Cordes Vas
Fachinformation von Cordes® VAS |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Cordes®VAS 0,05% Creme
Wirkstoff: Tretinoin
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
100 g Cordes®VAS, Creme enthalten: Wirkstoff: Tretinoin 0,05 g
Sonstige Bestandteile:
Butylhydroxytoluol, Cetylstearylalkohol, Sorbinsäure, Propylenglycol
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Creme zur Anwendung auf der Haut.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Akne vulgaris
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Cordes®VAS Creme wird nach gründlicher Reinigung der erkrankten Hautpartien ein- bis zweimal täglich dünn aufgetragen.
Die erkrankten Hautpartien werden gründlich mit warmem Wasser unter Verwendung eines reizfreien Waschmittels gereinigt und entfettet. Anschließend wird Cordes®VAS Creme dünn aufgetragen.
Die Häufigkeit der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere des Krankheitsbildes sowie nach der Hautreaktion. Im allgemeinen wird Cordes® VAS Creme zweimal täglich angewendet. Bei heller empfindlicher Haut oder bei stärkeren Hautreaktionen empfiehlt es sich, das Präparat nur einmal täglich (abends) oder jeden zweiten Tag anzuwenden. Nach Auftragen von Cordes® VAS Creme sind die Hände sorgfältig zu waschen.
4.3 Gegenanzeigen
Nachgewiesene Überempfindlichkeit gegenüber Tretinoin, Propylenglycol oder einem der sonstigen Bestandteile. Cordes®VAS Creme darf bei folgenden Erkrankungen nicht angewendet werden: akute Infektionen der Haut, akutes Ekzem, Rosacea, rosacea-artige Dermatitis, Hyperpigmentierung, Akne vulgaris bei präpubertalen Kindern.
Cordes® VAS Creme darf aus Sicherheitsgründen während der Schwangerschaft und bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, nicht angewendet werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
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Butylhydroxytoluol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.
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Cetylstearylalkohol und Sorbinsäure können örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
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Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.
Keine Anwendung von Cordes® VAS Creme auf Schleimhäuten sowie im Bereich von Mund, Nase und Augenwinkeln.
Da Cordes®VAS Creme die Lichtempfindlichkeit erhöhen kann, ist eine Exposition gegenüber Sonnenlicht, Solarien oder UV-Bestrahlung während der Behandlung zu vermeiden, bzw. auf ein Minimum zu reduzieren. Im Falle eines „Sonnenbrandes“ muss die Behandlung vorübergehend abgebrochen werden.
Falls direkte Sonnenbestrahlung nicht vermieden werden kann, ist das Bedecken von behandelten Hautarealen durch Kleidung und der Gebrauch eines Sonnenschutzproduktes empfehlenswert.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Eine begleitende Therapie mit anderen lokal angewandten Aknetherapeutika, Seife oder Reinigungsmilch mit Peelingeffekt, Seife und Kosmetika mit einem stark austrocknenden Effekt, Produkten mit einem hohen Gehalt an Alkohol und/oder Adstringentien sollte mit Vorsicht angewandt werden, da eine Hautreizung zunehmen kann. Besondere Vorsicht gilt bei der Anwendung von Schälpräparaten (z.B. Benzoylperoxid enthaltend).
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Tretinoin kann bei topischer Anwendung während der Schwangerschaft zu einer schwerwiegenden Schädigung des Ungeborenen führen (siehe Punkt 5.3). Cordes®VAS Creme ist während der Schwangerschaft und bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert (siehe Punkt 4.3). Daher sollte eine Behandlung mit Cordes®VAS Creme einen Monat vor der geplanten Schwangerschaft beendet werden.
Stillzeit:
Um einen direkten Kontakt des Säuglings mit dem Wirkstoff zu vermeiden, darf Cordes® VAS Creme in der Stillzeit nicht im Brustbereich anwendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Cordes® VAS Creme hat keinen Einfluß auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000 bis 1/100)
Selten ( 1/10.000 bis 1/1.000)
Sehr selten ( 1/10.000)
Gelegentlich (0,1 – 1%) kann es nach Anwendung von Cordes®VAS Creme zu Unverträglichkeitsreaktionen der Haut kommen. Weiterhin können Hautreizungen, Hypopigmentierung und eine gesteigerte Durchlässigkeit der Haut für andere örtlich angewendete Medikamente auftreten.
Außerdem können Austrocknung, Brennen, Stechen, Pruritus, Erythem oder Schuppung der Haut auftreten. Diese Nebenwirkungen nehmen im Verlauf der Therapie gewöhnlich ab. Falls eine übermäßige Hautreizung auftritt, sollte die Behandlung unterbrochen werden, und fortgesetzt werden, sobald die Reaktionen abgeklungen sind. Falls die Hautreizung fortbesteht, sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Eine erhöhte Empfindlichkeit für Sonnenlicht und UV-Bestrahlung ist unter der Behandlung mit Cordes®VAS Creme möglich.
Zu Beginn der Behandlung kann es zu einer möglicherweise vorrübergehenden Verschlechterung der Akne kommen.
4.9 Überdosierung
Es ist über akute Überdosierungen von Tretinoin bei lokaler Anwendung bisher nicht berichtet worden. Eine vermehrte Anwendung von Tretinoin verbessert nicht das Behandlungsergebnis und kann zu stärkeren Hautirritationen wie Erythem, Schuppung und Juckreiz führen.
Gegebenenfalls ist eine symptomatische Behandlung durchzuführen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Die exakten pharmakologischen Wirkungen von Tretinoin (Vitamin-A-Säure) sind nicht bekannt. Tretinoin führt durch eine Steigerung des Stoffwechsels der Haut zu einer Verdünnung und Auflockerung der Hornschicht. Es wird angenommen, das lokal angewandtes Tretinoin:
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die Mitose in der Epidermis stimuliert
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die follikuläre Hyperkeratose hemmt
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die interzelluläre Kohärenz von Korneozyten reduziert
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die Ausschleusung von Horn aus dem Follikelkavum induziert und somit der Komedonenbildung entgegen wirkt.
Die Resorptionsrate von Tretinoinen aus verschiedenen topischen Formulierungen betrug in Studien zwischen 1,1 und 7,1 %. Dabei kam es auch nach längerfristiger Gabe von bis zu 12 Monaten bei einmal täglicher Applikation von 0,05 % Tretinoin zu keiner Erhöhung des endogenen Vitamin A-Spiegels. Somit kann eine Vitamin A-Hypervitaminose bzw. eine Intoxikation mit Vitamin A weitgehend ausgeschlossen werden. Zur perkutanen Resorption von Tretinoin aus dieser Grundlage liegen keine Untersuchungen vor.
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Aknemittel, Retinoide, zur topischen Anwendung (Tretinoin)
ATC-Code: D10AD01
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Es liegen keine Daten vor.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei therapeutischer Dosierung sind mutagene Effekte nicht zu erwarten.
Mit 5-50 mg/kg läßt sich für die oraleGabe eine toxische Schwellendosis bei wiederholter Anwendung am Tier angeben, die ca. 2.000-20.000 mal über den in der Regel am Menschen therapeutisch auf der Haut angewendeten Wirkstoffmengen liegt. In Anbetracht der geringen Penetrationsrate von Tretinoin durch die Haut erhöht sich die geschätzte Sicherheitsbreite um weitere 2 Zehnerpotenzen.
Die große Sicherheitsbreite findet ihre Bestätigung durch die Untersuchungen zur chronischen Toxizität eines 0,05%igen Tretinoingels bei lokaler Anwendung über 13 Wochen an der Kaninchenhaut. Die Applikation einer täglichen Gel-Menge, die etwa 200 mal größer ist als die in der Regel am Menschen angewendete, bewirkte keinerlei systemische Unverträglichkeitsreaktionen, auch nicht bei Applikation an vorgeschädigter (skarifizierter) Haut. An der intakten Haut entwickelte sich qualitativ und quantitativ in gleicher Weise das im Rahmen der spezifischen pharmakologischen Wirkung zu beurteilende Bild, wie Erythem, Hautödem und Abstoßung oberflächlicher Epidermisschichten sowie eine Epithelproliferation. Alle lokalen Reaktionen waren reversibel.
Die mehrmalige Applikation von 0,05 und 0,1%iger Tretinoinlösung am Kaninchenauge führte zu keiner über den Lösungsmitteleffekt hinausgehenden Reizung des Auges.
Kanzerogenitätsstudien am Tier liegen nicht vor. Untersuchungen an haarlosen Albino-Mäusen, die starkem Sonnenlicht ausgesetzt waren, deuten an, dass Tretinoin möglicherweise das tumorigene Potential von UV-Strahlen erhöht. Ob diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist nicht untersucht.
Reproduktionstoxizität
Bei Ratten und Kaninchen sind bei topischer Verabreichung von
Dosen bis zu
1 mg/kg/KG/Tag keine teratogenen und anderen
embryotoxischen Befunde aufgetreten, wenn eine orale Aufnahme des
Wirkstoffes durch die Muttertiere verhindert wurde. Die
Plasmaspiegel für Tretinoin und wirksame Metabolite lagen im
Bereich endogener Konzentrationen und gaben keine Anhaltspunkte für
eine nennenswerte perkutane Absorption.
Systemisch (oral, subkutan) verabreichtes Tretinoin hat bei allen untersuchten Spezies (Ratte, Maus, Hamster, Kaninchen, Affe) Mißbildungen ausgelöst. Die niedrigste teratogene Dosis bei der sensitivsten Spezies (Maus) liegt zwischen 1-3 mg / Tag bei subkutaner Gabe.
Es liegen einzelne Berichte über Geburtsdefekte bei Kindern vor, deren Mütter in der Schwangerschaft mit Tretinoin topisch behandelt wurden. Eine Kohortenstudie mit Kindern, deren Mütter während des ersten Trimesters der Schwangerschaft einer topischen Tretinoinbehandlung ausgesetzt waren, zeigte keine Häufung von Fehlbildungen im Vergleich zu einer Gruppe nicht-exponierter Frauen. Kontrollierte, prospektive Studien an schwangeren Frauen sind nicht durchgeführt worden. Die zu teratogenen Effekten führenden Blutspiegel von Tretinoin sind nicht bekannt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Butylhydroxytoluol, Parfumöl Camisan, Cetylstearylalkohol, Tris [alkyl(C16-C18)-poly(oxyethylen)-4]-phosphat, Citronensäure-Monohydrat, Glycerolmonostearat, Isopropylmyristat, Palmitoylascorbinsäure, Macrogol-7-glycerolcocoat, Propylenglykol, Sorbitanstearat, Sorbinsäure, gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Wenn zusätzlich zur Anwendung von Cordes® VAS Creme mit Röntgen- oder UV-Strahlen (Sonnenbad, Solarium) bestrahlt wird, kann es zu einer Verstärkung der Hautreizungen kommen.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer
der Haltbarkeit beträgt 18 Monate. Nach Anbruch ist das
Arzneimittel
6 Monate verwendbar, jedoch nicht über das Verfalldatum
hinaus.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Originalpackungen: Tuben mit 25 g (N1) und 50 g (N2)
Creme.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine speziellen Hinweise.
7. Inhaber der Zulassung
ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
Cordes, Hermanni & Co. (GmbH & Co.) KG
Sportallee 85
22335 Hamburg
Tel: 040/50714-0
Fax: 040/50714-110
E-Mail: info@ichthyol.de
8. Zulassungsnummer
6868543.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
29.11.2004 / entfällt
Stand der Information
Juni 2010
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Juni 2010 Seite 10