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Clotri-Denk 100 Mg Vaginal

Document: 21.06.2013   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Clotri-Denk 100 mg Vaginal


Vaginaltabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Vaginaltablette enthält 100 mg Clotrimazol


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1


3. DARREICHUNGSFORM


Vaginaltablette

Weiße, längliche Vaginaltablette



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete

Infektiöser Ausfluss, verursacht durch Hefepilze, Entzündungen der Scheide durch Pilze (meist Candida)


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung

1-mal täglich wird abends an 6 aufeinander folgenden Tagen 1 Vaginaltablette möglichst

tief in die Scheide eingeführt.


Art der Anwendung

Vaginaltabletten abends in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen mit Hilfe des

Applikators möglichst tief in die Vagina einführen (siehe Packungsbeilage).


Während der Schwangerschaft sollte die vaginale Behandlung ohne Applikator durchge-

führt werden.

Aufgrund des Risikos von Frühgeburten durch aszendierende Infektionen sollten die schwangeren Anwenderinnen darauf hingewiesen werden, dass vor einer händischen Einführung der Vaginaltablette ein gründliches Händewaschen erfolgen sollte.


Die Behandlung sollte zweckmäßigerweise nicht während der Menstruation durchgeführt

werden bzw. vor deren Beginn abgeschlossen sein.

Eine Behandlung während der Menstruation sollte nur bei ausgeprägter klinischer

Symptomatik durchgeführt werden.


Zur Vermeidung einer möglichen Reinfektion sollte gleichzeitig der Partner ärztlich untersucht werden.


Im Allgemeinen ist eine 6-tägige Behandlung ausreichend, falls erforderlich kann die

Behandlung wiederholt werden.


Wichtig für den Behandlungserfolg ist eine regelmäßige und ausreichend lange Anwendung.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


Beim erstmaligen Auftreten der Krankheit, wenn die Erkrankung häufiger als 4 mal im Verlauf der vergangenen 12 Monate aufgetreten ist und bei Patienten unter 18 Jahren sollte die Anwendung erst nach Rücksprache und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei gleichzeitiger Anwendung von Clotri-Denk 100 mg Vaginalund Latexprodukten (z.B. Kondome und Diaphragmen) kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.


(Zur Anwendung während der Menstruation, siehe Abschnitt 4.2)


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Clotrimazol vermindert die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (Nystatin, Natamycin)


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Als Ergebnis einer epidemiologischen Studie an Schwangeren ergibt sich der begründete Ver-

dacht, dass Clotrimazole (Imidazole) bei vaginaler Anwendung im 1. Trimester der Schwangerschaft eine Steigerung der Abortrate hervorrufen kann.

Entsprechende Untersuchungen für das 2. und 3. Trimester liegen nicht vor.

Die Anwendung von Clotrimazol sollte daher mit der gebotenen Vorsicht erfolgen, da epidemiologische Studien, die ein Fehlbildungsrisiko für den Menschen bei topischer Anwendung (dermal/vaginal) ausschließen, nicht vorliegen.


Wenn eine Behandlung während der Schwangerschaft unerlässlich ist, sollte die Behandlung ohne Applikator durchgeführt werden bzw. durch den Arzt erfolgen (siehe Abschnitt 4.2).



Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Clotrimazol in die Muttermilch ausgeschieden wird. Wegen der geringen Resorption bei topischer Anwendung ist mit dem Stillen vermutlich kein Risiko für den Säugling verbunden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrsfähigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von

Maschinen

Es liegen keine Studien über den Effekt dieses Arzneimittels auf die Verkehrstüchtigkeit vor.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:


Sehr häufig

( ≥ 1/10)

Häufig

( ≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich

( ≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten

( ≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Sehr selten

(< 1/10.000)

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Hautreaktionen (z.B. vorübergehende Rötung, Brennen, Stechen).


Erkrankungen des Immunsystems

In Einzelfällen kann es zu generalisierten Überempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen Schweregrades kommen.

Diese können betreffen: die Haut (z.B. Juckreiz und Rötung), die Atmung (z.B. Atemnot), den Kreislauf (z.B. behandlungsbedürftiger Blutdruckabfall bis hin zu Bewusstseinsstörungen) und den Magen-Darm-Trakt (z.B. Übelkeit und Durchfall).


Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über http://www.bfarm.de anzuzeigen.


4.9 Überdosierung

Die toxische Dosis bei oraler (!) Aufnahme von Clotrimazol liegt sehr hoch, nach vaginaler und äußerlicher Anwendung sind praktisch keine Serumkonzentrationen von Clotrimazol nachweisbar.

Es existiert kein spezielles Antidot.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Imidazol-Derivat/Breitspektrum-Antimykotikum


ATC-Code. G01AF02


Der Wirkungstyp von Clotrimazol ist primär fungistatisch, in hohen Konzentrationen fungizid. Clotrimazol wirkt nur auf proliferierende Pilze.

Der antimykotische Effekt von Clotrimazol ist nach derzeitiger Kenntnis auf eine Hemmung der Ergosterin-Biosynthese zurückzuführen. Da Ergosterin ein essentieller Bestandteil der Zellmembran von Pilzen ist, kommt es unter Einfluss von Clotrimazol zu einer Verzögerung, die auf den Verbrauch des zytoplasmatischen Ergosterins in der Pilzzelle zurückzuführen ist, zu starken Veränderungen der Membranzusammensetzung und –eigenschaften. Die damit verbundene Störung der Membranpermeabilität führt schließlich zur Zell-Lyse.

Ferner interferiert Clotrimazol in fungistatischen Konzentrationen mit mitochondrialen und peroxisomalen Enzymen. Als Folge kommt es zu einer toxischen Erhöhung der Hydrogen-peroxid-Konzentrationen, was wahrscheinlich zum Zelltod beiträgt („Hydrogenperoxid-Autodigestion“).

Clotrimazol hat in vitro und in vivo ein breites antimykotisches Wirkungsspektrum, das Dermatophyten, Sprosspilze, Schummelpilze und dimorphe Pilze umfasst. Unter geeigneten Testbedingungen liegen die MHK – Werte bei diesen Pilzarten im Bereich von weniger als 0,062-4 (-8) µg/ml Substrat.

Neben seiner antimykotischen Wirkung hemmt Clotrimazol in vitro die Vermehrung von Corynebakterien und grampositiven Kokken – mit Ausnahme von Enterokokken – in Konzentrationen von 0,5-10µg/ml Substrat und wirkt mit 100µg/ml trichomonazid.


Die Resistenzsituation für Clotrimazol ist als günstig einzuschätzen: primär resistente Varianten sensibler Pilzspezies sind sehr selten, sekundäre Resistenzentwicklungen sensibler Pilze wurden bisher unter Therapiebedingungen nur ganz vereinzelt beobachtet.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Pharmakokinetische Untersuchungen nach dermaler und vaginaler Applikation zeigten, dass Clotrimazol nur gering mit weniger als 2 bzw. 3-10% der Dosis resorbiert wird. Die daraus resultierenden Plasmaspitzenkonzentrationen betragen weniger als 10ng/ml und führen nicht zu messbaren systemischen Wirkungen bzw. Nebenwirkungen.


Clotrimazol wird in der Leber durch Oxidation und Abbau des Imidazol-Ringes (Desaminierung, O-Desalkylierung) zu unwirksamen Hydroxy-Derivaten verstoffwechselt und hauptsächlich über die Galle mit den Faeces ausgeschieden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die akute orale Toxizität von Clotrimazol (LD50) liegt bei Nagern zwischen 500 und

900 mg/kg KG, bei Kaninchen, Katzen und Hunden konnten aufgrund von Erbrechen der prüfsubstanz ab 100mg/kg KG letale Dosen nicht untersucht werden.


Subakute/Subchronische Toxizität

Bei subakuter dermaler Verabreichung an Kaninchen und vaginaler Gabe von Wirkstoffdosen bis 500mg an Hunde über 3 Wochen wurde eine gute dermale und vaginale lokale Verträglichkeit der verwendeten Prüfmuster festgestellt, der Wirkstoff erwies sich als nicht primär haut- oder schleimhautreizend.

Bei Studien zur subakuten bzw. subchronischen Toxizität (bis zu 13 Wochen) mit oralen Dosen von bis zu 200mg/kg KG an Hunden und Ratten waren Veränderungen der leberspezifischen Blutparameter (Transaminasen, alkalische Phosphatase) zu verzeichnen. Des weiteren waren makroskopisch Lebervergrößerungen sowie mikroskopisch Leberzellhypertrophien zu beobachten, Leberzellnekrosen wurden nicht gesehen. Diese Veränderungen sind typisch für oral applizierte Azolantimykotika


Chronische Toxizität

Die längerfristige Verabreichung hoher oraler Dosen an Ratten, Hunden und Affen verursachte Veränderungen an Leber und Nebennieren. Es kam zu einer dosisabhängigen Leberhypertrophie (zellhypertrophie und Zunahme des Gesamtgewichts) aufgrund einer mikrosomalen Enzyminduktion in den Hepatozyten. (Anzeichen einer intrahepatischen Cholestase oder pathologische Veränderungen wurden bei Hunden und Affen nicht beobachtet; lediglich bei Ratten traten unter 200mg/kg KG/Tag aufgrund der besonderen Sensibilität gegenüber Clotrimazol degenerative Veränderungen der Hepatozyten auf). Diese

Funktionelle Hypertrophie ist nach Therapieende rasch reversibel.


Die Verdickungen der Nebennierenrinde waren bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen in die Zona reticularis und fasciculata; eine Schädigung des Parenchyms wurde nicht beobachtet. Auch diese Veränderungen sind nach Absetzen der Therapie reversibel, halten jedoch länger an als die Leberveränderungen.


Mutagenität

Mögliche mutagene Eigenschaften wurden im Dominat-Letal-Test sowie bei zytologischen Untersuchungen an Spermatogonien von Hamstern mit applizierten Dosierungen von 100mg/kg KG ausgeschlossen.


Teratogenität

Teratogenitätsstudien wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit oralen Gaben bis zu 200mg/kg KG und Ratten mit vaginaler Applikation von 100mg/kg KG durchgeführt.

Clotrimazol hatte hierbei keinen Einfluss auf die Fertilität; die Substanz ist weder embryotoxisch noch teratogen.






Reproduktionstoxizität

Die experimentellen Studien an Mäusen, Ratten und Kaninchen erbrachten keine Hinweise auf eine embryotoxische Wirkung von Clotrimazol nach vaginaler und oraler Applikation des Wirkstoffs. Fertilitätsuntersuchungen an der Ratte mit Dosierungen bis zu 50mg/kg KG oral ergaben keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Fruchtbarkeit.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Maisstärke, Natriumhydrogencarbonat, Lactose-Monohydrat, Polysorbat 80, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], hochdisperses Siliciumdioxid, Stearinsäure, Adipinsäure


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnissesund spezielles Zubehör für den Gebrauch

Originalpackung mit 6 Vaginaltabletten mit Applikator

Originalpackung mit 12 Vaginaltabletten mit Applikator


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur

Handhabung

Keine besonderen Anforderungen


7. Inhaber der Zulassung

DENK PHARMA GmbH & Co. KG

Prinzregentenstr. 79

81675 München

Tel.: 089-457472-60

Fax: 089-457472-89


8. Zulassungsnummern

24016.00.01


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


Datum der Erteilung der Zulassung: 15.01.1991

Datum der Verlängerung der Zulassung: 09.01.2002


10. Stand der Information


Juni 2013


11. Verkaufsabgrenzung


verschreibungspflichtig


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