Echinatur
Fachinformation Echinatur ® Dr. Ritsert Pharma
Fachinformation
Bezeichnung des Arzneimittels
Echinatur®
Wirkstoff: Purpursonnenhutkraut-Presssaft
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
100 ml Echinatur® enthalten: 75,6 ml Presssaft aus frischen, blühenden Purpursonnenhutkraut (1,5 – 2,5:1).
Sonstiger Bestandteil: Ethanol 90% (V/V).
Darreichungsform
Flüssigkeit zum Einnehmen
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Echinatur wird angewendet zur unterstützenden Behandlung häufig wiederkehrender (rezidivierender) Infekte im Bereich der Atemwege und der ableitenden Harnwege.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren 3- bis 4-mal täglich 3 ml Echinatur mit Hilfe des Messbechers ein (entspricht 6,9 – 9,1 ml Presssaft aus Purpursonnenhutkraut).
Die Einnahme sollte nicht länger als 10 Tage erfolgen.
Gegenanzeigen
-
Kinder unter einem Jahr, weil das Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist.
-
Überempfindlichkeit gegen Purpursonnenhutkraut, Pflanzen aus der Familie der Korbblütler oder einen der sonstigen Bestandteile von Echinatur.
-
Aus grundsätzlichen Erwägungen ist Echinatur nicht anzuwenden bei fortschreitenden Systemerkrankungen (wie Tuberkulose, Sarkoidosis), systemische Erkrankungen des weißen Blutzellsystems (z. B. Leukämie bzw. Leukämie-ähnlichen Erkrankungen, Leukosen), Autoimmunerkrankungen, entzündlichen Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen), multipler Sklerose, Immundefiziten (AIDS/HIV-Infektionen), Immunsuppression (z. B. nach Organ- oder Knochenmarktransplantation, Chemotherapie bei Krebserkrankungen), chronischen Viruserkrankungen.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Dieses Arzneimittel enthält ca. 22 Vol.-% Alkohol.
Bei Beachtung der Dosierungsanleitung werden bei jeder Einnahme bis zu 0,53 g Ethanol (Alkohol) zugeführt. Ein gesundheitliches Risiko besteht u. a. bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Patienten mit organischen Erkrankungen des Gehirns, Schwangeren, Stillenden und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.
Bei atopischen Patienten besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko eines anaphylaktischen Schocks.
Kinder:
Zur Anwendung von Echinatur bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es
soll deshalb bei Kindern von 1 bis 12 Jahren nicht angewendet
werden. Beachten Sie auch die Angaben unter
Gegenanzeigen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
In der Publikation „Gorski, JC The effect of echinacea (Echinacea purpurea root) on cytochrome P450 activity in vivo Clin Pharmacol Ther 2004; 75: 89-100" wird für Zubereitungen aus Purpursonnenhutkraut über eine Beeinflussung von P450 berichtet. Untersuchungen zur Relevanz für Echinatur liegen nicht vor. Echinatur sollte deshalb nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, die über CYP3A oder CYP1A2 abgebaut werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Daten über eine begrenzte Anzahl (206) von exponierten Schwangeren erbrachten keine Hinweise auf negative Effekte von Echinacea-Präparaten auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar.
Es liegen keine Daten über den Übergang des Wirkstoffes in die Muttermilch vor. Es liegen keine Daten über die Beeinflussung des Immunsystems von Säuglingen vor.
Wegen nicht ausreichender Untersuchungen wird die Einnahme von Echinatur in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen. Dabei ist zu beachten, dass auch die Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, sorgfältig abgewogen werden muss, da eine möglicherweise vorliegende Schwangerschaft noch nicht bekannt ist (s. Abschnitt 5).
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Echinatur hat bei Gebrauch entsprechend der Dosierungsanleitung einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
-
Sehr häufig (≥ 1/10)
-
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
-
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
-
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
-
Sehr selten (< 1/10.000)
-
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Bei der Einnahme von Arzneimittel mit Zubereitungen aus Sonnenhut wurden beobachtet (Häufigkeit nicht bekannt):
Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Juckreiz, Gesichtsschwellung, Atemnot, Schwindel und Blutdruckabfall, anaphylaktischer Schock, Stevens Johnson Syndrom) und Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Die Einnahme von Arzneimitteln mit Zubereitungen aus Sonnenhut wird mit dem Auftreten von Immunerkrankungen assoziiert (Encephalitis disseminata, Erythema nodosum, Immunthrombocytopenie, Evans Syndrom, Sjögren Syndrom mit renaler tubularer Dysfunktion).
Bei atopischen Patienten können allergische Reaktionen getriggert werden.
Bei Langzeitanwendung (länger als 8 Wochen) können Blutbildveränderungen (Leukopenie) auftreten.
Überdosierung
Intoxikationen mit Zubereitungen aus Echinaceakraut (Purpursonnenhutkraut) sind bisher nicht bekannt geworden. Das Arzneimittel enthält 17,4 g Ethanol pro 100 ml Flüssigkeit.
Möglicherweise treten bei Überdosierung die aufgeführten Nebenwirkungen verstärkt auf.
Therapie von
Intoxikationen:
Beim Auftreten von Vergiftungs- bzw.
Überdosierungserscheinungen ist eine symptomatische Therapie
erforderlich.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliche Immunstimulanzien.
ATC - Code: L03AP01
Beim Menschen und/oder im Tierversuch haben Echinacea-Zubereitungen eine immunbiologische Wirkung: Sie steigern u. a. die Zahl der weißen Blutkörperchen und der Milzzellen und wirken fiebererzeugend.
Echinacea purpurea erbrachte in Einzeldosisstudien (Kaninchen), Studien mit wiederholten Dosen (Kaninchen) und Genotoxizitätsstudien keine Hinweise auf Toxizität.
Reproduktionsstudien und Studien zur Karzinogenität wurden nicht durchgeführt.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Ethanol 90 % (V/V).
Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
Echinatur soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr angewendet werden.
Dauer der Haltbarkeit: 3 Jahre
Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 4 Wochen
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 C lagern!
Art und Inhalt des Behältnisses
Flüssigkeit zum Einnehmen
Tropfflasche zu 100 ml
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht erforderlich.
Inhaber der Zulassung
Dr.
Ritsert Pharma GmbH & Co KG
Klausenweg 12
69412 Eberbach
Tel.: 06271 / 9221-0
Telefax: 06271 / 9221-55
info@ritsert.de
www.ritsert.de
Zulassungsnummer
33650.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
11.08.1997 / 22.07.2009
Stand der Information
08/2009
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
Seite 4 von 4