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Epihal

Document: 05.05.2015   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

EPIHAL

4 mg/ml Lösung für einen Vernebler

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Lösung enthält 7,28 mg Epinephrinhydrogentartrat (Ph. Eur.), entsprechend 4 mg Epinephrin.

Ein Dosierhub mit 0,14 ml enthält 1,019 mg Epinephrinhydrogentartrat (Ph. Eur.), entsprechend 0,56 mg Epinephrin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Benzoesäure Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORM

Klare, farblose bis bräunliche Lösung für einen Vernebler

4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Zusatzbehandlung der akuten Atemnot verursacht durch Schleimhautschwellungen im Bereich der oberen Atemwege und/oder Krämpfe der Bronchialmuskulatur, wenn die alleinige Gabe von Cortisonpräparaten nicht ausreichend ist.

Dazu gehören insbesondere die akute stenosierende Laryngotracheitis (umgangssprachlich: Krupp oder Pseudokrupp) und allergische Reaktionen.

EPIHAL wird angewendet bei Säuglingen ab einem Alter von 6 Monaten, Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die notwendige Menge EPIHAL über einen Vernebler applizieren und inhalieren. In der Regel ist bei Atemnot eine Dosierung von 7-14 Hüben (ca. 1-2 ml), entsprechend 4-8 mg Epinephrin ausreichend. Dabei ist das Restvolumen des Verneblers zu berücksichtigen. Bei Bedarf ist die Inhalation zu wiederholen.

Säuglinge unter 6 Monaten: Die Sicherheit und Wirksamkeit von EPIHAL bei Säuglingen unter 6 Monaten ist bisher noch nicht erwiesen. Zurzeit vorliegende Daten werden in Abschnitt 5.1 beschrieben, eine Dosierungsempfehlung kann jedoch nicht gegeben werden.

Art der Anwendung Zur Inhalation

Vor Gebrauch Flasche öffnen und beiliegende Dosierpumpe mit Tropfapplikator (Spender) aufschrauben.

Bei Erstanwendung ist die Dosierpumpe zunächst solange zu betätigen bis Lösung sichtbar aus dem Spender tropft (in der Regel zwei- bis dreimal).

Nur klare Lösungen verwenden. Nach der Inhalation den Mund mit Wasser ausspülen.

Die Anwendungsdauer von EPIHAL richtet sich nach der akuten klinischen Symptomatik. Gegebenenfalls wird EPIHAL mehrmals im Abstand von (30 bis) 60 Minuten angewendet.

EPIHAL darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

EPIHAL darf nicht angewendet werden bei paroxysmaler Tachykardie, Engwinkelglaukom und hochfrequenter absoluter Arrhythmie.

EPIHAL sollte nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei Diabetikern, Hyperkalzämie bzw. Hypokaliämie, Hypertonie, Hyperthyreose, Phäochromozytom, Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung, schweren Nierenfunktionsstörungen, Erkrankungen der Herzkranzgefäße oder des Herzmuskels, sklerotischen Gefäßveränderungen oder Cor pulmonale.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wegen der kurzen Halbwertszeit ist bei EPIHAL ein Relapseffekt möglich.

Die Anwendung von EPIHAL kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von EPIHAL als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

Diese Arzneimittel enthält Benzoesäure. Diese kann leichte Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten hervorrufen.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von tri- und tetrazyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern (Hemmstoffe der Monoaminoxidase), COMT-Hemmer (Hemmstoffe der Catechol-O-Methyl-Transferase), Guanethidin, L-Thyroxin, Theophyllin, Oxytocin, Ornipressin, Carbazochrom, bestimmten Antihistaminika (z. B. Diphenhydramin, Chlorphenamin), Reserpin, Mecamylamin, Levodopa, Parasympatholytika (z. B. Atropin), Herzglycosiden sowie Alkohol kann den Abbau von Epinephrin verlangsamen bzw. die Empfindlichkeit gegenüber Epinephrin und die Anfälligkeit für Herzrhythmusstörungen erhöhen.

Bei gleichzeitiger Anwendung kann die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika vermindert sein.

Werden Alpha-Rezeptorenblocker (z. B. Phenoxybenzamin) und Phenothiazine gleichzeitig angewandt, kann es zu einer Blutdrucksenkung kommen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von nicht-selektiven ß-Blockern, z. B. Propranolol, kann es zu einem Anstieg des Blutdruckes kommen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von EPIHAL und Halothan, Cyclopropan oder anderen Inhalationsanästhetika kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Die gleichzeitige Anwendung von EPIHAL und anderen Sympathomimetika, z. B. Orciprenalin, hat eine additive Wirkung.

Der hypokaliämische Effekt von Epinephrin kann durch andere Präparate, die zu Kaliumverlust führen, z. B. Kortikosteroide, Kalium-entziehende Diuretika, Aminophyllin oder Theophyllin, verstärkt werden.

Eine gleichzeitige Verabreichung von Thiamin (Vitamin B1) kann wirkungslos bleiben.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft Epinephrin ist plazentagängig.

Es liegen keine adäquaten oder ausreichend kontrollierten Studien über die Anwendung von Epinephrin (Adrenalin) an schwangeren Frauen vor.

Epinephrin (Adrenalin) darf während der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn der mögliche Nutzen das potentielle Risiko für das Ungeborene rechtfertigt.

Epinephrin (Adrenalin) kann zu einer dramatischen Verringerung der Durchblutung der Plazenta führen, allerdings geschieht dies auch bei einem anaphylaktischen Schock. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass es auch zu Uteruskontraktionen und zur uterinen Vasokonstriktion kommen kann. Mit tokolytischer Wirkung ist zu rechnen.

Stillzeit

Epinephrin (Adrenalin) geht in die Muttermilch über. Da es oral aufgenommen nur wenig resorbiert und zudem schnell abgebaut wird, ist ein Abstillen nicht erforderlich.

Fertilität

Daten zum möglichen Einfluss von Epinephrin auf die Fertilität des Menschen liegen nicht vor.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Patienten sollten nach der Inhalation eine Stunde lang kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen, da Nebenwirkungen zu entsprechenden Einschränkungen, z. B. eine Veränderung der Sehleistung, führen können.

4.8    Nebenwirkungen

Ob und wieweit es zu unerwünschten Effekten kommt, hängt von der Epinephrindosis und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten ab. Die nachfolgend genannten Nebenwirkungen sind bisher vorwiegend bei parenteral-systemischer Anwendung aufgetreten, können jedoch auch bei inhalativer Anwendung nicht ausgeschlossen werden.

Organklasse

Selten

(> 1/10.000-<1/1.000)

Häufigkeit nicht bekannt

(Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Stoffwechsel- und Ernährungstörungen

Hyperglykämie

Metabolische Azidose, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie

Psychiatrische

Erkrankungen

Ruhelosigkeit, Nervosität, Angst, Halluzinationen, psychotische Zustände

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel, Kopfschmerz, Tremor, zerebrale Krampfanfalle, Unsicherheitsgefühl

Augenerkrankungen

Mydriasis

Herzerkrankungen

Palpitationen, Tachykardie, Extrasystolie und andere tachykarde

Herzrhythmusstörungen

Myokardiale Ischämie, Myokardschädigung; Kammerflimmern/Herzstillstand aufgrund von Tachykardie/Extrasystolie; Angina pectoris; Takotsubo- / Stress-Kardiomyopathie (diese Nebenwirkung ist bisher nur in Zusammenhang mit der intravenösen und intramuskulären Applikation von Epinephrin bekannt geworden), Koronararterienspasmus

Gefäßerkrankungen

In vielen Stromgebieten Vasokonstriktion, insbesondere im Bereich der Haut, Schleimhäute und der Nieren; Kältegefühl in den Extremitäten; Hypertonie, unter Umständen exzessiv mit Gefahr von zerebralen Blutungen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des

Dyspnoe, Lungenödem

Organklasse

Selten

Häufigkeit nicht bekannt

(> mo.ooo-<üLooo)

(Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Mediastinums

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Hypersalivation, Übelkeit, Erbrechen

Gastrointestinale Störungen können auftreten, wenn bei der Anwendung ein Teil der Dosis verschluckt wird. Daher empfiehlt es sich, nach der Inhalation den Mund sorgfältig mit Wasser auszuspülen.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Blässe, Hyperhidrose

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Muskelkrämpfe

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Oligurie, Anurie, Miktionsschwierigkeiten

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Rosafärbung der Schleimhaut sowie Blassfärbung der Haut im Bereich der Inhalationsmaske. Asthenie, ischämische Nekrosen im Anwendungsgebiet (z. B. an der Schleimhaut der oberen Atemwege), insbesondere bei längerer oder wiederholter Inhalation

Überempfindlichkeitsreaktionen

Bei entsprechend veranlagten Patienten können aufgrund des Gehalts an Benzoesäure Überempfindlichkeitsreaktionen wie leichte Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten auftreten.

Kinder und Jugendliche

Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich das Sicherheitsprofil von EPIHAL bei Kindern und Jugendlichen von dem bei Erwachsenen unterscheidet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de, anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Bei Überdosierung können durch allgemeine Gefäßkontraktionen folgende Symptome auftreten:

Hypertonie bis zu zerebralen Blutungen und Lungenödem, verminderte Hautdurchblutung (kalte, blassgraue Haut), Tachykardien bis zu Kammerflimmern und Herzstillstand, Reflexbradykardie durch parasympathische Gegenregulation, Kreislaufzentralisation, Schwindel, Ohnmacht, Atemlähmung, Atemnot.

Bei myokardialen Nekrosen: Insuffizienzzeichen und unter Umständen Rhythmusstörungen.

Zur Therapie von Überdosierungserscheinungen Flachlagerung und vorsichtige Applikation eines a-Sympatholytikums (z. B. Phenoxybenzamin) oder vorsichtige Infusion eines peripheren Vasodilatators (z. B. Nitroprussidnatrium, Glyceroltrinitrat). Bei tachyarrhythmischen Nebenwirkungen ist zusätzlich die Anwendung eines ß-Blockers (z. B. Propranolol) angezeigt.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Inhalative Sympathomimetika; Alpha- und Beta-Adrenorezeptor-Agonisten

ATC-Code: R03AA01

Epinephrin bezeichnet als INN das biologisch aktive, linksdrehende oder R-(-)-Adrenalin; es ist das physiologische Hormon aus den chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks. Reines Epinephrin ist auch der Wirkstoff von EPIHAL.

Die physiologischen Funktionen von Epinephrin sind betarezeptorvermittelte Regulation von Herzfrequenz und myokardialer Kontraktilität, Tonus der glatten Muskulatur, Drüsensekretion und vor allem von Stoffwechselaktivitäten unter Belastung.

Die pharmakologischen Wirkungen von Epinephrin werden ebenfalls in komplexer Weise durch Stimulation von Alpha- und Beta-Rezeptoren vermittelt: in Abhängigkeit von der Rezeptorverteilung in den Zielorganen sowie Dosis und Applikationsweise von Epinephrin können alpha- oder beta-adrenerge Effekte überwiegen.

Im niedrigen Dosisbereich (etwa 1-2 pg/Minute i. v. beim Erwachsenen) überwiegen betai- und beta2-adrenerge Wirkungen: Beschleunigung von kardialer Reizbildung und Reizleitung, Abnahme der Refraktärzeit, Steigerung der myokardialen Kontraktilität, dadurch Zunahme der Herzfrequenz und des Herzzeitvolumens sowie Anstieg des systolischen Blutdruckes. Gewöhnlich kommt es zu einer Abnahme des peripheren Gefäßwiderstandes und des diastolischen arteriellen Druckes (Beta2-Wirkung, insbesondere an den Gefäßen der Skelettmuskulatur), wobei der arterielle Mitteldruck noch gleich bleibt. Der Tonus der Bronchialmuskulatur nimmt ab (beta2-adrenerg); dieser Effekt ist bei Bronchospasmen besonders ausgeprägt.

Bei mittleren Dosierungen kombinieren sich beta- und alpha-adrenerge Wirkungen. Mit einer Zunahme von Herzfrequenz, Herzzeitvolumen und arteriellem Druck, Konstriktion von Haut- und Nierengefäßen, Verringerung von Durchblutung und Elektrolytausscheidung der Nieren, Vasodilatation im Bereich der Skelettmuskulatur und des Splanchnikus sowie metabolisch bedingter Koronardilatation ist zu rechnen.

Mit steigender Dosierung treten die alpha-adrenergen Effekte von Vasokonstriktion und Zunahme des peripheren Widerstandes mehr in den Vordergrund. Dadurch kann eine Gegenregulation ausgelöst werden, welche die zunächst tachykarde Herzfrequenz in bradykard übergehen lässt.

Hohe Dosen von Epinephrin (über 10 pg/Minute i. v. beim Erwachsenen) wirken kardial stark stimulierend und in der Gefäßperipherie überwiegend alpha-adrenerg. Tachykardie, Arrhythmie, Zunahme des peripheren Widerstandes und Anstieg des Blutdruckes im großen und kleinen Kreislauf sind die Folge.

Selektive Rezeptorblockade verändert die Wirkungen von Epinephrin folgendermaßen: Alpharezeptorblockade führt durch Vasodilatation zum Abfall des peripheren Widerstandes und des mittleren Blutdruckes („Adrenalin-Umkehr“); die kardiale Stimulation bleibt dabei erhalten.

Nicht selektive Betarezeptorblockade lässt dagegen durch Vasokonstriktion den Blutdruck ansteigen und hemmt die bronchospasmolytische Wirkung von Epinephrin.

Die wichtigsten metabolischen Effekte von Epinephrin sind Steigerung der Serumkonzentrationen von Glukose, Laktat und freien Fettsäuren und Erhöhung des Sauerstoffverbrauches.

Therapeutisch sind folgende Wirkungen von Epinephrin von Bedeutung:

Im anaphylaktischen Schock Bronchospasmolyse, durch Vasokonstriktion Rückgang von Mukosaödemen, Tonisierung der Gefäße und Anhebung des Blutdrucks.

Bei Inhalation Vasokonstriktion und Schleimhautabschwellung.

Kinder und Jugendliche

In klinischen Prüfungen mit mehr als 870 Kindern zwischen 1 Monat und 15 Jahren konnte die Wirksamkeit von inhalativem Epinephrin nachgewiesen werden. Die Erfahrungen aus klinischen Studien bei Kindern bis 6 Monaten sind jedoch begrenzt.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Bioverfügbarkeit

Epinephrin wird über die Schleimhaut der unteren Atemwege gut resorbiert. Bei endobronchialer Applikation wird die Bioverfügbarkeit mit 60-100 % angegeben.

Metabolismus

Die Metabolisierung von Epinephrin führt über Methylierung der phenolischen 3-Hydroxygruppe und oxidative Abspaltung der Aminogruppe zu 3-Methoxy-4-hydroxymandelsäure (Vanillinmandelsäure), die mit dem Urin ausgeschieden wird.

Serumhalbwertszeit

Die Serumhalbwertszeit von Epinephrin beträgt ca. 3 Minuten. Die Wirkung hält nach intravenöser Injektion ebenfalls nur wenige Minuten an. Bei intramuskulärer und subkutaner Anwendung ist die Resorption durch Vasokonstriktion verzögert, die Wirkung protrahiert.

Bei der Anwendung von EPIHAL wird das Epinephrin von der Bronchialschleimhaut zunächst rasch resorbiert, die Serumkonzentration bleibt jedoch niedriger als nach intravenöser Gabe und fällt langsamer wieder ab; die durch endobronchiale Anwendung erreichbaren Wirkungen halten daher länger an, erfordern jedoch 2-3mal so hohe Wirkstoffmengen.

Kinder und Jugendliche

In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie mit 19 asymptomatischen Kindern wurden die Epinephrinplasmaspiegel nach 3-20 Inhalationen mit Epinephrin oder Placebo bestimmt. Die Epinephrinspiegel stiegen im Mittel in der Epinephrin-Gruppe von 436 pg/ml auf 1.822 pg/ml, in der Placebo-Gruppe von 561 pg/ml auf 1.316 pg/ml. Die AUC in der Epinephrin-Gruppe war 2,3-mal größer, jedoch waren die Unterschiede zwischen den Gruppen nicht signifikant.

5.3    Präklinische Daten zur Sicherheit

Wegen der kurzen Serumhalbwertszeit von Epinephrin (ca. 3 Minuten) ist die Ausprägung toxischer Effekte abhängig von der Applikationsweise. Akute Toxizitätsversuche ergaben bei subkutaner Injektion von Epinephrin an der Maus eine LD50 von 2,79 mg pro kg. Bei intravenöser Injektion an Ratten betrug die LD50 0,04 mg pro kg.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Benzoesäure

Citronensäure

Ethanol

Natriumedetat (Ph. Eur.) gereinigtes Wasser

6.2    Inkompatibilitäten

EPIHAL ist empfindlich gegenüber Sauerstoff und Licht. EPIHAL kann mit physiologischer Kochsalzlösung gemischt werden. Bei Mischung mit anderen Lösungen können Inkompatibilitäten auftreten.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Die Flasche stets in der Faltschachtel aufbewahren, da EPIHAL lichtempfindlich ist.

Für die Aufbewahrung gibt es 2 Möglichkeiten:

a)    Im Kühlschrank (2-8 °C) aufbewahren (empfohlen)

•    dann gilt das aufgedruckte Verfalldatum (Dauer der Haltbarkeit: 18 Monate)

•    nach Anbruch (erstes Öffnen der Flasche) ist EPIHAL 8 Wochen bei Raumtemperatur (25 °C) haltbar

•    das Anbruchdatum ist in dem dafür vorgesehenen Feld auf der Faltschachtel zu notieren

b)    Bei Raumtemperatur (bis 25 °C) aufbewahren (verkürzte Haltbarkeit!)

•    dann ist das Arzneimittel noch 6 Monate haltbar, höchstens jedoch bis zum aufgedruckten Verfalldatum

•    das Datum der Entnahme aus dem Kühlschrank ist auf der Faltschachtel zu notieren

•    unter diesen Lagerungsbedingungen ist die Flasche erst unmittelbar vor der Anwendung zu öffnen. Reste sind zu verwerfen, eine Haltbarkeit nach Anbruch besteht nicht.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Epinephrin wird durch Sauerstoff abgebaut. Dieser Prozess wird durch Licht beschleunigt. Zum Schutz vor Sauerstoff ist EPIHAL in der ungeöffneten Flasche mit Schutzgas überlagert.

EPIHAL ist lichtgeschützt (in der Originalverpackung) entweder im Kühlschrank (2-8 °C) oder bei Raumtemperatur (25 °C) aufzubewahren. Zur Dauer der Haltbarkeit siehe 6.3.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Weißglasflasche mit Schraubverschluss, separate Dosierpumpe mit Tropfapplikator.

EPIHAL ist erhältlich in Packungen mit 1 Flasche zu 10 ml.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH Von-Humboldt-Straße 1 64646 Heppenheim Tel.: 06252/95-7000 Fax: 06252/95-8844 Internet: www.infectopharm.com E-Mail: kontakt@infectopharm.com

8.    ZULASSUNGSNUMMER(N)

67949.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

17. Dezember 2007/05. April 2013

10.    STAND DER INFORMATION

Januar 2015

11. VERKAUFSABGRENZUNG

V erschreibungspflichtig

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