Iopamidol-Ratiopharm 300 Mg/Ml
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTELDES ARZNEIMITTELS
Iopamidol ratiopharm® 200 (Lösung)
Iopamidol-ratiopharm® 250 (Lösung)
Iopamidol-ratiopharm® 300 (Lösung)mg/ml Iopamidol-ratiopharm® 370 (Lösung)
Wirkstoff: Iopamidol
Injektionslösung bzw. Infusionslösung
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3.-QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG-DER
ARZNEIMITTEL
34-Stoff- oder Indikationsgruppe
Nichtionisches iodhaltiges Röntgenkontrastmittel
34-Arzneilich wirksamer Bestandteil
Iopamidol-ratiopharm®-2QQ
1 ml enthält in wässriger Lösung 408,2 mg Iopamidol. lodgehalt: 200 mg/ml
Iopamidol-ratiopharm®-250
1 ml enthält in wässriger Lösung 510,3 mg Iopamidol.
Iodgehalt: 250 mg/ml
Iopamidol-ratiopharm®-3W
IJeder ml enthält in wässriger Lösung 612,4 mg Iopamidol.
Iodgehalt: 300 mg/ml
Iopamidol-ratiopharm®-370
1 ml enthält in wässriger Lösung 755,2 mg Iopamidol. lodgehalt: 370 mg/ml
Strukturformel
OH OH
Chemische Bezeichnung
(S) N,N' Bis[2 hydroxy 1 (hydroxymethyl)ethyl] 5 [(2 hydroxy 1 oxopropyl)amino] 2,4,6 triiodo 1,Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3 benzenedicarboxamid DARREICHUNGSFORM
Summenformel
C47H22I3N3O8
Molekulargewicht
777,09
Physikalische Eigenschaften Iopamidol-ratiopharm®-20O Injektionslösung bzw. Infusionslösung
pH-Wert: Osmolalität (37 °C) Osmolarität (37 °C) Osmotischer Druck (37 °C) Viskosität (20 °C) (37 °C) Iopamidol-ratiopharm®-25Q |
-6,5-7,5 : -425636 mosm/kg : -344478 mosm/l : 1,0859 MPa : -2,756,1 mPa-s : -2,6 mPa^s 6 5 7 5 |
1 32 MPa | |
-(37 C): |
-3,7 mPa^s |
Iopamidol-ratiopharm®-3W |
6 5 7 5 | |
(37 °C): | ||
(37 C): (37 °C): | ||
(37 C): (37 °C): |
1 59 MPa | |
Viskosität- |
(37 C): (20 C):- |
-6,1 mPa^s |
(37 C):
5,25 mPa-s
Iopamidol-ratiopharmf®-37Q
pH-Wert: - |
(37 °C): |
-6,5-7,5 |
(37 C): (37 °C): | ||
(37 C): (37 °C): |
2 08 MPa | |
(37 C): (20 °C): | ||
(20 C): (37 °C):- |
-12,5 mPa7s |
33—Sonstige Bestandteile
Trometamol, Natriumcalciumedetat, Wasser für Injektionszwecke, Salzsäure zur pH-Einstellung.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Iopamidol-ratiopharm®-20O
Periphere Phlebographie, digitale Subtraktionsangiographie (DSA) der Lunge.
Iopamidol-ratiopharm®-25Q Periphere Phlebographie.
Iopamidol-ratiopharm®-3QQ
Dieses Arzneimittel ist ein nichtionisches jodhaltiges Röntgenkontrastmittel.
Arteriographie, Angiokardiographie, Phlebographie, digitale Subtraktionsangiographie (DSA), Kontrastverstärkung bei Computertomographie (CT), Ausscheidungsurographie.
Iopamidol-ratiopharm®-370
Arteriographie, Angiokardiographie, intravenöse digitale Subtraktionsangiographie (i.v. DSA), Kontrastverstärkung bei Computertomographie (CT).
5.-Gegenanzeigen
Manifeste Hyperthyreose.
Die-4.2Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung ist abhängig von der Art der Untersuchung, dem Alter, dem Gewicht, der Herzfunktion und dem Allgemeinzustand des Patienten sowie von der angewandten Technik. Üblicherweise werden die gleichen Iodkonzentrationen und Volumina verwendet wie bei anderen nichtionischen jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln. Es sollte die niedrigste Dosierung die zum Erzielen des gewünschten Untersuchungsergebnisses ausreicht, gewählt werden.
Die folgenden Dosierungsempfehlungen beruhen auf den allgemeinen Erfahrungen mit nichtionischen Röntgenkontrastmitteln sowie auf den mit Iopamidol durchgeführten klinischen Studien. Das insgesamt verabreichte Volumen darf 250 ml nicht überschreiten.
Anwendungsgebiet |
Volumen (ml) | |
Blattfilmangiographie |
Digitale Subtraktionsangiographie |
Arteriosrayhie | ||
zerebral. vom Aortenbogen |
40-60 ml |
20-30 ml |
zerebral. selektiv |
4-12 ml |
3-8 ml |
Aorta |
40-70 ml |
25-35 ml |
Bein-Becken-Arteriographie |
70-150 ml |
40-80 ml |
obere oder untere Extremität |
20-30 ml |
10-15 ml |
A. pulmonalis |
25 ml |
10 ml |
(max.170 ml) | ||
A. renalis |
8-15 ml |
5-8 ml |
andere. selektiv |
15-40 ml |
8-20 ml |
Das Volumen der Einzeliniektion hängt iei |
weils von der zu untersuchen« |
den Gefäßregion ab. |
An siokardiosrayhie | ||
Ventrikulographie |
Erw.: 40-60 ml |
20-30 ml |
Kinder: 3-5 ml/kg | ||
Koronarangiographie |
4-10 ml/Arterie |
4-5 ml/Arterie |
Phlebosrayhie | ||
obere Extremität. |
20-30 ml | |
einschließlich V. cava superior | ||
aszendierende Bein-Becken- | ||
Phlebographie |
50-100 ml | |
intravenöse digitale | ||
Subtraktionsansiosrayhie (i. v. DAS) | ||
Flussrate | ||
allgemein |
30-50 ml cubital 8-12 ml/sec | |
V. cava. 10-20 ml/sec |
Aussch eidun ssurosrayh ie
Erwachsene:
50-75 ml
(bis max. 100 ml)
Kinder:
0-1. |
Monat |
4-5-(6) ml/kg |
1.-3. |
Monat |
4 ml/kg |
3.-6. |
Monat |
3.5-4 ml/kg |
6.-12. |
Monat |
3-3.5 ml/kg |
1-2 |
Jahre |
2.5-3 ml/kg |
2-5 |
Jahre |
2.5 ml/kg |
5-7 |
Jahre |
2-2.5 ml/kg |
7-12 |
Jahre |
1.5-2 ml/kg |
:\Dokumente und Einstellungen\gretzbach\Lokale EinstellungenYTemporary Internet Files\OLK60\Iopamidol-ratiopharm 300 mg_ml-FI-38139 00 00-06 08 07-VV.doc. zuletzt gespeichert am 14.01.2008 09:38:00 h 4
Computertomographie (CT) Kopf Ganzkörper |
100 ml 100-150 ml |
Die maximale Dosierung für 300 mg Iod/ml beträgt 2 ml/kg Körpergewicht. |
Mehrfachinjektionen oder Wiederholungsuntersuchungen sind möglich.
Die Dosierung für Kinder, soweit nicht anders angegeben, richtet sich nach dem Alter und dem Körpergewicht und wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Bei der Ausscheidungsurographie halten manche Untersucher geringere Dosen von Iopamidol-ratiopharm® 300 mg/ml für ausreichend: 3 ml/kg KG (1. Lebensjahr), 2 ml/kg KG (2. Lebensjahr) und 1,5 ml/kg KG (3. Lebensjahr) bzw. im Allgemeinen 10-25 ml Iopamidol-ratiopharm® 300 mg/ml.
Art und Dauer der Anwendung
Zur intravenösen und intraarteriellen Injektion und Infusion.
Iopamidol-ratiopharm® 300 mg/ml ist ein Diagnostikum, das bei den vorgesehenen Anwendungsgebieten einmalig verwendet wird. Mehrfachinjektionen oder Wiederholungsuntersuchungen sind möglich.
Das Kontrastmittel sollte vor der Anwendung auf Körpertemperatur erwärmt werden, da erfahrungsgemäß erwärmte Kontrastmittel besser vertragen werden.
Grundsätzlich soll ein Kontrastmittel erst unmittelbar vor der Anwendung aufgezogen werden. Um das mit der Untersuchung verbundene Thrombembolierisiko so gering wie möglich zu halten, ist die Kontaktzeit zwischen Blut und Kontrastmittel in Spritzen und Kathetern so gering wie möglich zu halten. Ebenso ist auf eine sorgfältige angiographische Technik sowie das häufige Spülen der verwendeten Katheter mit physiologischer Kochsalzlösung (ggf, mit Heparinzusatz) zu achten. Die in einem Untersuchungsgang nicht verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.
Die Kontrastmittelgabe sollte möglichst am liegenden Patienten erfolgen. Eine sofortige Umlagerung muss möglich sein. Für eine eventuelle Notfallbehandlung sollte der Patient vor Untersuchungsbeginn einen gesicherten venösen Zugang erhalten. Wie für alle jodhaltigen Röntgenkontrastmittel gilt auch für Iopamidol-ratiopharm® 300 mg/ml, dass es bei allen diagnostischen Verfahren nur dort eingesetzt werden darf, wo Geräte zur Wiederbelebung und Medikamente zur Notfallbehandlung verfügbar sind.
Nach Untersuchungsende muss der Patient noch mindestens 30 Minuten unter Beobachtung bleiben, weil erfahrungsgemäß die Mehrzahl aller schweren Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftreten. Alle Ärzte sowie das Pflegepersonal müssen über Nebenwirkungen sowie allgemeine und medikamentöse Sofortmaßnahmen unterrichtet sein.
4.3 Gegenanzeigen
Iopamidol-ratiopharm® 300 mg/ml darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Iopamidol oder einen der sonstigen Bestandteile
- manifester Hyperthyreose.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Anwendung von Iopamidol-ratiopharm® 300 mg/ml sollte nur bei präziser klinischer Indikation erfolgen, wobei eventuelle Risikofaktoren des zu untersuchenden Patienten zu berücksichtigen sind.
Eine strenge Indikationsstellung und besondere Vorsicht ist erforderlich bei Patienten mit
—bekannter Überempfindlichkeit gegen iodhaltige Kontrastmittel oder allergischer Disposition
- latenter Hyperthyreose, blanden Strumen
- Niereninsuffizienz oder schwerer Leberfunktionsstörung
- schwerer Herz-Kreislauferkrankung
- Asthma bronchiale
- Diabetes mellitus
- zerebralem Krampfleiden
- fortgeschrittener Hirnarteriensklerose
- akutem Hirninfarkt
- akuter intrakranieller Blutung oder Zuständen, die mit einer Schädigung der BlutHirnschranke und Hirnödem einhergehen
- schlechtem Allgemeinzustand, Flüssigkeitsdefizit
- Dys- oder Paraproteinämie (z. B. Plasmozytom)
- Phäochromozytom
Anwendung in der Vor und nach der Untersuchung muss der Patient ausreichend hydriert sein. Ein gestörter Wasser- und Elektrolythaushalt ist zu korrigieren. Bei Patienten mit Dys- und Paraproteinämien, Diabetes mellitus, Poly- oder Oligurie, Hyperurikämie, sowie bei Kleinkindern, alten Patienten und Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand darf die Flüssigkeitszufuhr in keinem Fall vor der Kontrastmittelgabe eingeschränkt werden. Bei gefährdeten Patienten, sollte der Wasser- und Elektrolythaushalt kontrolliert und auf Symptome eines Abfalls des Serum-Kalziumspiegels geachtet werden.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte bis zur vollständigen Ausscheidung des Kontrastmittels die Verabreichung potenziell nephrotoxischer Arzneimittel nach Möglichkeit vermieden werden. Weitere Kontrastmitteluntersuchungen sollten solange verschoben werden, bis die Nierenfunktion zu ihren Ausgangswerten zurückgekehrt ist.
Bei Patienten mit Phäochromozytom empfiehlt sich eine vorherige Gabe von a-Rezeptorenblockern, da es bei der intravasalen Anwendung von nichtionischen Kontrastmitteln zu schweren Blutdruckkrisen kommen kann.
Bei Patienten mit bekannten Allergien oder Asthma bronchiale ist ggf, eine Vorbehandlung mit. Antihistaminika, und/oder Kortikosteroiden in Betracht zu ziehen.
Iopamidol-ratiopharm® 300 mg/ml enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Injektion.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Iodsubstituierte Röntgenkontrastmittel können die Aufnahmefähigkeit der Schilddrüse für Radioisotope zur Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen für 2-6 Wochen vermindern.
Die gleichzeitige Anwendung von Antidiabetika vom Biguanid-Typ kann bei vorbestehender diabetischer Nephropathie in Einzelfällen zu einer Lactatazidose führen. Vorsorglich sollten daher Biguanide 48 Stunden vor der Kontrastmitteluntersuchung abgesetzt und danach erst wieder verabreicht werden, wenn eine ausreichende Funktionsfähigkeit der Niere durch entsprechende Kontrolle nachgewiesen wurde.
Bei Patienten die ß-Rezeptorenblocker einnehmen, können Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger und vor allem verstärkt auftreten.
Arzneimittel. die die Krampfschwelle erniedrigen, (z. B. Phenothiazinderivate. Analeptika. trizyklische Antidepressiva. MAO-Hemmer. Neuroleptika) können insbesondere bei Patienten mit Epilepsie oder fokalen Hirnschäden die Auslösung eines Krampfanfalls begünstigen. Soweit ärztlich vertretbar sollte bei diesen Patienten die Therapie mit solchen Arzneimittel 48 Stunden vor und bis 24 Stunden nach einer zerebralen Angiographie ausgesetzt werden.
Bei Patienten die mit Interferonen und Interleukinen behandelt wurden. können bekannte Kontrastmittelreaktionen wie z. B. Erythem. Fieber bzw. grippeartige Symptome häufiger und vor allem verzögert auftreten. Eine Ursache ist hierfür bisher nicht bekannt.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch _ für vor kurzem ansewandte Arzneimittel selten können!
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Iopamidol-ratiopharm® 300 mg/ml während der Schwangerschaft ist bisher nicht erwiesen. Da in dieser Zeit eine Strahlenexposition ohnehin möglichst vermieden werden soll. muss schon deshalb der Nutzen jeder Röntgenuntersuchung -ob mit oder ohne Kontrastmittel - sorgfältig abgewogen werden. Neben der möglichen Vermeidung einer Strahlenexposition ist bei der Nutzen-Risiko-Abwägung für die Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel auch die Iodempfindlichkeit der fetalen Schilddrüse zu beachten.
Iodhaltige Röntgenkontrastmittel werden in geringem Umfang in der Muttermilch ausgeschieden.
6.4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig |
> 10 % |
häufig |
< 10 %. aber > 1 % |
gelegentlich |
< 1 %. aber > 0.1 % |
selten |
< 0.1 %. aber > 0.01 % |
sehr selten |
< 0.01 % |
nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Die Anwendung iodhaltiger Röntgenkontrastmittel kann unerwünschte Wirkungen auslösen. die in Abhängigkeit von der Indikation variieren können und die häufig leicht bis mittelschwer und vorübergehend sind. Es wurden aber auch schwere und lebensbedrohliche Reaktionen bis hin zu Todesfällen beobachtet.
Übelkeit. Erbrechen. Hautrötung. allgemeines Hitzegefühl. Schmerzempfindungen. Geschmacksstörungen und Parästhesien sind die am häufigsten auftretenden Reaktionen.
Weiterhin können folgende Symptome Vorkommen: Frösteln, Fieber, Kopfschmerz, Schwindel, Blässe, Schwäche, Würgen oder Erstickungsgefühl, Husten, Niesreiz, Tränenfluss, Anstieg oder Abfall des Blutdrucks, Tachykardie, Angina pectoris, Juckreiz, Urtikaria und Hautausschläge anderer Art, Ödeme, Muskelzittern und Krämpfe. Diese Reaktionen können erste Anzeichen einer schweren Kontrastmittelreaktion im Sinne eines anaphylaktischen Schocks sein.
Bei Patienten mit allergischer Disposition kommt es erfahrungsgemäß häufiger zu Überempfindlichkeitsreaktionen.
Weiterhin kann es zur Vorübergehenden Beeinträchtigung der Nierenfunktion, in Einzelfällen bei entsprechender Disposition zum Nierenversagen kommen.
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung kann die Kontrastmittelausscheidung Verzögert sein. Mit einer höheren Nebenwirkungsrate muss gerechnet werden.
Hyperthyreose, blande Struma: Der sehr geringe Anteil freien anorganischen Iods in den Kontrastmittellösungen kann die Schilddrüsenfunktion beeinflussen; dies tritt besonders bei Patienten mit Hyperthyreose oder Struma auf.
Es ist bekannt, dass bei angiographischen Untersuchungen, bei denen das Kontrastmittel über das arterielle Blut ins Gehirn gelangt, neurologische Komplikationen auftreten können wie vorübergehende Verwirrtheit und Somnolenz, Synkopen, Koma, vorübergehende Paresen, Sehstörungen oder Fazialisschwäche und Krampfanfälle. Bei Patienten mit fokalen Hirnschäden oder Epilepsie können neurologische Komplikationen erfahrungsgemäß häufiger auftreten.
Kontrastmittelbedingte Unverträglichkeitsreaktionen können auch bei nichtionischen, monomeren Kontrastmitteln mit zeitlicher Verzögerung nach mehreren Stunden bis einigen Tagen auftreten. Sehr selten wurde über verspätete Symptome wie Hautreaktionen verschiedenen Schweregrades, Schmerzen an der Injektionsstelle, vorübergehende Schwellung der Speicheldrüsen oder Benommenheit berichtet.
Wird das Kontrastmittel neben ein Blutgefäß (paravasal) gespritzt, kann es in Einzelfällen zu stärkeren Gewebsreaktionen kommen, deren Ausmaß von der Menge und der Konzentration der in das Gewebe gelangten Kontrastmittellösung abhängt. Diese Erscheinungen klingen jedoch in der Regel ohne Komplikationen wieder ab. Hochlegen der betroffenen Extremität und kalte Kompressen haben sich als vorteilhaft erwiesen.
7-Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
lodsubstituierte Röntgenkontrastmittel können die Aufnahmefähigkeit der Schilddrüse für Radioisotope zur Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen für 2-6 Wochen vermindern.
Die gleichzeitige Anwendung von Antidiabetika vom Biguanid-Typ kann bei vorbestehender diabetischer Nephropathie in Einzelfällen zu einer Lactatazidose führen. Vorsorglich sollten daher Biguanide 48 Stunden vor der Kontrastmitteluntersuchung abgesetzt und danach erst wieder verabreicht werden, wenn eine ausreichende Funktionsfähigkeit der Niere durch entsprechende Kontrolle nachgewiesen wurde.
Bei Patienten die ß-Rezeptorenblocker einnehmen, können Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger und vor allem verstärkt auftreten.
Arzneimittel, die die Krampfschwelle erniedrigen, (z. B. Phenothiazinderivate, Analeptika, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Neuroleptika) können insbesondere bei Patienten mit Epilepsie oder fokalen Hirnschäden die Auslösung eines Krampfanfalls begünstigen. Soweit
ärztlich vertretbar sollte bei diesen Patienten die Therapie mit solchen Arzneimittel 48 Stunden vor und bis 24 Stunden nach einer zerebralen Angiographie ausgesetzt werden.
Bei Patienten die mit Interferonen und Interleukinen behandelt wurden, können bekannte Kontrastmittelreaktionen wie z. B. Erythem, Fieber bzw. grippeartige Symptome häufiger und vor allem verzögert auftreten. Eine Ursache ist hierfür bisher nicht bekannt.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können!
8.-Warnhinweise
Entfällt
4.9.—Wichtigste InkompatibilitätenÜberdosierung
Andere Pharmaka dürfen mit Iopamidol nicht gemischt werden.
10.-Dosierung mit Einzel und Tagesgaben
Die Dosierung ist abhängig von der Art der Untersuchung, dem Alter, dem Gewicht, der Herzfunktion und dem Allgemeinzustand des Patienten sowie von der angewandten Technik. Üblicherweise werden die gleichen Iodkonzentrationen und Volumina verwendet wie bei anderen nichtionischen iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln. Es sollte die niedrigste Dosierung die zum Erzielen des gewünschten Untersuchungsergebnisses ausreicht, gewählt werden.
Die folgenden Dosierungsempfehlungen beruhen auf den allgemeinen Erfahrungen mit nichtionischen Röntgenkontrastmitteln sowie auf den mit Iopamidol durchgeführten klinischen Studien. Das insgesamt verabreichte Volumen darf 250 ml nicht überschreiten.
Anwendungsgebiet |
Konzentration |
Volumen (ml) | |
Blattfilm Angiographie |
Digitale Subtraktions angiographie | ||
Arteriographie | |||
Zerebral, vom Aortenbogen |
300 mg Iod/ml 370 mg Iod/ml |
40-60 ml 40-60 ml |
20-30 ml |
Zerebral, selektiv |
300 mg Iod/ml |
4-12 ml |
3-8-ml |
Aorta |
300 mg Iod/ml 370 mg Iod/ml |
40-70 ml 40-60 ml |
25-35 ml |
Bein-Becken-Arteriographie |
300 mg Iod/ml |
70-150 ml |
40-80 ml |
obere oder untere Extremität |
300 mg Iod/ml |
20-30 ml |
10-15 ml |
A. pulmonalis |
300 mg Iod/ml |
25ml (max.170 ml) |
16-ml |
A. renalis |
300 mg Iod/ml |
8-15 ml |
5-8-ml |
andere, selektiv |
300 mg Iod/ml |
15-40 ml |
8-20 ml |
Das Volumen der Einzelinjektion hängt jeweils von der zu untersuchenden Gefäßregion ab.
Angiokardiographie | |||
Ventrikulographie |
300/370 mg Iod/ml |
Erw.: 40-60 ml Kinder: 3-5 ml/kg |
20-30 ml |
Koronarangiographie |
300/370 mg Iod/ml |
4-10 ml/Arterie |
4-5 ml/Arterie |
Phlebographie
obere Extremität
obere Extremität, einschließlich v. cava superior
aszendierende Bein-BeckenPhlebographie
intravenöse digitale Subtraktionsangiographie (i.v. DAS)
allgemein
DSA der Lunge
Ausscheidungsurographie
200 mg Iod/ml
250 mg Iod/ml 300 mg Iod/ml
200/250/300 mg Iod/ml
300/370 mg Iod/ml
200 mg Iod/ml
300 mg Iod/ml
20-50 ml
20-50 ml
20-30 ml
50-100 ml
Flussrate
30-50 ml
cubital 8-12 ml/sec
v. cava 10-20 ml/sec
30-60 ml
Erwachsene: 50-75 ml (bis max. 100 ml)
Kinder:
0-4^ 1 3 |
Monat- |
-4-5-(6) ml/kg |
3 6 |
3 5 4 ml/kg | |
6 12 |
3 3 5 ml/kg | |
1 2 |
2 5 3 ml/kg | |
2 5 |
2 5 ml/kg | |
5 7 |
225 ml/kg | |
742 |
Jahre- |
-1,5-2 ml/kg |
Mehrfachinjektionen oder Wiederholungsuntersuchungen sind möglich.
Die Dosierung für Kinder, soweit nicht anders angegeben, richtet sich nach dem Alter und dem Körpergewicht und wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Bei der Ausscheidungsurographie halten manche Untersucher geringere Dosen von lopamidol-ratiopharm® 300 für ausreichend: 3 ml/kg KG (1. Lebensjahr), 2 ml/kg KG (2. Lebensjahr) und 1,5 ml/kg KG (3. Lebensjahr) bzw. im Allgemeinen 10-25 ml lopamidol-ratiopharm® 300.
:\Dokumente und Einstellungen\gretzbach\Lokale Einstellungen\Temporary Internet Files\OLK60\Iopamidol-ratiopharm 300 mg_ml-FI-38139 00 00-06 08 07-VV.doc. zuletzt gespeichert am 14.01.2008 09:38:00 h 1 1
Computertomographie (CT)
Kopf
Ganzkörper
300/370 mg Iod/ml 300/370 mg Iod/ml
100 ml
100-150 ml
Die maximale Dosierung für 300 mg Iod/ml beträgt 2 ml/kg Körpergewicht. Die maximale Dosierung für 370 mg Iod/ml beträgt 1,5 ml/kg Körpergewicht.
-H—Art und Dauer der Anwendung
Zur intravenösen und intraarteriellen Injektion und Infusion.
lopamidol ist ein Diagnostikum, das bei den vorgesehenen Anwendungsgebieten einmalig verwendet wird. Mehrfachinjektionen oder Wiederholungsuntersuchungen sind möglich.
Das Kontrastmittel sollte vor der Anwendung auf Körpertemperatur erwärmt werden, da erfahrungsgemäß erwärmte Kontrastmittel besser vertragen werden.
Grundsätzlich soll ein Kontrastmittel erst unmittelbar vor der Anwendung aufgezogen werden. Um das mit der Untersuchung verbundene Thrombembolierisiko so gering wie möglich zu halten, ist die Kontaktzeit zwischen Blut und Kontrastmittel in Spritzen und Kathetern so gering wie möglich zu halten. Ebenso ist auf eine sorgfältige angiographische Technik sowie das häufige Spülen der verwendeten Katheter mit physiologischer Kochsalzlösung (ggf. mit Heparinzusatz) zu achten. Die in einem Untersuchungsgang nicht verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.
Die Kontrastmittelgabe sollte möglichst am liegenden Patienten erfolgen. Eine sofortige Umlagerung muss möglich sein. Für eine eventuelle Notfallbehandlung sollte der Patient vor Untersuchungsbeginn einen gesicherten venösen Zugang erhalten. Wie für alle iodhaltigen Röntgenkontrastmittel gilt auch für Iopamidol, dass es bei allen diagnostischen Verfahren nur dort eingesetzt werden darf, wo Geräte zur Wiederbelebung und Medikamente zur Notfallbehandlung verfügbar sind.
Nach Untersuchungsende muss der Patient noch mindestens 30 Minuten unter Beobachtung bleiben, weil erfahrungsgemäß die Mehrzahl aller schweren Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftreten. Alle Ärzte sowie das Pflegepersonal müssen über Nebenwirkungen sowie allgemeine und medikamentöse Sofortmaßnahmen unterrichtet sein.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung jodhaltiger Kontrastmittel:
Vor und nach der Untersuchung muss der Patient ausreichend hydriert sein. Ein gestörter Wasser- und Elektrolythaushalt ist zu korrigieren. Bei Patienten mit Dys- und Paraproteinämien, Diabetes mellitus, Poly- oder Oligurie, Hyperurikämie, sowie bei Kleinkindern, alten Patienten und Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand darf die Flüssigkeitszufuhr in keinem Fall vor der Kontrastmittelgabe eingeschränkt werden. Bei gefährdeten Patienten, sollte der Wasser-und Elektrolythaushalt kontrolliert und auf Symptome eines Abfalls des Serum-Kalziumspiegels geachtet werden.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte bis zur vollständigen Ausscheidung des Kontrastmittels die Verabreichung potentiell nephrotoxischer Arzneimittel nach Möglichkeit vermieden werden. Weitere Kontrastmitteluntersuchungen sollten solange verschoben werden, bis die Nierenfunktion zu ihren Ausgangswerten zurückgekehrt ist.
Bei Patienten mit Phäochromozytom empfiehlt sich eine vorherige Gabe von Alpharezeptorenblockern, da es bei der intravasalen Anwendung von nichtionischen Kontrastmitteln zu schweren Blutdruckkrisen kommen kann.
Bei Patienten mit bekannten Allergien oder Asthma bronchiale ist ggf. eine Vorbehandlung mit Antihistaminika und/oder Kortikosteroiden in Betracht zu ziehen.
12—Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Bei versehentlicher Überdosierung oder bei erheblich eingeschränkter Nierenfunktion lässt sich Iopamidol durch extrakorporale Dialyse aus dem Organismus entfernen.
Tritt eine unerwünschte Reaktion auf, ist die Applikation des Kontrastmittels sofort zu beenden. Die Therapie richtet sich nach dem klinischen Bild. Neben den allgemeinen Maßnahmen einer Reanimation kann der Einsatz von Medikamenten angezeigt sein. Hierbei ist zu beachten, dass bei Patienten die gleichzeitig ß-Rezeptorenblocker erhalten, Adrenalin und Volumensubstitution bekanntlich eine geringere Wirkung haben.
135. PHARMAKOLOGISCHE UND TOXIKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN,
PHARMAKOKINETIK, BIOVERFÜGBARKEIT, SOWEIT DIESE ANGABEN FÜR DIE THERAPEUTISCHE VERWENDUNG ERFORDERLICH SIND
135.1 PharmakologischePharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtionisches jodhaltiges Röntgenkontrastmittel ATC-Code: V08AB04
Die in Iopamidol stabil gebundenen Iodatome absorbieren Röntgenstrahlen. Auf dieser Absorption beruht die kontrastgebende Wirkung.
| 135.2 ToxikologischePharmakokinetische Eigenschaften
Nach intravenöser Injektion erfolgt eine Verteilung im intravasalen und interstitiellen Raum innerhalb weniger Minuten bei gleichzeitig einsetzender renaler Elimination.
Nach 120 min sind rund 50 % des injizierten Kontrastmittels mit dem Urin ausgeschieden; bei eingeschränkter Nierenfunktion verlängert sich dieser Zeitraum entsprechend.
Aufgrund seines hydrophilen Charakters weist Iopamidol praktisch keine Bindung an Plasmaproteine auf, Zellmembranen werden nicht penetriert. Iopamidol vermag die intakte Blut-Hirn-Schranke nicht zu überwinden.
Die heterotop ausgeschiedenen Anteile sind gering. Im Tierversuch (Hund und Kaninchen) wurden nur 0,07-0,32 % der applizierten Dosis in der Gallenflüssigkeit gefunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
• Akute Toxizität
LD50 nach i.v.-Injektion von Iopamidol (400 mg Iod/ml):
Maus 21,8 g Iod/kg
Ratte 13,8 g Iod/kg
Kaninchen 9,6 g Iod/kg
Hund 17,0 g Iod/kg
Dies entspricht je nach Tierart dem ca. 15-35-fachen der höchsten beim Menschen angewendeten Dosis.
• Chronische Toxizität
Die tägliche Gabe von 1,6, 3,2 oder 6,4 g Iod/kg (Ratten) bzw. 1, 2 oder 4 g Iod/kg (Hunde) über 4 Wochen blieb praktisch ohne Effekte (Makro- und Mikromorphologie, Blut- und Urinstatus).
• Reproduktionstoxikologie
Es haben sich keine Hinweise auf ein teratogenes PotentialPotenzial ergeben. Dosierungen oberhalb von 1,5 g Iod/kg/Tag zeigten embryotoxische Wirkungen bei Ratten und verminderten die Zahl der lebenden Feten und die Fetengewichte. Verminderte Fetengewichte wurden auch bei Kaninchen bei einer Dosis von 2 g Iod/kg/Tag beobachtet. Die Fertilität von Ratten sowie die peri- und postnatale Entwicklung ihrer Nachkommen wurden nicht beeinträchtigt. Bei Mäusen wurden jedoch nach einmaliger Anwendung von Iopamidol reversible Spermatogenesestörungen beobachtet.
• Mutagenes PotentialPotenzial
In einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Tests wirkte Iopamidol nicht mutagen.
• Lokale Verträglichkeit
Die lokale Verträglichkeit von Iopamidol (370 mg Iod/ml) wurde bei Ratten nach intramuskulärer Injektion in die Aorta überprüft. Im Vergleich zu ionischen Kontrastmitteln erwies sich die Verträglichkeit von Iopamidol als gleich gut oder besser.
Versehentliche paravasale Injektion kann zu lokaler Schwellung, Schmerz und Erythemen führen. Diese Erscheinungen klingen jedoch in der Regel ohne Komplikationen wieder ab. Hochlegen der betroffenen Extremität und kalte Kompressen haben sich als vorteilhaft erwiesen.
133—Pharmakokinetik
Nach intravenöser Injektion erfolgt eine Verteilung im intravasalen und interstitiellen Raum innerhalb weniger Minuten bei gleichzeitig einsetzender renaler Elimination.
Nach 120 min sind rund 50 % des i