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Imazol Creme Plus

Document: 05.11.2013   Fachinformation (deutsch) change

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Imazol® Creme plus 10mg/g + 2.5mg/g Creme

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Creme enthält 10 mg Clotrimazol und 2,5 mg Hexamidindiisetionat. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Creme

Weiße, homogene, undurchsichtige Creme mit leichtem charakteristischem Geruch.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Dermatomykosen, die mit Clotrimazol behandelt werden können, und begleitende bakterielle Superinfektionen, bei denen Hexamidin indiziert ist (z. B. Interdigitalmykosen).

Imazol Creme plus wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 1 Monat.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 1 Monat:

Imazol Creme plus ein- bis zweimal täglich (morgens oder morgens und abends) dünn auf die betroffenen Bereiche auftragen und einreiben. In den meisten Fällen genügt ca. A cm Creme für einen Bereich etwa von der Größe der Handfläche.

Imazol Creme plus wird dünn auf die Haut aufgetragen und eingerieben. Sind die akuten Symptome nach etwa 7 Tagen abgeklungen, sollte die Behandlung dennoch mindestens weitere 3 Wochen lang fortgeführt werden, um eine Reinfektion zu vermeiden.

Es liegen keine Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit von Imazol Creme plus bei Kindern unter 1 Monat vor.

Es liegen begrenzte Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit von Imazol Creme plus bei älteren Patienten über 65 Jahre vor.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Imazol Creme plus sollte nicht angewendet werden bei bekannter Kontaktallergie gegen Hexamidin, verwandte Amidine oder Konservierungsstoffe.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Imazol Creme plus sollte nicht im Bereich der Augen angewendet werden.

Imazol Creme plus darf nicht auf die Glans penis aufgetragen werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Imazol Creme plus verringert die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyen-Antibiotika (Nystatin, Natamycin).

Werden auf den betroffenen Hautpartien Deodorants oder Kosmetika verwendet, kann eine Minderung der Wirksamkeit von Imazol Creme plus nicht ausgeschlossen werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Daten über eine große Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf Nebenwirkungen von Clotrimazol auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. In Tierstudien zeigt Clotrimazol keine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Nach topischer Anwendung wird Clotrimazol nur in geringem Umfang resorbiert. Für Hexamidindiisetionat sind keine klinischen Daten oder Daten aus Tierstudien über die Anwendung während einer Schwangerschaft verfügbar. Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist daher Vorsicht geboten.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Clotrimazol oder Hexamidindiisetionat in die Muttermilch übergehen. Jedoch ist wegen der geringen Resorption bei topischer Anwendung beim Stillen wahrscheinlich kein Risiko für das Kind zu erwarten. Imazol Creme plus kann daher während der Stillzeit verwendet werden. Stillende Mütter sollten Imazol Creme plus nicht im Bereich der Brust anwenden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8    Nebenwirkungen

In sehr seltenen Fällen (< 1/10.000) kann es zum Auftreten von Hautreaktionen wie Rötung, Brennen, Stechen und allergischem Kontaktekzem kommen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de, anzuzeigen.

4.9    Überdosierung

Es wurden bei Clotrimazol oder Hexamidin keine Fälle von Überdosierung berichtet.

Es gibt keine spezifischen Antidote.

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antimykotika zur topischen Anwendung, Imidazol- und Triazolderivate, Kombinationen ATC-Code: D01AC20

Clotrimazol:

Clotrimazol verfügt über ein breites Spektrum antimykotischer Wirkung in vitro und in vivo, das Dermatophyten, hefeähnliche Pilze, Schimmelpilze und dimorphe Pilze umfasst.

Unter geeigneten Prüfbedingungen liegen die MHK-Werte für diese Pilzspezies gewöhnlich im Bereich von weniger als 0,062 -4 (-8) pg/ml Substrat. Clotrimazol ist in seinem Wirkmechanismus primär fungistatisch. Die Wirkung in vitro ist begrenzt auf proliferierende Pilzelemente, Pilzsporen sind nur wenig empfindlich. Die Substanz wirkt bei Pilzen als Hemmer der Ergosterol-Synthese, wodurch es zu strukturellen und funktionellen Störungen der Zytoplasmamembran kommt.

Antimykotisches Spektrum (1)

Erreger

In vitro Empfindlichkeit

MHK (a)

MFK (a)

Trichophyton rubrum

<0.05 - 0.39

(0.39)

0.05 - 0.39

(0.39)

Trichophyton

mentagrophytes

0.10 - 0.20

(0.20)

0.20 - 0.39

(0.20)

Trichophyton tonsurans

0.05 - 1.56

(0.78)

0.05 - 1.56

(0.78)

Trichophyton schoenleini

0.10 - 0.20

(0.20)

0.10 - 0.20

(0.20)

Trichophyton verrucosum

0.10 - 0.20

0.20

Trichophyton violaceum

0.10

0.20

Microsporum gypseum

0.10 - 0.39

(0.20)

0.10 - 0.78

(0.20)

Microsporum canis

<0.05 - 0.10

(<0.05)

0.10 - 0.39

(0.39)

Microsporum fulvum

0.39 - 0.78

0.39 - 0.78

Microsporum ferrugineum

0.05

0.05

Epidermophyton

floccosum

0.20

(0.20)

0.20 - 0.39

(0.20)

Candida albicans

1.56 - 3.13

(1.56)

3.13 - >100

(12.5)

(a) Minimale Hemmkonzentration (MHK) und minimale fungizide Hemmkonzentration (MFK) in Mikrogramm pro Milliliter, gemessen nach 48 bis 96 Stunden Inkubation bei 30 °C mit Subkulturen auf Sabouraud Agar, die weitere 48 Stunden inkubiert wurden. Die Werte in Klammern repräsentieren den Mittelwert.

(1) Referenz: Shadomy S. In vitro Antifungal Activitiy of Clotrimazole (Bay b 5097). Infection and Immunity 1971; 143-148

Die Resistenzsituation für Clotrimazol kann als günstig angesehen werden: Primär resistente Varianten sensibler Pilzspezies sind sehr selten, die Entwicklung einer sekundären Resistenz bei sensiblen Pilzen wurde unter therapeutischen Bedingungen bisher nur ganz vereinzelt beobachtet.

Hexamidin:

Hexamidin/Hexamidindiisetionat gehören zu einer homologen Reihe der Diamidine, die seit langem als Chemotherapeutika Anwendung finden. Innerhalb der homologen Reihe der Diamidine steigt die antimikrobielle Wirksamkeit mit der aliphatischen Kettenlänge und erreicht ihr Maximum mit 6 CH2-Gruppen, also mit Hexamidin. Diese Wirksamkeit richtet sich hauptsächlich gegen grampositive Pathogene (z.B. Streptococcus sp., Staphylococcus aureus), jedoch auch gegen einige gramnegative Bakterien und Pilze (z.B. Pseudomonas aeruginosa, Candida-Arten).

In vitro MHK Werte (in ng/ml) von Hexamidin (BfArM 1988)

Erreger

Bakterio

statische

Aktivität

Bakerizide

Aktivität

Fungizide

Aktivität

Fungistati

sche

Aktivität

Streptococcus pyogenes

0.5

Streptococcus viridans

1

Staphylococcus aureus

1

8

Pseudomonas aeruginosa

16

32

Proteus vulgaris

128

256

Escherichia coli

64

64

Salmonella enteritidis

64

Salmonella typhimurium

64

Clostridium welchii

256

Clostridium histolyticum

256

Actinomyces madurae

100

Actinomyces hominis

10

Geotrichum dermatitidis

10

Trichophyton tonsurans

200

Candida albicans*

10

Aspergillus niger*

5

Penicillium digitatum *

2

Trichophyton mentagrophytes *

50

* aus Internem Bericht 1977

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Clotrimazol:

Pharmakokinetische Studien nach dermaler oder vaginaler Anwendung zeigten, dass Clotrimazol nur gering mit < 2 bzw. 3-10% der Dosis resorbiert wird. Die daraus resultierenden Plasmaspitzenkonzentrationen des Wirkstoffes belaufen sich auf <10 ng/ml und führen nicht zu messbaren systemischen Wirkungen oder Nebenwirkungen.

Hexamidin:

Zur Pharmakokinetik sind nur tierexperimentelle Daten verfügbar. Auf Grundlage der vorliegenden experimentellen Daten kann eine kutane Resorption von Hexamidin nicht sicher ausgeschlossen werden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Lokale Verträglichkeit

Clotrimazol

Bei subakuter Anwendung auf der Haut bei Kaninchen und vaginaler Anwendung von Wirkstoffdosen bis zu 500 mg bei Hunden über 3 Wochen wurde eine gute lokale dermale und vaginale Verträglichkeit beobachtet, und der Wirkstoff zeigte keine primär reizende Wirkung auf Haut oder Schleimhäute. Die Prüfung mit einer Clotrimazol-Lösung auf etwaige Reizwirkungen am Auge erbrachte bei Kaninchen ebenfalls keine Anzeichen für eine Schädigung.

Hexamidin

Für Hexamidindiisetionat wurde keine primäre reizende Wirkung auf die Schleimhaut der Konjunktiva von Kaninchen beobachtet.

Chronische Toxizität

Clotrimazol

Basierend auf Langzeitstudien hinsichtlich oraler Toxizität bei Ratten, Hunden und Affen ist keine klinisch relevante Toxizität bei der niedrigen systemischen Exposition zu erwarten, die nach einer Anwendung auf der Haut eintritt.

Mutagenes Potential

Verfügbare Daten von Prüfungen zur Gentoxizität mit Clotrimazol und Hexamidin erbrachten keine Hinweise auf ein biologisch relevantes mutagenes Potenzial für die dermale Anwendung von Imazol Creme plus.

Reproduktionstoxizität

Clotrimazol

Studien zur Reproduktionstoxizität wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit oralen Dosen von Clotrimazol von bis zu 200 mg/kg Körpergewicht sowie bei Ratten mit vaginaler Applikation von 100 mg/kg Körpergewicht durchgeführt. Bei hohen oralen Dosen von Clotrimazol (> 100 mg/kg) wurden bei den Muttertieren Toxizität und Letalität beobachtet, die zu sekundären embryotoxischen Wirkungen führten. Anderweitige Embryotoxizität oder Teratogenität traten nicht auf. Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit durch eine Behandlung mit Clotrimazol wurden nicht beobachtet.

Hexamidin

Für Hexamidindiisetionat liegen keine tierexperimentellen Daten zur Toxizität bei wiederholter Gabe, zur Gentoxizität, zum kanzerogenen Potential und zur Reproduktionstoxizität vor.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Octyldodecanol Dimeticon 350 CST

Mono- und Diglyceride der Palmitin- und Stearinsäure PEG-5 -stearylstearat Macrogolstearylether 20 Essigsäure 99%

Natriumacetat,

Gereinigtes Wasser

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Nach Anbruch sollte die Creme nicht länger als 1 Monat verwendet werden.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumtuben mit Polyethylen-Schraubdeckel Tuben mit 25 g und 30 g Creme

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

Galderma Laboratorium GmbH Georg-Glock-Strasse 8 40474 Düsseldorf

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

49765.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:    09.07.2003

Datum der ersten Verlängerung der Zulassung:    12.03.2012

Datum der zweiten Verlängerung der Zulassung:    29.10.2013

10.    STAND DER INFORMATION

10/2013

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

Apothekenpflichtig