Duosol Ohne Kalium Hämofiltrationslösung
181818- -
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 60546.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Duosol ohne Kalium Hämofiltrationslösung
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
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Kleine Kammer Elektrolytlösung |
Große Kammer Bicarbonatlösung |
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Arzneilich wirksame Bestandteile |
555 ml enthalten |
pro |
4445 ml enthalten |
pro |
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Natriumchlorid |
2,34 g |
4,21 g |
27,47 g |
6,18 g |
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Calciumchlorid-Dihydrat |
1,10 g |
1,98 g |
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--- |
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Magnesiumchlorid-Hexahydrat |
0,51 g |
0,91 g |
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--- |
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Glucose-Monohydrat |
5,49 g |
9,90 g |
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--- |
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entsprechend D-Glucose |
5,0 g |
9,0 g |
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--- |
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Natriumhydrogencarbonat |
--- |
--- |
15,96 g |
3,59 g |
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Elektrolyte: |
[mmol/ |
[mmol/l] |
[mmol/ |
[mmol/l] |
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Na+ |
40,0 |
72 |
660 |
149 |
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Ca2+ |
7,5 |
13,5 |
--- |
--- |
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Mg2+ |
2,5 |
4,5 |
--- |
--- |
|
Cl- |
75,0 |
135 |
470 |
106 |
|
HCO3- |
--- |
--- |
190 |
42,8 |
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theor. Osmolarität [mOsm/l] |
275 |
297 |
Zusammensetzung der gebrauchsfertigen Hämofiltrationslösung nach dem Mischen:
1000 ml gebrauchsfertige Hämofiltrationslösung enthalten:
Elektrolyte: [mmol/l]
Na+ 140
Ca2+ 1,5
Mg2+ 0,5
Cl- 109
HCO3- 35,0
Glucose 5,5 ( 1,0 g)
theor. Osmolarität [mOsm/l] 292
pH-Wert 7,0 – 8,0
Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Hämofiltrationslösung.
Klare Lösung, frei von sichtbaren Partikeln.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Die gebrauchsfertige Lösung wird zur kontinuierlichen Hämofiltrationsbehandlung von Intensivpatienten mit akutem Nierenversagen jeglicher Genese angewendet.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zur intravenösen Infusion.
Die gebrauchsfertige Hämofiltrationslösung muss durch Öffnen der Peelnaht hergestellt werden. Durch fünfmaliges Wenden des Beutels wird die Mischung erhalten. Weitere Hinweise zur Handhabung siehe unter Abschnitt 6.6.
Die gebrauchsfertige Hämofiltrationslösung wird mittels einer Dosierpumpeneinheit in den extrakorporalen Kreislauf infundiert.
Sie ersetzt das bei der Hämofiltration dem Blut entzogene Ultrafiltrat unter Berücksichtigung der Gesamtflüssigkeitsbilanz des Patienten.
Die Behandlung bei akutem Nierenversagen ist zeitlich begrenzt und wird beendet bei Wiederherstellung der Nierenfunktion.
Soweit nicht anders verordnet, ist beim Erwachsenen zur Entfernung der harnpflichtigen Substanzen je nach Stoffwechsellage des Patienten eine Filtrationsrate von etwa 600 – 1200 ml/h ausreichend. Eine maximale Filtrationsrate von etwa 75 l pro Tag sollte jedoch nicht überschritten werden.
Für Jugendliche wird ebenfalls eine Filtrationsrate von ca. 600 – 1200 ml/h empfohlen.
Bei Kindern sollte im Hinblick auf die Substitutionsrate eine initiale Kreatinin GFR (glomeruläre Filtrationsrate) von 10 ml/min/1,73m2erreicht werden. Die Substitutionsrate kann zwischen 150 und 1500 ml/h betragen.
Das Dosierungsvolumen unterliegt dem Ermessen des Arztes, da das Volumen an Substitutionslösung abhängig ist von der Intensität der Therapie und von der Flüssigkeitsmenge, die erforderlich ist, um einen Flüssigkeitsausgleich zu erreichen.
FI 4.3 Gegenanzeigen
Gegenanzeigen aufgrund der gebrauchsfertigen Hämofiltrationslösung:
Hypokaliämie
Metabolische Alkalose
Gegenanzeigen aufgrund der Hämofiltration:
-
Akutes Nierenversagen mit ausgeprägten Abbauvorgängen im Stoffwechsel (Hyperkatabolismus), wenn die urämische Symptomatik mit der Hämofiltration nicht mehr behoben werden kann
-
Unzureichender Blutfluß aus dem Blutgefäßzugang
-
Alle Zustände mit erhöhtem Blutungsrisiko aufgrund systemischer Antikoagulation
FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Während der Behandlung sollten der hämodynamische Zustand sowie das Flüssigkeits-, Elektrolyt- und das Säure-Basen-Gleichgewicht engmaschig überwacht werden. Weiterhin soll die Blutglucosekonzentration überwacht werden.
Die Kaliumkonzentration im Serum muss vor und während der Hämofiltration regelmäßig kontrolliert werden. Bei zu starker Abnahme der Kaliumkonzentration sollte Kalium substituiert werden.
Während der Hämofiltration sollte die anorganische Phosphatkonzentration regelmäßig gemessen werden.
Im Falle einer Hypophosphatämie müssen anorganische Phosphate substituiert werden.
Behältnisse aus Kunststoff können gelegentlich auf dem Transport vom Hersteller in das Dialysezentrum, auch innerhalb einer Klinik beschädigt werden. Dadurch kann es zu einer Kontamination mit mikrobiellem oder fungiformen Wachstum in der Hämofiltrationslösung kommen.
Eine sorgfältige Sichtkontrolle ist daher vor dem Anschließen des Behälters und vor Anwendung der Hämofiltrationslösung in jedem Fall geboten. Dabei ist insbesondere auf geringste Beschädigungen am Verschluss, an den Verschlussnähten und der Peelnaht sowie an den Behälterecken als Quelle einer möglichen Kontamination zu achten. In Zweifelsfällen sollte der zuständige Arzt über die Verwendung der Lösung entscheiden.
Die Lösung wird entweder durch den integrierten Flüssigkeitswärmer des Behandlungsgerätes oder einen externen Wärmer erwärmt. Es ist darauf zu achten, dass die Flüssigkeit vor dem Einsatz Raumtemperatur erreicht.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Während der Therapie kann es zu einer Abnahme der Blutspiegel von filtrierbaren Arzneimitteln kommen, z.B. bei Arzneimitteln mit geringer Proteinbindungskapazität. Falls erforderlich sollte eine entsprechende korrigierende Behandlung erfolgen.
Durch korrekte Dosierung der Hämofiltrationslösung und genaues Monitoring können Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln vermieden werden.
Folgende Wechselwirkungen sind jedoch denkbar:
Das Risiko für digitalis-induzierte kardiale Arrhythmie ist bei Hypokaliämie erhöht.
-
Vitamin-D und calicumhaltige Arzneimittel, z.B. Calciumcarbonat als Phosphatbinder, können das Risiko einer Hypercalciämie erhöhen.
-
Zusätzliche Natriumbicarbonat-Substitution kann das Risiko einer metabolischen Alkalose erhöhen.
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Zur Zeit liegen hierzu keine klinischen
Erfahrungen vor. Die bicarbonatgepufferte Hämofiltrationslösung
darf nur nach Abwägung der potentiellen Risiken und Vorteile für
Mutter und Kind angewendet werden.
Stillzeit:
Keine speziellen Restriktionen.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Nebenwirkungen können Folge der Behandlung sein oder durch die verwendete Hämofiltratioslösung hervorgerufen werden. Es sind keine unerwünschten Ereignisse oder Nebenwirkungen berichtet worden, die möglicherweise mit der bicarbonatgepufferten Hämofiltrationslösung in Zusammenhang gebracht werden können.
Die folgenden Nebenwirkungen sind jedoch denkbar:
Hyper- oder Hypohydratation, Elektrolytstörungen (z. B. Hypokaliämie), Hypophosphatämie, Hyperglykämie und metabolische Alkalose.
Während der
Behandlung können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Übelkeit, Erbrechen, Muskelkrämpfe und
Hypotonie.
FO 4.9 Überdosierung
Bei bestimmungsgemäßer Anwendung und Dosierung ist das Auftreten von Notsituationen noch nicht bekannt geworden, insbesondere da die Zufuhr der Lösung jederzeit unterbrochen werden kann. Bei ungenauer Bilanzierung kann es entweder zu einer Überwässerung oder zu einer übermäßigen Dehydratation mit den daraus resultierenden Kreislaufreaktionen kommen. Diese manifestieren sich in entsprechenden Veränderungen des Blutdrucks, des zentralen Venendrucks, der Pulsfrequenz und des Pulmonalarteriendrucks.
Bei einer Überwässerung muss die Ultrafiltration erhöht und die Zufuhr der Hämofiltrationslösung reduziert werden. Im Falle einer starken Dehydratation ist es notwendig, die Ultrafiltration zu beenden und die Zufuhr der Hämofiltrationslösung entsprechend zu erhöhen.
Eine Bicarbonat-Überdosierung kann auftreten, wenn ein zu großes Volumen an Hämofiltrationslösung angewendet wurde. Dies kann zu metabolischer Alkalose führen.
Eine Überdosierung kann ein kongestives Herzversagen verursachen und zu Störungen des Elektrolyt- und Säure-Basen-Gleichgewichtes führen.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Hämofiltrate
ATC-Code: B05ZB
Grundprinzipien der Hämofiltration
Während einer kontinuierlichen Hämofiltration werden Wasser und gelöste Substanzen wie urämische Toxine, Elektrolyte und Bicarbonat durch Ultrafiltration aus dem Blut entfernt. Das Ultrafiltrat wird durch eine Hämofiltrationslösung mit bilanzierter Elektrolyt- und Pufferkonzentration ersetzt.
Die gebrauchsfertige Lösung, bestehend aus einer Bicarbonat- und einer Elektrolytlösung, ist eine bicarbonatgepufferte Hämofiltrationslösung zur Behandlung des akuten Nierenversagens mittels kontinuierlicher Hämofiltration.
Die Elektrolyte Na+, K+, Mg++, Ca++, Cl- und Bicarbonat sind für die Aufrechterhaltung und Korrektur der Flüssigkeits- und Elektrolythomöostase (Blutvolumen, osmotisches Gleichgewicht, Säure-Basen-Haushalt) unentbehrlich.
Die Wirksamkeit vergleichbarer intravenös angewendeter Lösungen zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts während der Hämofiltration hat sich in Studien und in langjährigem klinischem Einsatz eindeutig erwiesen. Ihre Verträglichkeit und Sicherheit sind belegt. Die Pharmakologie von intravenös angewendeten Elektrolyten und Bicarbonat ist hinreichend bekannt.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die gebrauchsfertige Hämofiltrationslösung ist intravenös anzuwenden. Die Verteilung von Elektrolyten und Bicarbonat wird abhängig von Bedarf, metabolischen Bedingungen und residualer Nierenfunktion geregelt.
Die Inhaltsstoffe der Hämofiltrationslösung werden mit Ausnahme der Glucose nicht metabolisiert. Die Ausscheidung von Wasser und Elektrolyten ist abhängig vom zellulären Bedarf, metabolischen Zustand, von der residualen Nierenfunktion und von Flüssigkeitsverlusten z.B. über Darm, Lunge und Haut.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Da alle Inhaltsstoffe der Hämofiltrationslösung physiologische Substanzen sind, die der Substitution der bei der Hämofiltration entfernten essentiellen Plasmabestandteile dienen, wurden toxikologische Studien nicht durchgeführt.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Sonstige Bestandteile
Bicarbonatlösung enthält:
- Wasser für
Injektionszwecke
- Kohlendioxid zur pH-Wert-Einstellung
Elektrolytlösung enthält:
- Wasser für Injektionszwecke
- Salzsäure 25 % zur
pH-Wert-Einstellung
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Aufgrund des Risikos von Inkompatibilitäten darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
- im unversehrten Behältnis 2 Jahre
- nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung
Die gemischte Lösung sollte möglichst sofort angewendet werden. Die gebrauchsfertige Zubereitung ist über 24 Stunden bei 25 °C physikalisch und chemisch stabil.
FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25o C lagern. Nicht unter 4oC lagern.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Beutel auf PP-Basis, Schläuche auf PP-Basis mit Polycarbonat-Konnektoren und Umbeutel auf PP-Basis.
Packungen zu 2 x 5000 ml (Zweikammerbeutel 4445 ml + 555 ml)
F4 6.6 Hinweise für die Handhabung
Hinweise zur Herstellung der gebrauchsfertigen Hämofiltrationslösung Duosol ohne Kalium
Die Lösung muss vor Gebrauch visuell überprüft werden. Nur Lösungen verwenden, die klar und frei von Partikeln sind.
Umverpackung des Beutels entfernen |
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Den Beutel aufklappen und auf eine feste Unterlage legen. |
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Mit beiden Händen auf die kleine Kammer drücken bis sich die Peelnaht geöffnet hat. |
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Zum Mischen der Lösung den Beutel 5 mal hin und her drehen. |
Nur zum
einmaligen Gebrauch. Nicht verbrauchte Lösung ist zu
verwerfen.
Die Lösung ist frei von
Bakterien-Endotoxinen.
FZ 7. pharmazeutischer Unternehmer
B. Braun Medizintechnologie GmbH
Schwarzenberger
Weg 73-79
34212 Melsungen
F5 8. Zulassungsnummer
60546.00.00
F6 9. Datum der Zulassung
(siehe Unterschrift)
F10 10. Stand der Information
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F11 11. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
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