Cefixim-Ratiopharm 400 Mg Trinktabletten
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Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Cefixim-ratiopharm®400 mg Trinktabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Tablette enthält 447,6 mg Cefixim 3 H20 entsprechend 400 mg Cefixim.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.
Blassorange längliche Tabletten mit Teilungsrille.
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Cefixim ist zur Behandlung folgender bakterieller Infektionen geeignet, die durch Cefiximempfindliche Erreger verursacht werden:
- Infektionen der oberen und unteren Atemwege
- Infektionen im HNO-Bereich (z. B. Otitis media, Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis, Laryngitis)
- Gallenwegsinfektionen
- Unkomplizierte akute und rezidivierende Harnwegsinfektionen einschließlich gonorrhoischer Urethritis.
Hinweis:
Nachgewiesene Infektionen durch Staphylokokken sollten mit Cefixim nicht behandelt werden, da Staphylokokken resistent sind.
4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten werden entweder als Ganzes mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen oder vor der Einnahme in reichlich Flüssigkeit aufgelöst und dann eingenommen.
E
Aus Dosierungsgründen werden für Kinder unter 12 Jahren geeignete flüssige orale Darreichungsformen mit dem Wirkstoff Cefixim empfohlen.
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Verlauf der Infektion. Im Allgemeinen beträgt die Dauer einer antibiotischen Behandlung 7-10 Tage. Bei Streptokokkeninfektionen ist eine Mindesttherapie von 10 Tagen zur Vermeidung von Folgeerkrankungen zu beachten.
- Für unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege bei Frauen reicht eine Behandlungsdauer von 1-3 Tagen aus.
- Bei der Gonorrhoe ist in der Regel eine einmalige Gabe von 400 mg Cefixim ausreichend.
- Bei älteren Patienten ist im Allgemeinen keine Dosisanpassung notwendig.
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Bei Patienten mit deutlich eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren. Bei niereninsuffizienten Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 20 ml/min/1,73 m2wird eine Dosisanpassung im Sinne einer einmaligen Verabreichung von 200 mg/die empfohlen.
4.3. Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Cefixim, andere Cephalosporine, Gelborange S oder einen der sonstigen Bestandteile. Bei Penicillinallergie mögliche Kreuzallergie beachten.
Bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrungen sollte CefiximFrühgeborenen und Neugeborenen nicht verabreicht werden.
Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit Cefixim abgesehen werden, da eine ausreichende Absorption nicht gewährleistet ist (hier empfiehlt sich eine parenterale Therapie mit einem geeigneten Antibiotikum).
4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit allergischer Diathese oder Asthma ist bei der Anwendung von ß-Laktamantibiotika besondere Vorsicht geboten.
Bei Vorliegen schwerer Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min/1,73 m2) ist Cefixim mit besonderer Vorsicht anzuwenden.
Bei schweren, anhaltenden Durchfällen ist die Diagnose einer antibiotikabedingten pseudomembranösen Kolitis in Erwägung zu ziehen. In einem solchen Fall ist Cefixim sofort abzusetzen und ein Erregernachweis sowie eine geeignete Therapie durchzuführen (z. B. Vancomycin p.o., 4-mal 250 mg täglich). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Bei einer Langzeittherapie mit Cefixim in hoher Dosis sind Nieren- und Leberfunktions- sowie Blutbildkontrollen angezeigt.
Grundsätzlich ist, wie bei jeder längerdauernden Antibiotikatherapie, auf das vermehrte Wachstum nicht-empfindlicher Bakterien bzw. Pilze zu achten.
B
4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Gabe von Cefixim und
- potentiell nephrotoxischen Substanzen (wie Aminoglykosid-Antibiotika, Colistin, Polymyxin, Viomycin) oder stark wirksamen Diuretika (wie Etacrynsäure oder Furosemid) ist mit erhöhtem Risiko einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion zu rechnen (siehe Abschnitt 4.4. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“);
- dem Kalziumkanalblocker Nifedipin wird die Bioverfügbarkeit von Cefixim um ca. 70 % erhöht.
In Einzelfällen wurden bei Patienten, die gleichzeitig Cefixim und Antikoagulantien vom Cumarin-Typ erhielten, verlängerte Prothrombinzeiten mit und ohne Blutung berichtet, gegebenenfalls ist eine Kontrolle der Gerinnungsparameter angezeigt.
Bei Harnzuckerbestimmungen mit Reduktionsmethoden kann es zu falsch positiven Reaktionen kommen, nicht jedoch bei Einsatz von enzymatischen Methoden.
4.6. Schwangerschaft und Stillzeit
Obwohl tierexperimentelle Untersuchungen keinen Hinweis auf eine teratogene Wirkung von Cefixim ergaben, wird aus grundsätzlichen medizinischen Erwägungen empfohlen, die Anwendung von Cefixim in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft kritisch abzuwägen.
Cefixim ist placentagängig. Die Konzentrationen im Nabelschnurblut lagen, sofern überhaupt nachweisbar, höchstens in der Höhe der mütterlichen Serumkonzentration.
In der Muttermilch ließen sich keine Cefixim-Konzentrationen nachweisen. Dennoch sollte bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrungen Cefixim-ratiopharm®400 mg Trinktablettenstillenden Müttern nicht verabreicht werden, bzw. empfiehlt sich während der Therapiedauer das Abpumpen und Verwerfen der Muttermilch.
4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8. Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen, die unter Therapie mit Cefixim auftreten, betreffen bevorzugt den Gastrointestinaltrakt.
Magen-Darm-Trakt:
Über weiche Stühle oder Durchfall wurde häufig (≥ 1 % - < 10 %) berichtet.
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) können Störungen in Form von Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) Appetitlosigkeit oder Blähungen auftreten.
S
Haut- und Hautanhangsgebilde:
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) können Hautausschläge (Erytheme, Exantheme), selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) Juckreiz und Schleimhautentzündungen auftreten. Sehr selten (< 0,01 %) kann es zum Auftreten eines Erythema exsudativum multiforme oder Lyell-Syndrom kommen.
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) kann die langfristige und wiederholte Anwendung zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen.
Überempfindlichkeitsreaktionen:
Außer allergischen Hautreaktionen sind selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade - bis zum anaphylaktischen Schock - auch nach oraler Einnahme von Cephalosporinen beobachtet worden, wenn auch wesentlich seltener als nach intravenöser oder intramuskulärer Gabe.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen können sich äußern als:
Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot (Atemnot), Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock. Beim Auftreten dieser Reaktionen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) wurden Arzneimittelfieber und sehr selten (< 0,01 %) serumkrankheitsähnliche Reaktionen, hämolytische Anämie sowie interstitielle Nephritis beobachtet.
Nervensystem:
Gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) wurden Kopfschmerzen und selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) Schwindelgefühl beobachtet, sehr selten (< 0,01%) eine vorübergehende Hyperaktivität. Wie bei anderen Cephalosporinen kann eine erhöhte Neigung zu Krampfanfällen nicht ausgeschlossen werden.
Blut, Blutkörperchen und Blutgerinnung:
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) ist Eosinophilie, sehr selten (< 0,01 %) sind andere Blutbildveränderungen, wie z. B. Leukopenie, Agranulozytose, Panzytopenie oder Thrombozytopenie beobachtet worden. Diese Nebenwirkungen normalisieren sich nach Beendigung der Therapie von selbst. Sehr selten (< 0,01 %) traten Blutgerinnungsstörungen auf.
Niere, Harnwege und Geschlechtsorgane:
Selten (≥ 0,01 % - < 0,1 %) kann es zu einem vorübergehenden Anstieg der Harnstoffkonzentration, sehr selten (<0,01 %) zu einem Anstieg der Kreatinin-Konzentration im Serum kommen.
Leber und Gallenwege:
Ein reversibler Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) im Serum kann gelegentlich (≥ 0,1 % - < 1 %) vorkommen. Sehr selten (< 0,01 %) wurden eine Hepatitis und cholestatische Gelbsucht beobachtet.
Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.
4.9. Überdosierung
a)Symptome der Intoxikation
Intoxikationen im strengen Sinne sind unbekannt.
b)Notfallmaßnahmen
Durch Hämodialyse bzw. Peritonealdialyse können keine relevanten Substanzmengen aus dem Körper eliminiert werden.
Bei anaphylaktischen Reaktionen sind die üblichen Sofortmaßnahmen, möglichst mit den ersten Anzeichen des Schocks, einzuleiten.
Therapie des anaphylaktischen Schocks:
Neben anderen gebräuchlichen Notfallmaßnahmen Atemwege freihalten.
Medikamentöse Sofortmaßnahmen:
SOFORT:
Epinephrin (Adrenalin) i.v.
Nach Verdünnen von 1 ml der handelsüblichen Epinephrin-Lösung (1 : 1000) auf 10 ml wird zunächst davon 1 ml (= 0,1 mg Epinephrin) unter Puls- und Blutdruckkontrolle langsam injiziert (cave Herzrhythmusstörungen). Die Epinephrin-Gabe kann wiederholt werden.
DANACH:
Antihistaminika; Volumensubstitution i.v., z. B. Plasmaexpander, Humanalbumin, Vollelektrolytlösung.
Anschließend:
Glukokortikoid i.v.
z. B. 250-1000 mg Prednisolon (oder äquivalente Menge eines Derivats). Die Glukokortikoid-Gabe kann wiederholt werden.
Weitere Therapiemaßnahmen erwägen: z. B. künstliche Beatmung, Sauerstoffinhalation, Kalzium.
Adrenalin- und Glukokortikoid-Dosen bei Kindern entsprechend reduzieren. Den Patienten sorgfältig überwachen!
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Cefixim ist ein Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Oralcephalosporine.
ATC-Code: J01DD08
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Cefixim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Cefixim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
- Inaktivierung durch Betalaktamasen: Cefixim kann durch bestimmte Betalaktamasen hydrolysiert werden, insbesondere durch Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs), die z. B. bei Stämmen von Escherichia coli oder Klebsiella pneumoniae vorkommen, oder durch konstitutiv gebildete Betalaktamasen vom AmpC-Typ, die z. B. bei Enterobacter cloacae nachgewiesen wurden. Bei Infektionen durch Bakterien mit induzierbarer AmpC-Betalaktamase und In-vitro-Empfindlichkeit gegenüber Cefixim besteht die Gefahr, dass unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver (dereprimierter) AmpC-Betalaktamase-Bildung selektiert werden.
- Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefixim: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation.
- Unzureichende Penetration von Cefixim durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
- Durch Effluxpumpen kann Cefixim aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Cefixim besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.
Grenzwerte
Die Testung von Cefixim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
DIN (Deutsches Institut für Normung) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Alle Bakterien außer Staphylococcus spp. |
1 mg/l |
> 2 mg/l |
CLSI (US Clinical Laboratory Standards Institute) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
1 mg/l |
4 mg/l |
Haemophilus influenzae und H. parainfluenzae |
1 mg/l |
__ |
Neisseria gonorrhoeae |
0,25 mg/l |
__ |
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefixim in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefixim anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2008):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Streptococcus pneumoniae |
Streptococcus pyogenes |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Escherichia coli% |
Haemophilus influenzae |
Klebsiella pneumoniae% |
Moraxella catarrhalis |
Neisseria gonorrhoeae |
Proteus mirabilis% |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Citrobacter freundii$ |
Enterobacter cloacae$ |
Morganella morganii$ |
Serratia marcescens$° |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus spp. |
Staphylococcus spp. |
Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und -resistent) |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Pseudomonas aeruginosa |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia spp. |
Chlamydophila spp. |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma spp. |
° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
%Extended Spectrum Beta-Laktamase (ESBL) bildende Stämme sind immer resistent.
5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften
Cefixim wird dosisabhängig, aber nicht dosisproportional absorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 40-50 % und wird durch Nahrungsaufnahme kaum beeinflusst.
Nach oraler Gabe von 400 mg Cefixim resultieren 3-4 h nach Applikation maximale Serumspiegel zwischen 2,5 und 4,9 µg/ml. Nach Gabe von 200 mg liegen die maximalen Serumspiegel zwischen 1,49 und 3,25 µg/ml.
Bei pädiatrischen Patienten (< 12 Jahre) führt eine Dosis von 4 mg Cefixim/kg KG zu einer Serumkonzentration von 1,8 µg/ml, eine Dosis von 8 mg/kg KG zu einer Serumkonzentration von 3,6 µg/ml.
Bei älteren Patienten sind die AUC – Werte (Fläche unter der Plasmaspiegel/Zeit- Kurve) nur wenig höher als bei jüngeren Patienten.
D
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 2-4 Stunden.
Innerhalb von 24 Stunden werden nach oraler Gabe von 200-400 mg Cefixim 10-20 % der Substanz unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Nach einmaliger oraler Gabe von 400 mg Cefixim resultieren Urinkonzentrationen, die die minimale Hemmkonzentration relevanter Keime über 24 h überschreiten.
In der Galle werden hohe Cefixim - Konzentrationen erreicht. Bei Patienten vor Cholezystektomie lagen sie 13-17 h nach zweitägiger Gabe von 2 x 200 mg/die im Mittel bei 199,3 µg/ml. Die biliäre Eliminationsrate von Cefixim liegt bei ca. 10 %.
Cefixim wurde außerdem in folgenden Flüssigkeiten bzw. Geweben nachgewiesen: Tonsillen, Lungengewebe, Mittelohrflüssigkeit, Nebenhöhlenschleimhaut, Sputum. Die Penetration von Cefixim in den Liquor cerebrospinalis ist gering.
Hinweise auf eine Metabolisierung von Cefixim ergaben sich nicht.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute Toxizität von Cefixim ist gering.
Die Untersuchungen zur Toxizität nach wiederholter Applikation erbrachten substanzbedingte Effekte am Gastrointestinalsystem und den Nieren. Cefixim ist wie andere Cephalosporine als potentiell nephrotoxisch einzuschätzen.
Untersuchungen an drei Tierspezies (Ratte, Maus, Kaninchen) haben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften ergeben. Einflüsse auf die Peri-Postnatalentwicklung und die Fertilität bei Ratten wurden nicht beobachtet.
Mehrere In-vitro und In-vivo-Mutagenitätstests verliefen negativ. Da keine Hinweise auf ein karzinogenes Potential aus Mutagenitätstests und toxikologischen Langzeitstudien an Ratten vorliegen und Cefixim-ratiopharm®400 mg Trinktablettenim Regelfall nicht über einen längeren Zeitraum angewendet wird, wurden keine Langzeitstudien zur Karzinogenität mit Cefixim durchgeführt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Poly(O-2-hydroxypropyl)cellulose (5-16 % Hydroxypropoxy-Gruppen), Hochdisperses Siliciumdioxid, Povidon K30, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Erdbeeraroma FA 15757, Erdbeeraroma PV 4248, Saccharin-Calcium 3.5 H2O, Gelborange S (E110)
6.2. Inkompatibilitäten
Nicht bekannt.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen (PVC/PVDC-Aluminium) zu 5, 7 und 10 Tabletten zur Herstellung einer Suspension
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
8. ZULASSUNGSNUMMER
50714.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 27.04.2005
10. STAND DER INFORMATION
Juli 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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