Haes-Steril 6%
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
HAES-steril 6 %
Infusionslösung
Wirkstoffe: Poly(O-2-hydroxyethyl)stärke (HES 200/0,5), Natriumchlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie.
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist HAES-steril 6 % und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von HAES-steril 6 % beachten?
Wie ist HAES-steril 6 % anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist HAES-steril 6 % aufzubewahren?
Weitere Informationen
1. WAS IST HAES-steril 6 % UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
HAES-steril 6 % ist eine 6 %ige Hydroxyethylstärkelösung (HES 200/0,5) in isotonischer Natriumchlorid-Lösungzur intravenösen Infusion.
HAES-steril 6 % wird angewendet zur Therapie und Prophylaxe von Volumenmangel (Hypovolämie) und Schock (Volumenersatztherapie) im Zusammenhang mit:
- Operationen (hämorrhagischer Schock)
- Verletzungen (traumatischer Schock)
- Infektionen (septischer Schock)
- Verbrennungen (Verbrennungsschock)
Außerdem dient HAES-steril 6 % der Volumentherapie bei Durchblutungsstörungen des Gehirns, der Netzhaut und des Innenohrs.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON HAES-steril 6 %BEACHTEN?
HAES-steril 6 %darf nicht angewendet werden,wenn
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Sie an schwerer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) leiden,
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Sie an Überwässerung einschließlich Lungenödem (Hyperhydratation) leiden,
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Sie an Nierenversagen (Serumkreatinin > 2 mg/dl bzw. >177 µmol/l) leiden oder sich in Dialysebehandlung befinden,
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Sie an schweren Blutgerinnungsstörungen leiden (außer bei lebensbedrohlichen Notfällen),
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Sie eine Hirnblutung (intrakranielle Blutung) haben,
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Sie eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Hydroxyethylstärke haben,
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Sie stark erhöhte Serumspiegel von Natrium oder Chlorid haben (schwere Hypernatriämie oder schwere Hyperchlorämie).
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Sie sich im ersten Drittel der Schwangerschaft befinden. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft darf HAES-steril 6 % nur angewendet werden, wenn ohne die Anwendung eine akute Lebensgefahr besteht.
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Sie einen Fibrinogenmangel haben. In diesem Fall soll das Präparat nur in lebensbedrohlichen Notfällen verabreicht werden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von HAES-steril 6 % ist erforderlich
HAES-steril 6 % soll nur mit Vorsicht angewendet werden, wenn:
Sie grenzwertige Serum-Kreatininwerte (1,2-2,0 mg/dl bzw. 106-177 µmol/l, kompensierte Niereninsuffizienz) haben. In diesem Fall sollten die Flüssigkeitsbilanz sowie die Blutwerte für Kreatinin und Harnstoff (renale Retentionswerte) täglich kontrolliert werden.
Trotz normaler Serumkreatininwerte können krankhafte Urinbefunde auf eine vorbestehende kompensierte Nierenschädigung hinweisen. In diesen Fällen müssen die Serumkreatininwerte täglich kontrolliert werden.
Bei normalen Serumkreatininwerten und normalem Urinbefund ist bei einer mehrtägigen Therapie eine regelmäßigeKontrolle der Blutwerte für Kreatinin und Harnstoff (renale Retentionswerte) erforderlich.
Wird bei einer Daueranwendung der Grenzwert für Serumkreatinin von 2 mg/dl überschritten, so sollte die Behandlung unverzüglich abgebrochen werden.
Sie an einem schweren Flüssigkeitsmangel (Dehydratationszustand) leiden. Hier sollte zunächst eine Therapie mit Kristalloidlösungen (vorzugsweise Elektrolytlösungen, d.h. Salzlösungen) erfolgen.
Sie schwere chronische Lebererkrankungen oder schwere Blutgerinnungsstörungen, z. B. schweres von-Willebrand-Syndrom (besondere Form der Blutungsneigung) haben. Hier ist besondere Vorsicht geboten.
Bei Vorliegen von Erkrankungen die das Innenohr betreffen, wie z. B. Hörsturz, Tinnitus (Ohrgeräusche), Knalltrauma, wurde in der Literatur ein Zusammenhang zwischen Dosis und Häufigkeit des Auftretens von Juckreiz beschrieben. Wenn Juckreiz auftritt, sollte die Behandlung nicht fortgeführt werden.Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden.
Hinsichtlich des Auftretens von Überempfindlichkeitsreaktionen bitte Abschnitt „4.WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?“ beachten.
Kinder
Klinische Studien an Kindern wurden nicht durchgeführt. Die Ergebnisse einer Datenauswertung von 150 Kindern unterschiedlicher Altersgruppen (retrospektive Studie, Neugeborene bis Heranwachsende), die perioperativ (vor, während oder nach einer Operation) oder im Bereich der Intensivmedizin mit HAES-steril behandelt wurden, lassen jedoch darauf schließen, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis von HAES-steril bei bestimmungsgemäßer Anwendung und Einhaltung der für Erwachsene geltenden Vorsichtsmaßnahmen auch bei Kindern positiv ist.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von HAES-steril 6% kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Bei Anwendung von HAES-steril 6 % mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Zugabe von Arzneimitteln muss auf hygienisch einwandfreies Zuspritzen, gute Durchmischung und Verträglichkeit der Arzneimittel untereinander (Kompatibilität) geachtet werden.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung aller Arzneimittel Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillperiode liegen keine Erfahrungen vor.
Im ersten Drittel der Schwangerschaft darf HAES-steril 6 %nicht angewendet werden. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft darf es nur angewendet werden, wenn ohne die Anwendung eine akute Lebensgefahr besteht.
WIE ist HAES-steril 6 % ANzuWENDEn?
HAES-steril 6 % wird als Medikament zur Volumentherapie angewendet, das über eine Vene (intravenös) verabreicht wird.
Zu Beginn der Therapie ist eine Kontrolle des Serumkreatinins notwendig.
Die ersten 10-20 ml werden langsam und unter sorgfältiger Beobachtung des Patienten verabreicht wegen möglicher Überempfindlichkeitsreaktionen.
Tagesdosis und Infusionsgeschwindigkeit richten sich nach Blutverlust und Konzentration des roten Blutfarbstoffs. Die Behandlungsgrenze wird durch Verdünnungseffekte bestimmt.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2-3 Liter Flüssigkeit pro Tag) ist sicherzustellen.
Regelmäßige Kontrollen des Anteils an gelösten Stoffen im Blut (Elektrolytstatus)und der Flüssigkeitsbilanz sind erforderlich.
Eine mehrtägige Verabreichung ist nur in Ausnahmefällen angezeigt. Es ist zu berücksichtigen, dass das Risiko unerwünschter Wirkungen mit der Gesamtdosis zunimmt. Bei wiederholter Anwendung von Hydroxyethylstärke-Infusionslösungen müssen die Gerinnungswerte überwacht werden.
Eine Kreislaufüberlastung durch zu schnelle und zu hohe Dosierung muss vermieden werden.
Dosierungsempfehlung zur Therapie und Prophylaxe von Volumenmangel (Hypovolämie) und Schock (Volumenersatztherapie):
Tagesdosis und Infusionsgeschwindigkeit richten sich nach dem Blutverlust, der Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Kreislaufparameter (Hämodynamik) und nach der Blutverdünnung (Hämodilution).
Die maximale Tagesdosis beträgt 33 ml/kg Körpergewicht ( 2500 ml/75 kg Körpergewicht ^2,0 g HES/kg Körpergewicht).
Die Behandlungsdauer richtet sich nach Dauer und Ausmaß des Volumenmangels (Hypovolämie), den Kreislaufparametern (Hämodynamik) und der Blutverdünnung (Hämodilution).
Dosierungsempfehlung zur Volumentherapie bei Durchblutungsstörungen des Gehirns, der Netzhaut und des Innenohrs:
500 ml/Tag innerhalb von 1-2 Stunden für maximal 10 Tage.
Wenn Sie eine größere Menge von HAES-steril 6 % erhalten haben als vorgesehen
Wie bei allen Volumenersatzmitteln kann es bei Überdosierung zu einer Kreislaufüberlastung (z.B. Lungenödem) kommen. In diesem Fall muss die Infusion sofort gestoppt werden und, wenn notwendig, ein Arzneimittel zur Ausschwemmung von Flüssigkeit aus dem Körper (Diuretikum) verabreicht werden.
Wenn die Anwendung von HAES-steril 6 % abgebrochen wird
Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr Arzt. Er wird Ihnen sagen, wie oft und wie lange das Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann HAES-steril 6 % Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen wird folgende Einteilung zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden für Infusionslösungen berichtet, die Hydroxyethylstärke enthalten:
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:Längerfristige, tägliche Gabe von Hydroxy-ethylstärke im mittleren und hohen Dosierungsbereich verursacht häufig kaum behandelbaren Juckreiz. Dieser kann noch Wochen nach Beendigung der Therapie auftreten, über Monate anhalten und sehr belastend sein.
Untersuchungen:Bei hoher Dosierung kann es häufig aufgrund des Verdünnungseffektes zu einer entsprechenden Verdünnung von Blutkomponenten wie z.B. Gerinnungsfaktoren, anderen Plasmaproteinen und zu einem Abfall des roten Blutfarbstoffs (Hämatokrit) kommen.
Die Konzentration der Serumamylase kann häufig unter der Gabe von Hydroxyethylstärke erhöht sein. Hier muss auf eine Wechselwirkung mit der Diagnose einer Bauchspeicheldrüsenentzündung geachtet werden.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Selten wurde über vorübergehende Schmerzen in der Nierengegend (Lendenschmerzen) berichtet. In diesen Fällen ist die Infusion zu stoppen, ausreichend Flüssigkeit zuzuführen und die Serumkreatininwerte sind engmaschig zu überwachen.
Erkrankungen des Immunsystems: Arzneimittel, die Hydroxyethylstärke enthalten, können in seltenen Fällen zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen. In diesen Fällen ist die Infusion sofort zu stoppen und die üblichen Sofortmaßnahmen sind einzuleiten.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Selten kann es bei der Gabe von Hydroxyethylstärke dosisabhängig zu einer über die Verdünnungseffekte hinausgehenden Gerinnungsstörung kommen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
WIE IST HAES-steril 6 % aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
HAES-steril 6 % darf nur verwendet werden, wenn die Lösung klar und das Behältnis unbeschädigt ist.
HAES-steril® 6 % ist nach dem Öffnen zum sofortigen Verbrauch bestimmt. Nicht verbrauchter Inhalt ist zu verwerfen.
6. WEITERE INFORMATIONEN
Was HAES-steril 6 %enthält
Die Wirkstoffe sind:
Hydroxyethylstärke,
Natriumchlorid
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumhydroxid
Salzsäure
Wasser für Injektionszwecke
1000 ml Infusionslösung enthalten:
Poly(O-2-hydroxyethyl)stärke 60,0 g
- Molare Substitution 0,43-0,55
- Mittleres Molekulargewicht 200.000 Da
Natriumchlorid 9,0 g
Na+ 154 mmol/l
Cl- 154 mmol/l
Theoretische Osmolarität 308 mosm/l
pH-Wert 3,5-6,0
Titrationsazidität < 1,0 mmol NaOH/l
WieHAES-steril 6 %aussieht und Inhalt der Packung:
HAES-steril 6 % gibt es in folgenden Packungen:
Glasflasche
250 ml, 10 x 250 ml, 500 ml, 10 x 500 ml
Polyolefinbeutel (freeflex®) mit Umfolie
5 x 250 ml, 10 x 250 ml, 20 x 250 ml, 30 x 250 ml, 35 x 250 ml, 40 x 250 ml
5 x 500 ml, 10 x 500 ml, 15 x 500 ml, 20 x 500 ml
5 x 250 ml Infusionsset
5 x 500 ml Infusionsset
Polyethylenflasche (KabiPac)
250 ml, 10 x 250 ml, 20 x 250 ml, 30 x 250 ml
500 ml, 10 x 500 ml, 20 x 500 ml
5 x 250 ml Infusionsset
5 x 500 ml Infusionsset
Polypropylenflasche
250 ml, 10 x 250 ml, 20 x 250 ml, 30 x 250 ml
500 ml, 10 x 500 ml, 20 x 500 ml
5 x 250 ml Infusionsset
5 x 500 ml Infusionsset
Pharmazeutischer Unternehmer:
Fresenius Kabi Deutschland GmbH
D - 61346 Bad Homburg v. d. H.
Tel.: 06172 / 686–0
Fax: 06172/ 686 8119
E-Mail: Kundenberatung@fresenius-kabi.de
Hersteller
Fresenius Kabi Deutschland GmbH
D – 61346 Bad Homburg v.d.H.
Deutschland
Fresenius Kabi Polska Sp. z o.o.
Wytwórna Plynów Infuzynjnych w Kutnie
ul. Sienkiewicza 25
99-300 Kutno
Poland
Fresenius Kabi France
6, Rue du Rempart
FR – 27400 Louviers
France
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im Dezember 2010.
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