Convulex 500 Mg Retardtabletten
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Convulex 500 mg Retardtabletten
Wirkstoff: Natriumvalproat
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
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Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Convulex und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Convulex Retardtabletten beachten?
3. Wie sind Convulex Retardtabletten einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie sind Convulex Retardtabletten aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. WAS IST CONVULEX UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Dieses Arzneimittel ist ein Antiepileptikum (Arzneimittel gegen Epilepsie/Krampfanfälle). Es wird auch angewendet zur Behandlung von Manien.
Natriumvalproat, der Wirkstoff in Convulex Retardtabletten, wirkt gegen bestimmte Arten von Krampfanfällen.
Natriumvalproat wird aus den Retardtabletten langsam im Körper freigesetzt; die Wirkung hält so über viele Stunden an.
Wofür werden Convulex Retardtabletten angewendet?
Convulex wird angewendet zur Behandlung von
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verschiedenen Formen der Epilepsie (Krampfanfälle)
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Manie, wenn Sie sich sehr aufgeregt, freudig erregt, aufgewühlt, enthusiastisch oder hyperaktiv fühlen. Manie tritt bei einer Krankheit auf, die als „bipolare Störung“ bezeichnet wird. Convulex kann eingesetzt werden, wenn Lithium nicht verwendet werden kann.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CONVULEX RETARDTABLETTEN BEACHTEN?
Convulex darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Natriumvalproat oder einen der sonstigen Bestandteile von Convulex Retardtabletten sind
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wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden
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wenn enge Verwandte an schweren Leberfunktionsstörungen leiden oder wenn in Ihrer Familie solche Störungen aufgetreten sind
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wenn Sie eine schwere Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse haben
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wenn Sie an hepatischer Porphyrie (einer seltenen Stoffwechselerkrankung) leiden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Convulex Retardtabletten ist erforderlich,
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wenn Sie an „systemischem Lupus erythematodes“ leiden (einer seltenen allergischen Erkrankung, die Gelenksschmerzen, Hautausschläge und Fieber verursacht): Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, bevor Sie mit der Einnahme von Convulex Retardtabletten beginnen.
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falls Sie operiert werden müssen: Informieren Sie bitte vor allen chirurgischen Eingriffen den behandelnden Arzt, dass Sie Convulex einnehmen, da Natriumvalproat die Blutungszeit verlängern kann. Möglicherweise sind Blutuntersuchungen nötig.
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wenn der Verdacht besteht, dass Sie an einer „Störung des Harnstoffzyklus“ (einer seltenen Stoffwechselerkrankung) leiden: Es müssen möglicherweise vor Beginn einer Behandlung mit Convulex weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
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Eine geringe Anzahl von Patienten, die mit Antiepileptika wie Convulex behandelt wurden, hatten Gedanken daran, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen. Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt solche Gedanken haben, setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren:
Convulex sollte nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren zur Behandlung von Manie eingesetzt werden.
Weitere wichtige Dinge, die Sie wissen sollten, bevor Sie Convulex einnehmen:
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Leberschäden
In seltenen Fällen ist über schwere Schädigungen der Leber mit tödlichem Ausgang berichtet worden. Das Risiko ist am höchsten bei Kindern unter 3 Jahren, die an schweren Anfallsformen leiden, besonders wenn zusätzlich eine geistige Behinderung und/oder eine angeborene Stoffwechselerkrankung vorliegt. Nach dem 10. Lebensjahr nimmt die Häufigkeit derartiger Lebererkrankungen im Allgemeinen stark ab. In der Mehrzahl der Fälle wurden Leberschäden innerhalb der ersten 6 Monate der Behandlung beobachtet, insbesondere zwischen der 2. und 12. Behandlungswoche und zumeist bei der gleichzeitigen Anwendung anderer Antiepileptika.
Insbesondere während der ersten 6 Monate der Behandlung sollte daher bei Risikopatienten die Leberfunktion regelmäßig kontrolliert und die Behandlung sorgfältig überwacht werden.
Anzeichen einer schweren Leberschädigung sind unter anderem: Zunahme der Anfallshäufigkeit, körperliches Unwohlsein, Schwächegefühl, Appetitverlust, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch, Ödeme (Schwellung von Fingern, Beinen oder Zehen), Teilnahmslosigkeit, Benommenheit, Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und des weißen Teils der Augen). Bei Auftreten derartiger Symptome suchen Sie bitte unverzüglich einen Arzt auf.
Ähnliche Beschwerden können auch bei einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse auftreten.
Das Risiko eines Leberversagens kann sich erhöhten, wenn gleichzeitig Salicylate (z. B. Aspirin) eingenommen werden. Dieses Risiko ist bei Säuglingen und Kleinkindern besonders hoch. Kinder unter 12 Jahren sollten Convulex keinesfalls in Kombination mit Acetylsalicylsäure erhalten. Bei Jugendlichen sollte die Anwendung dieser Kombination nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt erfolgen, da dadurch die Blutungsneigung erhöht und die Wirkungen von Convulex verstärkt werden können.
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Patienten, die in der Vergangenheit eine Schädigung des Knochenmarks hatten, benötigen möglicherweise während der Behandlung eine besondere Überwachung durch ihren Arzt.
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Über eine mögliche Gewichtszunahme während der Behandlung wurde berichtet. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, um mit ihm über geeignete Gegenmaßnahmen zu sprechen.
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Harntests zur Feststellung einer Zuckerkrankheit können durch Convulex falsch-positiv ausfallen. Informieren Sie daher vor derartigen Tests den Arzt darüber, dass Sie Convulex einnehmen.
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Wenn bei Ihnen ein Bluttest zur Kontrolle Ihrer Schilddrüsenfunktion notwendig wird, informieren Sie Ihren Arzt über die Einnahme von Convulex, da dadurch fälschlich eine Unterfunktion der Schilddrüse (zu geringe Produktion von Schilddrüsenhormon) diagnostiziert werden könnte.
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Gelegentlich finden sich Teile der Tablette im Stuhl, als sichtbarer weißer Rückstand. Dadurch wird jedoch die Wirksamkeit des Arzneimittels nicht beeinträchtigt, da der Wirkstoff auf dem Weg durch den Darm vollständig aus dem Tablettengerüst (Matrix) freigesetzt wird.
Bei Einnahme von Convulex Retardtabletten mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Convulex und andere Arzneimittel können sich gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen:
Die Wirkung bestimmter Arzneimittel gegen Depressionen bzw. Arzneimittel zur Beruhigung bei emotionalen und psychischen Störungen (sogenannte Neuroleptika, MAO-Hemmer, Benzodiazepine wie Lorazepam und Diazepam) kann durch Convulex verstärkt werden.
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Die gleichzeitige Anwendung mit Clonazepam (zur Behandlung der Epilepsie) kann Absencen auslösen: Ihr Arzt wird die Dosierung Ihrer Arzneimittel anpassen und Ihre Behandlung sorgfältig überwachen.
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Die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen/Epilepsie (z. B. Phenobarbital, Primidon, Phenytoin, Carbamazepin, Lamotrigin, Felbamat) und Convulex kann zu gegenseitiger Verstärkung oder Verminderung der Wirkung führen.
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Die Wirkung von Fluoxetin (einem Mittel gegen Depressionen) kann durch Convulex verstärkt werden, während die Wirkung von Convulex verringert werden kann.
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Bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin) können die Wirkung von Convulex verstärken, andere (z. B. Meropenem, Panipenem, Imipenem) können seine Wirkung vermindern.
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Cimetidin (ein Mittel zur Behandlung von Magengeschwüren) kann die Wirkung von Convulex verstärken.
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Cholestyramin (ein Mittel gegen hohe Blutfettwerte) kann die Wirkung von Convulex verringern.
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Die Wirkung bestimmter Antikoagulantien (Mittel zur Blutverdünnung, z. B. Warfarin) kann durch Convulex verstärkt werden.
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Die Wirkung der Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin) kann durch Convulex verstärkt werden und umgekehrt.
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Arzneimittel gegen Malaria (Mefloquin, Chloroquin) können die Wirkung von Convulex verringern.
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Die Wirkung von Zidovudin (zur Behandlung von HIV-Infektionen) kann durch Convulex verstärkt werden.
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Die Wirkung von Temozolomid (zur Tumorbehandlung) kann durch Convulex verstärkt werden.
Insbesondere teilen Sie Ihrem Arzt oder dem Krankenpflegepersonal mit, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
Carbapeneme (Antibiotika zur Behandlung von bakteriellen Infektionen). Die gleichzeitige Anwendung von Valproinsäure und Carbapenemen sollte vermieden werden, weil dadurch die Wirksamkeit von Valproinsäure vermindert werden kann.
Die potenziell leberschädigende Wirkung von Convulex kann verstärkt werden, wenn Sie Alkohol trinken oder zusätzlich andere Arzneimittel einnehmen, die sich nachteilig auf die Leber auswirken können.
Convulex scheint die Wirkung empfängnisverhütender Hormonpräparate nicht zu beeinflussen.
Bei Einnahme von Convulex Retardtabletten zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Convulex sollten Sie keine alkoholischen Getränke zu sich nehmen, da Natriumvalproat die Wirkung von Alkohol verstärken kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Sie sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen, wenn Sie schwanger oder im gebärfähigen Alter sind, es sei denn, Ihr Arzt empfiehlt es Ihnen ausdrücklich. Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind, müssen Sie während der Behandlung eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.
Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin darüber sprechen. Er/Sie wird Sie über Nutzen und mögliche Risiken einer Behandlung mit Convulex informieren. Eine Behandlung mit Convulex darf ohne ärztliche Anweisung nicht beendet werden. Bei Kindern, deren Mütter mit Convulex behandelt wurden, ist das Risiko von Fehlentwicklungen erhöht. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, wird Ihr Arzt Ihre Behandlung möglichst schon vor Eintritt der Schwangerschaft überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Falls erforderlich wird Ihnen Ihr Arzt auch die Einnahme von Folsäure verordnen. Die Schwangerschaft sollte sorgfältig überwacht werden.
Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie während der Einnahme von Convulex Ihr Baby stillen dürfen.
Beim Neugeborenen wird der Arzt unter Umständen Kontrollen des Blutbildes vornehmen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit des Patienten beeinträchtigen. Dies gilt besonders bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Arzneimitteln gegen Epilepsie/Krampfanfälle oder Beruhigungsmitteln sowie in Kombination mit Alkohol.
Erfolgreiche Anfalls-Kontrolle über mehrere Monate kann Patienten die aktive Teilnahme am Straßenverkehr ermöglichen. Ihr behandelnder Arzt wird Sie darüber informieren, ob Sie ein Fahrzeug lenken dürfen.
3. WIE SIND CONVULEX RETARDTABLETTEN EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Convulex Retardtablettenimmer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
DOSIERUNG UND DAUER DER BEHANDLUNG
Die Dosierung und die Behandlungsdauer legt Ihr Arzt individuell fest.
Im Allgemeinen wird die Behandlung mit einer niedrigen Dosierung begonnen, die dann von Ihrem Arzt schrittweise erhöht wird, bis die für Sie optimale Dosis erreicht ist.
Die Tagesdosis kann entweder einmal täglich oder auf zwei Einzeldosen verteilt eingenommen werden.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Wirkung der Convulex Retardtabletten zu stark oder zu schwach ist, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Die Dauer der Behandlung und die benötigte Dosis sind individuell unterschiedlich und werden daher von Ihrem Arzt je nach dem Verlauf Ihrer Krankheit festgelegt.
Epilepsie:
Die Behandlung der Epilepsie ist im Allgemeinen eine Langzeitbehandlung.
Monotherapie
Erwachsene:
Die übliche Dosierung liegt zwischen 1.000 und 2.000 mg täglich; bei Bedarf kann Ihr Arzt auch eine höhere Tagesdosis (bis zu 2.500 mg pro Tag) verordnen.
Kinder ab 20 kg Körpergewicht:
Die Dosierung wird nach dem Körpergewicht des Kindes festgesetzt. Im Allgemeinen werden 20 bis 30 mg Natriumvalproat pro kg Körpergewicht täglich eingenommen (z. B. bei 30 kg Körpergewicht und einer durchschnittlichen Dosierung von 25 mg/kg: 2½ Tabletten zu 300 mg täglich).
Falls erforderlich, kann der Arzt auch mehr als 30 mg pro kg Körpergewicht täglich verordnen.
Für Kinder unter 20 kg Körpergewicht stehen andere Darreichungsformen von Convulex (z. B. eine Lösung zum Einnehmen) zur Verfügung und können anstelle der Tabletten verordnet werden.
Die folgende Tabelle bietet ungefähre Richtwerte für die Dosierung:
Alter |
Körpergewicht |
Durchschnittliche Dosis |
3 - 6 Monate |
ca. 5,5 – 7,5 kg |
150 mg pro Tag |
6 - 12 Monate |
ca. 7,5 - 10 kg |
150 - 300 mg pro Tag |
1 - 3 Jahre |
ca. 10 - 15 kg |
300 - 450 mg pro Tag |
3 - 6 Jahre |
ca. 15 - 20 kg |
450 - 600 mg pro Tag |
7 - 11 Jahre |
ca. 20 - 40 kg |
600 - 1200 mg pro Tag |
12 - 17 Jahre |
ca. 40 - 60 kg |
1.000 - 1.500 mg pro Tag |
Erwachsene (einschließlich ältere Patienten) |
ab ca. 60 kg |
1.200 - 2.100 mg pro Tag |
Patienten mit gestörter Nieren- und/oder Leberfunktion:
Ihr Arzt wird gegebenenfalls eine niedrigere Dosierung verordnen.
Kombinationsbehandlung
Falls Sie gleichzeitig noch andere Arzneimittel zur Behandlung Ihrer Erkrankung einnehmen, wird Ihr Arzt die Dosierung entsprechend anpassen.
Manien:
Die tägliche Dosis sollte individuell von Ihrem Arzt festgelegt und kontrolliert werden.
Anfangsdosis
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 750 mg.
Durchschnittliche Tagesdosis
Die empfohlene tägliche Dosis beträgt üblicherweise zwischen 1.000 mg und 2.000 mg.
Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten mit ausreichend Flüssigkeit ein.
Wenn zu Beginn der Behandlung Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich auftreten (z. B. Übelkeit), sollten Sie die Tabletten während oder nach einer Mahlzeit einnehmen.
Die Tabletten können halbiert, dürfen aber nicht zerkaut oder zerrieben werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Convulex Retardtabletten eingenommen haben als Sie sollten
Bei akuter Überdosierung kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, unter Umständen auch zu schweren (oder sogar tödlichen) Nebenwirkungen im Bereich des Zentralnervensystems und der Atmung kommen. Wenn Sie mehr Tabletten eingenommen haben als Sie sollten oder wenn ein Kind versehentlich dieses Arzneimittel eingenommen hat, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder suchen Sie die Notfallabteilung des nächstgelegenen Krankenhauses auf. Nehmen Sie diese Gebrauchsinformation und alle restlichen Tabletten mit, damit der Arzt weiß, was Sie eingenommen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Convulex Retardtabletten vergessen haben
Falls Sie vergessen haben, eine Dosis zur richtigen Zeit einzunehmen, nehmen Sie sie ein, sobald Sie sich daran erinnern. Wenn Sie es aber erst bemerken, wenn es schon beinahe Zeit für die nächste Dosis ist, lassen Sie die vergessene Dosis aus und setzen die Einnahme dann wie gewohnt fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Convulex Retardtabletten abbrechen
Die Behandlung mit Convulex Retardtabletten darf ohne Rücksprache mit dem Arzt nicht unterbrochen oder beendet werden. Dies könnte einen negativen Einfluss auf Ihre Behandlung haben und zu vermehrten Anfällen führen. Bitte besprechen Sie alle Zeichen einer Unverträglichkeit oder Änderungen des Krankheitsverlaufs mit Ihrem behandelnden Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel können Convulex RetardtablettenNebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bitte beachten Sie, dass die folgende Zusammenstellung alle beobachteten Nebenwirkungen des Medikaments enthält – auch solche, die nur äußerst selten auftreten.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken – Sie könnten dringend ärztliche Behandlung benötigen:
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Allergische Reaktion: Anzeichen dafür können Beschwerden wie Ausschläge, Schluck- oder Atemprobleme, Schwellung der Lippen, des Gesichts, des Rachens oder der Zunge sein. Bei einer sehr kleinen Zahl von Patienten können schwere Hautreaktionen auftreten, die in manchen Fällen sogar lebensbedrohlich verlaufen und Symptome wie Blasen oder Blutungen der Haut im Bereich um die Lippen, Nase, Augen oder Genitalien oder Hautschäden an den Handflächen oder Fußsohlen umfassen können. Diese Hautreaktionen können von einem Gefühl allgemeinen Unwohlseins, grippeähnlichen Beschwerden, Fieber und Muskelschmerzen begleitet sein.
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Erhöhung des Ammoniakspiegels im Blut: Anzeichen dafür können Erbrechen, Störungen des Gleichgewichts und der Bewegungskoordination und ein Gefühl der Teilnahmslosigkeit oder Bewusstseinstrübung sein.
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Bei einer sehr kleinen Zahl von Patienten kann es zu tiefer Bewusstlosigkeit (Koma) kommen.
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Leberprobleme und Störungen der Bauchspeicheldrüse: Anzeichen dafür können plötzliche Erkrankung mit Symptomen wie Übelkeit, wiederholtem Erbrechen, starker Müdigkeit und Schwächegefühl, Magenschmerzen, Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und des weißen Teils der Augen) sein sowie Appetitverlust oder allgemeines Unwohlsein.
Informieren Sie Ihren Arzt so bald wie möglich, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen haben:
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Wenn Sie eine erhöhte Blutungsneigung oder ungewöhnlich häufiges Auftreten von blauen Flecken oder von Infektionen bemerken. Dies könnte auf bestimmte Veränderungen der Blutzellen zurückzuführen sein, z. B. eine starke Verminderung der Zahl weißer Blutkörperchen (dadurch kann es zu häufigen Infektionen, Fieber, Schüttelfrost, Halsentzündung oder Geschwüren im Mund kommen), Verminderung der Zahl roter Blutkörperchen oder der Gesamtzahl der Blutzellen (dadurch können Sie sich müde oder kurzatmig fühlen oder blass aussehen) oder eine Beeinträchtigung der Blutgerinnung, wodurch es häufiger zu blauen Flecken oder verlängerter Blutungszeit kommen kann.
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Veränderungen der Stimmung (Depression), Verwirrtheit (manchmal gefolgt von Bewusstseinsstörungen oder begleitet von Halluzinationen oder Krämpfen (Anfällen)), Teilnahmslosigkeit, vermindertes Ansprechen auf die Umgebung, Augenzucken, Beeinträchtigung der Hirnfunktion (im Allgemeinen vorübergehend).
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Gestörte oder fehlende Koordination und dadurch Störungen des Gleichgewichts oder des Gangs, der Arm- oder Beinbewegungen, der Augenbewegungen und/oder des Sprechvermögens; Schwindelgefühl/Drehschwindel.
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Benommenheit: diese tritt oft auf, wenn weitere Mittel gegen Epilepsie gleichzeitig angewendet werden.
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Demenz und Gedächtnisverlust (im Allgemeinen vorübergehend)
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Zittern, besonders bei höheren Dosierungen
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Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Händen und Füßen
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Parkinson-ähnliche Symptome (wie zum Beispiel verminderte Bewegungsfähigkeit, Zittern, vermehrte Muskelspannung) oder unwillkürliche Bewegungen
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extrapyramidale Störungen (Bewegungsstörungen, die die Steuerung der Muskeltätigkeit durch das Gehirn betreffen)
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Vermehrte Aufmerksamkeit, Hyperaktivität, Aggressivität und unangemessenes Verhalten
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Porphyrie (eine seltene Stoffwechselerkrankung, die mit Rotfärbung des Harns, Bauchkrämpfen und -schmerzen sowie Erbrechen einhergehen kann).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder länger als einige Tage andauert oder wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind:
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Vaskulitis (Entzündung der Blutgefäße), die sich in Form von Schmerzen, Rötung oder Juckreiz äußern kann.
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Menstruationsstörungen, z. B. unregelmäßige oder ausbleibende Blutungen, Zysten an den Eierstöcken, Brustvergrößerung bei Männern, vermehrter Haarwuchs im Gesicht oder am Körper, Akne
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Ödeme (Schwellung von Händen, Knöcheln oder Füßen)
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Nystagmus (rasche, unkontrollierbare Augenbewegungen)
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Tinnitus (Brummen, Zischen, Pfeifen, Klingeln und andere anhaltende Ohrgeräusche), Schwerhörigkeit
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Kopfschmerzen
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Vermehrter Appetit, der zu Gewichtszunahme führt
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Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Verstopfung, vermehrte Speichelbildung
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Übelkeit, Magenschmerzen oder Durchfall, vor allem zu Beginn der Behandlung; dies kann meist durch Einnahme der Tabletten während oder nach einer Mahlzeit vermieden werden (siehe unter 3. „Anwendung“)
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Vorübergehender Haarausfall wurde bei manchen Patienten festgestellt. Das Haar beginnt normalerweise innerhalb von 6 Monaten nachzuwachsen, kann aber danach welliger sein als zuvor.
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Nierenprobleme, die zu Zucker/Glukose im Harn und anderen Störungen führen können, Bettnässen bei Kindern, vermehrter Harndrang
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Hautveränderungen, z. B. Ausschlag.
Sonstige Nebenwirkungen:
Die Leberfunktion kann zu Beginn der Behandlung gestört sein (zeigt sich im Laborbefund).
Es wurden Fälle von Verringerungen der Knochendichte (Osteoporose bis hin zu Knochenbrüchen) berichtet. Bitte beraten Sie sich mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie Antiepileptika über eine lange Zeit anwenden, wenn bei Ihnen eine Osteoporose festgestellt wurde oder wenn Sie gleichzeitig Kortison oder andere Steroidhormone einnehmen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. WIE SIND CONVULEX RETARDTABLETTEN AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Das Tablettenbehältnis nach jeder Entnahme fest verschließen.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
6. WEITERE Informationen
Was Convulex 500 mg Retardtablettenenthalten
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Der Wirkstoff ist: Natriumvalproat. 1 Retardtablette enthält 500 mg Natriumvalproat
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Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern: Citronensäure-Monohydrat, Ethylcellulose, Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ B) (enthält Sorbinsäure), Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat.
Filmüberzug: Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ A & B) (enthält Sorbinsäure), Talkum, Carmellose-Natrium, Titandioxid (E 171), Triethylcitrat, Vanillin.
Wie Convulex 500 mg Retardtablettenaussehen und Inhalt der Packung
Weiße, ovale Retardtabletten, mit Bruchrille und Prägung "CC5" auf einer Seite. Die Tabletten können in gleiche Hälften geteilt werden.
50 Retardtabletten (N1), 100 Retardtabletten (N2) und 200 Retardtabletten (N3).
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
G.L. Pharma GmbH.
Schlossplatz 1
A-8502 Lannach
Österreich
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im Juli 2013.
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Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Hinweise für den Arzt zur Behandlung einer Überdosierung:
Die Behandlung sollte stationär erfolgen und induziertes Erbrechen, Magenspülung, künstliche Beatmung sowie weitere die Vitalfunktionen stützende Maßnahmen umfassen.
Hämodialyse und Hämoperfusion haben sich als wirksam erwiesen. Auch Naloxon i.v. wurde, teils in Kombination mit oraler Aktivkohle, verabreicht.
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DE_GI_Convulex 500 mg Retardtabletten_Übertragung_ Juli 2013