Gadopentetat-Dimeglumin Sanochemia 500 Mikromol/Ml Injektionslösung
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Gadopentetat Dimeglumin Jacobsen Injektionslösung 500 µmol/ml
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml Injektionslösung enthält 469 mg Gadopentetatdimeglumin (entsprechend 500 µmol, entsprechend 79 mg Gadolinium).
5 ml Injektionslösung enthalten 2.345 mg Gadopentetatdimeglumin, entsprechend 500 µmol/ml,entsprechend 393,15 mg Gadolinium.
10 ml Injektionslösung enthalten 4.690 mg Gadopentetatdimeglumin, entsprechend 500 µmol/ml, entsprechend 786,30 mg Gadolinium.
15 ml Injektionslösung enthalten 7.035 mg Gadopentetatdimeglumin, entsprechend 500 µmol/ml, entsprechend 1179,45 mg Gadolinium.
20 ml Injektionslösung enthalten 9.380 mg Gadopentetatdimeglumin, entsprechend 500 µmol/ml, entsprechend 1572,60 mg Gadolinium.
30 ml Injektionslösung enthalten 14.070 mg Gadopentetatdimeglumin, entsprechend 500 µmol/ml, entsprechend 2358,90 mg Gadolinium.
100 ml Injektionslösung enthalten 46.900 mg Gadopentetatdimeglumin, entsprechend 500 µmol/ml, entsprechend 7863,00 mg Gadolinium.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Injektionslösung
Farblose Lösung
pH: 6,5 – 8,0
Viskosität (37°C): 2,4 – 3,4 mPa · s
Osmolalität (37°C): 1,85 – 2,15 Osm/kg H2O
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.
Bei Gadopentetatdimeglumin handelt es sich um ein Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie von Gehirn und Wirbelsäule. Gadopentetatdimegluminist auch indiziert für die Ganzkörpermagnetresonanztomographie einschließlich Kopf und Halsregion, MRTsdes Brustraums einschließlich des Herzens, der weiblichen Brust, des Bauchraums einschließlich Pankreas und Leber, des Retroperitonealraums einschließlich der Nieren, des Beckens einschließlich Blase, Prostata, Uterus und Anhangsgebilden, und von Muskulatur und Skelett durch intravenöse Verabreichung.
Gadopentetatdimeglumin erleichtert die Visualisierung anormaler Strukturen oder von Läsionen und hilft bei der Differenzierung zwischen gesundem und pathologischem Gewebe.
Gadopentetatdimeglumin lässt sich zur Beurteilung von Stenosen, Gefäßverschlüssen und Kollateralgefäßen auch in der MR-Angiographie (außer bei Koronararterien) einsetzen.
Abgrenzung von akut verschlechtertem Herzmuskelgewebe.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung und MRT-Untersuchung
Die erforderliche Dosis Gadopentetatdimeglumin sollte nur als intravenöse Injektion verabreicht werden. Eine Bolusinjektion ist möglich.
Gadopentetatdimeglumin sollte unmittelbar vor der Anwendung in die Spritze aufgezogen werden. Wenn eine Anwendung dieses Arzneimittels mit einem automatischen Applikator vorgesehen ist, ist die Eignung dieses Geräts für die vorgesehene Verwendung durch den Gerätehersteller nachzuweisen. Die Gebrauchsanleitung für das medizinische Gerät ist strengstens zu befolgen.
Unabhängig von der Feldstärke des Magneten liegt die empfohlene magnetische Flussdichte für Gadopentetatdimeglumin zwischen 0,14 Tesla und 1,5 Tesla.
Die MRT-Untersuchung sollte je nach verwendeten Pulssequenzen und dem Untersuchungsprotokoll kurz nach der Gabe von Gadopentetatdimeglumin begonnen werden. Eine optimale Verstärkung wird innerhalb der ersten Minuten nach Injektion beobachtet, wobei die Zeit von der Art der Läsion/des Gewebes abhängt. Die Verstärkung hält im Allgemeinen bis zu 45 Minuten nach Injektion des Kontrastmittels an. Für Untersuchungen mit Bildkontrastverstärkung unter Einsatz von Gadopentetatdimeglumin sind T1-gewichtete Scansequenzen besonders geeignet.
Dieses Arzneimittel ist nur zum Einmalgebrauch bestimmt.
Die Durchstechflasche/Flasche sollte nur in unversehrtem Zustand und ohne sichtbare Zeichen einer Qualitätsminderung (etwa Partikel in der Lösung oder Risse in der Durchstechflasche/Flasche) verwendet werden.
Essempfehlungen
Übelkeit und Erbrechen sind bekannte mögliche Nebenwirkungen bei Anwendung von Kontrastmitteln für die Magnetresonanztomographie. Der Patient sollte daher während 2 Stunden vor der Untersuchung auf das Essen verzichten.
Angst
Erhebliche Anspannung, Angst oder Schmerzen können das Risiko unerwünschter Wirkungen erhöhen oder die von Kontrastmitteln verursachten Reaktionen verstärken. Solche Patienten können Sedativa erhalten.
Dosierung
Erwachsene, Heranwachsende und Kinder (älter als 2 Jahre)
Im Allgemeinen reicht für die kraniale und spinale Magnetresonanztomographie sowie von anderen Regionen eine Dosis von 0,2 ml/kg KG zur Erzielung eines zur Beantwortung klinischer Fragen diagnostisch adäquaten Kontrasts aus.
In besonderen Fällen, z.B. bei weiterbestehendem starkem klinischem Verdacht auf eine Läsion trotz normalem Scan oder bei Läsionen mit schwacher Vaskularisation und/oder kleinem Extrazellularraum, können bei Erwachsenen, insbesondere bei Scansequenzen mit weniger starker T1-Gewichtung, zur Erzielung eines adäquaten Kontrasts innerhalb von 30 Minuten weitere 0,2 – 0,4 ml/kg KG mit folgender Magnetresonanztomographie erforderlich sein.
Eine größere diagnostische Zuverlässigkeit, um Metastasen und Tumorrezidive bei Erwachsenen auszuschließen, ist möglicherweise durch eine Initialdosis von 0,6 ml/kg KG zu erreichen.
Je nach Untersuchungstechnik und der zu untersuchenden Region kann bei Erwachsenen zur Darstellung der Blutgefäße (z.B. Angiographie) die Maximaldosis erforderlich sein.
Maximaldosis: 0,6 ml/kg KG bei Erwachsenen oder 0,4 ml/kg KG bei Kindern.
Besondere Patientengruppen
Nierenfunktionsstörung
Gadopentetatdimeglumin ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung
(GFR < 30 ml/min/1,73 m²) und bei Patienten in der perioperativen Lebertransplantationsphase (siehe
Abschnitt 4.3). Gadopentetatdimeglumin darf bei Patienten mit mittelgradig eingeschränkter
Nierenfunktion (GFR 30-59 ml/min/1,73m²) nur nach sorgfältiger Risiko/Nutzen-Abwägung, in einer
Dosierung, die 0,2 ml/kg Körpergewicht (siehe Abschnitt 4.4) nicht übersteigt, angewendet
werden. Während einer Aufnahme darf nicht mehr als eine Dosis verwendet werden. Aufgrund des
Fehlens von Informationen zur wiederholten Verabreichung, dürfen GadopentetatdimegluminGadopentetatdimegluminGadopentetatdimeglumin-
Injektionen nicht wiederholt werden, außer das Intervall zwischen den Injektionen beträgt mindestens
7 Tage.
Neugeborene bis zu 4 Wochen und Säuglinge bis zu 1 Jahr
Gadopentetatdimegluminist kontraindiziert bei Neugeborenen bis zu 4 Wochen (siehe
Abschnitt 4.3).Aufgrund der unreifen Nierenfunktion bei Säuglingen bis zu 1 Jahr darf Gadopentetatdimeglumin bei diesen Patienten nur nach sorgfältiger Abwägung, in einer Dosierung, die
0,2 ml/kg Körpergewicht nicht übersteigt, angewendet werden. Während einer Aufnahme darf
nicht mehr als eine Dosis verwendet werden. Aufgrund des Fehlens von Informationen zur
wiederholten Verabreichung, dürfen Gadopentetatdimeglumin-Injektionen nicht wiederholt
werden, außer das Intervall zwischen den Injektionen beträgt mindestens 7 Tage.
Säuglinge und Kleinkinder (ein bis zwei Jahre alt)
Bei Kindern von 1 bis 2 Jahren werden 0,2 ml/kg KG empfohlen. Für die Anwendung der Ganzkörpermagnetresonanztomographie bei Kindern unter 2 Jahren liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.
Die erforderliche Dosis von Gadopentetatdimeglumin sollte manuell verabreicht werden, um versehentliche Überdosierung zu vermeiden, und darf Kindern bis zu zwei Jahren nicht mit einem Autoinjektor verabreicht werden.
Zur Vermeidung einer unbeabsichtigten Überdosierung dürfen die 100-ml-Flasche und/oder Autoinjektoren bei Neugeborenen und Kleinkindern nicht verwendet werden. Das Produkt ist manuell zu injizieren.
Vergleichen Sie bitte auch Abschnitt 4.4 (Neugeborene und Kleinkindern).
Ältere Patienten (ab 65 Jahre)
Eine Dosisanpassung wird als nicht erforderlich angesehen. Bei älteren Patienten ist Vorsicht geboten
(siehe Abschnitt 4.4).
Zusammenfassung der Dosierungsempfehlungen und Maximaldosen:
0,2 ml/kg KG |
Normaldosis bei Erwachsenen, Heranwachsenden und Kindern für Kranial‑, Spinal- und Ganzkörper-MRT. Maximaldosis für Kinder <2 Jahren |
0,2 ml/kg KG, nur nach sorfältiger Abwägung |
Neugeborene bis zu einem Alter von 4 Wochen und Säuglingen bis zu einem Alter von einem Jahr |
0,4 ml/kg KG |
Maximaldosis für Kinder >2 Jahren |
0,6 ml/kg KG |
Maximaldosis für Erwachsene |
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Gadopentetatdimegluminist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung
(GFR < 30ml/min/1,73m2), bei Patienten in der perioperativen Lebertransplantationsphase und bei
Neugeborenen bis zu 4 Wochen (siehe Abschnitt 4.4).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen für die Magnetresonanztomographie sollten berücksichtigt werden, so sollte eine MRT z.B. nicht bei Patienten mit Herzschrittmachern, ferromagnetischen Implantaten oder einer Insulinpumpe durchgeführt werden.
Gadopentetatdimeglumin ist nicht zur intrathekalen Verabreichung vorgesehen und ist nur zur Einmalanwendung bestimmt.
Der Patient sollte im Idealfall während der Verabreichung liegen und während mindestens 30 Minuten nach Applikation überwacht werden; während dieser Zeitspanne sind die meisten der eventuell auftretenden Nebenwirkungen zu erwarten.
Dieses Arzneimittel ist ausschließlich durch befugtes Personal zu verabreichen, sofern die nötigen medizinischen Fachkenntnisse, Produkte und Einrichtungen (z.B. Endotrachealtubus und Respirator) zur Behandlung von unerwünschten Reaktionen (z.B. Überempfindlichkeit, Krämpfe) rasch verfügbar sind.
• Überempfindlichkeit
Wie andere intravenöse Kontrastmittel kann Gadopentetatdimeglumin mit anaphylaktoiden/Überempfindlichkeits‑ oder anderen idiosynkratischen Reaktionen einhergehen, die durch kardiovaskuläre, respiratorische und kutane Manifestationen gekennzeichnet sind. Schwere Reaktionen bis hin zum Schock können in seltenen Fällen auftreten.
Die meisten dieser Reaktionen treten innerhalb einer halben Stunde nach Verabreichung auf. Wie bei anderen Kontrastmitteln können jedoch in seltenen Fällen verzögerte Reaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten.
Wenn Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, ist die Gabe des Kontrastmittels sofort abzubrechen und, sofern erforderlich, eine intravenöse Behandlung einzuleiten. Das Legen eines flexiblen Verweilkatheters wird für die gesamte Dauer der Untersuchung empfohlen. Die Entscheidung zur Anwendung von Gadopentetatdimeglumin ist bei Patienten mit früheren Reaktionen auf Kontrastmittel, Bronchialasthma in der Anamnese oder einer sonstigen allergischen Diathese nach einer sorgfältigen Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses zu treffen, da solche Patienten erfahrungsgemäß häufiger als andere an Überempfindlichkeitsreaktionen leiden.
Eine Prämedikation mit Antihistaminen und/oder Glukokortikoiden kann in Betracht gezogen werden.
• Patienten unter Betablockerbehandlung
Es ist zu beachten, dass mit einem Betablocker behandelte Patienten nicht notwendigerweise auf die für die Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen üblicherweise eingesetzten Beta-Agonisten ansprechen.
• Patienten mit Herzkreislaufkrankheiten
Bei Patienten mit Herzkreislaufkrankheiten (z.B. schwerer Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit) kann es im Fall schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger zu ernsten oder sogar tödlichen Verläufen kommen.
• Patienten mit zentralnervösen Störungen
Bei Patienten mit Krampfleiden oder intrakraniellen Läsionen kann es während der Untersuchung zu einem erhöhten Risiko für Krampfaktivität kommen, wenngleich dies in Verbindung mit der Gabe von Gadopentetatdimeglumin selten beobachtet wurde.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Vor der Verabreichung von Gadopentetatdimeglumin ist bei allen Patienten durch
Laboruntersuchungen das Vorliegen einerNierenfunktionsstörung abzuklären.
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Gadopentetatdimeglumin und einigen anderen
gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln sind bei Patienten mit akuter oder chronischer schwerer
Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) Fälle von nephrogener systemischer Fibrose
(NSF) berichtet worden. Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterziehen, sind besonders
gefährdet, da das Auftreten eines akuten Nierenversagens in dieser Gruppe hoch ist. Daher darf
GadopentetatdimegluminGadopentetatdimegluminGadopentetatdimeglumin bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, bei Patienten in
der perioperativen Lebertransplantationsphase und bei Neugeborenen nicht angewendet werden (siehe
Abschnitt 4.3).
Bei Patienten mit mittelgradig eingeschränkter Nierenfunktion (GFR 30–59 ml/min/1,73 m2) ist das
Risiko für die Entstehung von NSF unbekannt, daher sollte Gadopentetatdimeglumin bei
Patienten mit mittelgradig eingeschränkter Nierenfunktion nur nach sorgfältiger Risiko/Nutzen-
Abwägung angewendet werden.
Eine Hämodialyse kurz nach der Anwendung von Gadopentetatdimeglumin kann nützlich sein,
um Gadopentetatdimeglumin aus dem Körper zu entfernen. Es gibt keine Belege, die dafür
sprechen, bei bisher nicht dialysepflichtigen Patienten mit der Hämodialyse zu beginnen, um einer
NSF vorzubeugen oder sie zu behandeln.
• Neugeborene und Kleinkinder
Gadopentetatdimeglumin ist kontraindiziert bei Neugeborenen bis zu 4 Wochen (siehe Abschnitt 4.3).
Aufgrund der unreifen Nierenfunktion bei Säuglingen bis zu 1 Jahr, darf {Name
Gadopentetatdimeglumin bei diesen Patienten nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet werden.
Zur Vermeidung einer unbeabsichtigten Überdosierung dürfen die 100-ml-Flasche und/oder Autoinjektoren bei Neugeborenen und Kleinkindern nicht verwendet werden. Das Produkt ist manuell zu injizieren.
Ältere Patienten
Da die renale Clearance von Gadopentetatdimeglumin bei älteren Patienten herabgesetzt sein kann, ist es besonders
wichtig, bei Patienten ab 65 Jahren das Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung abzuklären.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.
Die Verabreichung von Kontrastmitteln kann bei Patienten, die Betablocker nehmen, die Häufigkeit von Überempfindlichkeitsreaktionen erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).
Wechselwirkungen mit diagnostischen Tests:
Die Ergebnisse von Bestimmungen der Serumeisenkonzentration mittels komplexometrischer Methoden können aufgrund der in der Kontrastmittellösung enthaltenen freien Pentetsäure bis zu 24 Stunden nach Verabreichung von Gadopentetatdimeglumin erniedrigt sein.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine Daten für die Anwendung von Gadopentetatdimeglumin bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien wurde eine Entwicklungsverzögerung nach wiederholter Gabe von Gadopentetatdimeglumin in trächtigen Kaninchen beobachtet. (siehe Abschnitt 5.3). Gadopentetatdimeglumin darf nicht während
der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, der klinische Zustand der Frau macht die
Verwendung von Gadopentetatdimeglumin erforderlich.
Stillzeit
Gadopentetatdimeglumin geht in sehr geringen Mengen in die humane Muttermilch über (weniger als 0,04% der applizierten Dosis). Es gibt keine ausreichenden
Informationen über den Übergang von Gadopentetatdimeglumin in die Tier-Milch. Ein Risiko für den Säugling
kann nicht ausgeschlossen werden. Nach der Verabreichung von Gadopentetatdimeglumin sollte
das Stillen für mindestens 24 Stunden unterbrochen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinendurchgeführt. Gehfähige Patienten sollten beim Führen von Kraftfahrzeugen oder Bedienen von Maschinen berücksichtigen, dass gelegentlich verzögerte Reaktionen (wie Übelkeit oder Hypotonie) auftreten können.
Nebenwirkungen
Die mit der Anwendung von Gadopentetatdimeglumin einhergehenden Nebenwirkungen sind gewöhnlich mild und vorübergehend. Ernste, lebensbedrohliche und tödliche Nebenwirkungen wurden jedoch berichtet.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schmerzen und ein Wärme- oder Kältegefühl an der Injektionsstelle oder ein allgemeines Wärmegefühl.
Häufigkeit von Nebenwirkungen auf der Grundlage von nach der Zulassung gewonnenen Daten (spontan und klinische Studien):
Die Häufigkeitsschätzungen basieren auf Daten aus Studien vor und nach der Zulassung an mehr als 13.000 Patienten sowie auf Spontanberichten.
Systemorganklasse nach MedDRA-Konvention |
Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100) |
Selten (1/10.000 bis <1/1.000) |
Nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). |
Erkrankungen des Immunsystems |
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Überempfindlichkeits‑/anaphylaktische Reaktion: Angioödem, Konjunktivitis, Husten, Juckreiz, Rhinitis, Niesen, Urtikaria, Bronchospasmus, Laryngospasmus, Larynx- oder Pharynxödem, Hypotonie, Schock |
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Erkrankungen des Nervensystems |
Schwindel, Parästhesie, Kopfschmerzen |
Agitiertheit, Verwirrung, Sprach- und Riechstörung, Krämpfe, Tremor, Koma, Somnolenz |
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Erkrankungen des Auges |
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Augenschmerzen, Sehstörungen, Tränenfluss |
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Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
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Ohrenschmerzen, Hörstörungen |
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Herzerkrankungen |
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klinisch relevante, vorübergehende Störung der Herzfrequenz und des Blutdrucks, Störung von Herzrhythmus oder –funktion, Herzstillstand |
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Gefäßerkrankungen |
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vasovagale Reaktionen, Kreislaufreaktionen in Verbindung mit peripherer Vasodilatation, späterer Hypotonie und Synkope, reflektorischer Tachykardie und Zyanose, eventuell gefolgt von Bewusstlosigkeit |
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
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Vorübergehende Störung der Atemfrequenz, Kurzatmigkeit, Dyspnoe, Atemstillstand, Lungenödem |
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Übelkeit, Erbrechen |
Bauchschmerzen, Diarrhöe, Geschmacksstörungen, Mundtrockenheit, Speichelfluss |
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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Erythem und Flush in Verbindung mit Vasodilatation, Exanthem |
Fälle von nephrogener systemischer Fibrose (NSF) wurden berichtet |
Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
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Rückenschmerzen, Arthralgie |
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Harninkontinenz, Harndrang, bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung: erhöhte Serumkreatininwerte und akutes Nierenversagen |
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Hitzegefühl |
Brustschmerzen, Unwohlsein, Schüttelfrost, Schwitzen, Asthenie, Änderungen der Körpertemperatur, Fieber; Extravasation mit Lokalschmerz, Kälte, leichtes Wärmegefühl und Ödem, Entzündung, Gewebstod, Phlebitis und Thrombophlebitis |
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Untersuchungen |
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Vorübergehender Anstieg der Leber- und Bilirubinwerte, vorübergehender Anstieg des Serumeisenwertes |
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Mit Kontrastmitteln einhergehende verzögerte Reaktionen sind selten (siehe Abschnitt 4.4).
Anaphylaktische Reaktionen können unabhängig von der Dosis und Applikationsart auftreten und Symptome eines beginnenden Schocks darstellen.
Im Zusammenhang mit Gadopentetatdimeglumin sind Fälle von nephrogener systemischer
Fibrose (NSF) berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
Bisher wurden bei klinischer Verwendung keine Zeichen einer Intoxikation im Gefolge einer Überdosierung beobachtet oder berichtet.
Versehentliche Überdosierung kann zu den folgenden, durch die Hyperosmolalität von Gadopentetatdimeglumin verursachten Wirkungen führen: Anstieg des Lungenarteriendrucks, osmotische Diurese, Hypervolämie, Dehydrierung und lokaler Gefäßschmerz.
Gadopentetatdimeglumin ist dialysierbar.. Es gibt jedoch keine
Belege dafür, dass eine Hämodialyse zur Prävention der nephrogenen systemischen Fibrose (NSF)
geeignet ist.
Da nur eine sehr kleine Menge an Wirkstoff zur Anwendung kommt und die gastrointestinale Resorption sehr gering ist (< 1 %), ist eine Intoxikation durch unbeabsichtigte orale Aufnahme sehr unwahrscheinlich.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Paramagnetische Kontrastmittel, ATC-Code: V08C A01
Bei Gadopentetatdimeglumin handelt es sich um ein paramagnetisches Mittel für die Magnetresonanztomographie (MRT). Der kontrastverstärkende Effekt wird von dem Di-N-Methylglukaminsalz von Gadopentetat (Gd-DTPA) hervorgerufen — dem Gadoliniumkomplex der Diethylentriaminpentaessigsäure.
Die Spin-Gitter-Relaxationszeit aktivierter Atomkerne wird durch das Gadoliniumion verkürzt und verstärkt bei Protonen-MRT mit geeigneter Bildgebungssequenz (etwa T1-gewichteter Spinecho-Sequenz) die Signalintensität und dadurch den Bildkontrast.
Gadopentetatdimeglumin zeigt nur eine leichte Abhängigkeit von der Stärke des Magnetfelds. Gadopentetatdimeglumin weist keine signifikante Proteinbindung oder hemmende Wechselwirkungen mit Enzymen (etwa Na+- und K+-ATPase im Herzmuskel) auf. Die Substanz wird von den Nieren mittels glomerulärer Filtration ausgeschieden.
Gadopentetatdimeglumin führt zu einer Kontrastverstärkung und erleichtert die Darstellung anormaler Strukturen oder Läsionen in verschiedenen Teilen des Körpers einschließlich des ZNS. Gadopentetatdimeglumin passiert die intakte Blut-Hirn-Schranke nicht. Bei geschädigter Blut-Hirn-Schranke kann die Gabe von Gadopentetatdimeglumin zu einer verbesserten Darstellung von pathologischen Veränderungen führen sowie von Läsionen mit anormaler Vaskularisation (oder solchen, die vermutlich Anormalitäten der Blut-Hirn-Schranke verursachen) im Gehirn (intrakranielle Läsionen), an der Wirbelsäule und umgebenden Geweben sowie Läsionen im Thorax, in den Beckenhöhlungen und im Retroperitonealraum. Darüber hinaus verbessert es die Tumorabgrenzung und erlaubt damit die Bestimmung der Invasivität. Im normalen Gehirn oder in Läsionen, die keine anormale Vaskularisation aufweisen (z.B. Zysten, reife Operationsnarben), reichert sich Gadopentetatdimeglumin nicht an. Es kommt nicht bei allen Arten von pathologischen Prozessen zu einer Signalverstärkung, z.B. erfolgt bei geringgradigen Malignomen oder inaktiven MS-Plaques keine Verstärkung. Gadopentetatdimeglumin kann so zur Differentialdiagnose zwischen gesundem und pathologischem Gewebe, verschiedenen pathologischen Strukturen und zur Differenzierung von Tumoren und Tumorrezidiven und Narbengewebe nach der Behandlung verwendet werden.
Nach einer längeren Inkubationszeit in vitro ergibt sich bei höheren Konzentrationen von Gadopentetatdimeglumin ein leichter Einfluss auf die Morphologie von Erythrozyten. Dieser – reversible – Prozess kann beim Menschen nach intravenöser Zufuhr von Gadopentetatdimeglumin zu einer leichten intravasalen Hämolyse führen, was möglicherweise die gelegentlich beobachteten leicht erhöhten Werte von Serumbilirubin und Eisen während der ersten Stunden nach der Injektion erklärt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Das Verhalten von Gadopentetatdimeglumin im Organismus ähnelt dem anderer hydrophiler und biologisch inerter Verbindungen (d.h. Mannitol oder Inulin). Beim Menschen wurde eine dosierungsunabhängige Pharmakokinetik beobachtet.
Verteilung
Nach intravenöser Applikation verteilt sich der Wirkstoff rasch im Extrazellularraum.
Sieben Tage nach intravenöser Applikation von radioaktiv markiertem Gadopentetatdimeglumin wurde < 1 % der verabreichten Dosis im Restkörper von Ratten und Hunden wiedergefunden, wobei die größten Konzentrationen in den Nieren in Form des intakten Gadoliniumkomplexes gefunden wurden.
Gadopentetatdimeglumin scheint in die intakte Blut-Hirn-Schranke oder Blut-Hoden-Schranke nicht einzudringen oder diese zu passieren. Ein kleiner Anteil passiert die Plazentaschranke, wird jedoch vom Fötus rasch eliminiert.
Für Dosierungen von 250 µmolGadopentetat/kg KG (= 0,5 ml Injektionslösung/kg) fällt der Plasmaspiegel nach der Verteilungsphase (innerhalb weniger Minuten nach Applikation) mit einer Halbwertszeit von etwa 90 Minuten ab, was der renalen Ausscheidungsrate entspricht. Für eine Dosierung von 100 µmolGadopentetatdimeglumin/kg (= 0,2 ml Injektionslösung/kg) KG wurden 3 bzw. 60 Minuten nach Injektion 0,6 bzw. 0,24 mmol Gadopentetatdimeglumin/l Plasma festgestellt.
Verstoffwechselung
Eine Verstoffwechselung oder Aufspaltung des paramagnetischen Ions und des Chelats wurde nicht nachgewiesen.
Ausscheidung
Gadopentetatdimeglumin wird von den Nieren durch glomeruläre Filtration unverändert ausgeschieden. Der Anteil der extrarenalen Ausscheidung ist sehr gering.
Im Mittel wurden innerhalb von 6 Stunden nach Injektion 83 % der Anfangsdosis über den Urin ausgeschieden, während innerhalb von 24 Stunden etwa 91 % ausgeschieden wurden. Der über den Stuhl ausgeschiedene Anteil betrug <1 % (bis zu 5 Tagen nach Injektion). Die renale Clearance von Gadopentetatdimeglumin betrug etwa 120 ml/min normalisiert auf 1,73 m2Körperoberfläche und ist daher vergleichbar mit der von Inulin oder 51Cr-EDTA.
Besondere Eigenschaften bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Selbst bei leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (GFR >29 und <90 ml/min/1,73 m2) wird Gadopentetatdimeglumin vollständig von den Nieren ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit von Gadopentetatdimeglumin erhöht sich mit dem Grad der Niereninsuffizienz. Eine Erhöhung der extrarenalen Ausscheidung wurde nicht beobachtet.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Aus den präklinischen Daten zur Sicherheit ergeben sich keine besonderen Gefahren für den Menschen auf der Grundlage konventioneller Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität nach Mehrfachgabe und Genotoxizität. Bei trächtigen Kaninchen wurde nach Mehrfachgabe von Gadopentetatdimeglumin eine verzögerte Entwicklung beobachtet.
Prüfungen zur lokalen Verträglichkeit von Gadopentetatdimeglumin nach einmaliger und wiederholter intravenöser und einmaliger intramuskulärer Injektion deuteten darauf hin, dass eine unbeabsichtigte paravenöse Applikation zu leichten lokalen Reaktionen am Applikationsort führen kann.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Pentetsäure
Meglumin
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
Die chemische und physikalische Anbruchstabilität wurde bei 25°C für 24 Stunden nachgewiesen.
Vom mikrobiologischen Standpunkt aus sollte das Produkt unmittelbar verwendet werden. Falls es nicht unmittelbar verwendet wird, liegen die Haltbarkeit nach Anbruch und die Lagerungsbedingungen vor der Anwendung in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise 24 Stunden bei 2 bis 8°C nicht überschreiten.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30°C lagern.
Durchstechflaschen/Flaschen zum Schutz vor Licht im Umkarton aufbewahren.
Art und Inhalt des Behältnisses
Durchstechflasche zu 5, 10, 15, 20, 30 ml aus farblosem Glas Typ I
Flasche zu 100 ml aus Glas Typ II
Packungsgrößen:
1 x 5 ml 10 x 5 ml
1 x 10 ml 10 x 10 ml
1 x 15 ml 10 x 15 ml
1 x 20 ml 10 x 20 ml
1 x 30 ml 10 x 30 ml
1 x 100 ml 10 x 100 ml
Die Glasbehältnisse sind Einzeldosisbehältnisse und mit Brombutylgummistopfen verschlossen und mit Snap Caps aus Aluminium mit einer Plastikscheibe aus Polypropylen (PP) versiegelt.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Die folgenden Vorsichtsmaßnahmen sollten bei Verwendung von Gadopentetatdimeglumin-100-ml-Flaschen beachtet werden: Gadopentetatdimeglumin-100-ml-Flaschen haben einen Gummistopfen, der nur einmal durchstochen werden darf. Alles am Ende eines Tages nicht verwendete Gadopentetatdimeglumin in 100-ml-Flaschen muss verworfen werden.
Das abziehbare Etikett für die Rückverfolgung auf den {Durchstechflaschen / Flaschen} ist
in die Patientenakte einzukleben, um eine genaue Dokumentation des verwendeten
gadoliniumhaltigen Kontrastmittels zu ermöglichen. Die verwendete Dosis ist ebenfalls zu
dokumentieren.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den lokalen Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Sanochemia Pharmazeutika AG
Boltzmanngasse 9 11
A 1090 Wien
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
73572.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
[National auszufüllen]
10. STAND DER INFORMATION
04/2011