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Carmen 20 Mg

Document: 29.09.2015   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Carmen® 10 mg Filmtabletten Carmen® 20 mg Filmtabletten

Wirkstoff: Lercanidipinhydrochlorid

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

•    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

•    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

•    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

•    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.


Was in dieser Packungsbeilage steht

1.    Was ist Carmen und wofür wird es angewendet?

2.    Was sollten Sie vor der Einnahme von Carmen beachten?

3.    Wie ist Carmen einzunehmen?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Carmen aufzubewahren?

6.    Inhalt der Packung und weitere Informationen

1.    Was ist Carmen und wofür wird es angewendet?

Carmen, Lercanidipinhydrochlorid, gehört zur Arzneimittelgruppe der Calciumkanalblocker (vom Dihydropyridin-Typ), die den Blutdruck senken. Carmen wird zur Behandlung eines zu hohen Blutdrucks (Hypertonie) bei Erwachsenen über 18 Jahren angewendet (es wird nicht empfohlen für Kinder unter 18 Jahren).

2.    Was sollten Sie vor der Einnahme von Carmen beachten?

Carmen darf nicht eingenommen werden,

-    wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Lercanidipinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile von Carmen-Tabletten sind

-    wenn Sie auf mit Carmen-Tabletten eng verwandte Arzneimittel allergisch reagiert haben (z. B. Amlodipin, Nicardipin, Felodipin, Isradipin, Nifedipin oder Lacidipin)

-    wenn Sie bestimmte Herzleiden haben:

o unbehandelte Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) o Behinderung des Blutabflusses aus dem Herzen o instabile Angina pectoris (Ruheangina oder unter Belastung stufenweise sich verschlimmernde Angina pectoris) o ein Herzinfarkt, der innerhalb des letzten Monats aufgetreten ist

-    wenn Sie schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen haben

-    wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die das Isoenzym CYP3A4 hemmen:

o pilzhemmende Arzneimittel (z. B. Ketoconazol oder Itraconazol) o Makrolidantibiotika (z. B. Erythromycin oder Troleandomycin) o antivirale Arzneimittel (z. B. Ritonavir)

-    wenn Sie ein anderes Arzneimittel einnehmen, das den Wirkstoff Ciclosporin oder Cyclosporin enthält (angewendet nach einer Transplantation, um eine Organabstoßung zu verhindern)

-    mit Grapefruit oder Grapefruitsaft.

Nehmen Sie Carmen nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder stillen (beachten Sie bitte den Abschnitt Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit für weitere Informationen).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Carmen einnehmen,

-    wenn Sie bestimmte andere Herzleiden haben, die nicht durch das Einsetzen eines Herzschrittmachers behandelt werden, oder wenn Sie eine vorher bereits bestehende Angina pectoris haben

-    wenn Sie Probleme mit Ihrer Leber oder Niere haben oder Dialyse-pflichtig sind.

Sie müssen Ihren Arzt informieren, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten) oder stillen (siehe Abschnitt Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Carmen bei Kindern bis zu 18 Jahren ist nicht erwiesen.

Es liegen keine Daten vor.

Einnahme von Carmen zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker:

-    wenn Sie Betablocker, z. B. Metoprolol, Diuretika (Wassertabletten) oder ACE-Hemmer (Arzneimittel zur Behandlung eines hohen Blutdrucks) einnehmen

-    wenn Sie Cimetidin einnehmen (in einer Dosis von mehr als 800 mg, ein Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren, Verdauungsstörungen oder Sodbrennen)

-    wenn Sie Digoxin einnehmen (ein Arzneimittel zur Behandlung eines Herzleidens)

-    wenn Sie Midazolam einnehmen (ein Arzneimittel, das Ihnen hilft, zu schlafen)

-    wenn Sie Rifampicin einnehmen (ein Arzneimittel zur Behandlung einer Tuberkulose)

-    wenn Sie Astemizol oder Terfenadin einnehmen (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien)

-    wenn Sie Amiodaron oder Chinidin einnehmen (Arzneimittel zur Behandlung eines schnellen Herzschlages)

-    wenn Sie Phenytoin oder Carbamazepin einnehmen (Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie). Ihr Arzt wird Ihren Blutdruck häufiger überprüfen wollen als sonst.

Carmen zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol

-    Bitte trinken Sie keinen Alkohol während der Behandlung mit Carmen, da er die blutdrucksenkende Wirkung der Carmen-Tabletten verstärken kann.

-    Bitte nehmen Sie Carmen Tabletten weder zusammen mit Grapefruit noch mit Grapefruitsaft ein.

Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit

Carmen darf nicht angewendet werden, wenn Sie schwanger sind oder stillen, vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden oder wenn Sie keine Verhütungsmethode anwenden.

Fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Vorsicht ist geboten, da Schwindelgefühl, Schwäche, Müdigkeit und selten Schläfrigkeit auftreten können. Nehmen Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine Maschinen, bis Ihnen bekannt ist, auf welche Weise Carmen Sie beeinflusst.

Carmen enthält Lactose

Wenn Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern haben, sprechen Sie vor Einnahme dieses Arzneimittels mit Ihrem Arzt.

3. Wie ist Carmen einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Erwachsene

Die empfohlene Dosis beträgt 10 mg einmal täglich zur selben Tageszeit, vorzugsweise morgens, mindestens 15 Minuten vor dem Frühstück, da eine fetthaltige Mahlzeit die Blutspiegel des Arzneimittels deutlich erhöht. Bei Bedarf kann Ihr Arzt die Dosis auf eine Carmen 20 mg täglich erhöhen.

Schlucken Sie die Tablette möglichst unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit.

Anwendung bei Kindern

Dieses Arzneimittel darf nicht bei Kindern unter 18 Jahren angewendet werden. Ältere Patienten

Eine Anpassung der täglichen Dosis ist nicht erforderlich. Dennoch ist bei Beginn der Behandlung besondere Vorsicht geboten.

Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

Bei diesen Patienten ist zu Beginn der Behandlung besondere Aufmerksamkeit erforderlich. Eine Erhöhung der Tagesdosis auf 20 mg sollte schrittweise mit Vorsicht vorgenommen werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Carmen eingenommen haben, als Sie sollten

Überschreiten Sie nicht die verschriebene Dosis.

Wenn Sie mehr als die verschriebene Dosis einnehmen, oder im Falle einer Überdosis, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf und nehmen dazu, falls möglich, die Tabletten und/oder die Packung mit.

Das Überschreiten der richtigen Dosis kann dazu führen, dass der Blutdruck zu stark absinkt und das Herz unregelmäßig oder schneller schlägt. Außerdem kann es zu Bewusstlosigkeit kommen.

Wenn Sie die Einnahme von Carmen vergessen haben

Wenn Sie die Einnahme Ihrer Tablette vergessen haben, lassen Sie diese Dosis einfach aus und fahren mit der Einnahme wie gewohnt fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Carmen abbrechen

Wenn Sie die Einnahme von Carmen abbrechen, kann Ihr Blutdruck wieder ansteigen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung beenden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Einige Nebenwirkungen können schwerwiegend sein:

Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken, informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt.

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen): Angina pectoris (Schmerzen im Brustkorb aufgrund eines mangelnden Blutflusses zu Ihrem Herzen)

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen): Schmerzen im Brustkorb, Blutdruckabfall, Ohnmacht und allergische Reaktionen (Symptome wie Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht)

Wenn Sie an einer vorher bereits bestehenden Angina pectoris leiden, kann es unter der Medikamentengruppe, zu der Carmen gehört, zu einer erhöhten Häufigkeit, Dauer oder Schwere der Anfälle kommen. Vereinzelt ist das Auftreten eines Herzinfarktes möglich.

Andere mögliche Nebenwirkungen:

Gelegentlich (kann bis zu 1von 100 Behandelten betreffen): Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, schnellerer Herzschlag, Palpitationen (Herzklopfen oder -rasen), plötzliche Rötung des Gesichts, des Halses oder des oberen Brustkorbs, Anschwellen der Fußknöchel

Selten (kann bis zu 1von 1.000 Behandelten betreffen): Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Durchfall, Hautausschlag, Muskelschmerzen, Ausscheidung großer Urinmengen, Müdigkeit

Sehr selten (kann bis zu 1von 10.000 Behandelten betreffen): Gaumenschwellung, Veränderungen der Leberfunktion (nachgewiesen durch Blutuntersuchungen), Blasenentleerung häufiger als gewöhnlich

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie ist Carmen aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Durchdrückpackung und der Faltschachtel nach "verwendbar bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Bitte lagern Sie die Tabletten in der Originalpackung, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall.

Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Carmen enthält

Der Wirkstoff ist Lercanidipinhydrochlorid.

Jede Filmtablette enthält 10 mg Lercanidipinhydrochlorid (entsprechend 9,4 mg Lercanidipin) oder 20 mg Lercanidipinhydrochlorid (entsprechend 18,8 mg Lercanidipin).

Die sonstigen Bestandteile sind:

Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Povidon K 30, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]

Filmüberzug: Hypromellose, Talkum, Titandioxid (E 171), Macrogol 6000, Eisen(III)-oxid (E 172).

Wie Carmen aussieht und Inhalt der Packung

Carmen 10 mg: gelbe, runde, beiderseits gewölbte Filmtabletten mit einseitiger Bruchkerbe. Die Bruchkerbe dient nur zur erleichterten Einnahme und nicht zum Teilen in dosisgleiche Hälften.

Carmen 20 mg: pinkfarbene, runde, beidseitig gewölbte Filmtabletten mit einseitiger Bruchkerbe. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Carmen ist in Packungen mit 28 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten erhältlich.

Möglicherweise werden nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

BERLIN-CHEMIE AG Glienicker Weg 125 12489 Berlin

Telefon: (030) 6707-0 (Zentrale)

Telefax: (030) 6707-2120

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Deutschland:    Carmen

Italien:    Lercadip

Vereinigtes Königreich: Lercanidipine HCl

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im September 2015.

Teilung der Carmen 20 mg Tablette

Legen Sie die Tablette mit der Bruchkerbe nach oben auf eine feste ebene Unterlage. Wenn Sie nun mit dem Finger auf die Bruchkerbe der Tablette drücken, erhalten Sie zwei Tablettenhälften.


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