Echinatur
Fachinformation
Bezeichnung des Arzneimittels
Echinatur®
Wirkstoff:
Purpursonnenhutkraut-Presssaft
Verschreibungsstatus /
Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder
Indikationsgruppe
Pflanzliches Arzneimittel bei
Erkältungen.
3.2 Bestandteile nach der Art und arzneilich
wirksame Bestandteile nach Art und Menge
Arzneilich wirksame Bestandteile:
100ml Echinatur® enthalten:
75,6 ml Presssaft aus frischen, blühenden
Purpursonnenhutkraut (1,5 – 2,5:1)
Sonstige Bestandteile:
Ethanol 90% (V/V)
Anwendungsgebiete
Echinatur wird angewendet zur unterstützenden
Behandlung häufig wiederkehrender (rezidivierender) Infekte im
Bereich der Atemwege und der ableitenden Harnwege.
Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Echinatur nicht einnehmen?
-Kinder unter einem Jahr, weil das Immunsystem
noch nicht voll entwickelt ist,
-Überempfindlichkeit gegen Purpursonnenhutkraut,
Pflanzen aus der Familie der Korbblütler oder einen der sonstigen
Bestandteile von Echinatur
-aus grundsätzlichen Erwägungen ist
Echinatur nicht anzuwenden
bei fortschreitenden Systemerkrankungen
(wie Tuberkulose, Sarkoidosis) systemische Erkrankungen des weißen
Blutzellsystems (z. B. Leukämie bzw. Leukämie-ähnlichen
Erkrankungen, Leukosen), Autoimmunerkrankungen, (entzündlichen
Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen), multipler Sklerose),
Immundefiziten (AIDS/HIV-Infektionen), Immunsuppression (z. B. nach
Organ- oder Knochenmarktransplantation, Chemotherapie bei
Krebserkrankungen), chronischen Viruserkrankungen.
Nebenwirkungen
Bei der Einnahme von Arzneimittel mit
Zubereitungen aus Sonnenhut wurden beobachtet:
-Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag,
Juckreiz, Gesichtsschwellung, Atemnot, Schwindel und
Blutdruckabfall, Anaphylaktischer Schock, Stevens Johnson Syndrom,)
und
-Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen
und Durchfall
-Die Einnahme von Arzneimitteln mit Zubereitungen
aus Sonnenhut wird mit dem Auftreten von Immunerkrankungen
assoziiert (Encephalitis disseminata, Erythema nodosum,
Immunthrombocytopenie, Evans Syndrom, Sjögren Syndrom mit renaler
tubularer Dysfunktion).
-Bei atopischen Patienten können allergische
Reaktionen getriggert werden.
-Bei Langzeitanwendung (länger als 8 Wochen)
können Blutbildveränderungen (Leukopenie) auftreten.
Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist nicht
bekannt.
Wechselwirkungen mit anderen
Mitteln
In der Publikation „Gorski, JC The effect of
echinacea (E-chinacea purpurea root) on cytochrome P450 activity in
vivo Clin Pharmacol Ther 2004; 75: 89-100 wird für Zubereitungen
aus Purpursonnenhutkraut über eine Beeinflussung von P450
berichtet. Untersuchungen zur Relevanz für Echinatur
liegen nicht vor. Echinatur sollte deshalb nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln
eingenommen werden, die über CYP3A oder CYP1A2 abgebaut
werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und
Warnhinweise
Dieses Arzneimittel enthält 22 Vol.-%
Alkohol
Bei Beachtung der Dosierungsanleitung werden bei
jeder Einnahme bis zu 0,53 g Ethanol (Alkohol) zugeführt. Ein
gesundheitliches Risiko besteht u.a. bei Leberkranken,
Alkoholkranken, Epileptikern, Patienten mit organischen
Erkrankungen des Gehirns, Schwangeren, Stillenden und Kindern. Die
Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt
werden.
Bei atopischen Patienten besteht möglicherweise
ein erhöhtes Risiko eines anaphylaktischen Schocks.
Kinder:
Zur Anwendung von Echinatur bei Kindern liegen keine
ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern von 1
bis 12 Jahren nicht angewendet werden. Beachten Sie auch die
Angaben unter Gegenanzeigen.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Daten über eine begrenzte Anzahl (206) von
exponierten Schwangeren erbrachten keine Hinweise auf negative
Effekte von Echinacea-Präparaten auf die Schwangerschaft oder die
Gesundheit des Fetus/Neugeborenen. Bisher sind keine anderen
einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar.
Es liegen keine Daten über den Übergang des
Wirkstoffes in die Muttermilch vor. Es liegen keine Daten über die
Beeinflussung des Immunsystems von Säuglingen vor.
Wegen nicht ausreichender Untersuchungen wird die
Einnahme von Echinatur in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen. Dabei
ist zu beachten, dass auch die Anwendung bei Frauen im gebärfähigen
Alter, die nicht verhüten, sorgfältig abgewogen werden muss, da
eine möglicherweise vorliegende Schwangerschaft noch nicht bekannt
ist.
(s. Abschnitt 12)
Wichtigste Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht
bekannt
Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen
Die Einnahme sollte nicht länger als 10 Tage
erfolgen.
Notfallmaßnahmen, Symptome und
Gegenmittel
Intoxikationen mit Zubereitungen aus
Echinaceakraut (Purpursonnen-hutkraut) sind bisher nicht bekannt
geworden. Das Arzneimittel enthält 17,37g Ethanol pro 100ml
Flüssigkeit.
Möglicherweise treten bei Überdosierung die
aufgeführten Nebenwirkungen verstärkt auf.
Therapie von Intoxikationen:
Beim Auftreten von Vergiftungs- bzw.
Überdosierungserscheinungen ist eine symptomatische Therapie
erforderlich.
Pharmakologische und toxikologische
Eigenschaften,
Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese
Angaben
für die therapeutische Verwendung erforderlich
sind
Beim Menschen und/oder im Tierversuch haben
Echinacea-Zubereitungen eine immunbiologische Wirkung: Sie steigern
u. a. die Zahl der weißen Blut-körperchen und der Milzzellen und
wirken fiebererzeugend.
Echinacea purpurea erbrachte in Einzeldosisstudien
(Kaninchen), Studien mit wiederholten Dosen (Kaninchen) und
Genotoxizitätsstudien keine Hinweise auf Toxizität.
Reproduktionsstudien und Studien zur
Carcinogenität wurden nicht durchgeführt.
Sonstige Hinweise
Siehe Gegenanzeigen
Dauer der Haltbarkeit
Echinatur® soll nach Ablauf des auf der
Packung angegebenen Verfalls-datums nicht mehr angewendet
werden.
Dauer der Haltbarkeit 18 Monate.
Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch des
Behältnisses: 4 Wochen
Besondere Lager- und
Aufbewahrungshinweise
Nicht über 25 C lagern!
Darreichungsformen und
Packungsgrößen
Flüssigkeit zum Einnehmen
Tropfflasche zu 100 ml
Stand der Information
[Monat/Jahr]
Name und Anschrift des pharmazeutischen
Unternehmers
Dr. E. Ritsert GmbH & Co. KG
Arzneimittel
Klausenweg 12
69412 Eberbach
Telefon: (06271) 9221-0
Telefax: (06271) 9221 55