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Ecolicin-Augensalbe

Document: 22.02.2010   Fachinformation (deutsch) change


Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


FACHINFORMATION


l. Bezeichnung des Arzneimittels

Ecolicin®Augensalbe

7,43 mg Erythromycinlactobionat (entspr. 5,0 mg Erythromycin) und

11,90 mg Colistimethat-Natrium (entspr. 5,0 mg Colistin) pro Gramm Augensalbe


2. Qualitative und quantitativeZusammensetzung

Wirkstoff

1 g Augensalbe enthält:

Erythromycinlactobionat 7,43 mg (entspr. 5,0 mg Erythromycin)

Colistimethat-Natrium 11,90 mg (entspr. 5,0 mg Colistin)


Sonstige Bestandteile

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1


3. Darreichungsform

Augensalbe


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Ecolicin® Augensalbe findet Anwendung bei Infektionen des äußeren Augenabschnittes

durch pathogene Bakterien, die auf Erythromycin und/oder Colistin ansprechen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Es wird mehrmals täglich ein Salbenstrang von ½ bis 1 cm Länge in den Bindehautsack eingestrichen.

Durch Herunterziehen des unteren Lides wird der Bindehautsack frei, in den dann der Salbenstrang eingebracht wird. Durch Schließen der Lider und Bewegen des Augapfels erfolgt eine Verteilung der Salbe.


Ecolicin®Augentropfen und Ecolicin® Augensalbe können in Kombination eingesetzt

werden.

Aufgrund der längeren Verweildauer am Auge empfiehlt sich Ecolicin® Augensalbe für die Behandlung während der Nacht, wodurch man eine Verlängerung des therapeutischen Effektes erzielt. Ecolicin® Augensalbe ist aber wegen ihrer guten Haftfähigkeit bei Lidentzündungen auch tagsüber angezeigt.

Nach 5-7 Tagen ist die Infektion normalerweise abgeklungen. Die Behandlung sollte

dann noch zusätzlich für 2-3 Tage fortgesetzt werden. Nur in begründeten Fällen darf

die Anwendungsdauer 14 Tage überschreiten.


4.3 Gegenanzeigen


Bei bestehender Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe sollte das Präparat nicht angewendet werden.


Bei Überempfindlichkeit gegen ein anderes Makrolidantibiotikum ist eine Kreuzallergie nicht auszuschließen.


Bei der Anwendung von Ecolicin®Augensalbe in der Schwangerschaft und Stillzeit

sollten Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Langfristige und wiederholte Anwendung von Erythromycin kann zu einer Superinfektion oder Kolonisation mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen führen.


Bei der Behandlung mit Ecolicin® Augensalbe dürfen keine Kontaktlinsen getragen

werden.


Dieses Arzneimittel beeinflusst auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr, das Bedienen von Maschinen oder das Arbeiten ohne sicheren Halt.


Weitere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung von Ecolicin® Augensalbe sind unter

Gegenanzeigen“ und „Nebenwirkungen“ aufgeführt.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Erythromycin sollte möglichst nicht mit Lincomycin, Clindamycin oder Chloramphenicol kombiniert werden, da hinsichtlich der antimikrobiellen Wirkung in vitro ein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine dokumentierten Erfahrungen mit einer Anwendung von Ecolicin Augensalbe an Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien mit Colistin zeigen eine Reproduktionstoxizität (siehe 5.3). Aufgrund der geringen Resorption der Wirkstoffe bei bestimmungsgemäßer Anwendung kann Ecolicin Augensalbe während der Schwangerschaft nach sorgfältiger Nutzen-/Risikoabwägung angewendet werden.


Stillzeit

Aufgrund der geringen Resorption bei bestimmungsgemäßer Anwendung kann

Ecolicin Augensalbe während der Stillzeit bei entsprechender Indikation angewendet werden . Aus Sicherheitsgründen sollte ein Kontakt des Säuglings mit der Augensalbe vermieden werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel beeinflusst auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr, das Bedienen von Maschinen oder das Arbeiten ohne sicheren Halt.


4.8 Nebenwirkungen

In seltenen Fällen können lokale Überempfindlichkeiten gegen die Inhaltsstoffe auftreten.

Systemische Nebenwirkungen sind applikations- und dosisabhängig und treten nach lokaler Applikation aufgrund der geringen Resorption der Wirkstoffe nicht auf.


4.9 Überdosierung:Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel

Bei lokaler Anwendung von Erythromycin und Colistin am Auge ist die Resorption toxischer Mengen unwahrscheinlich.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Ophthalmologische Antibiotikakombination mit synergistischer Wirkung


ATC-Code: S01AX30


Wirkungsweise:

Erythromycin wird reversibel an die Ribosomen gebunden, hemmt die Translocase und somit die Proteinsynthese. Colistin gehört zu den zyklischen Polypeptiden und greift die Zytoplasmamembran der Bakterien an.


Grenzwerte:

Zur Einstufung der Bakterien als empfindlich oder resistent fanden primär die Empfehlungen im Beiblatt 1 zur DIN 58940-4 (2004) Berücksichtigung: Colistin (sensibel 0,5 mg/l, resistent >2 mg/l), Erythromycin (sensibel 1 mg/l, resistent >4 mg/l).


Antibakterielles Spektrum:

Die wirksamen Bestandteile Erythromycin bzw. Colistin sind anerkannte Antibiotika mit sich ergänzendem Wirkungsspektrum.

Erythromycin ist in der Regel gut wirksam gegen grampositive bzw. gramnegative Erreger, wie Streptokokken, Pneumokokken, Staphylokokken, Chlamydien, Legionellen, Gonokokken, Meningokokken u.a. Als resistent zu betrachten sind Enterobakterien, Enterokokken, Pseudomonaden und fermentierende Stäbchenbakterien.


Das Wirkspektrum von Colistin beschränkt sich auf gramnegative Erreger, wie E.coli, Enterobacter- und Klebsiella-Arten, Salmonellen, Pseudomonas aeruginosa und Haemophilus influenzae. Resistent sind z.B. alle Proteus-Arten und grampositive Bakterien.


Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert. Sollte auf Grund der lokalen Prävalenz der Resistenz die Anwendung von Ecolicin zumindest bei einigen Infektionen bedenklich erscheinen, sollte eine Beratung durch Experten angestrebt werden.

Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikro-biologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Erythromycin bzw. Colistin anzustreben.

Die unten angegebenen Informationen stammen aus einer aktuellen Resistenztestungsstudie mit 1470 Isolaten okulären Ursprungs (überwiegend externe Abstriche) aus 35 deutschen Zentren. Die genannten aeroben Bakterien stellen daher ein repräsentatives Bild der bei Augeninfektionen in Deutschland in Frage kommenden Keime dar. Es ist davon auszugehen, dass in anderen Ländern die Häufigkeitsverteilung der ophthalmologisch relevanten Bakterien nicht identisch, aber ähnlich sein wird, so dass die unten aufgeführten Keime auch dort die häufigsten Verursacher bakterieller Infektionen der äußeren Augen sein werden.

Den Resistenzangaben liegen die o.g. Grenzwerte zugrunde, die sich auf systemische Anwendung beziehen. Bei lokaler Anwendung am Auge werden meist wesentlich höhere Konzentrationen des Antibiotikums erreicht, so dass eine klinische Wirksamkeit auch häufig bei Keimen gegeben ist, die im Laborversuch als resistent definiert wurden.


Erythromycin: üblicherweise empfindliche Spezies (Resistenzraten 10%)


Gram-negative Aerobier

Moraxella catarrhalis


Erythromycin:Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können (Resistenzraten > 10%)


Gram-positive Aerobier

Staphylococcus aureus

koagulase-negative Staphylokokken

Streptococcus pneumoniae

andere Streptokokken

Enterococcus

Corynebacteriae

Bacillus


Gram-negative Aerobier

Haemophilus influenzae

Haemophilus parainfluenzae

Acinetobacter baumannii

Acinetobacter lwoffii



Erythromycin: von Natur aus resistente Spezies

Gram-negative Aerobier

Enterobacteriaceae

Pseudomonas aeruginosa

Stenotrophomonas maltophilia


Colistin: üblicherweise empfindliche Spezies (Resistenzraten 10%)


Gram-negative Aerobier

Haemophilus influenzae

Enterobacteriaceae (Escherichia coli,Klebsiella oxytoca, Enterobacter cloacaeund Klebsiella pneumoniae)

Pseudomonas aeruginosa (Keime aus dem ambulanten Bereich)

Acinetobacter lwoffii

Moraxella catarrhalis


Colistin:Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können (Resistenzraten > 10%)


Gram-negative Aerobier

Haemophilus parainfluenzae

Acinetobacter baumannii

Stenotrophomonas maltophilia


Colistin: von Natur aus resistente Spezies

alle Gram-positiven Bakterien


Gram-negative Aerobier

Proteus mirabilis

Serratia marcescens



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Selbst bei der Annahme einer Überdosierung und einer vollständigen Resorption der in 20 Tropfen Ecolicin®Augentropfen enthaltenen Wirkstoffmengen (je 5 mg Colistin bzw. Erythromycin) gelangt nur ein Bruchteil der für beispielsweise Säuglinge (6 Monate alt) empfohlenen oralen Tagesdosis (50 mg bzw. 150 mg) in den Bindehautsack. Minimale, nicht antibiotisch wirksame Mengen (etwa 2 bis 4 g) gelangen in das Kammerwasser. Bei Untersuchungen an Kaninchen konnte nach 4maliger Anwendung (15 Minuten Intervalle) von Ecolicin®Augentropfen im Urin und im Blut

keine antibiotische Aktivität als Zeichen einer systemischen Aufnahme nachgewiesen werden.

Im Kammerwasser wurden ca. 4 g Erythromycin und ca. 3 g Colistin nachgewiesen. Diese Mengen sind nicht antibiotisch wirksam.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Colistin war bei längerfristiger Verabreichung mittels unterschiedlicher Applikationsformen in hohen Dosierungen bei Ratte und Hund nephrotoxisch. In vitround in vivoUntersuchungen zur Mutagenität haben keinen Hinweis hinsichtlich eines klinisch relevanten genotoxischen Potentials von Colistin ergeben. Langzeituntersuchungen zum kanzerogenen Potential liegen nicht vor. Unzureichend dokumentierte reproduktionstoxikologische Untersuchungen, in denen Colistin bei Mäusen, Ratten und Kaninchen mittels unterschiedlicher Applikationsformen verabreicht wurde, erbrachten keine Hinweise auf teratogene Wirkungen. Embryotoxische Effekte (verzögerte Ossifikation, erhöhte Resorptionsraten) wurden bei i.v.-Applikation in höheren Dosierungen bei allen getesteten Spezies beobachtet. Die Fertilität männlicher und weiblicher Nager war nicht beeinträchtigt. Bei Ratten wurde ein negativer Einfluss auf die Geburtenrate und das Säugen festgestellt, die postnatale Entwicklung war nicht beeinträchtigt. Bei Mäusen führte die i.v.-Gabe von Colistin jedoch zu einer geringeren Spontanaktivität der Nachkommen.

Die akute und chronische orale Toxizität von Erythromycin ist gering. Präklinische

Untersuchungen zur Mutagenität und eine Langzeituntersuchung zur Erfassung des tumorerzeugenden Potentials waren negativ. Reproduktionsuntersuchungen an mehreren Tierspezies mit Erythromycin und seinen verschiedenen Salzen ergaben keine Hinweise auf Fertilitätsstörungen oder Embryo-/Fetotoxizität.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Dickflüssiges Paraffin, Weißes Vaselin


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher sind keine Inkompatibilitäten bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Ecolicin®Augensalbe ist 2 Jahre haltbar und nach Anbruch höchstens 30 Tage verwendbar.

Die Augensalbe nach Ablauf der auf der Packung vermerkten Verwendbarkeitsdauer nicht mehr anwenden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren !

Ecolicin®Augensalbe nicht über 25 ° C aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Augensalbe; 3,5 g - Tube


6.6 Besondere Vorsichtmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


Dr. Gerhard Mann

Chem.-pharm. Fabrik GmbH

Brunsbütteler Damm 165-173

13581 Berlin

Telefon (030) 330 93 - 5050

Fax (030) 330 93 – 350

E-Mail: ophthalmika@bausch.com



8. Zulassungsnummer


6378046.00.00


9. Datum der Erteilung oder Verlängerung der Zulassung

29. April 2005


10. Stand der Information


April 2009

11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Mitvertrieb durch

Bausch&Lomb GmbH

Brunsbütteler Damm 165-173

13581 Berlin

Telefon: (030) 33093 - 0

Telefax: (030) 33093 - 350

E-Mail: ophthalmika@bausch.com


in Lizenz von:

Santen Pharmaceutical Co., Ltd.,

9-19, Shimoshinjo 3-chome, Higashi Yodogawa-ku,

Osaka, Japan


(Logo Bausch&Lomb)

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Ecolicin Augensalbe / Prod.-Nr.: 449/ ENR: 6378046

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