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Cysticide

Document: 19.04.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

MERCK




Gebrauchsinformation



Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möch­ten Sie diese später nochmals lesen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich ver­schrieben und darf nicht an Dritte weiter gegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese das selbe Krankheitsbild haben wie Sie.



Gebrauchsinformation


Die Packungsbeilage beinhaltet:


Was ist Cysticide und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Cysticide beachten?

Wie ist Cysticide einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Cysticide aufzubewahren?


Cysticide


Tabletten


Weiße Oblongtabletten mit Teilungsrille.


Wirkstoff:


Praziquantel


Der arzneilich wirksame Bestandteil ist:


1 Tablette enthält 500 mg Praziquantel.


Die sonstigen Bestandteile sind:


Maisstärke, Povidon, Natriumdodecylsulfat, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid.


Cysticide ist als Packung mit 90 Tabletten (N1) erhältlich.



1. Was ist Cysticide und wofür wird es angewendet?


Cysticide enthält Praziquantel und dient zur Behandlung von Infektionen durch die Larven des Schweinebandwurms im zentralen Nervensystem (Neurozystizerkose). Der Wirkstoff Praziquantel ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Firmen Merck KGaA, Darmstadt und Bayer AG, Leverkusen.


von:


Merck Pharma GmbH

Alsfelder Straße 17

64289 Darmstadt


E-mail: medizinpartner@merck-pharma.de


Servicenummer (zum Ortstarif):

Telefon: (0180) 222 76 00

Telefax: (06151) 72 32 50


hergestellt von:


Merck KGaA & Co. Werk Spittal

Hösslgasse 20

A-9800 Spittal/Drau


1.3 Cysticide wird angewendet bei:


Infektionen durch die Larven des Schweinebandwurms im zentralen Nervensystem (Neurozystizerkose).


2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Cysticide beachten?


Cysticide darf nicht eingenommen werden


- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Praziquantel oder einen der sonstigen Bestandteile sind.


- wenn bei Ihnen ein Befall des Auges mit den Larven des Schweinebandwurms (intraokulare Zystizerkose) vorliegt. Im letzteren Fall ist mit Praziquantel nach bisherigen Erfahrungen keine Vernichtung der Larven, sondern nur deren vorübergehende Schädigung zu erzielen, wobei Entzündungsreaktionen des Auges auftreten können.



Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Cysticide ist erforderlich


- wenn bei Ihnen eine erhebliche Einschränkung der Leberfunktion vorliegt, denn dann kann der Abbau von Praziquantel vermindert sein. Hieraus können eine höhere Konzentration im Blut und eine ver­längerte Halbwertszeit resultieren. In derartigen Fällen sollte die Anwendung des Präparates unter stationären Bedingungen erfolgen.


wenn Sie an Herzrhythmusstörungen oder Herzleistungsschwäche leiden, die einer Behandlung mit Digitalis-Wirkstoffen bedarf, sollten Sie während der Anwendung von Cysticide überwacht werden.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist mit einer verzögerten Ausscheidung von Praziquantel im Harn zu rechnen. Nierenschädliche Wirkungen sind nicht bekannt.


Kinder unter 12 Jahren:


Bei Kindern sind keine speziellen Besonderheiten zu berücksichtigen.


Ältere Menschen:


Bei älteren Menschen sind keine speziellen Besonderheiten zu berücksichtigen.


Schwangerschaft:


Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung von Cysticide bei Schwangeren liegen bisher nicht vor. Im Tierversuch konnten bisher keine fruchtschädigenden (embryotoxischen, teratogenen) Wirkungen festgestellt werden. Vor einer Anwendung von Cysticide in der Schwangerschaft, vor allem in den ersten drei Monaten, wird eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung empfohlen.


Stillzeit:


Praziquantel geht in die Muttermilch über (bis zu 20 % der Blutserumkonzentration). Über pharmakologische Wirkungen einer Praziquantelmenge dieser Größenordnung ist beim Säugling nichts bekannt. Dennoch wird eine strenge Indikationsstellung für den Einsatz in der Stillzeit empfohlen. Gelangt Cysticide zur Anwendung, sollte auf das Stillen während der Behandlung und anschließend für weitere 24 Stunden vorsichtshalber verzichtet werden.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:


Cysticide kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verän­dern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt auch bei Arbeiten ohne sicheren Halt und in ver­stärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.



Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich dabei um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Bei einer Gruppe von 8 Patienten wurde unter gleichzeitiger Gabe von Dexamethason eine Herabsetzung der Praziquantel-Konzentration im Blut beobachtet.


Die gleichzeitige Gabe von Chloroquin kann zu verminderten Plasmaspiegeln von Praziquantel führen.


Die gleichzeitige Gabe von Medikamenten, die das arzneimittelabbauende Enzymsystem der Leber (Zytochrom P450) anregen, z.B. Mittel gegen Epilepsie, kann die Praziquantel-Konzentration im Blut herabsetzen.


Die gleichzeitige Gabe von Medikamenten, die das arzneimittelabbauende Enzymsystem der Leber (Zytochrom P450) inhibieren, z.B. Cimetidin, kann zu erhöhten Plasmaspiegeln und einer längeren Verweildauer von Praziquantel führen.


2.4 Einnahme von Cysticide zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken


Der gleichzeitige Konsum von Grapefruitsaft kann zu erhöhten Praziquantelspiegeln führen.


Wie ist Cysticide einzunehmen?


Bitte nehmen Sie Cysticide immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


3.1 Art der Anwendung


Bitte nehmen Sie die Filmtabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit während einer Mahlzeit ein.

Es wird empfohlen, die Behandlung mit Cysticide nur stationär durchzuführen.

Während der Behandlung sollen die Patienten von neurologisch bzw. neurochirurgisch erfahrenen Ärzten überwacht werden.


3.2 Dosierung


Soweit nicht anders verordnet, werden als Tagesdosis 50 mg Praziquantel/kg Körpergewicht für Erwachsene und Kinder ab 2 Jahren empfohlen. Die dieser Dosierung entsprechende Anzahl von Cysticide Tabletten soll auf 3 Einzelgaben verteilt werden.


Über die Zweckmäßigkeit einer zusätzlichen Verabreichung von Kortikosteroiden ist von Fall zu Fall zu entscheiden; in Betracht kommt z.B. Dexamethason, 4-16 mg täglich. Entsprechendes gilt für die Notwendigkeit der Anwendung von Arzneimitteln zur Verhütung oder Abschwächung von Krampfanfällen.


Cysticide wird 15 Tage lang verabreicht; ggf. ist eine Wiederholung der Behandlung nach drei Monaten notwendig.


Wenn Sie eine größere Menge Cysticide eingenommen haben, als Sie sollten:


Cysticide ist ein Arzneimittel mit großer therapeutischer Breite, d.h. auch bei Gabe hoher Dosen ist die Verträglichkeit in der Regel gut.


Dennoch sollten Sie in derartigen Fällen Ihren Arzt befragen.


Wenn Sie die Einnahme von Cysticide vergessen haben:


Wenn einmal zu wenig Cysticide Tabletten eingenommen wurden, so ist bei den nächsten Malen wieder die verordnete Menge Cysticide Tabletten einzunehmen.


Wenn über mehrere Tage Cysticide Tabletten verordnet wurden und einmal eine Einnahme völlig vergessen worden ist, so ist bei den nächsten Malen ebenfalls wieder die verordnete Menge Cysticide Tabletten einzunehmen. Bei Unklarheiten ist der Arzt zu befragen.


3.5 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Cysticide abgebrochen wird:


Auch wenn sich die Beschwerden spürbar bessern, so ist dennoch die Behandlung auf jeden Fall zu Ende zu führen, da nur so gewährleistet ist, dass die Larven vollständig beseitigt werden.


Sollte die Behandlung unterbrochen werden, z.B. weil die auftretenden Nebenwirkungen zu stark erscheinen, ist der Arzt zu befragen.



4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


4.1 Nebenwirkungen


Arzneimittel können neben erwünschten Hauptwirkungen auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen haben, die jedoch keineswegs bei jedem Patienten auftreten.



Wie alle Arzneimittel kann Cysticide Nebenwirkungen haben.



Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:

mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich:

mehr als 1 von 1000 Behandelten

selten:

mehr als 1 von 10000 Behandelten

sehr selten:

1 oder weniger von 10000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen


Häufig: Inappetenz


Erkrankungen des Nervensystems


Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit

Gelegentlich: Meningismus, Verwirrtheit


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Häufig: Leibschmerzen, Übelkeit, Erbrechen


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Häufig: Urtikaria


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Häufig: Schwäche, Müdigkeit, Temperaturerhöhung


Hinweise:


Soweit Symptome durch die krankheitsbedingte Hirndrucksteigerung bereits vorher bestanden haben, ist deren vorübergehende Verstärkung durch Cysticide gegebenenfalls möglich. Die genannten Erscheinungen sind zum Teil als Reaktion auf die durch Praziquantel im Gehirn absterbenden Larven zu betrachten, wobei auch von einem Herd ausgehende Krämpfe auftreten können. Über verzögerte Reaktionen etwa zwei Wochen nach Abschluss der Praziquantel-Behandlung ist vereinzelt berichtet worden.


Häufig ist unklar, ob die von Patienten berichteten Beschwerden oder vom Arzt festgestellten unerwünschten Wirkungen unmittelbar durch Praziquantel hervorgerufen sind (I, direkte Beziehung), als körpereigene Reaktion auf die Abtötung der Parasiten durch Praziquantel zu betrachten sind (II, indirekte Beziehung) oder symptomatische Erscheinungen des Parasitenbefalls darstellen (III, keine Beziehung). Eine sichere Differenzierung zwischen den Möglichkeiten I, II und III ist nicht selten schwierig, besonders im Fall der Neurozystizerkose.


Auch wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


4.2 Gegenmaßnahmen


Maßnahmen sind bisher nicht bekannt geworden.


4.3. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.



5. Wie ist Cysticide aufzubewahren?


Das Verfalldatum dieser Packung ist auf Faltschachtel und Etikett aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach dem angegebenen Datum.


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Stand der Information


Januar 2005



RevNum.: 2 SaveDate: 24.02.2005 12:57 8/11