Clotri-Denk 100 Mg Vaginal
Fachinformation Clotri-Denk 100 mg Vaginal
Stand: November 2008
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Clotri-Denk 100 mg Vaginal
Vaginaltabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Vaginaltablette enthält 100mg Clotrimazol
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Vaginaltablette
Weiße, längliche Vaginaltablette
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Infektiöser Ausfluss, verursacht durch Hefepilze, Entzündungen der Scheide durch Pilze (meist Candida)
4.2 Dosierung,
Art und Dauer der Anwendung
1-mal täglich wird abends an 6 aufeinander folgenden Tagen 1 Vaginaltablette möglichst
tief in die Scheide eingeführt.
Art der Anwendung
Vaginaltabletten abends in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen mit Hilfe des
Applikators möglichst tief in die Vagina einführen (siehe Packungsbeilage).
Während der Schwangerschaft sollte die vaginale Behandlung ohne Applikator durchge-
führt werden.
Die Behandlung sollte zweckmäßigerweise nicht während der Menstruation durchgeführt
werden bzw. vor deren Beginn abgeschlossen sein.
Eine Behandlung während der Menstruation sollte nur bei ausgeprägter klinischer
Symptomatik durchgeführt werden.
Zur Vermeidung einer möglichen Reinfektion sollte gleichzeitig der Partner ärtzlich untersucht werden.
Im Allgemeinen ist eine 6-tägige Behandlung ausreichend, falls erforderlich kann die
Behandlung wiederholt werden.
Wichtig für den Behandlungserfolg ist eine regelmäßige und ausreichend lange An-
wendung.
4.3 Gegenanzeigen
Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Clotrimazol und/oder einen der sonstigen Bestandteile.
Beim erstmaligen Auftreten der Krankheit, wenn die Erkrankung häufiger als 4 mal im Verlauf der vergangenen 12 Monate aufgetreten ist und bei Patienten unter 18 Jahren sollte die Anwednung erst nach Rücksprache und unter ärtzlicher Kontrolle erfolgen.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei gleichzeitiger Anwendung von Clotri-Denk 100 mg Vaginalund Latexprodukten (z.B. Kondome und Diaphragmen) kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.
(Zur Anwendung während der Menstruation, siehe Abschnitt 4.2)
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Clotrimazol vermindert die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (Nystatin, Natamycin)
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Als Ergebnis einer epidemiologischen Studie an Schwangeren ergibt sich der begründete Ver-
dacht, dass Clotrimazole (Imidazole) bei vaginaler Anwendung im 1. Trimester der Schwangerschaft eine Steigerung der Abortrate hervorrufen kann.
Entsprechende Untersuchungen für das 2. und 3. Trimester liegen nicht vor.
Die Anwendung von Clotrimazol sollte daher mit der gebotenen Vorsicht erfolgen, da epidemiologische Studien, die ein Fehlbildungsrisiko für den Menschen bei topischer Anwendung (dermal/vaginal) ausschließen, nicht vorliegen.
Wenn eine Behandlung während der Schwangerschaft unerlässlich ist, sollte die Behandlung ohne Applikator durchgeführt werden bzw. durch den Arzt erfolgen (siehe Abschnitt 4.2).
Es ist nicht bekannt, ob Clotrimazol in die Muttermilch ausgeschieden wird. Wegen der geringen Resorption bei topischer Anwendung ist mit dem Stillen vermutlich kein Risiko für den Säugling verbunden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrsfähigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es liegen keine Studien über den Effekt dieses Arzneimittels auf die Verkehrstüchtigkeit vor.
4.8 Nebenwirkungen
Sehr häufig |
( ≥ 1/10) |
Häufig |
( ≥ 1/100 bis < 1/10) |
Gelegentlich |
( ≥ 1/1.000 bis < 1/100) |
Selten |
( ≥ 1/1.000 bis < 1/100) |
Sehr selten |
(< 1/10.000) |
Nicht bekannt |
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Gelegentlich: Hautreaktionen (z.B. vorübergehende Rötung, Brennen, Stechen).
In Einzelfällen kann es zu generalisierten Überempfindlichkeitsreaktionen unterschied-
lichen Schweregrades kommen.
Diese können betreffen: die Haut (z.B. Juckreiz und Rötung), die Atmung (z.B. Atemnot), den Kreislauf (z.B. behandlungsbedürftiger Blutdruckabfall bis hin zu Bewusstseinsstörungen) und den Magen-Darm-Trakt (z.B. Übelkeit und Durchfall).
4.9 Überdosierung
Die toxische Dosis bei oraler (!) Aufnahme von Clotrimazol liegt sehr hoch , nach vaginaler und äußerlicher Anwendung sind praktisch keine Serumkonzentrationen von Clotrimazol nachweisbar.
Es existiert kein spezielles Antidot.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Imidazol-Derivat/Breitspektrum-Antimykotikum
ATC-Code. G01AF02
Der Wirkungstyp von Clotrimazol ist primär fungistatisch, in hohen Konzentrationen fungizid. Clotrimazol wirkt nur auf proliferierende Pilze.
Der antimykotische Effekt von Clotrimazol ist nach derzeitiger Kenntnis auf eine Hemmung der Ergosterin-Biosynthese zurückzuführen. Da Ergosterin ein essentieller Bestandteil der Zellmembran von Pilzen ist, kommt es unter Einfluss von Clotrimazol zu einer Verzögerung, die auf den Verbrauch des zytoplasmatischen Ergosterins in der Pilzzelle zurückzuführen ist, zu starken Veränderungen der Membranzusammensetzung und – eigenschaften. Die damit verbundene Störung der Membranpermeabilität führt schließlich zur Zell-Lyse.
Ferner interferiert Clotrimazol in fungistatischen Konzentrationen mit mitochondrialen und peroxisomalen Enzymen. Als Folge kommt es zu einer toxischen Erhöhung der Hydrogen-peroxid-Konzentrationen, was wahrscheinlich zum Zelltod beiträgt („Hydrogenperoxid-Autodigestion“).
Clotrimazol hat in vitro und in vivo ein breites antimykotisches Wirkungsspektrum, das Dermatophyten, Sprosspilze, Schummelpilze und dimorphe Pilze umfasst. Unter geeigneten Testbedingungen liegen die MHK – Werte bei diesen Pilzarten im berich von weniger als 0,062-4 (-8) µg/ml Substrat.
Neben seiner antimykotischen wirkung hemmt Clotrimazol in vitro die Vermehrung von Corynebakterien und grampositiven Kokken – mit Ausnahme von Enterokokken – in Konzentrationen von 0,5-10µg/ml Substrat und wirkt mit 100µg/ml trichomonazid.
Die Resistenzsituation für Clotrimazol ist als günstig einzuschätzen: primär resistente Varianten sensibler Pilzspezies sind sehr selten, sekundäre Resistenzentwicklungen sensibler Pilze wurden bisher unter Therapiebedingungen nur ganz vereinzelt beobachtet.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Pharmakokinetische Untersuchungen nach dermaler und vaginaler Applikation zeigten, dass Clotrimazol nur gering mit weniger als 2 bzw. 3-10% der Dosis resorbiert wird. Die daraus reslutierenden Plasmaspitzenkonzentrationen betragen weniger als 10ng/ml und führen nicht zu messbaren systemischen Wirkungen bzw. Nebenwirkungen.
Clotrimazol wird in der Leber durch Oxidation und Abbau des Imidazol-Ringes (Desaminierung, O-Desalkylierung) zu unwirksamen Hydroxy-Derivaten verstoffwechselt und hauptsächlich über die Galle mit den Faeces ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Die akute orale Toxizität von Clotrimazol (LD50) liegt bei Nagern zwischen 500 und
900 mg/kg KG, bei Kaninchen, Katzen und Hunden konnten aufgrund von Erbrechen der prüfsubstanz ab 100mg/kg KG letale Dosen nicht untersucht werden.
Subakute/Subchronische Toxizität
Bei subakuter dermaler Verabreichung an kaninchen und vaginaler gabe von Wirkstoffdosen bis 500mg an Hunde über 3 Wochen wurde eine gute dermale und vaginale lokale Verträglichkeit der verwendeten Prüfmuster festgestellt, der Wirkstoff erwies sich als nicht primär haut- oder schleimhautreizend.
Bei Studien zur subakuten bzw. subchronischen Toxizität (bis zu 13 Wochen) mit oralen Dosen von bis zu 200mg/kg KG an Hunden und Ratten waren Veränderungen der leberspezifischen Blutparameter (Transaminasen, alkalische Phosphatase) zu verzeichnen. Des weiteren waren makroskopisch Lebervergrößerungen sowie mikroskopisch Leberzellhypertrophien zu beobachten, Leberzellnekrosen wurden nicht gesehen. Diese Veränderungen sind typisch für oral applizierte Azolantimykotika
Chronische Toxizität
Die längerfristige Verabreichung hoher oraler Dosen an Ratten, Hunden und Affen verursachte Veränderungen an Leber und Nebennieren. Es kam zu einer dosisabhängigen Leberhypertrophie (zellhypertrophie und Zunahme des Gesamtgewichts) aufgrund einer mikrosomalen Enzyminduktion in den Hepatozyten. (Anzeichen einer intrahepatischen Cholestase oder pathologische Veränderungen wurden bei Hunden und Affen nicht beobachtet; lediglich bei Ratten traten unter 200mg/kg KG/Tag aufgrund der besonderen Sensibilität gegenüber Clotrimazol degenerative Veränderungen der Hepatozyten auf). Diese
Funktionelle Hypertrophie ist nach Therapieende rasch reversibel.
Die Verdickungen der Nebennierenrinde waren bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen in die Zona reticularis und fasciculata; eine Schädigung des Parenchyms wurde nicht beobachtet. Auch diese Veränderungen sind nach Absetzen der Therapie reversibel, halten jedoch länger an als die Leberveränderungen.
Mutagenität
Mögliche mutagene Eigenschaften wurden im Dominat-Letal-Test sowie bei zytologischen Untersuchungen an Spermatogonien von Hamstern mit applizierten Dosierungen von 100mg/kg KG ausgeschlossen.
Teratogenität
Teratogenitätsstudien wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit oralen Gaben bis zu 200mg/kg KG und Ratten mit vaginaler Applikation von 100mg/kg KG durchgeführt.
Clotrimazol hatte hierbei keinen Einfluss auf die Fertilität; die Substanz ist weder embryotoxisch noch teratogen.
Reproduktionstoxizität
Die experimentellen Studien an Mäusen, Ratten und Kaninchen erbrachten keine Hinweise auf eine embryotoxische Wirkung von Clotrimazol nach vaginaler und oraler Applikation des Wirkstoffs. Fertilitätsuntersuchungenan der Ratte mit Dosierungen bis zu 50mg/kg KG oral ergaben keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Fruchtbarkeit.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Maisstärke, Natriumhydrogencarbonat, Lactose-Monohydrat, Polysorbat 80, Magnesium-
Stearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Stearinsäure, Adipinsäure
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Originalpackung mit 6 Vaginaltabletten mit Applikator (N1)
Originalpackung mit 12 Vaginaltabletten mit Applikator (N2)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabeung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
DENK PHARMA GmbH & Co. KG
Prinzregentenstr. 79
81675 München
Tel.: 089-457472-60
Fax: 089-457472-89
8. Zulassungsnummern
24016.00.01
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 15.01.1991
Datum der Verlängerung der Zulassung: 09.01.2002
10. Stand der Information
November 2008
11. Verlaufsabgrenzumg
verschreibungspflichtig
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