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Echinatur

Document: 13.07.2009   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation



Bezeichnung des Arzneimittels


Echinatur®

Wirkstoff: Purpursonnenhutkraut-Presssaft


Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig


Zusammensetzung des Arzneimittels

3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Pflanzliches Arzneimittel bei Erkältungen.

3.2 Bestandteile nach der Art und arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge

Arzneilich wirksame Bestandteile:

100ml Echinatur® enthalten:
75,6 ml Presssaft aus frischen, blühenden Purpursonnenhutkraut (1,5 – 2,5:1)

Sonstige Bestandteile:

Ethanol 90% (V/V)



Anwendungsgebiete

Echinatur wird angewendet zur unterstützenden Behandlung häufig wiederkehrender (rezidivierender) Infekte im Bereich der Atemwege und der ableitenden Harnwege.



Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Echinatur nicht einnehmen?
-Kinder unter einem Jahr, weil das Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist,

-Überempfindlichkeit gegen Purpursonnenhutkraut, Pflanzen aus der Familie der Korbblütler oder einen der sonstigen Bestandteile von Echinatur

-aus grundsätzlichen Erwägungen ist Echinatur nicht anzuwenden bei fortschreitenden Systemerkrankungen (wie Tuberkulose, Sarkoidosis) systemische Erkrankungen des weißen Blutzellsystems (z. B. Leukämie bzw. Leukämie-ähnlichen Erkrankungen, Leukosen), Autoimmunerkrankungen, (entzündlichen Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen), multipler Sklerose), Immundefiziten (AIDS/HIV-Infektionen), Immunsuppression (z. B. nach Organ- oder Knochenmarktransplantation, Chemotherapie bei Krebserkrankungen), chronischen Viruserkrankungen.

Nebenwirkungen



Bei der Einnahme von Arzneimittel mit Zubereitungen aus Sonnenhut wurden beobachtet:
-Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Juckreiz, Gesichtsschwellung, Atemnot, Schwindel und Blutdruckabfall, Anaphylaktischer Schock, Stevens Johnson Syndrom,) und
-Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall

-Die Einnahme von Arzneimitteln mit Zubereitungen aus Sonnenhut wird mit dem Auftreten von Immunerkrankungen assoziiert (Encephalitis disseminata, Erythema nodosum, Immunthrombocytopenie, Evans Syndrom, Sjögren Syndrom mit renaler tubularer Dysfunktion).

-Bei atopischen Patienten können allergische Reaktionen getriggert werden.
-Bei Langzeitanwendung (länger als 8 Wochen) können Blutbildveränderungen (Leukopenie) auftreten.

Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist nicht bekannt.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

In der Publikation „Gorski, JC The effect of echinacea (E-chinacea purpurea root) on cytochrome P450 activity in vivo Clin Pharmacol Ther 2004; 75: 89-100 wird für Zubereitungen aus Purpursonnenhutkraut über eine Beeinflussung von P450 berichtet. Untersuchungen zur Relevanz für Echinatur liegen nicht vor. Echinatur sollte deshalb nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, die über CYP3A oder CYP1A2 abgebaut werden.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Dieses Arzneimittel enthält 22 Vol.-% Alkohol

Bei Beachtung der Dosierungsanleitung werden bei jeder Einnahme bis zu 0,53 g Ethanol (Alkohol) zugeführt. Ein gesundheitliches Risiko besteht u.a. bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Patienten mit organischen Erkrankungen des Gehirns, Schwangeren, Stillenden und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.

Bei atopischen Patienten besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko eines anaphylaktischen Schocks.

Kinder:
Zur Anwendung von Echinatur bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern von 1 bis 12 Jahren nicht angewendet werden. Beachten Sie auch die Angaben unter Gegenanzeigen.

Schwangerschaft und Stillzeit:
Daten über eine begrenzte Anzahl (206) von exponierten Schwangeren erbrachten keine Hinweise auf negative Effekte von Echinacea-Präparaten auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar.

Es liegen keine Daten über den Übergang des Wirkstoffes in die Muttermilch vor. Es liegen keine Daten über die Beeinflussung des Immunsystems von Säuglingen vor.

Wegen nicht ausreichender Untersuchungen wird die Einnahme von Echinatur in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen. Dabei ist zu beachten, dass auch die Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, sorgfältig abgewogen werden muss, da eine möglicherweise vorliegende Schwangerschaft noch nicht bekannt ist.
(s. Abschnitt 12)



Wichtigste Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt


Art und Dauer der Anwendung

Zum Einnehmen
Die Einnahme sollte nicht länger als 10 Tage erfolgen.


Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Intoxikationen mit Zubereitungen aus Echinaceakraut (Purpursonnen-hutkraut) sind bisher nicht bekannt geworden. Das Arzneimittel enthält 17,37g Ethanol pro 100ml Flüssigkeit.

Möglicherweise treten bei Überdosierung die aufgeführten Nebenwirkungen verstärkt auf.

Therapie von Intoxikationen:
Beim Auftreten von Vergiftungs- bzw. Überdosierungserscheinungen ist eine symptomatische Therapie erforderlich.


Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften,
Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben
für die therapeutische Verwendung erforderlich sind

Beim Menschen und/oder im Tierversuch haben Echinacea-Zubereitungen eine immunbiologische Wirkung: Sie steigern u. a. die Zahl der weißen Blut-körperchen und der Milzzellen und wirken fiebererzeugend.
Echinacea purpurea erbrachte in Einzeldosisstudien (Kaninchen), Studien mit wiederholten Dosen (Kaninchen) und Genotoxizitätsstudien keine Hinweise auf Toxizität.
Reproduktionsstudien und Studien zur Carcinogenität wurden nicht durchgeführt.


Sonstige Hinweise

Siehe Gegenanzeigen


Dauer der Haltbarkeit

Echinatur® soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfalls-datums nicht mehr angewendet werden.
Dauer der Haltbarkeit 18 Monate.
Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 4 Wochen


Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Nicht über 25 C lagern!





Darreichungsformen und Packungsgrößen

Flüssigkeit zum Einnehmen
Tropfflasche zu 100 ml


Stand der Information

[Monat/Jahr]


Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

Dr. E. Ritsert GmbH & Co. KG
Arzneimittel
Klausenweg 12
69412 Eberbach
Telefon: (06271) 9221-0
Telefax: (06271) 9221 55