iMedikament.de

Elektrolyt-Infusionslösung 139

Document: 21.11.2008   Gebrauchsinformation (deutsch) change


Gebrauchsinformation

Elektrolyt-Infusionslösung 139

Gesamtkationen/-anionen 139 mval/l


Elektrolytlösung mit erhöhtem Kaliumanteil zur intravenösen Infusion


Wirkstoffe: Natriumchlorid, Kaliumchlorid


Indikationsgruppe

Infusionslösung zur Behandlung der metabolischen Alkalose und zur periphervenösen Kaliumsubstitution


Anwendungsgebiete

- Behandlung der metabolischen Alkalose (z. B. bei Magen- oder Darmsekretverlusten)

- Periphervenöse Kaliumsubstitution


Gegenanzeigen

Hyperkaliämie

Hypernatriämie

Oligo- und Anurie

Metabolische Azidose

Dehydratation

Diabetische Ketoazidose

Dekompensierte Herzinsuffizienz mit Ödemen

Nebennierenrindeninsuffizienz

Krankheiten, bei denen eine restriktive Kaliumzufuhr beachtet werden muss.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Siehe unter Warnhinweise.


Schwangerschaft und Stillzeit


Negative Auswirkungen von Elektrolyt-Infusionslösung 139 auf Schwangerschaft und Fetus sind nicht zu erwarten.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder anderen Mitteln

Bei gleichzeitiger Gabe von Suxamethonium und Kalium können erhebliche Hyperkaliämien ausgelöst werden, die sich ihrerseits negativ auf den Herzrhythmus auswirken können.


Warnhinweise


Kontrollen des Serumionogramms und der Wasserbilanz sind erforderlich.

Eine versehentliche Schnellinfusion muss unbedingt vermieden werden, da hierdurch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden können.

Herzrhythmusstörungen und andere Symptome einer Hyperkaliämie können bei Überdosierungen auftreten und lebensbedrohlich sein, wenn die Plasmakonzentration von K+über 6,5 mmol/l ansteigt.


Dosierung

Dauertropf entsprechend dem Substitutionsbedarf.


Die maximale Tagesdosis ergibt sich aus dem Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf des Patienten. Eine Flüssigkeitszufuhr von 40 ml/kg Körpermasse und Tag sollte bei Erwachsenen nicht überschritten werden (entspricht 1,4 mmol Kalium und 4,1 mmol Natrium /kg KM).


Die maximale Tagesdosis für Kalium beträgt 2 mmol K+/kg Körpermasse/Tag.

Die maximale Tagesdosis für Natrium wird vom Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf bestimmt. Für Erwachsene gilt ein Richtwert von 3 - 6 mmol Natrium/kg Körpermasse.


Max. Infusionsgeschwindigkeit:4 ml/kg Körpermasse und Stunde

20 mmol K+pro Stunde (entsprechend 0,3 mmol Kalium/kg Körpermasse/Stunde).

Die maximale Infusionsgeschwindigkeit für Natrium richtet sich nach der klinischen Situation.


Die gezielte Kaliumsubstitution erfolgt zweckmäßig mit der 1-molaren Kaliumchloridlösung.


Art der Anwendung


Zur intravenösen Anwendung (Infusion)


Dauer der Anwendung


Diese Infusionslösung eignet sich aufgrund der Elektrolytzusammensetzung nicht zur generellen Substitution von Flüssigkeiten und Elektrolyten über einen längeren Zeitraum ohne zusätzliche Gabe anderweitig zusammengesetzter elektrolythaltiger Produkte im Rahmen einer Gesamttherapie. Bei der alleinigen Anwendung dieser Infusionslösung über längere Zeit sind in Abhängigkeit von der Nierenfunktion, Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt möglich.


Hinweise für den Fall der Überdosierung


Zu schnelle und überdosierte Infusion kaliumreicher Lösungen kann zu Vergiftungserscheinungen (Hyperkaliämie, Plasma-Kaliumspiegel ab 5,5 mmol/l) führen. Eine Kaliumintoxikation ist durch Plasma-Kaliumbestimmungen und typische EKG-Veränderungen zu erkennen.

Bei Gabe von 1 Liter Elektrolyt-Infusionslösung 139 ist eine Überdosierung nicht zu erwarten.


Therapie der Hyperkaliämie:

Sofortiges Abbrechen der Infusion. Weitere Maßnahmen:

1. Applikation einer hypertonen Natriumlösung (z.B. 20 ml einer 10%igen NaCl-

Lösung). Bei Vorhandensein einer Azidose empfiehlt sich die Natriumzufuhr in

Form von Natriumbicarbonat.

2. Gabe von Calcium (z.B. 100 ml einer 10%igen Calciumgluconatlösung).

Vorsicht bei digitalisierten Patienten.

3. Zufuhr von Glucose und Insulin zum Kaliumeinstrom in die Zelle.


Kationenaustauscher sind für länger dauernde Behandlung geeignet jedoch nicht für die Therapie von schwerer, bereits bestehender Hyperkaliämie.


Diese Maßnahmen müssen unter klinischer Beobachtung und engmaschigen Elektrolytkontrollen erfolgen. Unter Umständen müssen sie wiederholt werden, wobei insbesondere bei niereninsuffizienten Patienten bezüglich der Flüssigkeits- und Natriumzufuhr Grenzen gesetzt sind.

Eine schnelle Reduzierung des Gesamtkaliums läßt sich nur mittels Dialyse erreichen. Die Dialyse bietet sich besonders bei Oligo- und Anurie und bei schwerer Azidose an.




Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


Nebenwirkungen

Bei Beachtung der Gegenanzeigen, Dosierungsempfehlungen und Hinweise nicht bekannt.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit

Nur klare Lösungen in unversehrten Behältnissen verwenden!

Nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums darf Elektrolyt-Infusionslösung 139 nicht mehr angewendet werden.

Diese konservierungsmittelfreie Lösung ist nur zur einmaligen Entnahme vorgesehen. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung des Behältnisses erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1000 ml Infusionslösung enthalten:


Wirkstoffe:

Natriumchlorid 6,02 g

Kaliumchlorid 2,68 g


(^mmol/l: Na+103, K+36, Cl-139)


Sonstiger Bestandteil:

Wasser für Injektionszwecke


Steril und frei von Bakterienendotoxinen

pH: 5,0 - 6,5

Theoretische Osmolarität: 278 mOsm/l


Darreichungsform und Inhalt

Infusionslösung in Glasflaschen


Packung mit 1 Glasflasche mit 500 ml Infusionslösung,

Klinikpackung mit 10 Glasflaschen mit 500 ml Infusionslösung.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Serumwerk Bernburg AG

Hallesche Landstraße 105 b

06406 Bernburg

Tel.: 03471/860-0 Fax: 03471/860408


Stand der Information

07/2007

7


Elektrolyt-Infusionslösung 139 Zul.-Nr.: 3000206.00.00

Änderungsanzeige November 2008