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Fluanxol Depot 10 %

Document: 02.08.2013   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation:Information für Anwender


Fluanxol Depot 10%

Injektionslösung

Zur Anwendung bei Erwachsenen


Wirkstoff: Flupentixoldecanoat



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.



Was in dieser Packungsbeilage steht

1. Was ist Fluanxol Depot 10 % und wofür wird es angewendet?

2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Fluanxol Depot 10 % beachten?

3. Wie ist Fluanxol Depot 10 % anzuwenden?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Fluanxol Depot 10 % aufzubewahren?

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen



1. Was ist Fluanxol Depot 10 % und wofür wird es angewendet?


Fluanxol Depot 10 % ist ein Neuroleptikum (Arzneimittel zur Behandlung von bestimmten Erkrankungen des zentralen Nervensystems). Es enthält den Wirkstoff Flupentixol als Decanoat.


Fluanxol Depot 10 %wird zur Behandlung psychischer Störungen angewendet. Ausführliche Hinweise für die stationäre und ambulante Behandlung können der Fachinformation entnommen werden, die dem Arzt zur Verfügung steht.



2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Fluanxol Depot 10 % beachten?


Fluanxol Depot 10 % darf nicht angewendet werden,


Aufgrund der Anwendungsart (intramuskuläre Injektion) darf Fluanxol Depot 10 % nicht bei Patienten mit schweren Blutgerinnungsstörungen oder unter der Therapie mit Mitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (z. B. Phenprocoumon, Warfarin) verabreicht werden.


Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Fluanxol Depot 10 % anwenden, wenn Sie:



Vor einer Behandlung mit Fluanxol Depot 10 % muss der Arzt das Blutbild (einschließlich eines Differenzialblutbildes sowie der Thrombozytenzahl) kontrollieren. Bei krankhaft verän­derten Blutwerten darf keine Behandlung mit Fluanxol Depot 10 % erfolgen. Ein bestehender Kaliummangel ist vor Behandlungsbeginn auszugleichen.


Blutbild, Nieren- und Leberfunktion sowie Ihre Kreislaufsituation sollten vom Arzt während der Behandlung in regelmäßigen Abständen überwacht werden. Bei chronischer Behandlung sollten entsprechende Kontrolluntersuchungen mindestens alle sechs Monate durchgeführt werden. Ein Ausgangs-EKG sollte für spätere Verlaufskontrollen vorliegen.


Flupentixol kann, wie andere Antipsychotika auch, eine Verlängerung des QT-Intervalls verursachen. Eine fortbestehende QT-Intervallverlängerung kann das Risiko gefährlicher Herzrhythmusstörungen erhöhen. Flupentixol sollte daher nur mit Vorsicht angewendet werden bei Risikopatienten (Patienten mit Kaliummangel, Magnesiummangel oder genetischer Veranlagung) und bei Patienten mit vorbestehenden Störungen des Herz-Kreislauf-Systems, z. B. QT-Intervallverlängerung, stark verlangsamtem Herzschlag (< 50 Herzschläge pro Minute), einem vor kurzem aufgetretenen akuten Herzinfarkt, einem nicht-kompensierten Herzversagen oder Herzrhythmusstörungen. Gleichzeitige Behandlung mit anderen Antipsychotika sollte vermieden werden.


Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit neurologisch erkennbaren Hirnschäden und Krampfanfällen in der Vorgeschichte, da große Anfälle auftreten können. Bei Vorliegen einer Epilepsie sollte Fluanxol Depot 10 % nur zusammen mit einer Behandlung gegen das Anfallsleiden Verwendung finden.


Bei jedem Neuroleptikum kann sich während der Behandlung ein gefährliches neuroleptisches Syndrom entwickeln (hohes Fieber, Muskelstarre, Bewusstseinsschwankungen, Störungen des vegetativen Nervensystems). Das Risiko ist möglicherweise bei stärker wirkenden Neuroleptika erhöht. Patienten mit bereits bestehenden neurologisch erkennbaren Hirnschäden, geistiger Behinderung und Alkohol- und Schmerzmittelmissbrauch weisen eine erhöhte Mortalitätsrate auf.


Erhöhte Mortalität bei älteren Menschen mit Demenz-Erkrankungen

Bei älteren Menschen mit Demenz-Erkrankungen, die mit Antipsychotika behandelt wurden, wurde ein geringer Anstieg in der Anzahl der Todesfälle im Vergleich mit denjenigen, die keine Antipsychotika einnahmen, berichtet.


Seien Sie (auch) besonders vorsichtig,


Kinder und Jugendliche

Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sollte Fluanxol Depot 10 % nicht verabreicht wer­den, da keine ausreichenden wissenschaftlichen Erfahrungen vorliegen.


Anwendung von Fluanxol Depot 10 % zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Die Wirkung der nachfolgend genannten Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Fluanxol Depot 10 %beeinflusst werden:


Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluanxol Depot 10 %mit Schmerzmitteln, Schlafmitteln, Beruhigungsmitteln, Mitteln gegen Allergien (Antihistaminika) oder anderen, das zentrale Nervensystem dämpfenden Arzneimitteln kann es zu verstärkter Müdigkeit, zu Benom­menheit und Atemstörungen kommen.


Wenn Patienten, die unter einer hohen Neuroleptika-Dosierung stehen, operiert werden, muss sorgfältig auf einen eventuellen Blutdruckabfall geachtet werden. Die Dosis des Narkosemittels bzw. von Stoffen, die das Nervensystem dämpfen, ist unter Umständen zu verringern.


Carbamazepin (Wirkstoff zur Behandlung von Krampfanfällen) und Barbiturate (Wirkstoffe zur Behandlung von Krampfanfällen bzw. Schlaflosigkeit) können die Blutspiegel von Flu­pentixol, dem Wirkstoff von Fluanxol Depot 10 %, durch schnelleren Substanzabbau ernie­drigen.


Die Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Anwendung von Fluanxol Depot 10 %verstärkt werden, während die blutdrucksenkende Wirkung von Guanethidin, Clonidin und alpha-Methyldopa (spezielle bluthochdrucksenkende Mittel) abgeschwächt werden kann.


Von der gleichzeitigen Anwendung Reserpin-haltiger Präparate (spezielles bluthochdrucksenkendes Mittel) wird abgeraten.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluanxol Depot 10 %und Propranolol (Betablocker zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck) können sich die Blutspiegel beider Arzneimittel erhöhen.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Dopaminagonisten (z. B. Levodopa, Bromocriptin, Amantadin, Wirkstoffe zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit) kann die Wirkung dieser Arzneimittel abgeschwächt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Neuroleptika, zu denen Fluanxol Depot 10 % gehört, mit anderen Dopaminantagonisten (z. B. Metoclopramid, Bromoprid, Alizaprid, Mittel zur Be­handlung von Übelkeit und Magen-Darm-Störungen) kann es zu einer Verstärkung von Stö­rungen des Bewegungsablaufs kommen.


Die schwachen anticholinergen, das vegetative oder unwillkürliche Nervensystem betreffen­den Wirkungen von Fluanxol Depot 10 % können durch Arzneimittel, die eine anticholinerge Wirkung besitzen (z. B. Benzatropin, Mittel zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit) verstärkt werden. Dies kann sich in Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks, Mundtrockenheit, beschleunigtem Herzschlag, Verstopfung, Beschwerden beim Wasserlassen, Störungen der Speichelsekretion, Sprechblockade, Gedächtnisstörungen oder vermindertem Schwitzen äußern.


Durch anticholinerge Antiparkinsonmittel wie Biperiden kann die Wirkung von Fluanxol Depot 10 %abgeschwächt werden.


Fluanxol Depot 10 %kann zu einer veränderten Verstoffwechselung und damit zu erhöhten Plasmakonzentrationen bestimmter Antidepressiva führen. Die sich daraus ergebenden kli­nischen Wirkungen sind nicht vorhersehbar. Vorsicht ist auch bei der Kombination mit MAO-Hemmern (bestimmtes stimmungsaufhellendes, antriebssteigerndes Mittel) geboten.


Durch die Kombination mit Lithiumsalzen (Wirkstoff, der bei bestimmten psychotischen Er­krankungen – den Manien – gegeben wird) können die Blutspiegel von Flupentixol erhöht werden. Dadurch erhöht sich das Risiko von Störungen des Bewegungsablaufs. Umgekehrt können auch die Lithium-Blutspiegel erhöht werden. Sehr selten wurden unter dieser Kombination schwere Vergiftungssymptome des Nervensystems beobachtet.


Adrenalin (Mittel zur Behandlung einer akuten Herzschwäche) sollte nicht zusammen mit Fluanxol Depot 10 %verabreicht werden (Gefäßerweiterung, Blutdruckabfall, beschleunigte Herzfrequenz).


Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluanxol Depot 10 %und Phenytoin (Arzneimittel zur Be­handlung von Anfallsleiden) kann eine Veränderung der Verstoffwechselung von Phenytoin nicht ausgeschlossen werden. Dadurch können möglicherweise zu hohe Plasmaspiegel er­reicht werden.


Koffein wirkt möglicherweise den antipsychotischen Wirkungen von Neuroleptika entgegen. Die Daten sind allerdings widersprüchlich.


Die Kombination mit Alkohol führt zu einer wechselseitigen Wirkungsverstärkung.


Eine Verstärkung der durch Polypeptid-Antibiotika (z. B. Capreomycin, Colistin, Polymyxin B) hervorgerufenen Atemstörung durch Fluanxol Depot 10 % kann nicht ausgeschlossen wer­den.


Wegen der durch Fluanxol Depot 10 %hervorgerufenen Prolaktinerhöhung (Hormon) kann die Reaktion auf die Anwendung von Gonadorelin (Wirkstoff zur Diagnostik bzw. Behandlung von bestimmten Hormonstörungen) abgeschwächt werden.


Die Stoffwechsellage von insulinpflichtigen Diabetikern (Zuckerkranken) unter Flupentixol­behandlung (besonders bei hoher Dosierung) kann unausgeglichen werden und ggf. eine Anpassung der Einstellung mit Antidiabetika (Arzneimittel zur Behandlung der Zucker­krankheit) und die Einhaltung einer entsprechenden Diät notwendig machen.


Unter der Behandlung mit Fluanxol Depot 10 % kann das Ergebnis eines Schwangerschafts­tests verfälscht sein (falsch positives Ergebnis).


Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln,

sollte vermieden werden.


Anwendung von Fluanxol Depot 10 %zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol

Die gleichzeitige Anwendung von Alkohol und Fluanxol Depot 10 % ist zu vermeiden, da sie zu einer wechselseitigen Wirkungsverstärkung führen kann.


Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten und Erfahrungen vor, die die Sicherheit der Anwendung von Fluanxol Depot 10 %in der Schwangerschaft belegen. Fluanxol Depot 10 % sollte während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten und letzten Schwangerschaftsdrittel, nur angewendet werden, wenn Ihr Arzt die Behandlung nach einer sorgfältigen Bewertung von Nutzen und Risiko für erforderlich hält.


Bei neugeborenen Babys von Müttern, die Fluanxol Depot 10 % im letzten Trimenon (letzte drei Monate der Schwangerschaft) angewendet haben, können folgende Symptome auftreten: Zittern, Muskelsteifheit und/oder -schwäche, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Atembeschwerden und Schwierigkeiten beim Stillen. Wenn Ihr Baby eines dieser Symptome entwickelt, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.


Stillzeit

Da der Wirkstoff von Fluanxol Depot 10 % in der Muttermilch angereichert wird, sollten Sie bei notwendiger Behandlung abstillen.


Zeugungs- und Gebärfähigkeit

In Tierstudien wurde festgestellt, dass Flupentixoldecanoat Auswirkungen auf die Zeugungs- und Gebärfähigkeit hat.


Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Möglicherweise tritt nach einer Behandlung mit Fluanxol Depot 10 % Müdigkeit auf. Ebenfalls kann es zu einem Schwindel- und Schwächegefühl kommen, wodurch Ihr Reaktionsvermögen sowie Ihre Urteilskraft vermindert sind. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie daher - zumindest während der ersten Phase der Behandlung - nicht Auto oder andere Fahrzeuge und bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen; arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt. Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.

Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.



3. Wie ist Fluanxol Depot 10 % anzuwenden?


Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.


Fluanxol Depot 10 %ist ein Arzneimittel, dessen Verabreichungsmenge je nach Art und Schwere der Erkrankung für den einzelnen Patienten in sehr unterschiedlicher Höhe festzu­setzen ist. Die folgenden Angaben sind deshalb Durchschnittswerte und gelten nur, soweit Fluanxol Depot 10 % von Ihrem Arzt nicht anders verordnet wurde.


Im Allgemeinen werden 0,2 bis 1 ml Fluanxol Depot 10 % Injektionslösung (entspricht 20-100 mg Flupentixoldecanoat) in Abständen von 2 bis 4 Wochen empfohlen. Auch höhere Dosierungen sind angewendet worden.


Für niedrigere Dosierungen stehen geeignete Darreichungsformen zur Verfügung.


Fluanxol Depot 10 %ist nur zur tiefen intramuskulären Injektion bestimmt. Es ist eine ölige Lösung und darf deshalb nicht intravenös gegeben werden.


Über die Dauer der Behandlung entscheidet der behandelnde Arzt.


Die Langzeittherapie mit Fluanxol Depot 10 % wird in der Regel über Monate bzw. Jahre durchgeführt. Dabei ist die niedrigste notwendige Erhaltungsdosis anzustreben. Über die Notwendigkeit einer Fortdauer der Behandlung ist laufend kritisch zu entscheiden.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Fluanxol Depot 10 %zu stark oder zu schwach ist.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern und Jugendlichen. Die Anwendung von Flupentixol bei Kindern und Jugendlichen wird nicht empfohlen.


Wenn Fluanxol Depot 10 % in zu großen Mengen angewendet wurde

Bei Überdosierung kann es insbesondere zu Schläfrigkeit bis hin zum Koma, Blutdruckabfall, Kreislaufversagen, Schock, unwillkürlichen Bewegungen (z. B. Muskelkrämpfen im Mund- und Gesichtsbereich), Gangunsicherheit, Verwirrtheits- und Erregungszuständen, verschwommenem Sehen, Anfall von Grünem Star, Ausbleiben der Darmbewegungen, Harnverhalt, Krampfanfällen, Herzrhythmusstörungen, Herzversagen, Herzstillstand, Atemnot sowie zu Störungen der Körperwärmeregulation kommen.


Verständigen Sie bei Überdosierung sofort den nächsten erreichbaren Arzt, damit er die entsprechenden Maßnahmen einleiten kann. In der Regel ist mit einer vollständigen Rückbildung der Beschwerden bei ärztlicher Behandlung zu rechnen.


Wenn die Anwendung von Fluanxol Depot 10 % vergessen wurde

Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn die vorherige Anwendung vergessen wurde.

Bitte sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt, wenn Sie feststellen, dass zu wenigFluanxol Depot 10 %angewendet wurde, z. B. weil eine Anwendung vergessen wurde.


Wenn Sie die Anwendung von Fluanxol Depot 10 % abbrechen

Besprechen Sie bei unangenehmen Nebenwirkungen bitte unverzüglich mit Ihrem Arzt, welche Gegenmaßnahmen es gibt und ob andere Arzneimittel für die Behandlung in Frage kommen.


Nach einer längerfristigen Therapie muss die Dosis in sehr kleinen Schritten über einen großen Zeitraum hinweg und in einem engmaschigen Kontakt zwischen Ihnen und Ihrem Arzt verringert werden.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.



4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Die Nebenwirkungen sind überwiegend dosisabhängig. Ihre Häufigkeit und Schwere sind zu Beginn der Behandlung stärker ausgeprägt und lassen während der weiteren Behandlung nach.


Mögliche Nebenwirkungen:


Erkrankungen des Nervensystems


Sehr häufig:

Extrapyramidalmotorische Symptome:Muskelverspannungen und Störungen des Bewegungsablaufs (z. B. Zungen-Schlund-Krämpfe, Schiefhals, Kiefer­muskelkrämpfe, Blickkrämpfe, Versteifung der Rückenmuskulatur), Störungen wie bei der Parkinsonschen Erkrankung (z. B. reduzierte Mimik, Zittern, Steifheit, Bewegungs­losigkeit, übermäßiger Speichelfluss), Bewegungsdrang mit der Unfähigkeit, sitzen zu bleiben, ungewollte Bewegungen, Bewegungsarmut. In diesen Fällen kann der Arzt die Dosis verringern und/ oder auch ein Gegenmittel verabreichen, das diesen Nebenwirkungen sofort entgegenwirkt.


Häufig:

Verkrampfungen und Fehlhaltung (Dystonie), Schwindelgefühl, Kopfschmerzen


Gelegentlich:

Andere ZNS-Effekte: Benommenheit, Gleichgültigkeit, Zeichen von Erregung und Verwirrtheit - insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung bestimmter anderer Wirkstoffe (anticholinerg wirksamer Substanzen) - und Krampfanfälle sowie starke Schwankungen der Körpertemperatur


Selten:

Malignes Neuroleptika-Syndrom: lebensbedrohlicher Zustand mit hohem Fieber über 40 °C, Muskelstarre und Störungen des vegetativen Nervensystems wie Herzjagen, Bluthochdruck und Bewusstseinstrübung bis Koma. Informieren Sie bei Auftreten dieser Krankheitszeichen umgehend ihren Arzt und setzen Sie Fluanxol Depot 10 % sofort ab!


Gefäßerkrankungen


Sehr häufig:

Kreislaufstörungen beim Wechsel vom Liegen zum Stehen, Blutdruckabfall: insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierentumor), ungenügender Hirnblutgefäß-, Nieren- oder Herzfunktion (zerebrovaskulärer, renaler oder kardialer Insuffizienz)


Gelegentlich:

Hitzewallung


Nicht bekannt:

Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können. Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich beobachten, holen Sie bitte unverzüglich ärztlichen Rat ein.


Herzerkrankungen


Sehr häufig:

Beschleunigung des Herzschlags: insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Patienten mit Phäochromozytom (Nebennierentumor), ungenügender Hirnblutgefäß-, Nieren- oder Herzfunktion (zerebrovaskulärer, renaler oder kardialer Insuffizienz), EKG-Veränderungen (Erregungsleitungsstörungen im Herzen)


Häufig:

Herzrasen


Selten:

Verlängerung des QT-Intervalls im Elektrokardiogramm


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mittelfells


Häufig:

Schweres Atmen (Dyspnoe), Gefühl der verstopften Nase


Erkrankungen des Verdauungstrakts


Sehr häufig:

Mundtrockenheit


Häufig:

Verdauungsstörungen, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall


Gelegentlich:

Unterleibsschmerzen, Blähungen


Selten:

Lebensbedrohliche Darmlähmung (paralytischer Ileus)


Leber- und Gallenerkrankungen


Gelegentlich:

Vorübergehende Leberfunktionsstörungen, Abflussstörungen der Galle, Gelbsucht


Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Häufig:

Störungen beim Wasserlassen, Harnverhalt


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Häufig:

Juckreiz, übermäßige Schweißproduktion


Gelegentlich:

Ekzem, allergische Hautreaktion, Lichtempfindlichkeit (Vorsicht bei Sonneneinstrahlung)


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Häufig:

Muskelschmerz


Erkrankungen des Immunsystems


Selten:

Anaphylaktische Reaktionen, Überempfindlichkeitsreaktion


Erkrankungen des Hormonsystems


Selten:

Erhöhung des Prolaktinspiegels im Blut


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen


Häufig:

Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit, Appetitverlust


Selten:

Erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie), gestörte Glukosetoleranz


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems


Selten:

Mangel an weißen Blutkörperchen (Agranulozytose, Leukopenie, Neutropenie), Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie)


Sehr selten:

Erhöhte oder verminderte Anzahl von Blutzellen (Eosinophilie, Panzytopenie): daher unbedingt der Aufforderung des Arztes nachkommen, sich zu den erforderlichen Blutbildkontrollen einzufinden!


Bei Auftreten entzündlicher Erscheinungen im Mund- und Rachenraum, bei Fieber sowie bei grippalen Infekten: Arzt umgehend informieren!


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse


Gelegentlich:

Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten (erektile Dysfunktion), Ausbleiben der Ejakulation


Selten:

Anschwellen der Brust beim Mann, Absonderung von Milch aus der Brust bei der Frau, Ausbleiben der Regelblutung


Psychiatrische Erkrankungen


Häufig:

Abnahme der Libido


Gelegentlich:

Unruhe, Schlafstörungen, Erregung, depressive Verstimmung


Selten:

Reaktivierung bzw. Verschlechterung psychotischer Prozesse


Augenerkrankungen


Häufig:

Sehstörungen, verschwommenes Sehen, vermehrter Tränenfluss, Erhöhung des Augeninnendrucks


Gelegentlich:

Pigment-, Hornhaut- und Linsenveränderungen des Auges


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Sehr häufig:

Müdigkeit, insbesondere zu Beginn der Behandlung


Häufig:

Schwäche (Asthenie)


Gelegentlich:

Reaktionen an der Einstichstelle


Besondere Hinweise:

Während der Behandlung mit bestimmten Neuroleptika wie Fluanxol Depot 10 % können in seltenen Fällen Veränderungen im EKG und/oder bestimmte Herzrhythmusstörungen auftreten. Auch plötzliche und ungeklärte Todesfälle wurden berichtet.


Plötzliches Absetzen von Fluanxol Depot 10 % kann Entzugserscheinungen hervorrufen. Die häufigsten Anzeichen sind Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, eine laufende Nase (Rhinorrhoe), Schwitzen, Muskelschmerz, Hautkribbeln (Parästhesie), Schlaflosigkeit, Unruhe, Angstgefühl und gesteigerter Bewegungsdrang. Es kann vorkommen, dass Patienten auch unter Schwindel, abwechselndem Hitze- und Kältegefühl sowie unter Muskelzittern leiden. Die Symptome beginnen innerhalb von 1 bis 4 Tagen nach Absetzen des Medikamentes und lassen innerhalb von 7 bis 14 Tagen nach.


Nach zumeist längerer und hochdosierter Behandlung kann es zu anhaltenden Störungen des Bewegungsablaufs kommen (z. B. zu unwillkürlichen Bewegungen, vor allem im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch zu unwillkürlichen Bewegungen an Armen und Beinen). Nach heutigem Erkenntnisstand lassen sich diese Störungen kaum behandeln. Beim Auftreten von Muskelkrämpfen im Mund- und Gesichtsbereich sowie an Armen und Beinen, auch nach einer beendeten Behandlung mit Fluanxol Depot 10 %, sollten Sie sofort Ihren Arzt informieren.


Beim Auftreten entzündlicher Erscheinungen im Mund- und Rachenraum, Halsschmerzen, Fieber sowie grippeähnlichen Erscheinungen sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen. Nehmen Sie keine fiebersenkenden und schmerzlindernden Arzneimittel ohne Zustimmung Ihres Arztes ein.


Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen.Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.


5. Wie ist Fluanxol Depot 10 % aufzubewahren?


Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.


Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und auf dem Behältnis nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.


Nur klare Lösungen verwenden! Nach Anbruch Rest verwerfen.


Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.



6. Inhalt der Packung und weitereInformationen


Was Fluanxol Depot 10 % enthält


Der Wirkstoff ist: Flupentixoldecanoat (Ester).

1 Ampulle (= 1 ml Injektionslösung) enthält 100 mg Flupentixoldecanoat (Ester), entspr. 73,80 mg Flupentixol.

Die sonstigen Bestandteile sind: mittelkettige Triglyceride.


Wie Fluanxol Depot 10 % aussieht und Inhalt der Packung

Fluanxol Depot 10 %ist eine klare, ölige und gelbliche Injektionslösung.


Fluanxol Depot 10 %ist in Originalpackungen mit 1 Ampulle (N 1) und mit 5 Ampullen (N 3) zu je 1 ml Injektionslösung erhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer

Bayer Vital GmbH
51368 Leverkusen
Telefon: (0214) 30 - 51 348
Telefax: (0214) 30 - 51 603

E-Mail-Adresse: bayer-vital@bayerhealthcare.com


Hersteller

Bayer Pharma AG
Betrieb: 51368 Leverkusen


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2013.

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