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Didronel-Kit 400 Mg/500 Mg Tabletten

Document: 01.02.2005   Fachinformation (deutsch) change



FACHINFORMATION




1. Bezeichnung des Arzneimittels


Didronel-Kit


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 weiße Tablette enthält:

Etidronsäure, Dinatriumsalz (Natriumetidronat) 400 mg


1 blaue Tablette enthält:

Calciumcarbonat 1250 mg

(entsprechend 500 mg Calcium)


Hilfsstoffe siehe unter 6.1


3. Darreichungsform


Tabletten

Natriumetidronat-Tabletten: weiße Tabletten mit der Prägung “NE” auf der einen Seite und “406” auf der anderen.
Calciumcarbonat-Tabletten: blaue Tabletten mit der Prägung “NE2” auf beiden Seiten.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung der manifesten postmenopausalen Osteoporose.
Verhinderung des Knochensub­stanzverlustes bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose oder bei solchen, bei denen Risi­kofaktoren für eine Osteoporose erkennbar sind und bei denen eine Östrogentherapie nicht an­gezeigt ist.
Verhinderung des corticosteroid-induzierten Knochensubstanzverlustes bei postmenopausalen Frauen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Natriumetidronat (weiße Tabletten) sollte mit mindestens 2 Stunden Abstand vor oder nach einer Mahlzeit eingenommen wer­den. Die Einnahme kann mit Wasser erfolgen. Innerhalb eines Zeitraums von 2 Stunden vor und nach der Einnahme der weißen Tabletten sollten auch keine Nahrungsmittel, ins­besondere nicht solche mit hohem Calciumgehalt wie Milch oder Milch­produkte, ein­genommen werden. Dies gilt auch für Vitaminpräparate mit Mineral­stoffergänzungen oder Antazida, die einen hohen Gehalt an Metallen wie Calcium, Eisen, Magne­sium oder Aluminium besitzen.

Die empfohlene Dosierung ist 1 x 1 weiße Tablette (400 mg Natriumetidronat) täglich für 14 Tage und anschließend 1 x 1 blaue Tablette (500 mg Calcium) täglich für 76 Tage. Diese zyk­lische Gabe von Natriumetidronat im Wechsel mit Calcium kann wiederholt werden.
Ein präventiver Effekt bezüglich des Auftretens neuer Wirbelkörperfrakturen wurde in kontrollier­ten Studien über bis zu drei Jahren Dauer bei Frauen mit manifester Osteoporose der Wirbelsäule
( 2,5 Standard­abweichungen unter der maximalen Knochendichte und 2 vorangegangene Wir­belkörperfrak­turen) gezeigt. Klinische Erfahrungen mit der bis zu siebenjährigen ununterbroche­nen zykli­schen An­wendung von Na­triumetidronat lassen erkennen, dass eine derartige Behand­lung zum Erhalt der vertebralen Knochenmasse führt und dem Auftreten neuer Wirbelkör­per­frakturen anhaltend vorbeugt. Darüber hinaus wurde für Didronel-Kit nachgewiesen, dass es bei Osteo­porose-gefährdeten postmenopausalen Frauen den Knochenmasseverlust verringert. Klini­sche Studien an Frauen kurz nach der Menopause belegen, dass zumindest über die Studiendauer von bis zu 2 Jahren ein positi­ver Effekt auf den Knochenmineralgehalt unter einer Behandlung mit Didronel-Kit aufrecht­erhalten wird. Didronel-Kit ist insbesondere für solche Patientinnen geeignet, die eine Östro­gentherapie nicht anwenden können oder wollen.

Die blauen und weißen Tabletten sollten niemals gleichzeitig eingenommen werden.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Natriumetidronat wird renal unverändert ausgeschieden. Es liegen keine spezifi­schen klinischen Erfahrungen über die Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nieren­funktion vor.


Kinder

Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Didronel-Kit bei Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter ist nicht geprüft. Daher sollte dieses Arzneimittel bis zum Vorliegen weiterer Daten nicht in dieser Altersgruppe eingesetzt werden.


Therapieüberwachung

Patienten sollten sich ausgewogen ernähren und insbesondere ausreichend Calcium und Vitamin D3zuführen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Calcium die Absorption von Natriumetidronat ver­ringert. Daher sollte eine Einnahme von Calcium innerhalb eines Zeitraums von 2 Stunden vor und nach der Ein­nahme von Natriumetidronat vermieden werden. Durch Didronel-Kit wird im Anschluss an den 14tägigen Behandlungszyklus mit dem gegen Osteoporose wirksamen Arzneistoff Natriumetidro­nat (weiße Tabletten) in den darauffolgenden 76 Tagen die Calciumversorgung ergänzt, indem mit den blauen Tabletten täglich 500 mg Calcium zugeführt werden.


4.3 Gegenanzeigen


Didronel-Kit darf nicht angewandt werden bei klinisch manifester Osteomalazie, Hypercalciä­mie, bekannter Überempfindlichkeit gegen Natriumetidronat oder andere Bestandteile des Arz­neimit­tels sowie während der Schwangerschaft.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Didronel-Kit sollte bei Niereninsuffizienz, bei anamnestisch bekannter absorptiver oder renaler Hypercalciu­rie, Nephro­calcinose, Nierensteinen oder Hypophosphatämie nur unter laufender Kontrolle der Nierenfunktion sowie der Calcium- und Phosphatkonzentrationen im Serum und Urin angewandt werden.

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Natriumetidronat zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose wurde mit der intermittierenden zyklischen Therapie nachgewiesen. Eine kontinuierliche Einnahme von Natriumetidronat sollte vermieden werden, da es bei chronischer, kontinuierlicher Gabe mit Tagesdosen von 10-20 mg/kg Körpergewicht zu vermehrter Osteoidbildung kommen kann.

Die diagnostische Wertigkeit einer Skelettszintigraphie kann während oder nach einer kürz­lichen Einnahme von Natriumetidronat beeinträchtigt sein.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Von Natriumetidronat ist bekannt, dass es mit Calcium und anderen di- und trivalen­ten Kationen in Wechselwirkung tritt (siehe Abschnitt 4.2). Calciumcarbonat kann bei gleichzeitiger Einnahme die Re­sorption von Tetracyclin, Ciprofloxacin, Enoxacin, Norfloxacin, Clodronat, Natriumfluorid oder Estramustin beeinträchtigen. In Kombination mit Digitalisglykosiden kann eine Dosisanpas­sung erforderlich sein.


Die Resorption von Calcium wird durch Vitamin D gesteigert. Diuretika vom Thiazid-Typ ver­mindern die Calciumausscheidung. Bei gleichzeitiger Einnahme von Calcium und Thiaziden sollte deshalb der Calcium-Serumspiegel kontrolliert werden.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Warfarin kann es in Einzelfällen zu einer Änderung der Prothrombinzeit kommen. Daher sollte die Prothrombinzeit (Quickwert) in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit


Natriumetidronat kann aufgrund seiner pharmakologischen Wirkung und seiner Wir­kung auf die Calciumhomöostase ein Risiko für den Fötus und/oder das Neugeborene bein­halten. Tierstudien an Ratten, die während der Organogenese und Fetalentwicklung Natriumetidronat erhielten, haben Störungen bei der Kno­chen­bildung gezeigt, deren Relevanz für den Men­schen nicht klar ist. In der Schwangerschaft darf das Arzneimittel daher nicht angewandt werden.


Es ist nicht bekannt, ob Natriumetidronat in die Muttermilch übergeht, daher sollte eine Einnahme in der Stillzeit unterbleiben.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Die Einnahme von Didronel-Kit beeinträchtigt nicht die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen­verkehr oder zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Die häufigsten Nebenwirkungen von Natriumetidronat, insbesondere nach hohen Do­sen, sind Nausea und Diarrhoe.


Weniger häufige Nebenwirkungen sind: Haut:Urticaria, Pruritus, follikuläre und makulös/-makulopapu­löse Exantheme, Quincke-Ödem.


Andere, selten berichtete Nebenwirkungen: Körper als Ganzes:Alopezie, Parästhesien, Kopf­schmerzen, Beinkrämpfe. Blut:Agranulozytose, Leukopenie, Panzytopenie. Verdauungssystem: Glossitis, Verschlimmerung eines peptischen Ulkus mit Komplikationen, Dyspepsie. Haut:Erythema exsudati­vum multi­forme Atemwege:Exacerbation von Asthma. Muskuloskelettäres System: Arthral­gie. Neurologisch:periphere Neuropathie. Psychiatrisch:psychiatrische Störungen wie z.B. Kon­fu­sion.

4.9 Überdosierung


Natriumetidronat:

Klinische Erfahrungen mit Fällen akuter Überdosierung von Natriumetidronat sind ex­trem be­grenzt. Eine Abnahme des Serumcalciums kann nach einer erheblichen Überdosie­rung bei einigen Patienten erwartet werden. Anzeichen und Symptome einer Hypocalciämie können bei einigen die­ser Patienten ebenfalls auftreten. Bei einigen Patienten kann es zu Erbrechen, Nausea oder Diarrhöe kommen. Patienten mit bereits vorbestehenden Läsionen der Magen­schleimhaut kön­nen eine Ulzeration erleiden. Chronische Einnahme zu hoher Dosen kann zu Mineralisations­stö­rungen füh­ren.


Eine Magenspülung kann nichtabsorbierten Arzneistoff entfernen. Von Standardverfahren zur Be­handlung einer Hypocalciämie inklusive intravenöser Gabe von Calcium ist anzunehmen, dass sie zur Wiederherstellung physiologischer Mengen ionisierten Calciums führen und die Anzeichen und Symptome einer Hypocalciämie verringern helfen. Ein solches Vorgehen hat sich als wirksam erwiesen.


Calciumcarbonat:

Aufgrund seiner begrenzten intestinalen Resorption ist eine Calciumüberdosierung wenig wahr­scheinlich. Folgende Symptome könnten auf das Auftreten einer milden Hypercalciämie hindeu­ten: Polydipsie, Polyurie, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Bauchschmerzen, Muskelschwäche und Konfusion. Zur Behandlung einer Hypercalciämie gehört die Beendigung aller Calcium- und Vitamin D-Zufuhr. Als unterstützende Maßnahme kann eine Rehydratation mit oder ohne Schlei­fendiuretika in Betracht kommen.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:
Mittel mit Einfluß auf die Knochenstruktur und die Mineralisation (M05 BB 01)


Natriumetidronat ist ein Bisphosphonat, ein Abkömmling des natürlich vorkom­men­den Pyro­phosphats, welches den Knochenstoffwechsel beeinflusst. Es kann durch Che­misorption an Calci­umphosphatoberflächen die Bildung, das Wachstum wie auch die Auflö­sung der Hydroxylapatit-Kristalle und ihrer amorphen Vorgängersubstanzen verhindern. Der hauptsächliche pharmakologi­sche Effekt beruht auf der Hemmung der Knochenresorption und der Suppression des Knochen­umbaus, welcher bei Frauen mit Osteoporose zu einer Stabili­sierung oder Zunahme der Kno­chenmasse führt. Niedrige Dosen hemmen überwiegend Resorp­tionsvorgänge, während höhe­re Dosen auch den Knochenanbau blockieren.


Orale Calciumzufuhr fördert die Remineralisation des Skeletts bei Calciummangel.


In Osteoporosestudien wurde bei keiner der Patientinnen, die ununterbrochen über bis zu 7 Jah­ren eine intermittierende zyklische Therapie mit Natriumetidronat erhalten hatten, eine ge­neralisierte histomorphometrisch oder klinisch gesicherte Osteomalazie beobachtet.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Ungefähr 3 % einer oral verabreichten Dosis von Natriumetidronat werden resorbiert (Bereich 2-10 %). Die Hälfte der resorbierten Dosis wird innerhalb der ersten 24 Stunden über die Niere aus­geschieden. Die rest­liche Menge verteilt sich auf Knochenkompartimente, aus denen sie langsam wieder freigesetzt wird. Die Halbwertszeit im Knochen beträgt 2-10 Wochen. Natriumetidronat wird im Körper nicht metabolisiert.


Die Resorption von Calcium unterliegt einer hormonalen Regelung. Die Resorptionsquote beträgt etwa 30 - 40 % und nimmt mit zunehmender Dosis und zunehmendem Alter ab und bei hy­po­calciämischen Zuständen zu. Abhängig vom Calciumserumspiegel wird Calcium über die Niere ausgeschieden. Bei Nierengesunden werden 98 % des filtrierten Calciums tubulär rückresorbiert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Kanzerogenität

In einer 2-Jahres-Studie an Ratten wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte von Natriumetidronat gefunden.


Mutagenität

Mehrere Mutagenitätsuntersuchungen in vitround in vivoerbrachten negative Ergebnisse und belegen die Abwesenheit eines mutagenen Potentials für Natriumetidronat.


Für Calciumcarbonat sind keine auffälligen präklinischen Befunde bekannt.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Hilfsstoffe


Weiße Tabletten (Natriumetidronat)

Mikrokristalline Cellulose, Maisquellstärke, Magnesiumstearat.

Jede weiße Tablette enthält 73,6 mg Natrium, ent­sprechend 1,6 meq.


Blaue Tabletten (Calciumcarbonat)

Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Maisquellstärke, Indigocarmin (E 132), Magnesium­stearat, Macrogol 3350, Hypromellose, Hyprolose, Polysorbat 80, Titandioxid (E 171).

Jede blaue Tablette enthält 1,04 mg Natrium, entsprechend 0,02 meq.

6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

- des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis:

3 Jahre


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Bei Raumtemperatur (15 - 25° C) lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Faltschachteln mit Blistern aus PVC/Aluminiumfolie zu 14 weißen Etidronat-Tabletten und 76 blauen Calciumcarbonat-Tabletten.


Packungsgrößen:
Packung mit 14 + 76 Tabletten N 3

Anstaltspackung mit 6 mal (14 + 76) Tabletten


Hinweise für die Handhabung


Keine speziellen Hinweise


7. Pharmazeutischer Unternehmer


Procter & Gamble Pharmaceuticals - Germany GmbH

Dr.-Otto-Röhm-Straße 2 - 4

64331 Weiterstadt

Tel.: (06151) 877-0

Telefax: (6151) 895594



8. Zulassungsnummer


36615.01.00


9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


11. Oktober2000


10. Stand der Information

Januar 2005


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig



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