Didronel-Kit 400 Mg/500 Mg Tabletten
FACHINFORMATION
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Didronel-Kit 400mg/500 mg Tabletten
Etidronat-Dinatrium/Calcium
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 weiße Tablette enthält 400 mg Etidronat-Dinatrium (Ph.Eur.).
1 blaue Tablette enthält 1250 mg Calciumcarbonat (entsprechend 500 mg Calcium).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
Etidronat-Dinatrium-Tablette: weiße Tablette mit 14,3 mm
Länge und 7,4 mm Breite, mit der Prägung “NE” auf der einen und
“406” auf der anderen Seite.
Calciumcarbonat-Tablette: blaue
Tablette mit 19,3 mm Länge und 8,7 mm Breite, mit der Prägung “NE2”
auf beiden Seiten.
Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung der manifesten postmenopausalen Osteoporose.
Verhinderung des Knochensubstanzverlustes bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose oder bei solchen, bei denen Risikofaktoren für eine Osteoporose erkennbar sind und bei denen eine Östrogentherapie nicht angezeigt ist.
Verhinderung des corticosteroid-induzierten Knochensubstanzverlustes bei postmenopausalen Frauen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Etidronat-Dinatrium (weiße Tabletten) sollte mit mindestens 2 Stunden Abstand vor oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Einnahme kann mit Wasser erfolgen. Innerhalb eines Zeitraums von 2 Stunden vor und nach der Einnahme der weißen Tabletten sollten auch keine Nahrungsmittel, insbesondere nicht solche mit hohem Calciumgehalt wie Milch oder Milchprodukte, eingenommen werden. Dies gilt auch für Vitaminpräparate mit Mineralstoffergänzungen oder Antazida, die einen hohen Gehalt an Metallen wie Calcium, Eisen, Magnesium oder Aluminium besitzen.
Die empfohlene
Dosierung ist 1 x 1 weiße Tablette (400 mg Etidronat-Dinatrium)
täglich für 14 Tage und anschließend 1 x 1 blaue Tablette (500
mg Calcium) täglich für 76 Tage. Diese zyklische Gabe von
Etidronat-Dinatrium im Wechsel mit Calcium kann wiederholt
werden.
Ein präventiver Effekt bezüglich des
Auftretens neuer Wirbelkörperfrakturen wurde in kontrollierten
Studien über bis zu drei Jahren Dauer bei Frauen mit manifester
Osteoporose der Wirbelsäule ( 2,5 Standardabweichungen unter der
maximalen Knochendichte und 2 vorangegangene
Wirbelkörperfrakturen) gezeigt. Klinische Erfahrungen mit der bis
zu siebenjährigen ununterbrochenen zyklischen Anwendung von
Etidronat-Dinatrium lassen erkennen, dass eine derartige
Behandlung zum Erhalt der vertebralen Knochenmasse führt und dem
Auftreten neuer Wirbelkörperfrakturen anhaltend vorbeugt. Darüber
hinaus wurde für Didronel-Kit nachgewiesen, dass es bei
Osteoporose-gefährdeten postmenopausalen Frauen den
Knochenmasseverlust verringert. Klinische Studien an Frauen kurz
nach der Menopause belegen, dass zumindest über die Studiendauer
von bis zu 2 Jahren ein positiver Effekt auf den
Knochenmineralgehalt unter einer Behandlung mit Didronel-Kit
aufrechterhalten wird. Didronel-Kit ist insbesondere für solche
Patientinnen geeignet, die eine Östrogentherapie nicht anwenden
können oder wollen.
Die blauen und weißen Tabletten sollten niemals gleichzeitig eingenommen werden.
Die optimale Dauer einer Bisphosphonat-Behandlung bei Osteoporose ist nicht festgelegt. Die Notwendigkeit einer Weiterbehandlung sollte in regelmäßigen Abständen auf Grundlage des Nutzens und potenzieller Risiken von Etidronat für jeden Patienten individuell beurteilt werden, insbesondere bei einer Anwendung über 5 oder mehr Jahre.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Etidronat-Dinatrium wird renal unverändert ausgeschieden. Es liegen keine spezifischen klinischen Erfahrungen über die Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion vor.
Kinder
Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Didronel-Kit bei Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter ist nicht geprüft. Daher sollte dieses Arzneimittel bis zum Vorliegen weiterer Daten nicht in dieser Altersgruppe eingesetzt werden.
Ältere Patienten
Eine Dosisanpassung bei Älteren ist nicht erforderlich.
Therapieüberwachung
Patienten sollten sich ausgewogen ernähren und insbesondere ausreichend Calcium und Vitamin D3zuführen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Calcium die Resorption von Etidronat-Dinatrium verringert. Daher sollte eine Einnahme von Calcium innerhalb eines Zeitraums von 2 Stunden vor und nach der Einnahme von Etidronat-Dinatrium vermieden werden. Durch Didronel-Kit wird im Anschluss an den 14tägigen Behandlungszyklus mit dem gegen Osteoporose wirksamen Arzneistoff Etidronat-Dinatrium (weiße Tabletten) in den darauffolgenden 76 Tagen die Calciumversorgung ergänzt, indem mit den blauen Tabletten täglich 500 mg Calcium zugeführt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Didronel-Kit darf nicht eingenommen werden bei klinisch manifester Osteomalazie, Hypercalciämie, bekannter Überempfindlichkeit gegen Etidronat-Dinatrium, oder andere Bestandteile des Arzneimittels sowie während der Schwangerschaft.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Etidronat-Dinatrium wird nicht metabolisiert sondern unverändert über die Niere ausgeschieden. Die Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte auf Grund fehlender klinischer Daten mit Umsicht erfolgen. Von der Anwendung von Etidronat-Dinatrium bei Patienten mit schwergradiger Niereninsuffizienz wird abgeraten.
Didronel-Kit sollte bei Niereninsuffizienz, bei anamnestisch bekannter absorptiver oder renaler Hypercalciurie, Nephrocalcinose, Nierensteinen oder Hypophosphatämie nur unter laufender Kontrolle der Nierenfunktion sowie der Calcium- und Phosphatkonzentrationen im Serum und Urin eingenommen werden.
Bei Patienten mit signifikanten chronischen Durchfallerkrankungen können häufigerer Stuhlgang und Durchfall auftreten.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Etidronat-Dinatrium zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose wurde mit der intermittierenden zyklischen Therapie nachgewiesen. Eine kontinuierliche Einnahme von Etidronat-Dinatrium sollte vermieden werden, da es bei chronischer, kontinuierlicher Gabe mit Tagesdosen von 10-20 mg/kg Körpergewicht zu vermehrter Osteoidbildung kommen kann.
Die diagnostische Wertigkeit einer Skelettszintigraphie kann während oder nach einer kürzlichen Einnahme von Etidronat-Dinatrium beeinträchtigt sein.
Osteonekrose des Kiefers, üblicherweise im Zusammenhang mit einer Zahnextraktion und/oder einer lokalen Infektion (einschließlich Osteomyelitis), wurde bei Krebspatienten berichtet, deren Therapieregime vorwiegend intravenös verabreichte Bisphosphonate enthielten. Viele dieser Patienten erhielten auch eine Chemotherapie und Kortikosteroide. Osteonekrose des Kiefers wurde auch bei Osteoporosepatienten unter oralen Bisphosphonaten berichtet.
Eine zahnärztliche Untersuchung mit geeigneten Präventionsmaßnahmen sollte einer Behandlung mit Bisphosphonaten vorangehen, wenn die Patienten entsprechende Risikofaktoren aufweisen (z. B. Krebs, Chemotherapie, Strahlentherapie, Kortikosteroide, schlechte Mundhygiene).
Während der Behandlung sollten die Patienten kieferchirurgische Eingriffe soweit möglich vermeiden. Wenn Patienten während einer Bisphosphonattherapie eine Osteonekrose des Kiefers entwickeln, kann ein kieferchirurgischer Eingriff zu einer Verschlechterung führen. Es stehen keine Daten zur Verfügung, die Hinweise geben, ob das Absetzen einer Bisphosphonattherapie bei Patienten, die einen kieferchirurgischen Eingriff benötigen, das Risiko einer Osteonekrose des Kiefers vermindert.
Die klinische Einschätzung durch den behandelnden Arzt ist maßgebend für die Therapieplanung bei jedem Patienten auf Basis einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung.
Atypische Femurfrakturen
Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen wurden unter Bisphosphonat-Therapie berichtet, vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose. Diese transversalen oder kurzen Schrägfrakturen können überall entlang des Oberschenkelknochens auftreten, direkt unterhalb des Trochanter minor bis direkt oberhalb der Femurkondylen. Diese Frakturen entstehen nach einem minimalen Trauma oder ohne Trauma und manche Patienten verspüren Oberschenkel- oder Leistenschmerzen oft im Zusammenhang mit Anzeichen einer Niedrig-Energie Fraktur in bildgebenden Verfahren Wochen bis Monate vor dem Auftreten einer manifesten Femurfraktur. Frakturen treten häufig bilateral auf. Aus diesem Grund sollte bei Patienten, die mit Bisphosphonaten behandelt werden und eine Femurschaftfraktur hatten, der kontralaterale Femur ebenfalls untersucht werden. Über eine schlechte Heilung dieser Frakturen ist ebenfalls berichtet worden. Bei Patienten mit Verdacht auf eine atypische Femurfraktur sollte ein Absetzen der Bisphosphonat-Therapie, vorbehaltlich einer Beurteilung des Patienten, auf Grundlage einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung in Betracht gezogen werden.
Während einer Behandlung mit Bisphosphonaten sollte den Patienten geraten werden, über jegliche Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen zu berichten und jeder Patient mit diesen Symptomen sollte auf eine unvollständige Femurfraktur hin untersucht werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Von Etidronat-Dinatrium ist bekannt, dass es mit Calcium und anderen di- und trivalenten Kationen in Wechselwirkung tritt (siehe Abschnitt 4.2). Calciumcarbonat kann bei gleichzeitiger Einnahme die Resorption von Tetracyclin, Ciprofloxacin, Enoxacin, Norfloxacin, Clodronat, Natriumfluorid oder Estramustin beeinträchtigen. In Kombination mit Digitalisglykosiden kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.
Die Resorption von Calcium wird durch Vitamin D gesteigert. Diuretika vom Thiazid-Typ vermindern die Calciumausscheidung. Bei gleichzeitiger Einnahme von Calcium und Thiaziden sollte deshalb der Calcium-Serumspiegel kontrolliert werden.
Oxalsäure sowie Fytinsäurekönnen durch Bildung unlöslicher Komplexe mit Calciumionen die Calciumresorption herabsetzen. Patienten sollten während zwei Stunden nach der Aufnahme von Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt von Oxal- oder Fytinsäure keine Calcium-haltigen Arzneimittel einnehmen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Warfarin kann es in Einzelfällen zu einer Änderung der Prothrombinzeit kommen. Daher sollte die Prothrombinzeit in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Etidronat-Dinatrium kann aufgrund seiner pharmakologischen Wirkung und seiner Wirkung auf die Calciumhomöostase ein Risiko für den Fötus und/oder das Neugeborene beinhalten. Tierstudien an Ratten, die während der Organogenese und Fetalentwicklung Etidronat-Dinatrium erhielten, haben Störungen bei der Knochenbildung gezeigt, deren Relevanz für den Menschen nicht klar ist. In der Schwangerschaft darf das Arzneimittel daher nicht angewandt werden.
Es ist nicht bekannt, ob Etidronat-Dinatrium in die Muttermilch übergeht, daher sollte es während der Stillzeit nicht angewendet werden
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Einnahme von Didronel-Kit beeinträchtigt nicht die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen, die in klinischen Studien sowie nach der Markteinführung auftraten, werden im Folgenden aufgelistet. Bei der Bewertung werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (1/10); häufig (≥ 1/100 bis <1/10) ; gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <1/100); selten (≥ 1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Selten:Agranulozytose, Leukopenie, Panzytopenie
Psychiatrische Erkrankungen:
Selten:psychiatrische Störungen wie z. B. Konfusion
Erkrankungen des Nervensystems:
Gelegentlich: Kopfschmerzen
Selten:Parästhesien, periphere Neuropathie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Selten:Exacerbation von Asthma
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Häufig:Nausea, Diarrhoe
Selten:Glossitis, Verschlimmerung eines peptischen Ulkus mit Komplikationen (vereinzelt mit Blutung und Perforation), Dyspepsie
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich:Urticaria, Pruritus, follikuläre und makulös/makulopapulöse Exantheme, Quincke Ödem
Selten: Alopezie, Erythema exsudativum multiforme
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Selten:Arthralgie, Beinkrämpfe
Sehr selten:Osteonekrose des Kiefers (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“)
Nach Markeinführung wurden die folgenden Nebenwirkungen berichtet (Häufigkeit selten):
Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen (unerwünschte Wirkung der Substanzklasse der Bisphosphonate).
4.9 Überdosierung
Etidronat-Dinatrium:
Klinische Erfahrungen mit Fällen akuter Überdosierung von Etidronat-Dinatrium sind extrem begrenzt. Eine Abnahme des Serumcalciums kann nach einer erheblichen Überdosierung bei einigen Patienten erwartet werden. Anzeichen und Symptome einer Hypocalciämie können bei einigen dieser Patienten ebenfalls auftreten. Bei einigen Patienten kann es zu Erbrechen, Nausea oder Diarrhöe kommen. Patienten mit bereits vorbestehenden Läsionen der Magenschleimhaut können eine Ulzeration erleiden. Chronische Einnahme zu hoher Dosen kann zu Mineralisationsstörungen führen.
Eine Magenspülung kann nichtresorbierten Arzneistoff entfernen. Von Standardverfahren zur Behandlung einer Hypocalciämie inklusive intravenöser Gabe von Calcium ist anzunehmen, dass sie zur Wiederherstellung physiologischer Mengen ionisierten Calciums führen und die Anzeichen und Symptome einer Hypocalciämie verringern helfen. Ein solches Vorgehen hat sich als wirksam erwiesen.
Calciumcarbonat:
Aufgrund seiner begrenzten intestinalen Resorption ist eine Calciumüberdosierung wenig wahrscheinlich. Folgende Symptome könnten auf das Auftreten einer milden Hypercalciämie hindeuten: Polydipsie, Polyurie, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Bauchschmerzen, Muskelschwäche und Konfusion. Zur Behandlung einer Hypercalciämie gehört die Beendigung aller Calcium- und Vitamin D-Zufuhr. Als unterstützende Maßnahme kann eine Rehydratation mit oder ohne Schleifendiuretika in Betracht kommen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Bisphosphonate und Calcium, Sequentialpräparate
ATC Code: M05 BB 01
Etidronat-Dinatrium ist ein Bisphosphonat, ein Abkömmling des natürlich vorkommenden Pyrophosphats, welches den Knochenstoffwechsel beeinflusst. Es kann durch Chemisorption an Calciumphosphatoberflächen die Bildung, das Wachstum wie auch die Auflösung der Hydroxylapatit-Kristalle und ihrer amorphen Vorgängersubstanzen verhindern. Der hauptsächliche pharmakologische Effekt beruht auf der Hemmung der Knochenresorption und der Suppression des Knochenumbaus, welcher bei Frauen mit Osteoporose zu einer Stabilisierung oder Zunahme der Knochenmasse führt. Niedrige Dosen hemmen überwiegend Resorptionsvorgänge, während höhere Dosen auch den Knochenanbau blockieren.
Orale Calciumzufuhr fördert die Remineralisation des Skeletts bei Calciummangel.
In Osteoporosestudien wurde bei keiner der Patientinnen, die ununterbrochen über bis zu 7 Jahren eine intermittierende zyklische Therapie mit Etidronat-Dinatrium erhalten hatten, eine generalisierte histomorphometrisch oder klinisch gesicherte Osteomalazie beobachtet.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ungefähr 3% einer oral verabreichten Dosis von Etidronat-Dinatrium werden resorbiert (Bereich 2-10 %). Die Hälfte der resorbierten Dosis wird innerhalb der ersten 24 Stunden über die Niere ausgeschieden. Die restliche Menge verteilt sich auf Knochenkompartimente, aus denen sie langsam wieder freigesetzt wird. Die Halbwertszeit im Knochen beträgt 2-10 Wochen. Etidronat-Dinatrium wird im Körper nicht metabolisiert.
Die Resorption von Calcium unterliegt einer hormonalen Regelung. Die Resorptionsquote beträgt etwa 30-40 % und nimmt mit zunehmender Dosis und zunehmendem Alter ab und bei hypocalciämischen Zuständen zu. Abhängig vom Calciumserumspiegel wird Calcium über die Niere ausgeschieden. Bei Nierengesunden werden 98 % des filtrierten Calciums tubulär rückresorbiert.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Kanzerogenität
In einer 2-Jahres-Studie an Ratten wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte von Etidronat-Dinatrium gefunden.
Mutagenität
Mehrere Mutagenitätsuntersuchungen in vitround in vivoerbrachten negative Ergebnisse und belegen die Abwesenheit eines mutagenen Potentials für Etidronat-Dinatrium.
Für Calciumcarbonat sind keine auffälligen präklinischen Befunde bekannt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Etidronat-Dinatrium Tablette (Weiße Tablette)
Mikrokristalline Cellulose, vorverkleisterte Stärke (Mais), Magnesiumstearat (Ph.Eur.).
Jede Etidronat-Dinatrium-Tablette enthält 73,6 mg (1,6 mäq) Natrium.
Calciumcarbonat-Tablette (Blaue Tablette)
Vorverkleisterte Stärke (Mais), Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Indigocarmin (E 132), Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Macrogol 3350, Hypromellose, Polysorbat 80, Titandioxid (E 171), Hyprolose. Jede Calciumcarbonat-Tablette enthält 1,04 mg (0.02 mäq) Natrium.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25ºC lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Faltschachteln mit Blistern aus PVC/Aluminiumfolie zu 14 weißen Etidronat-Dinatrium -Tabletten und 76 blauen Calciumcarbonat-Tabletten.
Packung mit 90 Tabletten (14 + 76 Tabletten)
Klinikpackung mit 6 mal (14 + 76) Tabletten
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Warner Chilcott Deutschland GmbH
Dr.-Otto-Röhm-Straße 2 - 4
64331 Weiterstadt
Tel.: (06151) 877-0
Telefax: (6151) 895594
8. Zulassungsnummer
36615.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
23. Januar 1997 / 11. Oktober 2010
10. Stand der Information
August 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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Didronel-Kit August 2011
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