Dobutamin Hexal
Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Gebrauchsinformation
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil Sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dobutamin HEXAL® Pulver mit und ohne Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Dobutaminhydrochlorid
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 Injektionsflasche mit 530 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält:
280 mg Dobutaminhydrochlorid, entsprechend 250 mg Dobutamin.
Sonstiger Bestandteil: D-Mannitol
1 Ampulle mit 10 ml Lösungsmittel enthält:
Sonstiger Bestandteil: Wasser für Injektionszwecke
Darreichungsform und Inhalt
Originalpackung mit 1 (N1) Injektionsflasche enthält 530 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung und 1 Lösungsmittelampulle mit 10 ml Wasser für Injektionszwecke
Synthetisches Katecholamin/positives Inotropikum
HEXAL AG
Industriestraße 25, 83607 Holzkirchen
Tel.: (08024) 908-0, Fax: (08024) 908-1290
e-mail: patientenservice@hexal.de
Salutas Pharma GmbH,
ein Unternehmen der HEXAL AG
Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben
Anwendungsgebiete
Dobutamin ist indiziert, wenn eine positiv inotrope Behandlung erforderlich ist, für Patienten mit kardialer Dekompensation infolge einer eingeschränkten myokardialen Kontraktilität, die entweder bedingt ist durch eine organische Herzerkrankung oder durch einen herzchirurgischen Eingriff, vor allem, wenn es sich um eine kardiale Dekompensation mit vermindertem Herzzeitvolumen (low cardiac output) und erhöhtem Pulmonalkapillar-Druck (PCP) handelt.
Hinweis
Bei kardiogenem Schock, charakterisiert durch Herzversagen und schwere Hypotension, und bei septischem Schock ist Dopamindas Mittel der 1. Wahl. Bei gestörter ventrikulärer Funktion, erhöhtem ventrikulärem Füllungsdruck und erhöhtem systemischen Widerstand kann sich die zusätzliche Gabe von Dobutamin bei Patienten, die bereits mit Dopamin behandelt werden, als sinnvoll erweisen.
Gegenanzeigen
Wann darf Dobutamin HEXAL®nicht angewendet werden?
Dobutamin HEXAL®darf nicht angewendet werden bei
- bekannter Überempfindlichkeit gegen Dobutamin oder einem der sonstigen Bestandteile
- mechanischer Behinderung der Füllung der Herzkammer und/oder des Ausflusses aus dem Herzen, wie z. B. Herzbeuteltamponade, Perikarditis constrictiva (krankhafte Einengung des Herzens durch den Herzbeutel), hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung mit mechanischer Behinderung des Ausflusses aus der linken Herzkammer), schwerer Aortenstenose (Aortenklappenverengung)
- Volumenmangelzuständen (hypovolämische Zustände)
- Gabe von MAO-Hemmstoffen.
Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?
Da keine Erfahrungen zur Sicherheit einer Anwendung während der Schwangerschaft vorliegen, sollte Dobutamin HEXAL®bei Schwangeren nur eingesetzt werden, wenn keine risikoärmere Behandlung zur Verfügung steht. Wird eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, sollte das Stillen für die Dauer der Behandlung unterbrochen werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Unter der Therapie mit Dobutamin HEXAL®wurde eine regionale Zu- oder Abnahme des koronaren Blutflusses (Blutfluss in den Herzkranzgefäßen) beobachtet, die den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels verändern kann. Bei Patienten mit schwerer koronarer Herzerkrankung kann eine Verschlechterung des Krankheitsbildes auftreten, insbesondere wenn eine Therapie mit Dobutamin HEXAL®mit einem wesentlichen Anstieg der Herzfrequenz und/oder des Blutdrucks einhergeht. Der Einsatz von Dobutamin HEXAL®am ischämischen Herzen (bei Mangeldurchblutung des Herzens) ist, wie bei allen positiv inotropen Substanzen, daher im Einzelfall abzuwägen.
Bei ununterbrochener Anwendung über mehr als 72 Stunden können Toleranzphänomene auftreten, die eine Dosissteigerung erforderlich machen.
Dobutamin kann mit der HPLC-Bestimmungsmethode von Chloramphenicol interferieren.
Wechselwirkungen
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Dobutamin HEXAL®, und was muss beachtet werden, wenn zusätzlich andere Arzneimittel eingenommen werden?
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Wechselwirkungen von Dobutamin HEXAL®mit folgenden Arzneimittel müssen beachtet werden:
- Durch kompetitive Hemmung am Rezeptor können die katecholaminergen Effekte von Dobutamin bei gleichzeitiger Verabreichung eines Beta-Rezeptorenblockers abgeschwächt sein. Zusätzlich können die dann überwiegenden Alpha-Effekte zu einer peripheren Vasokonstriktion (Gefäßverengung) mit begleitendem Blutdruckanstieg führen.
- Bei gleichzeitiger alpha-Rezeptorenblockade können die dann überwiegenden Beta-mimetischen (Beta-Rezeptoren-stimulierenden) Effekte zu zusätzlicher Tachykardie (Beschleunigung der Herzfrequenz) und peripherer Vasodilatation (Gefäßerweiterung) führen.
- Überwiegend an den Venen angreifende Vasodilatatoren (gefäßerweiternde Medikamente wie, z. B. Nitrate, Nitroprussid-Natrium) können in Kombination mit Dobutamin zu einem höheren Anstieg des Herzminutenvolumens sowie zu einem ausgeprägteren Abfall des peripheren Gefäßwiderstands und des ventrikulären Füllungsdrucks (Füllungsdruck in den Herzkammern) als bei Anwendung der Einzelsubstanzen führen.
- Die Verabreichung von Dobutamin kann bei diabetischen Patienten (Patienten mit Zuckerkrankheit) zu einem erhöhten Insulinbedarf führen. Bei zuckerkranken Patienten (Diabetikern) sollten daher zu Beginn der Dobutamin-Therapie, bei Änderung der Infusionsgeschwindigkeit und bei Abbruch der Infusion die Glukosespiegel (Blutzuckerspiegel) kontrolliert und ggf. die erforderliche Insulindosis angepasst werden.
- Die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern (z. B. Captopril) und hohen Dosen von Dobutamin kann zu einem Anstieg des Herzminutenvolumens führen, der mit einem erhöhten Sauerstoffverbrauch des Herzmuskels einhergeht. Über das Auftreten von Brustschmerzen und Rhythmusstörungen wurde in diesem Zusammenhang berichtet.
- Dobutamin bewirkt in Kombination mit Dopamin - abhängig von der Dopamindosis und im Gegensatz zu seiner alleinigen Gabe - einen deutlicheren Anstieg des Blutdrucks sowie ein Absinken bzw. keine Änderung des ventrikulären Füllungsdrucks (Füllungsdruck der Herzkammern).
- Die gleichzeitige Gabe von MAO-Hemmstoffen ist kontraindiziert, da hierunter lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten können, z. B. hypertensive Krisen (krisenhafter Anstieg des Blutdrucks), Kreislaufversagen, Hirnblutungen (intrakranielle Blutungen) und Herzrhythmusstörungen.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Bekannte physikalische Unverträglichkeiten bestehen mit
- alkalischen Lösungen (z. B. Natriumhydrogencarbonat)
- Lösungen, die sowohl Natriumdisulfit als auch Ethanol enthalten
- Aciclovir, Aminophyllin, Bretylium, Calciumchlorid, Calciumgluconat, Cefamandolformiat, Cephalotin-Natrium, Cephazolin-Natrium, Diazepam, Digoxin, Etacrynsäure (Na-Salz), Furosemid, Heparin-Natrium, Hydrogencortisonnatriumsuccinat, Insulin, Kaliumchlorid, Magnesiumsulfat, Penicillin, Phenytoin, Streptokinase, Verapamil.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Wieviel von Dobutamin HEXAL®und wie oft sollte Dobutamin HEXAL®angewendet werden?
Dobutamin muss individuell dosiert werden!
Die erforderliche Infusionsgeschwindigkeit richtet sich nach dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie und den Nebenwirkungen.
Erwachsene
Erfahrungsgemäß spricht die Mehrzahl der Patienten auf Dosen von 2,5-10 µg Dobutamin/kg KG/min an. In Einzelfällen wurden Dosen bis 40 µg Dobutamin/kg KG/min verabreicht.
Kinder
Dosierungen zwischen 1 und 15 µg Dobutamin/kg KG/min wurden verwendet. Es gibt Hinweise, dass die minimale effektive Dosierung im Kindesalter höher liegt als bei Erwachsenen. Vorsicht ist bei hohen Dosierungen geboten, da gleichfalls Hinweise bestehen, dass die maximal tolerierte Dosierung bei Kindern niedriger liegt als bei Erwachsenen. Bei Dosierungen größer/gleich 7,5 µg Dobutamin/kg KG/min wurden die meisten Nebenwirkungen (insbesondere Tachykardien) beobachtet. Die erforderliche Dosis bei Kindern sollte vorsichtig titriert werden, um der vermutlich geringeren „therapeutischen Breite“ im Kindesalter Rechnung zu tragen!
Es wird empfohlen, vor dem Absetzen von Dobutamin HEXAL®die Dosis schrittweise zu reduzieren!
Infusionsraten für verschiedene Dosierungen bei unterschiedlichen Ausgangskonzentrationen
Dosierung für Infusionspumpen
1 Durchstechflasche/Injektionsflasche à 250 mg Dobutamin auf 50 ml Lösungsvolumen
Dosierungsbereich Angaben in ml/Std.
(ml/min)
Patientengewicht
50 kg 70 kg 90 kg
Niedrig ml/Std. 1,5 2,1 2,7
2,5 µg/kg/min (ml/min) (0,025) (0,035) (0,045)
Mittel ml/Std. 3,0 4,2 5,4
5 µg/kg/min (ml/min) (0,05) (0,07) (0,09)
Hoch ml/Std. 6,0 8,4 10,8
10 µg/kg/min (ml/min) (0,10) (0,14) (0,18)
Dosierung für Dauerinfusionsgeräte
1 Durchstechflasche/Injektionsflasche à 250 mg Dobutamin auf 500 ml Lösungsvolumen*
Dosierungsbereich Angaben in ml/Std.*
(Tropfen/min)*
Patientengewicht
50 kg 70 kg 90 kg
Niedrig ml/Std. 15 21 27
2,5 µg/kg/min (Tropfen/min) (5) (7) (9)
Mittel ml/Std. 30 42 54
5 µg/kg/min (Tropfen/min) (10) (14) (18)
Hoch ml/Std. 60 84 108
10 µg/kg/min (Tropfen/min) (20) (28) (36)
* Bei doppelter Konzentration, d.h. bei 2mal 250 mg Dobutamin auf 500 ml bzw. 250 mg auf 250 ml Lösungsvolumen, sind die Infusionsraten zu halbieren.
Wegen der kurzen Halbwertszeit muss Dobutamin als kontinuierliche intravenöse Infusion verabreicht werden.
Hinweis
Während der Anwendung von Dobutamin HEXAL®sollten Herzfrequenz, -rhythmus, Blutdruck, Urinfluss und Infusionsgeschwindigkeit engmaschig überwacht werden. Es sollten, wenn möglich, Herzminutenvolumen, zentraler Venendruck (ZVD) und pulmonal-kapillärer Verschlussdruck (PCWP) im Verlauf kontrolliert werden.
Hinweise zur Herstellung der Infusionslösung
Dobutamin HEXAL®ist nur zur intravenösen Infusion nach Auflösen und Verdünnen bestimmt.
Zur Rekonstitution und Entnahme sollten Kanülen von maximal 0,8 mm Durchmesser verwendet werden.
Dobutamin HEXAL®Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung wird in 10 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöst.
Falls sich das Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung nicht vollständig löst, gibt man weitere 10 ml hinzu.
Vor Verabreichung des gelösten Pulvers zur Herstellung einer Infusionslösung sollte Dobutamin HEXAL®weiter verdünnt werden. Dazu können 5 %ige Glucose-, physiologische Kochsalz-, Ringerlaktat- oder Natriumlaktatlösungen verwendet werden. Für den initialen Lösungsvorgang sollten Salzlösungen jedoch vermieden werden, da sie die Löslichkeit von Dobutaminhydrochlorid vermindern können.
Vor der Weiterverdünnung kann das in Wasser für Injektionszwecke aufgelöste Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung bei Lagerung von 2-8 °C maximal 24 Stunden und bei Raumtemperatur maximal 6 Stunden ohne wesentlichen Aktivitätsverlust aufbewahrt werden. Aus hygienischen Gründen sollte die Weiterverdünnung und -verwendung jedoch baldmöglichst erfolgen.
Die Herstellung der gebrauchsfertigen Infusionslösung sollte erst unmittelbar vor Anwendung erfolgen. Diese Lösung muss innerhalb von 24 Stunden aufgebraucht sein bzw. darf danach nicht mehr verwendet werden.
Lösungen, die Dobutamin HEXAL®enthalten, können eine rosa Färbung aufweisen, die mit der Zeit kräftiger wird. Dies beruht auf einer leichten Oxidation des Wirkstoffes. Doch tritt kein wesentlicher Aktivitätsverlust auf, wenn die vorgeschriebenen Aufbewahrungshinweise beachtet werden.
Dobutamin HEXAL®ist nicht zur Mehrfachentnahme bestimmt!
Wie lange sollte Dobutamin HEXAL®angewendet werden?
Die Dauer der Infusionsbehandlung richtet sich nach den klinischen Erfordernissen und ist vom Arzt zu bestimmen.
Hinweis
Bei ununterbrochener Anwendung über mehr als 72 Stunden können Toleranzphänomene (Wirkungsabschwächungsphänomene) auftreten, die eine Dosissteigerung erforderlich machen.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Symptome einer Überdosierung
Die Symptome sind im Allgemeinen durch eine übermäßige Stimulation der Beta-Rezeptoren bedingt. Sie können sich durch Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Tremor, Ängstlichkeit, Palpitationen (Herzklopfen), Kopfschmerzen, Angina pectoris-Beschwerden und unspezifische Thoraxschmerzen äußern.
Die positiv inotrope und chronotrope kardiale Wirkung kann zu Hypertonie, supraventrikulären und ventrikulären Herzrhythmusstörungen bis hin zu Kammerflimmern sowie Myokardischämien führen. Durch periphere Vasodilatation kann eine Hypotonie auftreten.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Dobutamin HEXAL®wird rasch verstoffwechselt und hat nur eine kurze Wirkdauer (Halbwertszeit 2-3 min).
Als erstes sollte bei einer Überdosierung die Zufuhr von Dobutamin unterbrochen werden. Gegebenenfalls muss sofort mit Reanimationsmaßnahmen begonnen werden. Unter intensivmedizinischen Bedingungen hat eine Überwachung und gegebenenfalls Korrektur der vitalen Parameter zu erfolgen, für ausgeglichene Blutgase und Serumelektrolyte ist zu sorgen.
Schwere ventrikuläre Herzrhythmusstörungen lassen sich durch die Gabe von Lidocain oder eines Beta-Rezeptorenblockers (z. B. Propranolol) behandeln.
Bei hypertoner Blutdruckreaktion ist gewöhnlich eine Reduktion der Dosis oder Absetzen der Infusion ausreichend.
Bei peroraler Aufnahme ist das Ausmaß der Resorption aus dem Mund oder Gastrointestinaltrakt nicht vorhersagbar. Sollte versehentlich eine perorale Aufnahme erfolgt sein, kann möglicherweise durch die Gabe von Aktivkohle die Resorption vermindert werden, die häufig wirkungsvoller ist als die Gabe von Emetika oder eine Magenspülung.
Der Nutzen von forcierter Diurese, Peritonealdialyse, Hämodialyse oder Hämoperfusion mittels Aktivkohle ist bei Dobutamin-Überdosierungen nicht belegt.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Dobutamin HEXAL®auftreten?
Blutbild
Dobutamin kann in vivo und in vitro Blutplättchenfunktionen hemmen. Eine Plättchenaggregationshemmung ist vorübergehend und klinisch nur bei längerer, kontinuierlicher Infusion (über Tage) relevant. In Einzelfällen wurden petechiale („flohstichartige“) Blutungen beobachtet.
Blutgefäße, Haut
Gelegentlich wurde eine geringfügige Gefäßverengung (Vasokonstriktion) gesehen, vor allem bei Patienten, die zuvor mit Beta-Rezeptorenblockern behandelt wurden.
Über eine Phlebitis (Venenentzündung) an der Infusionsstelle wurde gelegentlich berichtet. Bei versehentlich paravenöser Infiltration kann es zu lokalen Entzündungen unterschiedlicher Schweregrade kommen, in Einzelfällen wurde über Hautnekrosen (Absterben von Hautgewebe) berichtet.
Herz, Kreislauf
Bereits in üblichen Dosierungen steigt in der Regel die Herzfrequenz an, bei den meisten Patienten um 5-15 Schläge/min. In klinischen Studien wurde bei 10 % der Patienten ein Anstieg der Herzfrequenz von größer/gleich 30 Schlägen/min beobachtet.
Gleichfalls in üblichen Dosierungen ist ein Anstieg des systolischen Blutdrucks zu verzeichnen, bei den meisten Patienten um 10-20 mmHg. In klinischen Studien wurde bei 7,5 % der Patienten ein Blutdruckanstieg von größer/gleich 50 mmHg beobachtet. Bei Patienten mit Bluthochdruck ist mit einem stärkeren Blutdruckanstieg zu rechnen.
Gelegentlich wurde über einen plötzlichen und ausgeprägten Blutdruckabfall berichtet, der zumeist nach Dosisreduktion oder Absetzen der Infusion rasch wieder auf den Ausgangswert anstieg. In Einzelfällen kann eine Behandlung erforderlich sein.
Dobutamin kann ventrikuläre Herzrhythmusstörungen auslösen oder vorbestehende verstärken. Bei 5 % der Patienten wurden unter Dobutamin-Infusion dosisabhängig vermehrt ventrikuläre Extraschläge (Extrasystolen) beobachtet. Ventrikuläre Tachykardien oder Kammerflimmern treten selten auf.
Vereinzelt wurde über das Auftreten einer erniedrigten Herzschlagfolge (Bradykardie) berichtet.
Da Dobutamin die AV-Überleitung (Erregungsleitung von den Vorhöfen auf die Kammern) verkürzt, kann bei Patienten mit Vorhofflimmern eine erhöhte Kammerfrequenz auftreten. Patienten mit Vorhofflimmern und schneller Überleitung auf die Kammer sollten daher vor der Dobutamin-Infusion digitalisiert werden.
Pectanginöse Beschwerden („Herzschmerzen“) wurden bei 1-3 % der Patienten, insbesondere in höherem Lebensalter, beobachtet. Bei Patienten mit schwerer koronarer Herzerkrankung sind negative Auswirkungen, besonders wenn keine ausgeprägte Herzmuskelschwäche begleitend vorliegt, auf den Sauerstoffbedarf des Herzmuskels, die Beschwerdesymptomatik und den kardialen Metabolismus (Stoffwechsel des Herzens) nicht auszuschließen.
Bei Kindern kann es zu einem ausgeprägteren Anstieg von Herzfrequenz und/oder Blutdruck sowie einer geringeren Abnahme des pulmonalen Kapillardrucks (Druck in der Lungenendstrombahn) kommen als bei Erwachsenen. Insbesondere bei Kindern im Alter von weniger als einem Jahr wurden auch Anstiege des pulmonalen Kapillardrucks beobachtet.
In seltenen Fällen können schwer wiegende kardiovaskuläre Nebenwirkungen wie Sauerstoffmangel im Herzmuskel (Myokardischämie), Herzinfarkt oder Herzstillstand auftreten.
Niere
Bei Anwendung hoher Dosen wurde bei einigen Patienten über vermehrten Harndrang berichtet.
Serumelektrolyte
Wie andere Katecholamine kann auch Dobutamin zu einer Erniedrigung des Serumkaliumspiegels führen, sehr selten bis zur Hypokaliämie.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Gelegentlich sind Reaktionen wie Hautausschlag, Fieber, Eosinophilie und Bronchospasmus (Verkrampfungen der Atemwege), die auf eine Überempfindlichkeit hindeuten, aufgetreten.
Sonstige
1-3 % der Patienten berichten über Kopfschmerzen, Übelkeit, Brustschmerzen, Herzklopfen und Kurzatmigkeit.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Haltbarkeit nach Öffnen des Behältnisses oder nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung:
Die gebrauchsfertige Infusionslösung muss innerhalb von 6 Stunden aufgebraucht bzw. darf nicht mehr verwendet werden.
Wie ist es aufzubewahren?
Injektionsflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Stand der Information
Juni 2006
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