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Gadopentetat-Dimeglumin Sanochemia 500 Mikromol/Ml Injektionslösung

Document: 07.07.2010   Fachinformation (deutsch) change



2424- 12 -

FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 73572.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben




Fachinformation



FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Gadopentetat-Dimeglumin Jacobsen 500 Mikromol/ml Injektionslösung

Gadopentetat-Dimeglumin



FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 ml Injektionslösung enthält 469 mg Gadopentetat-Dimeglumin (entsprechend 500 Mikromol, entsprechend 79 mg Gadolinium).

5 ml Injektionslösung enthalten 2345 mg Gadopentetat-Dimeglumin (entsprechend 500 Mikromol, entsprechend 393,15 mg Gadolinium).

10 ml Injektionslösung enthalten 4690 mg Gadopentetat-Dimeglumin (entsprechend 500 Mikromol, entsprechend 786,30 mg Gadolinium).

15 ml Injektionslösung enthalten 7035 mg Gadopentetat-Dimeglumin (entsprechend 500 Mikromol, entsprechend 1179,45 mg Gadolinium).

20 ml Injektionslösung enthalten 9380 mg Gadopentetat-Dimeglumin (entsprechend 500 Mikromol, entsprechend 1572,60 mg Gadolinium).

30 ml Injektionslösung enthalten 14070 mg Gadopentetat-Dimeglumin (entsprechend 500 Mikromol, entsprechend 2358,90 mg Gadolinium)

100 ml Injektionslösung enthalten 46900 mg Gadopentetat-Dimeglumin (entsprechend 500 Mikromol, entsprechend 7863,00 mg Gadolinium)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



FE 3. Darreichungsform


Injektionslösung


Farblose Lösung

pH: 6,5 – 8,0

Viskosität (37°C): 2,4 – 3,4 mPa·s

Osmolalität (37°C): 1,85 – 2,15 Osm/kg H2O



FG 4. Klinische Angaben



FH 4.1 Anwendungsgebiete


Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.



Bei Gadopentetat-Dimeglumin handelt es sich um ein Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie von Gehirn und Wirbelsäule. Gadopentetat-Dimegluminist auch indiziert für die Ganzkörpermagnetresonanztomographie einschließlich des Kopfes und der Halsregion, MRTs des Brustraums einschließlich des Herzens, der weiblichen Brust, des Bauchraums einschließlich Pankreas und Leber, des Retroperitonealraums einschließlich der Nieren, des Beckens einschließlich Blase, Prostata, Uterus und Adnexen, undvon Muskulatur und Skelett durch intravenöse Anwendung.

Gadopentetat-Dimeglumin erleichtert die Visualisierung anormaler Strukturen oder von Läsionen und hilft bei der Differenzierung zwischen gesundem und pathologischem Gewebe.

Gadopentetat-Dimeglumin lässt sich zur Beurteilung von Stenosen, Gefäßverschlüssen und Kollateralgefäßen auch in der MR-Angiographie (außer bei Koronararterien) einsetzen.

Abgrenzung von akut geschädigtem Herzmuskelgewebe.



FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Art der Anwendung und MRT-Untersuchung

Die erforderliche Dosis Gadopentetat-Dimeglumin sollte nur als intravenöse Injektion angewendet werden. Eine Bolusinjektion ist möglich.


Gadopentetat-Dimeglumin sollte unmittelbar vor der Anwendung in die Spritze aufgezogen werden. Wenn eine Anwendung dieses Arzneimittels mit einem automatischen Applikationssystemvorgesehen ist, ist die Eignung dieses Geräts für die vorgesehene Anwendung durch den Gerätehersteller nachzuweisen. Die Gebrauchsanleitung für das medizinische Gerät ist strengstens zu befolgen.


Unabhängig von der Feldstärke des Magneten liegt die empfohlene magnetische Flussdichte für Gadopentetat-Dimeglumin zwischen 0,14 Tesla und 1,5 Tesla.


Die MRT-Untersuchung sollte je nach verwendeten Pulssequenzen und dem Untersuchungsprotokoll kurz nach der Gabe von Gadopentetat-Dimeglumin begonnen werden. Eine optimale Verstärkung wird innerhalb der ersten Minuten nach Injektion beobachtet, wobei die Zeit von der Art der Läsion/des Gewebes abhängt. Die Verstärkung hält im Allgemeinen bis zu 45 Minuten nach Injektion des Kontrastmittels an. Für Untersuchungen mit Bildkontrastverstärkung unter Einsatz von Gadopentetat-Dimeglumin sind T1-gewichtete Scansequenzen besonders geeignet.


Dieses Arzneimittel ist nur zum Einmalgebrauch bestimmt.


Die Durchstechflasche/Flasche darf nur in unversehrtem Zustand und ohne sichtbare Zeichen einer Qualitätsminderung (etwa Partikel in der Lösung oder Risse in der Durchstechflasche/Flasche) verwendet werden.


Diätempfehlungen

Übelkeit und Erbrechen sind bekannte mögliche Nebenwirkungen bei Anwendung von Kontrastmitteln für die Magnetresonanztomographie. Der Patient sollte daher während 2 Stunden vor der Untersuchung auf das Essen verzichten.



Angst

Erhebliche Anspannung, Angst oder Schmerzen können das Risiko unerwünschter Wirkungen erhöhen oder die von Kontrastmitteln verursachten Reaktionen verstärken. Solche Patienten können Sedativa erhalten.


Dosierung


Erwachsene, Jugendliche und Kinder (älter als 2 Jahre)

Im Allgemeinen reicht für die kraniale und spinale Magnetresonanztomographie sowie von anderen Regionen eine Dosis von 0,2 ml/kg KG zur Erzielung eines zur Beantwortung klinischer Fragen diagnostisch adäquaten Kontrasts aus.


In besonderen Fällen, z.B. bei weiter bestehendem starkem klinischem Verdacht auf eine Läsion trotz normalem Scan oder bei Läsionen mit schwacher Vaskularisation und/oder kleinem Extrazellularraum, können bei Erwachsenen, insbesondere bei Scansequenzen mit weniger starker T1-Gewichtung, zur Erzielung eines adäquaten Kontrasts innerhalb von 30 Minuten weitere 0,2 – 0,4 ml/kg KG mit nachfolgender Magnetresonanztomographie erforderlich sein.


Eine größere diagnostische Zuverlässigkeit beim Ausschluss von Metastasen und Tumorrezidiven bei Erwachsenen ist möglicherweise durch eine Initialdosis von 0,6 ml/kg KG zu erreichen.


Je nach Untersuchungstechnik und der zu untersuchenden Region kann bei Erwachsenen zur Darstellung der Blutgefäße (z.B. Angiographie) die Maximaldosis erforderlich sein.


Maximaldosis: 0,6 ml/kg KG bei Erwachsenen oder 0,4 ml/kg KG bei Kindern.


Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder (unter zwei Jahren)

Bei Kindern unter 2 Jahren werden 0,2 ml/kg KG empfohlen. Für die Anwendung der Ganzkörpermagnetresonanztomographie bei Kindern unter 2 Jahren liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.


Die erforderliche Dosis von Gadopentetat-Dimeglumin sollte manuell verabreicht werden, um versehentliche Überdosierung zu vermeiden, und darf Kindern bis zu zwei Jahren nicht mit einem Autoinjektor verabreicht werden.


Zur Vermeidung einer unbeabsichtigten Überdosierung dürfen die 100-ml-Flasche und/oder Autoinjektoren bei Neugeborenen und Kleinkindern nicht verwendet werden. Das Arzneimittel ist manuell zu injizieren.


Vergleichen Sie bitte auch Abschnitt 4.4 (Neugeborene und Kleinkindern).


Zusammenfassung der Dosierungsempfehlungen und Maximaldosen:


0,2 ml/kg KG

Normaldosis bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern für Kranial-, Spinal- und Ganzkörper-MRT. Maximaldosis für Kinder <2 Jahren

0,4 ml/kg KG

Maximaldosis für Kinder >2 Jahren

0,6 ml/kg KG

Maximaldosis für Erwachsene




Nierenfunktionsstörung

Gadopentetat-Dimeglumin ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR <30 ml/min/1,73 m²) und während der perioperativen Phase bei Lebertransplantationspatienten (siehe Abschnitt 4.3). Gadopentetat-Dimegluminsollte bei Patienten mit mäßiger Nierenfunktionsstörung (GFR 30 – 59 ml/min/1,73 m²) nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Beurteilung in einer Maximaldosis von 0,2 ml/kg KG gegeben werden (siehe Abschnitt 4.4). Während eines Scans sollte nicht mehr als eine Dosis gegeben werden. Aufgrund fehlender Daten bei wiederholter Anwendung sollten Injektionen von Gadopentetat-Dimeglumin nicht wiederholt werden, sofern der Abstand zwischen den Injektionen nicht mindestens 7 Tage beträgt.



FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.


Anwendung bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR <30ml/min/1,73m²).



FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen für die Magnetresonanztomographie sind zu beachten, so sollte eine MRT z.B. nicht bei Patienten mit Herzschrittmachern, ferromagnetischen Implantaten oder einer Insulinpumpe durchgeführt werden.


Gadopentetat-Dimeglumin ist nicht zur intrathekalen Anwendung vorgesehen und ist nur zum Einmalgebrauch bestimmt.


Der Patient sollte im Idealfall während der Anwendung liegen und während mindestens 30 Minuten nach Applikation überwacht werden; während dieser Zeitspanne sind die meisten der eventuell auftretenden Nebenwirkungen zu erwarten.


Dieses Arzneimittel darf ausschließlich durch autorisiertes Fachpersonal angewendet werden, sofern die nötigen medizinischen Fachkenntnisse, Arzneimittelund Ausrüstung(z.B. Endotrachealtubus und Respirator) zur Behandlung von unerwünschten Reaktionen (z.B. Überempfindlichkeit, Krämpfe) rasch verfügbar sind.


Überempfindlichkeit


Wie andere intravenöse Kontrastmittel kann Gadopentetat-Dimeglumin mit anaphylaktoiden/Überempfindlichkeits- oder anderen idiosynkratischen Reaktionen einhergehen, die durch kardiovaskuläre, respiratorische und kutane Manifestation gekennzeichnet sind. Schwere Reaktionen bis hin zum Schock können in seltenen Fällen auftreten.


Die meisten dieser Reaktionen treten innerhalb einer halben Stunde nach Anwendung auf. Wie bei anderen Kontrastmitteln können jedoch in seltenen Fällen verzögerte Reaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten.



Wenn Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, ist die Gabe des Kontrastmittels sofort abzubrechen und, sofern erforderlich, eine intravenöse Behandlung einzuleiten. Das Legen eines flexiblen Verweilkatheters wird für die gesamte Dauer der Untersuchung empfohlen. Die Entscheidung zur Anwendung von Gadopentetat-Dimeglumin ist bei Patienten mit früheren Reaktionen auf Kontrastmittel, Bronchialasthma in der Anamnese oder einer sonstigen allergischen Diathese nach einer sorgfältigen Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses zu treffen, da solche Patienten erfahrungsgemäß häufiger als andere an Überempfindlichkeitsreaktionen leiden.


Eine Prämedikation mit Antihistaminika und/oder Glukokortikoiden kann in Betracht gezogen werden.


Patienten unter Betablockerbehandlung


Es ist zu beachten, dass mit einem Betablocker behandelte Patienten nicht notwendigerweise auf die für die Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen üblicherweise eingesetzten Beta-Agonisten ansprechen.


Patienten mit Herzkreislaufkrankheiten

Bei Patienten mit Herzkreislaufkrankheiten (z.B. schwerer Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit) kann es im Fall schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger zu ernsten oder sogar tödlichen Verläufen kommen.


Patienten mit zentralnervösen Störungen


Bei Patienten mit Krampfleiden oder intrakraniellen Läsionen kann es während der Untersuchung zu einem erhöhten Risiko für Krampfaktivität kommen, wenngleich dies in Verbindung mit der Gabe von Gadopentetat-Dimeglumin selten beobachtet wurde.


Nierenfunktionsstörung


Alle Patienten, insbesondere über 65-Jährige, sollten mittels Anamneseerhebung und/oder Laboruntersuchungen routinemäßig auf Nierenfunktionsstörungen untersucht werden.


Im Zusammenhang mit der Anwendung von Gadopentetat-Dimeglumin und einigen gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min/1,73m2) wurde über eine nephrogene systemische Fibrose (NSF) berichtet. Gadopentetat-Dimeglumin darf daher bei diesen Patienten nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).


Das Risiko der Entstehung von NSF bei Patienten mit mäßig reduzierter Nierenfunktion ist nicht bekannt, daher sollte Gadopentetat-Dimeglumin bei Patienten mit mäßig reduzierter Nierenfunktion (GFR 30–59 ml/min/1,73m2) mit Vorsicht angewendet werden.


Neugeborene und Kleinkinder


Aufgrund der nicht ausgereiften Nierenfunktion sollte bei Neugeborenen und Kleinkindern bis zu einem Jahr Gadopentetat-Dimeglumin nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet werden.



Zur Vermeidung einer unbeabsichtigten Überdosierung dürfen die 100-ml-Flasche und/oder Autoinjektoren bei Neugeborenen und Kleinkindern nicht verwendet werden. Das Arzneimittel ist manuell zu injizieren.



FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.


Die Anwendung von Kontrastmitteln kann bei Patienten, die Betablocker nehmen, die Häufigkeit von Überempfindlichkeitsreaktionen erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).


Wechselwirkungen mit diagnostischen Tests:

Die Ergebnisse von Bestimmungen der Serumeisenkonzentration mittels komplexometrischer Methoden können aufgrund der in der Kontrastmittellösung enthaltenen freien Pentetsäure bis zu 24 Stunden nach Anwendung von Gadopentetat-Dimeglumin erniedrigt sein.



FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Für die Anwendung von Gadopentetat-Dimeglumin bei schwangeren Frauen liegen keine adäquaten Daten vor.


In Tierversuchen wurde Reproduktionstoxizität festgestellt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Der Nutzen von Gadopentetat-Dimeglumin für die Mutter sollte gegen das potenzielle Risiko für den Fötus abgewogen werden.


Stillzeit

Gadopentetat-Dimeglumin geht beim Menschen in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über (weniger als 0,04 % der verabreichten Dosis). Bezogen auf die bisherigen Erfahrungen ist eine Schädigung des gestillten Kindes unwahrscheinlich.



FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Ambulante Patienten sollten beim Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen berücksichtigen, dass gelegentlich verzögerte Reaktionen (wie Übelkeit oder Hypotonie) auftreten können.



FJ 4.8 Nebenwirkungen



Die mit der Anwendung von Gadopentetat-Dimeglumin einhergehenden Nebenwirkungen sind in der Regel leicht und vorübergehend. Ernste, lebensbedrohliche und tödliche Nebenwirkungen wurden jedoch berichtet.



Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schmerzen und ein Wärme- oder Kältegefühl an der Injektionsstelle oder ein allgemeines Wärmegefühl.


Häufigkeit von Nebenwirkungen auf der Grundlage von nach der Zulassung gewonnenen Daten (spontan und klinische Studien):


Die Häufigkeitsschätzungen basieren auf Daten aus Studien vor und nach der Zulassung an mehr als 13.000 Patienten sowie auf Spontanberichten.


Systemorganklasse nach MedDRA-Konvention

Gelegentlich

(≥1/1.000 bis <1/100)

Selten

(1/10.000 bis <1/1.000)

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Immunsystems


Überempfindlichkeits‑/anaphylaktische Reaktion: Angioödem, Konjunktivitis, Husten, Juckreiz, Rhinitis, Niesen, Urtikaria, Bronchospasmus, Laryngospasmus, Larynx- oder Pharynxödem, Hypotonie, Schock


Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel, Parästhesie, Kopfschmerzen

Agitiertheit, Verwirrung, Sprach- und Riechstörung, Krämpfe, Tremor, Koma, Somnolenz


Augenerkrankungen


Augenschmerzen, Sehstörungen, Tränenfluss


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths


Ohrenschmerzen, Hörstörungen


Herzerkrankungen


klinisch relevante, vorübergehende Störung der Herzfrequenz und des Blutdrucks, Störung von Herzrhythmus oder –funktion, Herzstillstand


Gefäßerkrankungen


vasovagale Reaktionen, Kreislaufreaktionen in Verbindung mit peripherer Vasodilatation, späterer Hypotonie und Synkope, reflektorischer Tachykardie und Zyanose, eventuell gefolgt von Bewusstlosigkeit


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Vorübergehende Störung der Atemfrequenz, Kurzatmigkeit, Dyspnoe, Atemstillstand, Lungenödem


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit, Erbrechen

Bauchschmerzen, Diarrhöe, Geschmacksstörungen, Mundtrockenheit, Speichelfluss




Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Erythem und Flush in Verbindung mit Vasodilatation, Exanthem

Fälle von nephrogener systemischer Fibrose (NSF) wurden berichtet

Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Rückenschmerzen, Arthralgie


Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Harninkontinenz, Harndrang, bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung: erhöhte Serumkreatininwerte und akutes Nierenversagen


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Hitzegefühl

Brustschmerzen, Unwohlsein, Schüttelfrost, Schwitzen, Asthenie, Änderungen der Körpertemperatur, Fieber;

Extravasation mit Lokalschmerz, Kälte, leichtes Wärmegefühl und Ödem, Entzündung, Gewebstod, Phlebitis und Thrombophlebitis


Untersuchungen


Vorübergehender Anstieg der Leber- und Bilirubinwerte, vorübergehender Anstieg des Serumeisenwertes



Mit Kontrastmitteln einhergehende verzögerte Reaktionen sind selten (siehe Abschnitt 4.4).


Anaphylaktische Reaktionen können unabhängig von der Dosis und der Art der Anwendung auftreten und Symptome eines beginnenden Schocks darstellen



FO 4.9 Überdosierung


Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.


Bisher wurden bei klinischer Anwendung keine Zeichen einer Intoxikation nach einer Überdosierung beobachtet oder berichtet.


Versehentliche Überdosierung kann zu den folgenden, durch die Hyperosmolalität von Gadopentetat-Dimeglumin verursachten Wirkungen führen: Anstieg des Lungenarteriendrucks, osmotische Diurese, Hypervolämie, Dehydrierung und lokaler Gefäßschmerz.


Gadopentetat-Dimeglumin ist dialysierbar. Im Fall einer überdosierungsbedingten Intoxikation lässt sich Gadopentetat-Dimeglumin durch Hämodialyse entfernen.


Da nur eine sehr kleine Menge an Wirkstoff zur Anwendung kommt und die gastrointestinale Resorption sehr gering ist (< 1 %), ist eine Intoxikation durch unbeabsichtigte orale Aufnahme sehr unwahrscheinlich.



FF 5. Pharmakologische Eigenschaften



F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Paramagnetische Kontrastmittel

ATC-Code: V08C A01


Bei Gadopentetat-Dimeglumin handelt es sich um ein paramagnetisches Mittel für die Magnetresonanztomographie (MRT). Der kontrastverstärkende Effekt wird von dem Di-N-Methylglucaminsalz von Gadopentetat (Gd-DTPA) hervorgerufen - dem Gadoliniumkomplex der Diethylentriaminpentaessigsäure.


Die Spin-Gitter-Relaxationszeit aktivierter Atomkerne wird durch das Gadoliniumion verkürzt und verstärkt bei Protonen-MRT mit geeigneter Bildgebungssequenz (etwa T1-gewichteter Spinecho-Sequenz) die Signalintensität und dadurch den Bildkontrast.


Gadopentetat-Dimeglumin zeigt nur eine leichte Abhängigkeit von der Stärke des Magnetfelds. Gadopentetat-Dimeglumin weist keine signifikante Proteinbindung oder hemmende Wechselwirkungen mit Enzymen (etwa Na+- und K+-ATPase im Herzmuskel) auf. Die Substanz wird von den Nieren mittels glomerulärer Filtration ausgeschieden.


Gadopentetat-Dimeglumin führt zu einer Kontrastverstärkung und erleichtert die Darstellung anormaler Strukturen oder Läsionen in verschiedenen Teilen des Körpers einschließlich des ZNS. Gadopentetat-Dimeglumin passiert die intakte Blut-Hirn-Schranke nicht. Bei geschädigter Blut-Hirn-Schranke kann die Gabe von Gadopentetat-Dimeglumin zu einer verbesserten Darstellung von pathologischen Veränderungen führen sowie von Läsionen mit anormaler Vaskularisation (oder solchen, die vermutlich Anormalitäten der Blut-Hirn-Schranke verursachen) im Gehirn (intrakranielle Läsionen), an der Wirbelsäule und umgebenden Geweben sowie Läsionen im Thorax, in den Beckenhöhlungen und im Retroperitonealraum. Darüber hinaus verbessert es die Tumorabgrenzung und erlaubt damit die Bestimmung der Invasivität. Im normalen Gehirn oder in Läsionen, die keine anormale Vaskularisation aufweisen (z.B. Zysten, reife Operationsnarben), reichert sich Gadopentetat-Dimeglumin nicht an. Es kommt nicht bei allen Arten von pathologischen Prozessen zu einer Signalverstärkung, z.B. erfolgt bei geringgradigen Malignomen oder inaktiven MS-Plaques keine Verstärkung. Gadopentetat-Dimeglumin kann so zur Differentialdiagnose zwischen gesundem und pathologischem Gewebe, verschiedenen pathologischen Strukturen und zur Differenzierung von Tumoren und Tumorrezidiven und Narbengewebe nach der Behandlung verwendet werden.


Nach einer längeren Inkubationszeit in vitro ergibt sich bei höheren Konzentrationen von Gadopentetat-Dimeglumin ein leichter Einfluss auf die Morphologie von Erythrozyten. Dieser – reversible – Prozess kann beim Menschen nach intravenöser Zufuhr von Gadopentetat-Dimeglumin zu einer leichten intravasalen Hämolyse führen, was möglicherweise die gelegentlich beobachteten leicht erhöhten Werte von Serumbilirubin und Eisen während der ersten Stunden nach der Injektion erklärt.




F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Das Verhalten von Gadopentetat-Dimeglumin im Organismus ähnelt dem anderer hydrophiler und biologisch inerter Verbindungen (d.h. Mannitol oder Inulin). Beim Menschen wurde eine dosierungsunabhängige Pharmakokinetik beobachtet.


Verteilung

Nach intravenöser Anwendung verteilt sich der Wirkstoff rasch im Extrazellularraum.


Sieben Tage nach intravenöser Anwendung von radioaktiv markiertem Gadopentetat-Dimeglumin wurde < 1 % der verabreichten Dosis im Restkörper von Ratten und Hunden wiedergefunden, wobei die größten Konzentrationen in den Nieren in Form des intakten Gadoliniumkomplexes gefunden wurden.


Gadopentetat-Dimeglumin scheint in die intakte Blut-Hirn-Schranke oder Blut-Hoden-Schranke nicht einzudringen oder diese zu passieren. Ein kleiner Anteil passiert die Plazentaschranke, wird jedoch vom Fötus rasch eliminiert.


Für Dosierungen von 250 µmol Gadopentetat/kg KG (= 0,5 ml Injektionslösung/kg) fällt der Plasmaspiegel nach der Verteilungsphase (innerhalb weniger Minuten nach Anwendung) mit einer Halbwertszeit von etwa 90 Minuten ab, was der renalen Ausscheidungsrate entspricht. Für eine Dosierung von 100 µmol Gadopentetat-Dimeglumin/kg (= 0,2 ml Injektionslösung/kg) KG wurden 3 bzw. 60 Minuten nach Injektion 0,6 bzw. 0,24 mmol Gadopentetat-Dimeglumin/l Plasma festgestellt.


Verstoffwechselung

Eine Verstoffwechselung oder Aufspaltung des paramagnetischen Ions und des Chelats wurde nicht nachgewiesen.


Ausscheidung

Gadopentetat-Dimeglumin wird von den Nieren durch glomeruläre Filtration unverändert ausgeschieden. Der Anteil der extrarenalen Ausscheidung ist sehr gering.


Im Mittel wurden innerhalb von 6 Stunden nach Injektion 83 % der Anfangsdosis über den Urin ausgeschieden, während innerhalb von 24 Stunden etwa 91 % ausgeschieden wurden. Der über den Stuhl ausgeschiedene Anteil betrug <1 % (bis zu 5 Tagen nach Injektion). Die renale Clearance von Gadopentetat-Dimeglumin betrug etwa 120 ml/min normalisiert auf 1,73 m2Körperoberfläche und ist daher vergleichbar mit der von Inulin oder 51Cr-EDTA.


Besondere Eigenschaften bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Selbst bei leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (GFR >29 und <90 ml/min/1,73 m2) wird Gadopentetat-Dimeglumin vollständig von den Nieren ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit von Gadopentetat-Dimeglumin erhöht sich mit dem Grad der Niereninsuffizienz. Eine Erhöhung der extrarenalen Ausscheidung wurde nicht beobachtet.




F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Bei trächtigen Kaninchen wurde nach Mehrfachgabe von Gadopentetat-Dimeglumin eine verzögerte Entwicklung beobachtet.


Prüfungen zur lokalen Verträglichkeit von Gadopentetat-Dimeglumin nach einmaliger und wiederholter intravenöser und einmaliger intramuskulärer Injektion deuteten darauf hin, dass eine unbeabsichtigte paravenöse Applikation zu leichten lokalen Reaktionen am Applikationsort führen kann.



FR 6. Pharmazeutische Angaben



F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Pentetsäure

Meglumin

Wasser für Injektionszwecke



FS 6.2 Inkompatibilitäten


Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.



FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.


Die chemische und physikalische Stabilität während des Gebrauchs wurde für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.


Aus mikrobiologischer Sicht ist das Arzneimittel sofort zu verwenden. Falls es nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung (normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2°C bis 8°C) verantwortlich.



FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30°C lagern.

Die Durchstechflaschen / Flaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.



FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Durchstechflaschen zu 5, 10, 15, 20, 30 ml aus farblosem Glas Typ I

Flasche zu 100 ml aus Glas Typ II



Packungsgrößen:

1 x 5 ml 10 x 5 ml

1 x 10 ml 10 x 10 ml

1 x 15 ml 10 x 15 ml

1 x 20 ml 10 x 20 ml

1 x 30 ml 10 x 30 ml

1 x 100 ml 10 x 100 ml


Die Durchstechflaschen / Flaschen sind Einzeldosisbehältnisse, mit Brombutylgummistopfen verschlossen und mit Aluminium-Snap Caps mit einer Plastikscheibe aus Polypropylen (PP) versiegelt.



F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstigeHinweise zur Handhabung


Die folgenden Vorsichtsmaßnahmen sind bei Verwendung von 100 ml Flaschen zu beachten:

100 ml Flaschen haben einen Gummistopfen, der nur einmal durchstochen werden darf. Alles am Ende eines Tages nicht verwendetes Gadopentetat-Dimegluminin 100 m Flaschen muss verworfen werden.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den lokalen Anforderungen zu entsorgen.



FZ 7. Inhaber der Zulassung


Jacobsen Pharma AS

Nørre Havnegade 108

6400 Sønderborg

Dänemark



F5 8. Zulassungsnummer


73572.00.00



F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung


[siehe Unterschrift]



F10 10. Stand der Information


...




F11 11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


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