Epi-Nc 2 Mg/Ml Konzentrat Zur Herstellung Einer Infusionslösung
Epi-NC 2 mg/ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung |
Änderungsanzeige 18.04.2005 Übertragung auf Neocorp.. |
Eingangs-Nr.: 2157094 Gebrauchsinformation Stand: April 2005 |
Gebrauchsinformation
Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Die Gebrauchsinformation beinhaltet:
Was ist Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung beachten?
Wie ist Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung aufzubewahren?
6. Weitere Angaben
Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Epirubicinhydrochlorid
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Epirubicinhydrochlorid.
1 ml enthält 2 mg Epirubicinhydrochlorid
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumchlorid, Salzsäure 10 %, Wasser für Injektionszwecke
Jede Packung enthält 1 Durchstechflasche mit 5 ml [20 ml / 25 ml / 50 ml / 100 ml] Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
1. Was ist EPI-NC 2 MG/ML - KONZENTRAT ZUR HERSTELLUNG EINER INFUSIONSLÖSUNG und wofür wird es angewendet?
1.1 Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung gehört zur Arzneimittelgruppe der so genannten Zytostatika. Diese werden zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt.
1.2 von: NeoCorp Aktiengesellschaft
Am Weidenbach 6
82362 Weilheim
Deutschland
hergestellt von: Ebewe Pharma Ges.m.b.H. Nfg. KG
Mondseestr. 11
4866 Unterach
Österreich
Epirubicin wird eingesetzt bei:
- Mammakarzinom
- kleinzelliges Bronchialkarzinom
- fortgeschrittenes Ovarialkarzinom
- fortgeschrittenes Magenkarzinom
- fortgeschrittenes Weichteilsarkom
2. Was müssen Sie vor der ANWENDUNG von Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung beachten?
2.1 Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung darf nicht angewendet werden
- bei Überempfindlichkeit gegenüber Epirubicinhydrochlorid, sonstigen Bestandteilen des Arzneimittets, anderen Anthrazyklinen oder Anthrazendionen
- bei ausgeprägter Knochenmarkdepression (z. B. nach erfolgter Vorbehandlung mit Chemo- und/oder Strahlentherapie)
- bei vorausgegangener Behandlung mit Epirubicinhydrochlorid oder anderen Anthrazyklinen bis zur maximalen kumulativen Dosis
- bei ausgeprägten Entzündungen der Schleimhäute im Mund- und/oder Magen-Darm-Bereich
- beiakuten Infektionen
- bei ausgeprägter Beeinträchtigung der Leberfunktion
- bei muskulärer Herzinsuffizienz Grad IV (Ruheinsuffizienz)
- bei akutem Myokardinfarkt und abgelaufenem Myokardinfarkt, der zur muskulären Herzinsuffizienz Grad III und IV geführt hat
- bei akuten entzündlichen Herzerkrankungen
- bei Herzrhythmusstörungen mit gravierenden hämodynamischen Auswirkungen, auch in der Vorgeschichte
Patienten mit anderen Stadien der angeführten Herzerkrankungen und/oder einer Vorbehandlung mit anderen Anthrazyklinen bedürfen einer individuellen therapeutischen Entscheidung, einschließlich der nachfolgenden Verlaufskontrollen.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist erforderlich.
Vor und während der Therapie sind sorgfältige Kontrollen des Blutbildes (Thrombozyten, Leukozyten, Granulozyten und Erythrozyten) und der Leberfunktion (GOT, GPT, Bilirubin, alkalische Phosphatase) erforderlich.
Eine besonders sorgfältige hämatologische Kontrolle ist bei dosisintensivierter Behandlung notwendig, da hier eine Knochenmarkdepression häufig auftritt. Eine schwere Neutropenie (neutrophile Granulozyten unter 500/µl über maximal 7 Tage) wurde meist nur während 10 - 14 Tagen nach Beginn der Behandlung beobachtet und ist vorübergehend. Im allgemeinen hat sich das Knochenmark bis zum 21. Tag wieder erholt. Aufgrund dieser kurzen Dauer bedürfen gewöhnlicher weise nur wenige Patienten der Aufnahme in eine Klinik oder besonderer Maßnahmen zur Behandlung schwerer Infektionen.
Vor Beginn der Behandlung mit Epirubicinhydrochlorid sollte sich der Patient von den toxischen Auswirkungen (wie z.B. Stomatitis, Neutropenie, Thrombozytpenie und generalisierten Infektionen) einer vorangegangenen zytotoxischen Behandlung erholt haben.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit vorangegangener, gleichzeitiger oder geplanter Radiotherapie geboten. Diese haben bei der Anwendung von Epirubicinhydrochlorid ein erhöhtes Risiko von Lokalreaktionen im Bestrahlungsfeld (Recall-Phänomen). Eine vorangegangene Bestrahlung des Mediastinums erhöht die Kardiotoxizität von Epirubicinhydrochlorid.
Ein kardiales Monitoring wird empfohlen bei Epirubicinhydrochlorid-Dosen über 450 mg/m2 KOF; die maximale kumulative Dosis sollte (900) - 1000 mg/m2KOF nicht überschreiten.
Überwachung der Herzfunktion:
Die Herzfunktion muss vor Therapiebeginn, während undnach Beendigung der Therapie überwacht werden (EKG, Radionukleidangiographie oder Echokardiographie (zur Bestimmung der LVEF), um das Risiko einer schweren Schädigung des Herzens zu minimieren. Eine anthrazyklin-induzierte Kardiomyopathie kann am besten mit einer Biopsie des Endomyokards diagnostiziert werden, jedoch eignet sich diese invasive Methode nicht für Routineuntersuchungen. Als Routineuntersuchung wird empfohlen ein EKG aufzunehmen und die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) zu bestimmen. Veränderungen im EKG sind normalerweise Anzeichen einer vorübergehenden (reversiblen) Schädigung. Eine andauernde QRS-Niedervoltage, Verlängerung des systolischen Zeitintervalls über die normalen Werte hinaus und eine Abnahme der LVEF sind oft Anzeichen einer Kardiomyopathie, die durch Anthrazykline hervorgerufen wird. Eine kumulative Gesamtdosis 900 - 1000 mg Epirubicinhydrochlorid/m2sollte hinsichtlich des Risikos einer Kardiomyopathie nur mit größter Vorsicht überschritten werden. Beim Überschreiten einer Gesamtdosis von 900 - 1000 mg/m2steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens erheblich.
Nach Beginn der Behandlung sollten die Harnsäure-, Kalium-, Kalziumphosphat- und Kreatininwerte überprüft werden.
Hydratation, Alkalisierung des Urins und prophylaktische Gabe von Allopurinol zur Vermeidung einer Hyperurikämie können das Risiko potentieller Komplikationen eines Tumor-Lyse-Syndroms senken.
Eine Impfung mit Lebendvakzinen sollte im zeitlichen Zusammenhang mit einer Epirubicin-Therapie nicht durchgeführt werden.
Der Kontakt des Patienten mit Polio-Impflingen sollte vermieden werden:
Epirubicinhydrochlorid darf nicht oral, subkutan, intramuskulär oder intrathekal verabreicht werden.
1 ml Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 0,154 mmol (3,5 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
Geeignete empfängnisverhütende Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn weibliche und auch männliche Patienten mit Epi-NC behandelt werden.
Epirubicin, der Wirkstoff von Epi-NC, kann das Erbgut schädigen. Männlichen Patienten, die mit Epi-NC behandelt werden, wird empfohlen während der Behandlung und 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit über eine Spermakonservierung beraten zu lassen. Auch bei Kinderwunsch nach einer Therapie mit Epirubicin wird eine genetische Beratung empfohlen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Epi-NC kann erbgutschädigend und fruchtschädigend wirken und die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen. Epi-NC sollte daher nicht während der Schwangerschaft angewendet werden und empfängnisverhütende Maßnahmen sind zu ergreifen. Ist die Behandlung während der Schwangerschaft unbedingt erforderlich, so wird eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind empfohlen.
Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist umgehend der Arzt zu informieren.
In der Stillzeit darf Epi-NC nicht angewendet werden, da es zu einer Schädigung des Kindes kommen könnte. Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, so muss abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Epirubicinhydrochlorid kann Übelkeit und Erbrechen hervorrufen und somit indirekt die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und Maschinen beeinträchtigen.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Da Epirubicinhydrochlorid meist als Teil einer Kombinationstherapie mit anderen Zytostatika verwendet wird, kann sich die Gesamttoxizität, insbesondere hinsichtlich der Myelosuppression und gastrointestinalen Toxizität, verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Epirubicinhydrochlorid und anderen kardiotoxischen Arzneimitteln (z.B. 5-Fluorouracil, Cyclophosphamid, Cisplatin, Taxane) oder einer Strahlentherapie des Mediastinums verstärken die Kardiotoxizität von Epirubicinhydrochlorid
Daher ist hier sowie bei gleichzeitiger Anwendung von anderen kardioaktiven Substanzen (z.B. Calciumantagonisten) eine besonders sorgfältige Überwachung der Herzfunktion während der gesamten Therapie erforderlich.
Bei einer (Vor-)Behandlung mit Medikamenten, welche die Knochenmarkfunktion beeinflussen (z.B. Zytostatika, Sulfonamide, Chloramphenicol, Diphenylhydantoin, Amidopyrin-Derivate, antiretrovirale Arzneimittel), ist die Möglichkeit einer ausgeprägten Störung der Hämatopoese zu beachten. Die Dosierung von Epirubicinhydrochlorid ist gegebenenfalls zu modifizieren. Bei Kombination mit anderen Zytostatika (z.B. Cytarabin, Cisplatin, Cyclophosphamid) können die toxischen Wirkungen der Therapie mit Epirubicinhydrochlorid verstärkt werden.
Epirubicinhydrochlorid wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert; jede Begleitmedikation, die die Leberfunktion beeinflusst, kann auch die Verstoffwechselung oder die Pharmakokinetik von Epirubicinhydrochlorid und infolgedessen Wirksamkeit und/oder Toxizität beeinflussen.
Die Kombination von Epirubicinhydrochlorid mit potentiell hepatotoxischen Arzneimitteln kann bei Beeinträchtigung des hepatischen Metabolismus und/oder der biliären Ausscheidung von Epirubicinhydrochlorid zu einer Erhöhung der Toxizität der Substanz führen. Dies kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Zytostatika erhöht sich das Risiko für das Auftreten gastrointestinaler Nebenwirkungen.
Arzneimittel, die zu einer Verzögerung der Harnsäureausscheidung führen (z.B. Sulfonamide, bestimmte Diuretika), können bei gleichzeitiger Anwendung von Epirubicinhydrochlorid zu einer verstärkten Hyperurikämie führen.
Epirubicinhydrochlorid bindet an Heparin; es kann zu Ausfällungen und Wirkungsverlust beider Wirkstoffe kommen.
Wegen chemischer Inkompatibilität sollte Epirubicinhydrochlorid nicht mit Heparin gemischt werden. Wenn Epirubicinhydrochlorid in Kombination mit anderen Zytostatika verabreicht wird sollte keine direkte Mischung erfolgen.
Ebenso sollte Epirubicinhydrochlorid nicht mit einer alkalischen Lösung zusammengebracht werden (Hydrolyse).
Die gleichzeitige Anwendung von Verapamil vermindert die systemische Verfügbarkeit von Epirubicinhydrochlorid durch eine Erhöhung der Clearance. Dadurch kommt es zu einer erhöhten systemischen Verfügbarkeit der Epirubicinhydrochlorid-Metaboliten.
Cimetidin erhöht die AUC (“Area under the curve”) von Epirubicinhydrochlorid um 50%. Aus diesem Grund sollte eine Behandlung mit Cimetidin bei der Behandlung mit Epirubicinhydrochlorid unterbrochen werden.
3. Wie ist Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ANZUWENDEN?
Wenden Sie Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1 Art(en) der Anwendung
Die Behandlung sollte nur von Ärzten, die in der Tumorbehandlung erfahren sind, in einer Klinik oder in Kooperation mit einer Klinik erfolgen. Insbesondere die dosisintensivierte Behandlung erfordert eine engmaschige Überwachung der Patienten wegen möglicher Komplikationen aufgrund der starken Myelosuppression. Die Anwendung ist streng nach Vorschrift durchzuführen.
Epirubicinhydrochlorid wird intravenös appliziert.
Eine versehentliche intraarterielle oder eine paravenöse Applikation von Epirubicinhydrochlorid muss bei der systemischen Verabreichung unbedingt ausgeschlossen werden. Epirubicinhydrochlorid darf nicht oral, subkutan, intramuskulär oder intrathekal verabreicht werden!
Eine paravasale Injektionen von Epirubicinhydrochlorid kann schwerwiegende Gewebeschädigungen und Nekrosen verursachen. Es wird daher empfohlen, das Arzneimittel bevorzugt in den Schlauch einer laufenden i.v.-Infusion mit 0,9%iger Natriumchloridlösung oder 5%iger Glukoselösung zu geben. Zur Überprüfung der korrekten Lage der Infusionsnadel werden zuvor einige ml einer Infusionslösung (z.B. 0,9%ige NaC1-Lösung oder 5%ige Glukoselösung) verabreicht.
Die Gesamtmenge von Epirubicinhydrochlorid wird innerhalb von 10 - 15 Minuten i.v. verabreicht. Venensklerosierungen können durch Injektion in zu kleine Venen oder wiederholte Injektionen in dieselbe Vene verursacht werden. Nach erfolgter Verabreichung wird die Vene mit dem Rest der Infusionslösung gespült.
Vor der Behandlung mit Epirubicinhydrochlorid sollten Laborwerte sowie die
Herzfunktion sorgfältig untersucht werden; während jedes Behandlungszyklus sind die Patienten sorgfältig und regelmäßig zu kontrollieren.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Behandlungsprotokoll. Eine zeitliche Begrenzung der Anwendung ist nicht vorgesehen.
Die kumulative Maximaldosis ([900] - 1000 mg/m² KOF) darf nur nach strenger Nutzen/Risiko-Abwägung überschritten werden. Bei der Wahl der Gesamtdosis Epirubicinhydrochlorid ist grundsätzlich eine vorangegangene Behandlung mit vergleichbaren Substanzen wie Doxorubicin, Daunorubicin oder Anthracen-Derivaten zu berücksichtigen
3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Monotherapie
1. Konventionelle Dosierung
Intervall-Therapie mit 60 - 90 mg Epirubicinhydrochlorid/m² Körperoberfläche (KOF) als Einzeldosis jede dritte Woche.
2.1 Dosisintensivierte Behandlung von fortgeschrittenen kleinzelligen Bronchialkarzinomen
Intervall-Therapie mit 120 mg Eprubicinhydrochlorid/m2KOF als Einzeldosis jede dritte Woche.
Besonderer Hinweis:
Bei Patienten, deren Knochenmarkfunktion bereits durch vorhergehende Chemotherapie oder Bestrahlung bzw. durch Infiltration von Tumorzellen geschädigt ist, wird eine Dosisreduzierung auf 105 mg Epirubicinhydrochlorid/m² KOF empfohlen.
2.2 Dosisintensivierte Behandlung beim Mammakarzinom (gilt nicht als Standardtherapie)
- Behandlung des fortgeschrittenen Mammakarzinoms:
135 mg Epirubicinhydrochlorid/m² KOF in der Monotherapie bzw. 120 mg/m2KOF in der Kombinationstherapie alle 3 - 4 Wochen.
- adjuvante Therapie bei Patientinnen mit Mammakarzinom im Frühstadium und
positivem Lymphknotenstatus:
100 - 120 mg Epirubicinhydrochlorid/m2KOF alle 3 - 4 Wochen
Sowohl in der adjuvanten Therapie als auch in der Therapie des metastasierten Mammakarzinoms sollten bei der Patientin verstärkt die hämatologischen und kardiologischen Parameter sowie auch die wichtigen Organfunktionen überwacht werden.
Eine Dosisreduktion (60 - 75 mg/m2bzw. 105 - 120 mg/m2bei dosisintensivierten Schemata) oder längere Intervalle zwischen den Behandlungszyklen können notwendig sein bei der Therapie von sehr alten Patienten, bei Patienten mit neoplastischer Knochenmarksinfiltration sowie bei Patienten, deren Knochenmarkfunktion durch vorangegangene Chemo- oder Strahlentherapie bereits geschädigt wurde.
Bei palliativem Behandlungskonzept kann zur Verringerung der Nebenwirkungen oder bei Patienten, bei denen Epirubicinhydrochlorid aus medizinischen Gründen nicht in der oben genannten Dosierung verabreicht werden kann, folgende Dosierung angewendet werden:
wöchentliche Verabreichung von 20 - 30 mg/m² KOF
Polychemotherapie:
Wenn Epirubicinhydrochlorid in Kombinationsschemata mit anderen Zytostatika angewandt wird, sollte die Dosis der Toxizität der anderen Zytostatika angepasst werden.
Beurteilung der Leberfunktion:
Epirubicinhydrochlorid wird vorwiegend über Galle und Leber ausgeschieden. Bei beeinträchtiger Leberfunktion oder Gallenabflussstörungen kann eine verzögerte Ausscheidung des Arzneimittels auftreten, wobei sich die Gesamttoxizität erhöht. Daher sollte die Leberfunktion (Bilirubin, SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase) vor der Behandlung mit Epirubicinhydrochlorid überprüft und bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion die Dosis erniedrigt werden.
Empfehlungen für die Dosisverringerung bei beeinträchtigter Leberfunktion richten sich nach den Plasma-Bilirubinspiegeln:
Bilirubin Dosisreduktion um
1,2 - 3,0 mg/100 ml 50%
3,1- 5,0 mg/100 ml 75%
Beurteilung der Nierenfunktion.
Aufgrund der nicht ausreichenden klinischen Datenlage kann keine Dosierungsempfehlung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gegeben werden.
Im Falle einer sehr schweren Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate <10 ml/min oder Serumkreatinin >5 mg/dl) kann im Einzelfall eine initiale Dosissenkung auf 75% erwogen werden.
3.3 Wenn eine größere Menge Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung verabreicht wurde, als im Abschnitt 3.2 empfohlen:
Sehr hohe Einzeldosen von Epirubicinhydrochlorid können eine akute Myokarddegeneration innerhalb von 24 Stunden und eine schwere Myelosuppression innerhalb von 10 -14 Tagen verursachen.
Eine akute Überdosierung kann zu toxischen gastrointestinalen Erscheinungen (vor allem Mukositis) und akuten Komplikationen des Herz-Kreislaufsystems führen.
Im Falle einer Überdosierung wurde späteres Herzversagen bis zu 6 Monaten nach der Behandlung mit Anthrazyklinen beobachtet.
Therapie von Intoxikationen
Beim Auftreten von Intoxikationserscheinungen sollte die Applikation von Epirubicinhydrochlorid sofort abgebrochen werden.
Bei kardialer Beteiligung ist ein Kardiologe hinzuzuziehen.
Bei ausgeprägter Myelosuppression sollte die Substitution der fehlenden Blutbestandteile und die Verlegung des Patienten in einen keimfreien Raum erwogen werden.
Epirubicinhydrochlorid ist in vivo nicht effektiv dialysierbar.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
Paravasate
Eine paravenöse Fehlinjektion führt zu lokaler Nekrose und Thrombophlebitis. Sollte im Bereich der Infusionsnadel ein brennendes Gefühl entstehen, deutet dies auf eine paravenöse Applikation hin.
Therapie von Paravasaten
Bei erfolgten Paravasaten ist die Infusion oder Injektion sofort zu stoppen; die Kanüle sollte zunächst belassen werden, um sie nach einer kurzen Aspiration zu entfernen. Es Wird empfohlen, DMSO 99% über ein Areal zweifach so groß wie das betroffene Areal lokal zu applizieren (4 Tropfen auf 10 cm² Hautoberfläche) und dies dreimal täglich über einen Zeitraum von mindestens l4 Tagen zu wiederholen. Gegebenenfalls sollte ein Debridement in Erwägung gezogen werden. Wegen des gegensätzlichen Mechanismus sollte eine Kühlung des Areals, z. B. zur Schmerzreduktion, sequentiell mit der DMSO-Applikation erfolgen (Vasokonstriktion vs. Vasodilatation). Andere Maßnahmen sind in der Literatur umstritten und von nicht eindeutigem Wert.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Nebenwirkungen haben.
4.1 Nebenwirkungen
Blutbildendes System:
Die Myelosuppression stellt die akute dosislimitierende Toxizität dar und tritt vor allem in Form einer dosisabhängigen, reversiblen Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie) auf. Thrombozytopenie und Anämie können ebenfalls auftreten. Leukopenie und Neutropenie können stark ausgeprägt sein, wobei der Nadir meist zwischen dem 10. und 14. Tag nach Verabreichung des Arzneimittels erreicht wird; dieser ist jedoch gewöhnlich vorübergehend, und die Leukozyten und neutrophilen Granulozyten erreichen meist bis zum 21. Tag wieder normale Werte.
Als Folgen einer Myelosuppression können Fieber, Infektionen, Pneumonien, Sepsis, septischer Schock, Hämorrhagien, Gewebshypoxie auftreten, die zum Tod führen können. Bei Auftreten einer febrilen Neutropenie wird eine i.v.-Antibiose empfohlen.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Epirubicinhydrochlorid und DNA verändernden Zytostatika (z.B. alkylierende Substanzen, Platinderivate) behandelt wurden, wurde in Einzelfällen das Auftreten einer sekundären Leukämie (zum Teil auch mit präleukämischer Phase) beobachtet. Dies kann auch nach einer Latenzzeit (1-3 Jahre) auftreten.
Folgen der o. g. Nebenwirkungen treten häufig (>5%) auf:
Myelosuppression, Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie, Fieber, Infektionen.
Folgende der o. g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (<5%) auf:
Sepsis, septischer Schock, Hämorrhagien, Gewebshypoxie.
Kardiotoxizität:
Zwei Formen der Kardiotoxizität können auftreten:
Der Soforttypist dosisunabhängig und gekennzeichnet durch Arrhythmien (supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen, Sinustachykardie, ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, AV-Block, Schenkelblöcke) und/oder unspezifische EKG-Veränderungen (ST-Streckenveränderungen, Niedervoltage und verlängerte QT-Zeit). Mit Ausnahme einer Manifestation maligner Rhythmusstörungen sind diese Veränderungen im allgemeinen vorübergehend und in der Regel kein Indikator für die Entstehung einer Kardiotoxizität vom Spättyp; ihr Auftreten stellt keine Kontraindikation für eine erneute Anwendung von Epirubicinhydrochlorid dar.
Der Spättypist dosisabhängig und zeigt sich in Form einer Herzmuskelschädigung (Kardiomyopathie), die sich durch Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz manifestiert (z.B. Dyspnoe, Ödeme, Lebervergrößerung, Aszites, Lungenödeme, Pleuraergüsse, Galopprhythmus).
Klinischen Studien zufolge steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens stark an, wenn eine kumulative Dosis von 900 -1000 mg/m2Epirubicinhydrochlorid erreicht wird, auch wenn keine anderen kardialen Risikofaktoren vorliegen. Bei Vorliegen weiterer kardialer Risikofaktoren (z.B. aktiver oder latenter Herzerkrankungen, vorausgegangener Bestrahlung des Mediastinums oder vorausgegangener bzw. gleichzeitiger Behandlung mit kardiotoxischen Arzneimitteln) kann sich auch eine niedrigere kumulative Gesamtdosis kardiotoxisch auswirken. Schwere Herzschädigungen können durch regelmäßige Überwachung der Herzfunktion (hauptsächlich Überwachung der LVEF) im Verlauf einer Therapie mit Epirubicinhydrochlorid verhindert werden. Die Manifestation der späten Kardiotoxizität erfolgt meist während der Behandlung mit Epirubicinhydrochlorid oder innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Behandlung. Späte Manifestationen (mehrere Monate bis Jahre nach Behandlungsende) sind aufgetreten. Es wurden auch Perikardergüsse beobachtet.
In toxikologischen Studien zeigte Epirubicinhydrochlorid einen besseren therapeutischen Index und niedrigere systemische und kardiale Toxizität als Doxorubicin.
Folgende der o. g. Nebenwirkungen treten häufig (>5%) auf:
EKG-Veränderungen, Tachykardien, Arrhythmien.
Folgende der o. g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (<5%) auf:
Kardiomyopathie, dekompensierte Herzinsuffizienz (Dyspnoe, Ödeme, Lebervergrößerung, Aszites, Lungenödeme, Pleuraergüsse, Galopprhythmus), ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, AV-Block, Schenkelblöcke.
Gastrointestinaltrakt:
Während der Behandlung kann eine Mukositis (v. a. Stomatitis, seltener Ösophagitis) auftreten, die sich durch Schmerzen oder brennendes Gef'ühl, Erytheme, Erosionen, Ulzerationen, Blutungen und Infektionen manifestiert. Stomatitis tritt meist zu Beginn der Behandlung auf und kann sich in schweren Fällen zu Ulzerationen der Mukosa entwickeln. Die meisten Patienten erholen sich jedoch von diesen Nebenwirkungen bis zur dritten Therapiewoche. Außerdem kann es zu anderen gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, gelegentlich Diarrhöe, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen kommen. Schweres Erbrechen und Durchfall können zu Dehydratation führen. Übelkeit und Erbrechen können durch prophylaktische Gabe von Antiemetika behandelt werden. Es kann eine Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut auftreten.
Folgende der o. g. Nebenwirkungen treten häufig (>5%) auf:
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe, Dehydratation, Mukositis (v. a. Stomatitis) mit Schmerzen, brennendem Gefühl, Erythemen, Erosionen, Ulzerationen, Blutungen.
Folgende der o. g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (<5%) auf:
Ösophagitis, Appetitlosigkeit, Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut
Hautallergische Reaktionen:
Häufig tritt eine - gewöhnlich reversible - Alopezie auf, wobei das Haar normalerweise innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Therapie nachwächst. Andere dermatologische Nebenwirkungen sind Rötungen, Hyperpigmentierung der Haut und Nägel, Lichtempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (“Recall”-Phänomen). Über Urtikaria und anaphylaktische Reaktionen wurde berichtet. Als Symptome können Hautausschlag, Juckreiz, Fieber, Schüttelfrost und Schock auftreten.
Folgende der o. g. Nebenwirkungen treten häufig (>5%) auf:
Alopezie.
Folgende der o. g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (<5%) auf:
Rötungen, Hyperpigmentierung der Haut und Nägel, Lichtempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (“Recall”-Phänomen), Urtikaria, anaphylaktischer Schock.
Injektionsstelle:
Rötungen entlang der Infusionsvene treten häufig auf und können einer lokalen Phlebitis oder Thrombophlebitis vorangehen. Das Risiko einer Phlebitis/Thrombophlebitis kann durch Einhaltung der im Kapitel 4.2 beschriebenen Verfahrensweise minimiert werden. Phlebosklerose kann ebenfalls auftreten, besonders wenn Epirubicinhydrochlorid in eine kleine Vene injiziert wird. Bei paravenöser Fehlinjektion treten lokale Schmerzen, schwere Fettgewebsentzündung und Gewebsnekrosen auf.
Andere Nebenwirkungen:
Schwäche, Unwohlsein, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Konjunktivitis, Keratitis und Hyperpyrexie.
Hyperurikämie kann infolge schneller Lyse von neoplastischen Zellen auftreten. Änderungen in den Transaminasenspiegeln.
Wie bei anderen zytotoxischen Substanzen, wurde auch bei der Anwendung von Epirubicinhydrochlorid über Thrombophlebitis und thromboembolische Ereignisse, einschließlich Lungenembolie (in Einzelfällen mit letalem Verlauf), berichtet.
Die Behandlung mit Epirubicinhydrochlorid kann von Amenorrhoe und Azoospermie begleitet sein und kann zu einem vorzeitigen Eintritt der Menopause bei prämenopausalen Frauen führen.
Epirubicinhydrochlorid kann den Urin ein bis zwei Tage nach Verabreichung rot färben; dies hat keine Bedeutung.
4.2. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist Epi-NC 2 mg/ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Außenverpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Bei Kühlschranktemperatur (2-8°C) lagern. Lichtschutz erforderlich, Arzneimittel daher in der Außenverpackung aufbewahren.
Die physikalische und chemische Haltbarkeit der Zubereitung
mit 0 9% Kochsalzlösung und 5% Glucoselösung wurde für 96 Stunden
bei 2-8°C unter Lichtschutz sowie bei 25°C mit und ohne Lichtschutz
nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die
gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn,
die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen
Kontamination aus.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingung der Aufbewahrung verantwortlich.
6. Weitere Angaben
Epirubicinhydrochlorid ist eine gebrauchsfertige Lösung und hat einen pH-Wert von 3,0. Vor Verabreichung Soll die Lösung auf Raumtemperatur gebracht werden. Epirubicinhydrochlorid enthält keine Konservierungsstoffe und ist daher nicht zur Mehrfachentnahme vorgesehen.
Beim Umgang mit Epirubicinhydrochlorid muss Schutzkleidung getragen werden. Wenn Epirubicinhydrochlorid mit der Haut oder Schleimhaut in Berührung kommt ist sorgfältiges Waschen mit Wasser und Seife zu empfehlen. Eine Handbürste sollte nicht verwendet werden, um die Haut nicht zusätzlich mechanisch zu schädigen. Bei Kontakt mit Haut oder Augen sollte sofort sorgfältig mit Wasser oder mit Wasser und Seife oder mit Natriumbikarbonatlösung gespült und ein Arzt aufgesucht werden.
Die Empfehlungen “Sichere Handhabung von Zytostatika” des Merkblattes M 620 der
Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sollten beachtet werden.
Stand der Information: April 2005
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