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Iopamidol-Ratiopharm 300 Mg/Ml

Document: 10.07.2002   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation





1. Bezeichnung der Arzneimittel


Iopamidol-ratiopharm® 200 (Lösung)

Iopamidol-ratiopharm® 250 (Lösung)

Iopamidol-ratiopharm® 300 (Lösung)

Iopamidol-ratiopharm® 370 (Lösung)



Wirkstoff: Iopamidol





2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht



Verschreibungspflichtig





3. Zusammensetzung der Arzneimittel



3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe



Nichtionisches iodhaltiges Röntgenkontrastmittel



3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil



Iopamidol-ratiopharm®200

1 ml enthält in wässriger Lösung 408,2 mg Iopamidol.

Iodgehalt: 200 mg/ml


Iopamidol-ratiopharm®250

1 ml enthält in wässriger Lösung 510,3 mg Iopamidol.

Iodgehalt: 250 mg/ml


Iopamidol-ratiopharm®300

1 ml enthält in wässriger Lösung 612,4 mg Iopamidol.

Iodgehalt: 300 mg/ml


Iopamidol-ratiopharm®370

1 ml enthält in wässriger Lösung 755,2 mg Iopamidol.

Iodgehalt: 370 mg/ml



Strukturformel



Chemische Bezeichnung

(S)-N,N`-Bis[2-hydroxy-1-(hydroxymethyl)ethyl]-5-[(2-hydroxy-1-oxopropyl)amino]-2,4,6-triiodo-1,3-benzenedicarboxamid



Summenformel

C17H22I3N3O8



Molekulargewicht

777,09



Physikalische Eigenschaften



Iopamidol-ratiopharm®200

pH-Wert: 6,5-7,5

Osmolalität (37 °C): 425 mosm/kg

Osmolarität (37 °C): 344 mosm/l

Osmotischer Druck (37 °C): 1,08 MPa

Viskosität (20 °C): 2,75 mPa.s

(37 °C): 2,6 mPa.s


Iopamidol-ratiopharm®250

pH-Wert: 6,5-7,5

Osmolalität (37 °C): 528 mosm/kg

Osmolarität (37 °C): 404 mosm/l

Osmotischer Druck (37 °C): 1,32 MPa

Viskosität (20 °C): 3,9 mPa.s

(37 °C): 3,7 mPa.s


Iopamidol-ratiopharm®300

pH-Wert: 6,5-7,5

Osmolalität (37 °C): 636 mosm/kg

Osmolarität (37 °C): 478 mosm/l

Osmotischer Druck (37 °C): 1,59 MPa

Viskosität (20 °C): 6,1 mPa.s

(37 °C): 5,25 mPa.s


Iopamidol-ratiopharm®370

pH-Wert: 6,5-7,5

Osmolalität (37 °C): 835 mosm/kg

Osmolarität (37 °C): 544 mosm/l

Osmotischer Druck (37 °C): 2,08 MPa

Viskosität (20 °C): 13,25 mPa.s

(37 °C): 12,5 mPa.s



3.3 Sonstige Bestandteile



Trometamol, Natriumcalciumedetat, Wasser für Injektionszwecke, Salzsäure zur pH-Einstellung.





4. Anwendungsgebiete



Iopamidol-ratiopharm®200

Periphere Phlebographie, digitale Subtraktionsangiographie (DSA) der Lunge.


Iopamidol-ratiopharm®250

Periphere Phlebographie.


Iopamidol-ratiopharm®300

Arteriographie, Angiokardiographie, Phlebographie, digitale Subtraktionsangiographie (DSA), Kontrastverstärkung bei Computertomographie (CT), Ausscheidungsurographie.


Iopamidol-ratiopharm®370

Arteriographie, Angiokardiographie, intravenöse digitale Subtraktionsangiographie (i.v. DSA), Kontrastverstärkung bei Computertomographie (CT).





5. Gegenanzeigen



Manifeste Hyperthyreose.


Die Anwendung von Iopamidolsollte nur bei präziser klinischer Indikation erfolgen, wobei eventuelle Risikofaktoren des zu untersuchenden Patienten zu berücksichtigen sind.


Eine strenge Indikationsstellung und besondere Vorsicht ist erforderlich bei Patienten mit


- bekannter Überempfindlichkeit gegen iodhaltige Kontrastmittel oder allergischer Disposition

- latenter Hyperthyreose, blanden Strumen

- Niereninsuffizienz oder schwerer Leberfunktionsstörung

- schwerer Herz-Kreislauferkrankung

- Asthma bronchiale

- Diabetes mellitus

- zerebralem Krampfleiden

- fortgeschrittener Hirnarteriensklerose

- akutem Hirninfarkt

- akuter intrakranieller Blutung oder Zuständen, die mit einer Schädigung der Blut-Hirnschranke und Hirnödem einhergehen

- schlechtem Allgemeinzustand, Flüssigkeitsdefizit

- Dys- oder Paraproteinämie (z. B. Plasmozytom)

- Phäochromozytom


Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit


Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Iopamidol während der Schwangerschaft ist bisher nicht erwiesen. Da in dieser Zeit eine Strahlenexposition ohnehin möglichst vermieden werden soll, muss schon deshalb der Nutzen jeder Röntgenuntersuchung - ob mit oder ohne Kontrastmittel - sorgfältig abgewogen werden. Neben der möglichen Vermeidung einer Strahlenexposition ist bei der Nutzen-Risiko-Abwägung für die Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel auch die Iodempfindlichkeit der fetalen Schilddrüse zu beachten.


Iodhaltige Röntgenkontrastmittel werden in geringem Umfang in der Muttermilch ausgeschieden.





6. Nebenwirkungen



Die Anwendung iodhaltiger Röntgenkontrastmittel kann unerwünschte Wirkungen auslösen, die in Abhängigkeit von der Indikation variieren können und die häufig leicht bis mittelschwer und vorübergehend sind. Es wurden aber auch schwere und lebensbedrohliche Reaktionen bis hin zu Todesfällen beobachtet.


Übelkeit, Erbrechen, Hautrötung, allgemeines Hitzegefühl, Schmerzempfindungen, Geschmacksstörungen und Parästhesien sind die am häufigsten auftretenden Reaktionen.


Weiterhin können folgende Symptome vorkommen: Frösteln, Fieber, Kopfschmerz, Schwindel, Blässe, Schwäche, Würgen oder Erstickungsgefühl, Husten, Niesreiz, Tränenfluss, Anstieg oder Abfall des Blutdrucks, Tachykardie, Angina pectoris, Juckreiz, Urtikaria und Hautausschläge anderer Art, Ödeme, Muskelzittern und Krämpfe. Diese Reaktionen können erste Anzeichen einer schweren Kontrastmittelreaktion im Sinne eines anaphylaktischen Schocks sein.


Bei Patienten mit allergischer Disposition kommt es erfahrungsgemäß häufiger zu Überempfindlichkeitsreaktionen.


Weiterhin kann es zur vorübergehenden Beeinträchtigung der Nierenfunktion, in Einzelfällen bei entsprechender Disposition zum Nierenversagen kommen.

Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung kann die Kontrastmittelausscheidung verzögert sein. Mit einer höheren Nebenwirkungsrate muss gerechnet werden.


Hyperthyreose, blande Struma: Der sehr geringe Anteil freien anorganischen Iods in den Kontrastmittellösungen kann die Schilddrüsenfunktion beeinflussen; dies tritt besonders bei Patienten mit Hyperthyreose oder Struma auf.


Es ist bekannt, dass bei angiographischen Untersuchungen, bei denen das Kontrastmittel über das arterielle Blut ins Gehirn gelangt, neurologische Komplikationen auftreten können wie vorübergehende Verwirrtheit und Somnolenz, Synkopen, Koma, vorübergehende Paresen, Sehstörungen oder Fazialisschwäche und Krampfanfälle. Bei Patienten mit fokalen Hirnschäden oder Epilepsie können neurologische Komplikationen erfahrungsgemäß häufiger auftreten.


Kontrastmittelbedingte Unverträglichkeitsreaktionen können auch bei nichtionischen, monomeren Kontrastmitteln mit zeitlicher Verzögerung nach mehreren Stunden bis einigen Tagen auftreten. Sehr selten wurde über verspätete Symptome wie Hautreaktionen verschiedenen Schweregrades, Schmerzen an der Injektionsstelle, vorübergehende Schwellung der Speicheldrüsen oder Benommenheit berichtet.


Wird das Kontrastmittel neben ein Blutgefäß (paravasal) gespritzt, kann es in Einzelfällen zu stärkeren Gewebsreaktionen kommen, deren Ausmaß von der Menge und der Konzentration der in das Gewebe gelangten Kontrastmittellösung abhängt.





7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln



Iodsubstituierte Röntgenkontrastmittel können die Aufnahmefähigkeit der Schilddrüse für Radioisotope zur Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen für 2-6 Wochen vermindern.


Die gleichzeitige Anwendung von Antidiabetika vom Biguanid-Typ kann bei vorbestehender diabetischer Nephropathie in Einzelfällen zu einer Lactatazidose führen. Vorsorglich sollten daher Biguanide 48 Stunden vor der Kontrastmitteluntersuchung abgesetzt und danach erst wieder verabreicht werden, wenn eine ausreichende Funktionsfähigkeit der Niere durch entsprechende Kontrolle nachgewiesen wurde.


Bei Patienten die ß-Rezeptorenblocker einnehmen, können Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger und vor allem verstärkt auftreten.


Arzneimittel, die die Krampfschwelle erniedrigen, (z. B. Phenothiazinderivate, Analeptika, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Neuroleptika) können insbesondere bei Patienten mit Epilepsie oder fokalen Hirnschäden die Auslösung eines Krampfanfalls begünstigen. Soweit ärztlich vertretbar sollte bei diesen Patienten die Therapie mit solchen Arzneimittel 48 Stunden vor und bis 24 Stunden nach einer zerebralen Angiographie ausgesetzt werden.


Bei Patienten die mit Interferonen und Interleukinen behandelt wurden, können bekannte Kontrastmittelreaktionen wie z. B. Erythem, Fieber bzw. grippeartige Symptome häufiger und vor allem verzögert auftreten. Eine Ursache ist hierfür bisher nicht bekannt.


Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können!





8. Warnhinweise



Entfällt





9. Wichtigste Inkompatibilitäten



Andere Pharmaka dürfen mit Iopamidol nicht gemischt werden.





10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Die Dosierung ist abhängig von der Art der Untersuchung, dem Alter, dem Gewicht, der Herzfunktion und dem Allgemeinzustand des Patienten sowie von der angewandten Technik. Üblicherweise werden die gleichen Iodkonzentrationen und Volumina verwendet wie bei anderen nichtionischen iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln. Es sollte die niedrigste Dosierung die zum Erzielen des gewünschten Untersuchungsergebnisses ausreicht, gewählt werden.


Die folgenden Dosierungsempfehlungen beruhen auf den allgemeinen Erfahrungen mit nichtionischen Röntgenkontrastmitteln sowie auf den mit Iopamidol durchgeführten klinischen Studien. Das insgesamt verabreichte Volumen darf 250 ml nicht überschreiten.


Anwendungsgebiet

Konzentration

Volumen (ml)



Blattfilm-
Angiographie

Digitale
Subtraktions-
angiographie


Arteriographie


Zerebral, vom Aortenbogen



Zerebral, selektiv


Aorta



Bein-Becken-Arteriographie


obere oder untere Extremität


A. pulmonalis



A. renalis


andere, selektiv





300 mg Iod/ml

370 mg Iod/ml


300 mg Iod/ml


300 mg Iod/ml

370 mg Iod/ml


300 mg Iod/ml


300 mg Iod/ml


300 mg Iod/ml



300 mg Iod/ml


300 mg Iod/ml





40-60 ml

40-60 ml


4-12 ml


40-70 ml

40-60 ml


70-150 ml


20-30 ml


25 ml

(max.170 ml)


8-15 ml


15-40 ml





20-30 ml



3-8 ml


25-35 ml



40-80 ml


10-15 ml


10 ml



5-8 ml


8-20 ml


Das Volumen der Einzelinjektion hängt jeweils von der zu untersuchenden Gefäßregion ab.


Angiokardiographie


Ventrikulographie



Koronarangiographie





300/370 mg Iod/ml



300/370 mg Iod/ml




Erw.: 40-60 ml

Kinder: 3-5 ml/kg


4-10 ml/Arterie




20-30 ml



4-5 ml/Arterie




Anwendungsgebiet

Konzentration

Volumen (ml)


Phlebographie


obere Extremität


obere Extremität,
einschließlich v.

cava superior


aszendierende Bein-Becken-
Phlebographie





200 mg Iod/ml



250 mg Iod/ml

300 mg Iod/ml


200/250/300 mg
Iod/ml





20-50 ml



20-50 ml

20-30 ml


50-100 ml


intravenöse digitale

Subtraktionsangiographie

(i.v. DAS)


allgemein



DSA der Lunge





300/370 mg Iod/ml



200 mg Iod/ml



Flussrate

30-50 ml cubital 8-12 ml/sec

v. cava 10-20 ml/sec


30-60 ml


Ausscheidungsurographie





300 mg Iod/ml



Erwachsene: 50-75 ml (bis max. 100 ml)


Kinder:

0-1. Monat 4-5-(6) ml/kg

1.-3. Monat 4 ml/kg

3.-6. Monat 3,5-4 ml/kg

6.-12. Monat 3-3,5 ml/kg

1-2 Jahre 2,5-3 ml/kg

2-5 Jahre 2,5 ml/kg

5-7 Jahre 2-2,5 ml/kg

7-12 Jahre 1,5-2 ml/kg



Computertomographie (CT)


Kopf


Ganzkörper




300/370 mg Iod/ml


300/370 mg Iod/ml



100 ml


100-150 ml



Die maximale Dosierung für 300 mg Iod/ml beträgt 2 ml/kg Körpergewicht.

Die maximale Dosierung für 370 mg Iod/ml beträgt 1,5 ml/kg Körpergewicht.


Mehrfachinjektionen oder Wiederholungsuntersuchungen sind möglich.


Die Dosierung für Kinder, soweit nicht anders angegeben, richtet sich nach dem Alter und dem Körpergewicht und wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Bei der Ausscheidungsurographie halten manche Untersucher geringere Dosen von Iopamidol-ratiopharm®300 für ausreichend: 3 ml/kg KG (1. Lebensjahr), 2 ml/kg KG (2. Lebensjahr) und 1,5 ml/kg KG (3. Lebensjahr) bzw. im Allgemeinen 10-25 ml Iopamidol-ratiopharm®300.





11. Art und Dauer der Anwendung



Zur intravenösen und intraarteriellen Injektion und Infusion.


Iopamidolist ein Diagnostikum, das bei den vorgesehenen Anwendungsgebieten einmalig verwendet wird. Mehrfachinjektionen oder Wiederholungsuntersuchungen sind möglich.


Das Kontrastmittel sollte vor der Anwendung auf Körpertemperatur erwärmt werden, da

erfahrungsgemäß erwärmte Kontrastmittel besser vertragen werden.


Grundsätzlich soll ein Kontrastmittel erst unmittelbar vor der Anwendung aufgezogen werden. Um das mit der Untersuchung verbundene Thrombembolierisiko so gering wie möglich zu halten, ist die Kontaktzeit zwischen Blut und Kontrastmittel in Spritzen und Kathetern so gering wie möglich zu halten. Ebenso ist auf eine sorgfältige angiographische Technik sowie das häufige Spülen der verwendeten Katheter mit physiologischer Kochsalzlösung (ggf. mit Heparinzusatz) zu achten. Die in einem Untersuchungsgang nicht verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.


Die Kontrastmittelgabe sollte möglichst am liegenden Patienten erfolgen. Eine sofortige Umlagerung muss möglich sein. Für eine eventuelle Notfallbehandlung sollte der Patient vor Untersuchungsbeginn einen gesicherten venösen Zugang erhalten. Wie für alle iodhaltigen Röntgenkontrastmittel gilt auch für Iopamidol, dass es bei allen diagnostischen Verfahren nur dort eingesetzt werden darf, wo Geräte zur Wiederbelebung und Medikamente zur Notfallbehandlung verfügbar sind.


Nach Untersuchungsende muss der Patient noch mindestens 30 Minuten unter Beobachtung bleiben, weil erfahrungsgemäß die Mehrzahl aller schweren Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftreten. Alle Ärzte sowie das Pflegepersonal müssen über Nebenwirkungen sowie allgemeine und medikamentöse Sofortmaßnahmen unterrichtet sein.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel:


Vor und nach der Untersuchung muss der Patient ausreichend hydriert sein. Ein gestörter Wasser- und Elektrolythaushalt ist zu korrigieren. Bei Patienten mit Dys- und Paraproteinämien, Diabetes mellitus, Poly- oder Oligurie, Hyperurikämie, sowie bei Kleinkindern, alten Patienten und Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand darf die Flüssigkeitszufuhr in keinem Fall vor der Kontrastmittelgabe eingeschränkt werden. Bei gefährdeten Patienten, sollte der Wasser- und Elektrolythaushalt kontrolliert und auf Symptome eines Abfalls des Serum-Kalziumspiegels geachtet werden.


Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte bis zur vollständigen Ausscheidung des Kontrastmittels die Verabreichung potentiell nephrotoxischer Arzneimittel nach Möglichkeit vermieden werden. Weitere Kontrastmitteluntersuchungen sollten solange verschoben werden, bis die Nierenfunktion zu ihren Ausgangswerten zurückgekehrt ist.


Bei Patienten mit Phäochromozytom empfiehlt sich eine vorherige Gabe von Alpharezeptorenblockern, da es bei der intravasalen Anwendung von nichtionischen Kontrastmitteln zu schweren Blutdruckkrisen kommen kann.


Bei Patienten mit bekannten Allergien oder Asthma bronchiale ist ggf. eine Vorbehandlung

mit Antihistaminika und/oder Kortikosteroiden in Betracht zu ziehen.





12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel



Bei versehentlicher Überdosierung oder bei erheblich eingeschränkter Nierenfunktion lässt sich Iopamidoldurch extrakorporale Dialyse aus dem Organismus entfernen.


Tritt eine unerwünschte Reaktion auf, ist die Applikation des Kontrastmittels sofort zu beenden. Die Therapie richtet sich nach dem klinischen Bild. Neben den allgemeinen Maßnahmen einer Reanimation kann der Einsatz von Medikamenten angezeigt sein. Hierbei ist zu beachten, dass bei Patienten die gleichzeitig ß-Rezeptorenblocker erhalten, Adrenalin und Volumensubstitution bekanntlich eine geringere Wirkung haben.





13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind



13.1 Pharmakologische Eigenschaften



Die in Iopamidol stabil gebundenen Iodatome absorbieren Röntgenstrahlen. Auf dieser Absorption beruht die kontrastgebende Wirkung.



13.2 Toxikologische Eigenschaften



Akute Toxizität


LD50nach i.v.-Injektion von Iopamidol (400 mg Iod/ml):


Maus 21,8 g Iod/kg

Ratte 13,8 g Iod/kg

Kaninchen 9,6 g Iod/kg

Hund 17,0 g Iod/kg


Dies entspricht je nach Tierart dem ca. 15-35fachen der höchsten beim Menschen angewendeten Dosis.


Chronische Toxizität


Die tägliche Gabe von 1,6, 3,2 oder 6,4 g Iod/kg (Ratten) bzw. 1, 2 oder 4 g Iod/kg

(Hunde) über 4 Wochen blieb praktisch ohne Effekte (Makro- und Mikromorphologie,

Blut- und Urinstatus).


Reproduktionstoxikologie


Es haben sich keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Dosierungen oberhalb von 1,5 g Iod/kg/Tag zeigten embryotoxische Wirkungen bei Ratten und verminderten die Zahl der lebenden Feten und die Fetengewichte. Verminderte Fetengewichte wurden auch bei Kaninchen bei einer Dosis von 2 g Iod/kg/Tag beobachtet. Die Fertilität von Ratten sowie die peri- und postnatale Entwicklung ihrer Nachkommen wurden nicht beeinträchtigt. Bei Mäusen wurden jedoch nach einmaliger Anwendung von Iopamidol reversible Spermatogenesestörungen beobachtet.


Mutagenes Potential


In einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Tests wirkte Iopamidol nicht mutagen.


Lokale Verträglichkeit


Die lokale Verträglichkeit von Iopamidol (370 mg Iod/ml) wurde bei Ratten nach intra-muskulärer Injektion in die Aorta überprüft. Im Vergleich zu ionischen Kontrastmitteln erwies sich die Verträglichkeit von Iopamidol als gleich gut oder besser.


Versehentliche paravasale Injektion kann zu lokaler Schwellung, Schmerz und Erythemen führen. Diese Erscheinungen klingen jedoch in der Regel ohne Komplikationen wieder ab. Hochlegen der betroffenen Extremität und kalte Kompressen haben sich als vorteilhaft erwiesen.



13.3 Pharmakokinetik



Nach intravenöser Injektion erfolgt eine Verteilung im intravasalen und interstitiellen Raum innerhalb weniger Minuten bei gleichzeitig einsetzender renaler Elimination.


Nach 120 min sind rund 50 % des injizierten Kontrastmittels mit dem Urin ausgeschieden; bei eingeschränkter Nierenfunktion verlängert sich dieser Zeitraum entsprechend.


Aufgrund seines hydrophilen Charakters weist Iopamidol praktisch keine Bindung an Plasmaproteine auf, Zellmembranen werden nicht penetriert. Iopamidol vermag die intakte Blut-Hirn-Schranke nicht zu überwinden.


Die heterotop ausgeschiedenen Anteile sind gering. Im Tierversuch (Hund und Kaninchen) wurden nur 0,07-0,32 % der applizierten Dosis in der Gallenflüssigkeit gefunden.





14. Sonstige Hinweise



Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Zur Schwangerschaft: Siehe 5. “Gegenanzeigen”.


Nur klare Lösungen anwenden.


Nicht verbrauchter Inhalt ist zu verwerfen.


Vor der Anwendung auf Körpertemperatur erwärmen.





15. Dauer der Haltbarkeit



2 Jahre





16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise



Vor Licht und Röntgenstrahlen geschützt, nicht über 25 °C aufbewahren.



16a. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln, oder sonstige besondere Vorsichtsmaßnahmen, um Gefahren für die Umwelt zu vermeiden



Restlösungen dürfen nicht über den normalen Hausmüll entsorgt werden. Bitte nehmen Sie eine Sondermüll-Entsorgung vor.





17. Darreichungsformen und Packungsgrößen



Iopamidol-ratiopharm®200/250

5 Ampullen mit je 10 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

5, 10 und 30 Ampullen mit je 20 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

10 und 30 Flaschen mit je 50 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

10 und 30 Flaschen mit je 100 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

10 und 20 Flaschen mit je 200 ml Injektions- bzw. Infusionslösung


Iopamidol-ratiopharm®300

5 Ampullen mit je 10 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

5, 10 und 30 Ampullen mit je 20 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

10 und 30 Flaschen mit je 50 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

10 und 30 Flaschen mit je 75 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

10 und 30 Flaschen mit je 100 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

1, 10 und 20 Flaschen mit 200 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

1 Flasche mit 500 ml Injektions- bzw. Infusionslösung


Iopamidol-ratiopharm®370

5, 10 und 30 Ampullen mit je 20 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

10 und 30 Flaschen mit je 50 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

10 und 30 Flaschen mit je 100 ml Injektions- bzw. Infusionslösung

1, 10 und 20 Flaschen mit 200 ml Injektions- bzw. Infusionslösung




18. Stand der Information



Juli 2002





19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers



Korrespondenz:

ratiopharm GmbH

89070 Ulm

www.ratiopharm.de


Lieferanschrift:

ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm


Telefon: (07 31) 4 02 02

Telefax: (07 31) 4 02 73 30