendete Reste sind zu verwerfen.
6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmen fürdie Aufbewahrung
Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
ImKühlschrank (2-8 °C) lagern.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort, nachdem es Raumtemperatur angenommen hat, zur Injektion verwendet werden. Zur Infusion sollte es unmittelbar nach der Verdünnung in 0,9%iger (w/v) Natriumchloridlösung in Weichkunststoff-PVC- Beuteln verwendet werden.
WeitereHinweise sieheAbschnitte 6.3und 6.6.
6.5 Artund Inhaltdes Behältnisses
Klarglasampullen (Typ I Glas, Ph.Eur.) mit je 1 ml Injektionslösung
Packungen mit 5, 10, 20 und 50 Ampullen
Eswerden möglicherweisenicht allePackungsgrößen inden Verkehrgebracht.
6.6 BesondereVorsichtsmaßnahmen fürdie Beseitigungund sonstigeHinweisezur Handhabung
CalciHEXAL soll optisch begutachtet werden. Falls die Lösung nicht klar und farblos ist, Partikel enthält oder beschädigt ist, ist das Arzneimittel nicht anzuwenden.
Die Verdünnung mit Natriumchlorid-Lösung 0,9 % oder Glucose-Lösung 5 % sollte immer erst unmittelbar vor der Anwendung zubereitet werden.
Die Ampullen sind nur zur einmaligen Anwendung. Verbleibender Inhalt muss entsorgt werden. Für eine intramuskuläre oder subkutane Anwendung sollte das Arzneimittel vor der Anwendung Raumtemperatur angenommen haben.
Hinweis zur Handhabung der OPC (one-point-cut)-Ampullen
Anfeilen nicht mehr erforderlich.
Punkt nach oben. Im Ampullenspieß befindliche Lösung durch Klopfen oder Schütteln nach unten fließen lassen.
Ampullenspieß vom Punkt nach hinten wegbrechen.
Inhaber der Zulassungen
HEXAL AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0
Telefax: (08024) 908-1290
E-Mail: medwiss@hexal.com
Zulassungsnummern
CalciHEXAL 50
27952.00.00
CalciHEXAL 100
27952.01.00
Datum der Erteilung der Zulassungen/Verlängerung der Zulassungen
06.02.1996/27.09.2006
Stand der Information
Mai 2013
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Stand: 05/2013 ÄA Seite 14 von 14