Itraconazol Al 100 Mg Hartkapseln
Fachinformation Itraconazol AL Hartkapseln
Bezeichnung des Arzneimittels
Itraconazol AL 100 mg Hartkapseln
Wirkstoff: Itraconazol
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Hartkapsel enthält:
100 mg Itraconazol
Sonstige Bestandteile: u.a. 195 mg Sucrose (Saccharose).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Hartkapseln
Längliche, rote, undurchsichtige Hartgelatinekapseln (Größe 0).
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
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Vulvovaginale Candidose,
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orale Candidose, Dermatomykosen (z. B. Tinea corporis, Tinea cruris, Tinea pedis, Tinea manus) und Onychomykosen (durch Dermatophyten und Hefen verursacht), Pityriasis versicolor.
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Lymphokutane Sporotrichose, Parakokzidioidomykose, Blastomykose (bei immunkompetenten Patienten) und Histoplasmose.
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Itraconazol kann zur Behandlung von Patienten angewendet werden, die an invasiver Aspergillose leiden und nicht auf Amphotericin B ansprachen oder dieses nicht tolerierten.
Die offiziellen Richtlinien zum angemessenen Gebrauch von Antimykotika sind zu beachten.
Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung
Itraconazol AL 100 mg Hartkapseln sind zum Einnehmen.
Die Hartkapseln sind im Ganzen unzerkaut direkt nach einer Mahlzeit einzunehmen.
Dosierungsempfehlungen für Erwachsene und Jugendliche
Vulvovaginale Candidose
200 mg morgens und 200 mg abends für einen Tag.
Orale Candidose
100 mg einmal täglich über 2 Wochen.
Tinea corporis/Tinea cruris
100 mg einmal täglich über 2 Wochen.
Tinea pedis/Tinea manus
100 mg einmal täglich über 4 Wochen.
Pityriasis versicolor
200 mg einmal täglich über 1 Woche.
Onychomykosen
Intervalltherapie:
Ein Behandlungszyklus besteht aus 2 Kapseln
zweimal täglich (400 mg/Tag) über 1 Woche, gefolgt von einer
Einnahmepause von 3 Wochen.
Bei Infektionen der Fußnägel werden insgesamt 3 Behandlungszyklen angewendet, bei Infektionen der Fingernägel werden 2 Behandlungszyklen empfohlen.
Kontinuierliche Behandlung:
2 Kapseln (200 mg/Tag) einmal täglich über 3 Monate.
Das Behandlungsergebnis wird sich auch nach Beendigung der Behandlung fortsetzen, wenn der Nagel nachwächst.
Lymphokutane Sporotrichose*
100 mg einmal täglich über 3 Monate.
Parakokzidioidomykose*
100 mg einmal täglich über 6 Monate.
Blastomykose*
100 mg einmal täglich über 6 Monate. Die Dosis kann auf 200 mg zweimal täglich erhöht werden.
Histoplasmose*
200 mg einmal täglich über 8 Monate. Die Dosis kann auf 200 mg zweimal täglich erhöht werden.
Invasive Aspergillose
Die Behandlung beginnt mit einer Dosierung von 200 mg dreimal täglich über 4 Tage und wird mit einer Dosierung von 200 mg zweimal täglich so lange fortgesetzt, bis die Kulturen negativ oder die Läsionen abgeheilt sind (nach 2-5 Monaten) oder sich zumindest die Neutropenie normalisiert hat.
* Die angegebenen Behandlungszeiten sind Durchschnittswerte, die abhängig von der Schwere der Beschwerden oder der klinischen und mykologischen Heilung variieren können.
Eine optimale klinische Wirkung wird bei Hautinfektionen 1-4 Wochen und bei Nagelinfektionen 6-9 Monate nach Abschluss der Behandlung erzielt. Der Grund hierfür ist, dass Itraconazol langsamer aus der Haut und aus den Nägeln als aus dem Plasma eliminiert wird.
Kinder und Jugendliche
Da zur Behandlung von Kindern und
Jugendlichen mit Itraconazol nur begrenzt klinische Daten
vorliegen, wird die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht
empfohlen, es sei denn, der mögliche Nutzen überwiegt die
potentiellen Risiken (siehe
Abschnitt 4.4).
Prophylaxe von Pilzinfektionen: Daten zur Wirksamkeit bei Kindern mit Neutropenie liegen nicht vor. Daten zur Sicherheit sind begrenzt und liegen für die orale Lösung bei einer Dosierung von 5 mg/kg KG täglich, aufgeteilt auf zwei Einnahmen, vor (siehe Abschnitt 4.8).
Ältere Patienten
Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um die Verwendung von Itraconazol bei älteren Patienten zu empfehlen, es sei denn, der mögliche Nutzen überwiegt die Risiken.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Itraconazol wird überwiegend in der Leber metabolisiert. Bei Patienten mit Leberzirrhose wurde ein leichter, statistisch nicht signifikanter Rückgang der oralen Bioverfügbarkeit beobachtet. Die terminale Halbwertszeit war nur geringfügig, aber statistisch signifikant verlängert. Bei Bedarf sollte die Dosis angepasst werden. Eine Überwachung der Plasmaspiegel kann notwendig sein (siehe Abschnitt 4.4).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz kann die orale Bioverfügbarkeit von Itraconazol verringert sein. Eine Dosisanpassung kann in Erwägung gezogen werden. Eine Überwachung der Plasmaspiegel kann notwendig sein. Itraconazol kann nicht durch Dialyse eliminiert werden (siehe Abschnitt 4.4).
Patienten mit verringerter Magenazidität
Die Resorption von Itraconazol wird durch eine verringerte Magenazidität eingeschränkt. Für Informationen zu Patienten mit Achlorhydrie und Patienten, die mit Protonenpumpeninhibitoren oder mit Antazida behandelt werden: siehe Abschnitt 4.4.
Die eingeschränkte Resorption von Itraconazol bei AIDS-Patienten und bei neutropenischen Patienten kann zu erniedrigten Blutspiegeln von Itraconazol und fehlender Wirksamkeit führen. In diesen Fällen ist eine Überwachung der Blutspiegel und, falls erforderlich, eine Dosisanpassung angezeigt.
Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder verwandte Azol-Derivate oder einen der sonstigen Bestandteile.
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die gleichzeitige Einnahme von Itraconazol mit folgenden Substanzen ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5):
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über CYP 3A4 metabolisierte Wirkstoffe, die das QT-Intervall verlängern können, z.B. Terfenadin, Astemizol, Bepridil, Mizolastin, Cisaprid, Dofetidil, Levacetylmethadol (Levomethadyl), Chinidin, Sertindol oder Pimozid: die gleichzeitige Einnahme kann erhöhte Plasmaspiegeln dieser Wirkstoffe bewirken, die zu einer Verlängerung der QT-Zeit und seltenem Auftreten von Torsades de pointes führen können.
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Über CYP3A4 metabolisierte HMG-CoA-Reduktaseinhibitoren wie Simvastatin, Lovastatin und Atorvastatin
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Triazolam und orale Darreichungsformen von Midazolam
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Ergotalkaloide wie Dihydroergotamin, Ergometrin (Ergonovin), Ergotamin und Methylergometrin (Methylergonovin)
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Eletriptan
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Nisoldipin
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
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Unter Behandlung mit Itraconazol besteht die Möglichkeit klinisch relevanter Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln (siehe Abschnitt 4.5).
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Die Resorption von Itraconazol aus den 100 mg-Kapseln wird durch ein Absinken des pH-Wertes im Magen beeinflusst. Bei Patienten, die gleichzeitig mit säureneutralisierenden Mitteln (z. B. Aluminiumhydroxid) behandelt werden, sind diese Mittel frühestens 2 Stunden nach Einnahme von Itraconazol anzuwenden. Patienten mit Achlorhydrie wie manche AIDS-Patienten und Patienten, die mit Arzneimitteln zur Hemmung der Magensäuresekretion (z. B. H2-Antagonisten, Protonenpumpeninhibitoren) behandelt werden, wird geraten, die Itraconazol-Kapseln mit einem kohlensäurehaltigen Getränk mit niedrigem pH-Wert einzunehmen.
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Bei Patienten, die über mehr als 1 Monat kontinuierlich behandelt werden, wird eine Überwachung der Leberfunktion empfohlen. In sehr seltenen Fällen kam es unter Behandlung mit Itraconazol zu schweren hepatotoxischen Reaktionen, darunter einige Fälle von akutem Leberversagen mit tödlichem Verlauf. In den meisten Fällen betraf dies Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung, Patienten, die wegen systemischer Indikationen behandelt wurden, andere schwerwiegende Erkrankungen hatten und/oder andere hepatotoxische Substanzen einnahmen. Bei einigen Patienten gab es keine bedeutenden Risikofaktoren für eine Lebererkrankung. Einige der Fälle wurden während des ersten Behandlungsmonats beobachtet, manche davon bereits in der ersten Woche. Bei Patienten, die häufig mit Itraconazol behandelt wurden, ist eine Überwachung der Leberfunktion in Betracht zu ziehen. Die Patienten sind auch anzuweisen, ihren Arzt umgehend über Anzeichen und Symptome einer Hepatitis wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Bauchschmerzen und dunkel gefärbten Urin zu informieren. Bei diesen Patienten ist die Behandlung umgehend
abzusetzen und eine Leberfunktionsprüfung durchzuführen.
Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung, erhöhten Leberenzymen oder Patienten, bei denen schon früher eine Lebertoxizität nach Anwendung anderer Arzneimittel aufgetreten ist, sollte Itraconazol nicht verschrieben werden. Wenn eine Langzeitbehandlung beschlossen wurde, ist eine Überwachung der Leberenzyme während der Behandlung notwendig. -
Die Langzeitanwendung (kontinuierlich über mehr als 6 Monate oder über insgesamt mehr als 6 Monate) wird nicht empfohlen, es sei denn, es gibt keine therapeutische Alternative.
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Die orale Bioverfügbarkeit von Itraconazol ist bei manchen niereninsuffizienten Patienten niedriger. Eine Dosisanpassung kann in Erwägung gezogen werden.
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Eingeschränkte Leberfunktion: Itraconazol wird überwiegend in der Leber metabolisiert. Bei Patienten mit Leberzirrhose ist die terminale Halbwertszeit länger und die orale Bioverfügbarkeit niedriger. Eine Dosisanpassung kann in Erwägung gezogen werden.
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Die Bioverfügbarkeit von Itraconazol kann bei immungeschwächten Patienten, die eine aggressive Chemo- oder Antibiotikatherapie erhalten, verringert sein. Bei diesen Patienten wird deshalb eine Überwachung der Itraconazol-Konzentration im Plasma und bei Bedarf eine Erhöhung der Dosis empfohlen.
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In einer Studie mit gesunden Probanden führte die intravenöse Anwendung von Itraconazol zu einer vorübergehenden, asymptomatischen Einschränkung der linksventrikulären Auswurfleistung, die bis zur Anwendung der nächsten Infusion verschwand. Die klinische Bedeutung dieser Beobachtung für die Anwendung oraler Darreichungsformen ist nicht bekannt.
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Hörverlust: über vorübergehenden oder dauerhaften Hörverlust wurde bei Patienten unter Itraconazol-Behandlung berichtet. Bei einigen dieser Berichte wurde eine gleichzeitige Behandlung mit Chinidin durchgeführt, was kontraindiziert ist (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5). Der Hörverlust geht gewöhnlich vorüber, wenn die Behandlung beendet wird, kann aber bei einigen Patienten bestehen bleiben.
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Itraconazol scheint einen negativ inotropen Effekt zu haben. Die Anwendung von Itraconazol ist mit Berichten über dekompensierte Herzinsuffizienz verbunden. Itraconazol darf bei Patienten mit bestehender dekompensierter Herzinsuffizienz oder dekompensierter Herzinsuffizienz in der Krankengeschichte nicht angewendet werden, außer wenn der Nutzen der Behandlung die Risiken deutlich überwiegt. Bei der Abwägung des Nutzens und der Risiken der Behandlung für den einzelnen Patienten sind Faktoren wie die Schwere der Indikation, Dosierung und individuelle Risikofaktoren für eine dekompensierte Herzinsuffizienz zu berücksichtigen. Zu den Risikofaktoren zählen ischämische Herzerkrankungen und Herzklappenerkrankungen, bedeutende Lungenerkrankungen wie chronisch obstruktive Lungenerkrankungen sowie Nierenversagen und andere Erkrankungen, die zu Ödemen führen können. Betroffene Patienten sollten über die Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz informiert werden, mit besonderer Vorsicht behandelt und während der Behandlung auf Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz überwacht werden. Treten während der Behandlung derartige Symptome auf, ist Itraconazol abzusetzen.
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Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Behandlung mit Itraconazol und Calciumkanalblockern (siehe Abschnitt 4.5).
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Itraconazol ist ein wirksamer CYP3A4-Inhibitor. Die gleichzeitige Behandlung mit Itraconazol und Arzneimitteln, die über CYP3A4 metabolisiert werden, kann zu klinisch relevanten Wechselwirkungen führen (siehe Abschnitt 4.5). Die gleichzeitige Behandlung mit Itraconazol und Ergotalkaloiden wie Ergotamin kann aufgrund der CYP3A4-Hemmung durch Itraconazol zu höheren Blutspiegeln der Ergotalkaloide und so zu Symptomen eines Ergotismus führen.
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Es liegen keine Informationen bezüglich Kreuzallergien zwischen Itraconazol und anderen Azol-Antimykotika vor. Bei der Verordnung von Itraconazol an Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber anderen Azolen ist deshalb Vorsicht geboten.
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Es liegen nur geringe klinische Erfahrungen mit der Anwendung von Itraconazol bei Kindern vor. Itraconazol 100 mg Hartkapseln sollten deshalb bei Kindern nur angewendet werden, wenn der erwartete Nutzen die möglichen Risiken überwiegt.
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Aufgrund des Risikos von Schädigungen des Feten müssen Frauen im gebärfähigen Alter während der Behandlung mit Itraconazol und bis zum Einsetzen der ersten Menstruation nach Abschluss der Behandlung zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden.
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Bei Auftreten einer Neuropathie, die möglicherweise auf Itraconazol zurückzuführen ist, ist die Behandlung abzusetzen.
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Itraconazol sollte nicht innerhalb von 2 Wochen nach Beendigung einer Behandlung mit CYP3A4-induzierenden Substanzen (Rifampicin, Rifabutin, Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Johanniskraut) angewendet werden. Die gleichzeitige Anwendung von Itraconazol mit diesen Substanzen kann zu subtherapeutischen Plasmaspiegeln von Itraconazol und somit zu Behandlungsversagen führen.
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Bei Fluconazol-resistenten Stämmen der Candida-Spezies kann nicht davon ausgegangen werden, dass sie Itraconazol-empfindlich sind. Idealerweise ist vor Beginn der Behandlung mit Itraconazol ein Empfindlichkeitstest durchzuführen.
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Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Itraconazol AL 100 mg Hartkapseln nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Einfluss anderer Arzneimittel auf Itraconazol
Itraconazol wird hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert.
CYP3A4-Induktoren
Es wurden Wechselwirkungsstudien mit Rifampicin, Rifabutin und Phenytoin durchgeführt, die wirksame CYP3A4-Induktoren sind. Die Bioverfügbarkeit von Itraconazol und Hydroxy-Itraconazol war in diesen Studien so stark verringert, dass die Wirksamkeit deutlich herabgesetzt sein könnte. Eine Kombination von Itraconazol mit wirksamen Enzyminduktoren wird nicht empfohlen. Ähnliche Wirkungen sind auch für andere Enzyminduktoren wie Carbamazepin, Phenobarbital und Isoniazid zu erwarten. Itraconazol sollte auch nicht innerhalb von zwei Wochen nach Beendigung der Behandlung mit Arzneimitteln gegeben werden, die die Aktivität von CYP3A4 induzieren.
CYP3A4-Inhibitoren
Da Itraconazol hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert wird, können wirksame Inhibitoren dieses Enzyms die Bioverfügbarkeit von Itraconazol erhöhen. Beispiele sind: Ritonavir, Indinavir, Saquinavir, Sildenafil, Tadalafil, bestimmte Antineoplastika, Sirolimus, Clarithromycin und Erythromycin. Bei der gleichzeitigen Anwendung mit Sildenafil wird eine Senkung der Dosis auf 25 mg empfohlen.
Omeprazol
Bei gleichzeitiger Anwendung von Itraconazol und Omeprazol (ein Protonenpumpeninhibitor) war die Aufnahme von Itraconazol um 65 % verringert. Diese Wechselwirkung ist vermutlich auf eine verminderte Resorption zurückzuführen, die pH-abhängig ist. Bei der Anwendung anderer Protonenpumpeninhibitoren ist ein ähnlicher Effekt zu erwarten (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Einfluss von Itraconazol auf den Metabolismus anderer Arzneimittel
Itraconazol ist ein wirksamer CYP3A4-Inhibitor und hemmt den Metabolismus von Substanzen, die Substrate dieses Enzyms sind. Itraconazol ist auch ein wirksamer P-Glykoprotein-Inhibitor. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Itraconazol und CYP3A4- und/oder P-Glykoprotein-Substraten kann es zu einer Verstärkung und/ oder Verlängerung ihrer Wirkung sowie zu einem erhöhten Risiko für Nebenwirkungen kommen.
Kontraindizierte Kombinationen (siehe Abschnitt 4.3) sind
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Terfenadin, Astemizol, Bepridil, Pimozid, Levacetylmethadol (Levomethadyl), Cisaprid, Dofetilid, Mizolastin, Chinidin und Sertindol, da die gleichzeitige Anwendung zu erhöhten Plasmaspiegeln dieser Substrate und somit zu Verlängerungen des QTc-Intervalls und in seltenen Fällen zu Torsades de pointes führen kann
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über CYP3A4 metabolisierte HMG-CoA-Reduktaseinhibitoren wie Simvastatin, Atorvastatin und Lovastatin.
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Triazolam, oral angewendetes Midazolam
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Ergotalkaloide wie Dihydroergotamin, Ergometrin (Ergonovin), Ergotamin und Methylergometrin (Methylergonovin). Zu Wechselwirkungen mit Ergotalkaloiden siehe Abschnitt 4.4.
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Eletriptan
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Nisoldipin
Bei der gleichzeitigen Anwendung der folgenden Arzneimittel kann eine Dosisanpassung erforderlich sein
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Itraconazol mit anderen CYP3A4-Substraten ist Vorsicht geboten. Die Plasmaspiegel sowie die Wirkung und die Nebenwirkungen der Begleitmedikationen sollten überwacht werden und eine Dosisanpassung kann notwendig sein. Es sollte beachtet werden, dass die folgende Liste nicht vollständig ist und dass es auch mit anderen Arzneimitteln, die über CYP3A4 metabolisiert werden, zu Wechselwirkungen mit Itraconazol kommen kann.
- Calciumkanalblocker, die über CYP3A4 metabolisiert werden (Dihydropyridine, Verapamil).
- Orale Antikoagulanzien
Itraconazol kann die Wirkung von Warfarin verstärken. Bei Anwendung dieser Kombination wird eine Überwachung der Prothrombinzeit empfohlen.
- HIV-Proteaseinhibitoren wie Ritonavir, Indinavir, Saquinavir
Da HIV-Proteaseinhibitoren hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert werden, sind bei gleichzeitiger Anwendung mit Itraconazol erhöhte Plasmaspiegel zu erwarten.
- Substanzen zur Behandlung der erektilen Dysfunktion wie Sildenafil und Tadalafil
Itraconazol kann die Plasmaspiegel dieser Substanzen steigern und in der Folge zu Nebenwirkungen führen.
- Bestimmte Antineoplastika wie Vinca-Alkaloide, Busulfan, Docetaxel und Trimetrexat
Itraconazol kann den Metabolismus dieser Substanzen hemmen. Bei gleichzeitiger Anwendung war die Busulfan-Clearance um 20 % gesenkt.
- Bestimmte Immunsuppressiva: Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus
Itraconazol kann die Plasmaspiegel dieser Substanzen erhöhen und in der Folge zu Nebenwirkungen führen. Die Plasmakonzentrationen von Ciclosporin, Tacrolimus und Sirolimus müssen bei gleichzeitiger Anwendung mit Itraconazol überwacht werden.
- Digoxin
Itraconazol hemmt das P-Glykoprotein. Die gleichzeitige Anwendung von Digoxin und Itraconazol führte zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Digoxin und Symptomen einer Digoxintoxizität. Als Ursache vermutet man eine verminderte renale Clearance von Digoxin, da Itraconazol möglicherweise die Wirkung des P-Glykoproteins hemmt, das Digoxin aus den Nierentubuli in den Urin transportiert. Bei der gleichzeitigen Anwendung mit Itraconazol müssen die Plasmaspiegel von Digoxin engmaschig überwacht werden.
- Dexamethason
Itraconazol vermindert die Clearance von intravenös angewendetem Dexamethason um 68 %.
- Methylprednisolon
Itraconazol hemmt den Metabolismus von Methylprednisolon. Eine 4-fach erhöhte Exposition und eine 2-fach verlängerte Halbwertszeit wurden beobachtet. Wenn die Dosis, vor allem während einer Langzeitbehandlung, nicht angepasst wird, können Steroid-Nebenwirkungen auftreten.
- Alprazolam
Die gleichzeitige Anwendung von Itraconazol und Alprazolam führte zu einer Hemmung der Alprazolam-Clearance um 60 %. Erhöhte Plasmakonzentrationen könnten die hypnotische und sedierende Wirkung verstärken und verlängern.
- Buspiron
Die gleichzeitige Anwendung von Itraconazol und Buspiron (orale Einmaldosis) führte zu einem signifikanten (19-fachen) Anstieg der Bioverfügbarkeit. Eine Dosisanpassung ist notwendig, wenn Itraconazol und Buspiron gleichzeitig angewendet werden müssen.
- Andere: Alfentanil, Brotizolam, Carbamazepin, Cilostazol, Disopyramid, Ebastin, Halofantrin, intravenös angewendetes Midazolam, Reboxetin, Repaglinid, Rifabutin
Die Bedeutung der Konzentrationsanstiege und die klinische Relevanz dieser Veränderungen während einer gleichzeitigen Behandlung mit Itraconazol müssen noch geklärt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten über eine begrenzte Anzahl von Schwangeren unter Kurzzeitbehandlung mit Itraconazol lassen bisher nicht auf schädliche Auswirkungen schließen. Es gibt keine dokumentierten Daten zur Langzeitbehandlung mit Itraconazol von Schwangeren. In tierexperimentellen Studien hatte Itraconazol schädliche Wirkungen (siehe Abschnitt 5.3). Itraconazol sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Itraconazol wird in die menschliche Muttermilch ausgeschieden. Es wird nicht empfohlen, während der Behandlung mit Itraconazol zu stillen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Beim Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen ist zu berücksichtigen, dass unter bestimmten Umständen Schwindel auftreten kann.
Nebenwirkungen
Bei ca. 9 % der Patienten ist während der Behandlung mit Itraconazol mit dem Auftreten von Nebenwirkungen zu rechnen. Insbesondere unter Langzeitbehandlung (etwa 1 Monat) war die Häufigkeit von Nebenwirkungen größer (etwa 15 %). Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen betrafen den Magen-Darm-Trakt, die Leber und die Haut.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000)
Sehr selten (< 1/10 000) Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Auf der Grundlage der Erfahrungen seit der Markteinführung wurde über folgende Nebenwirkungen berichtet:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Anaphylaktische, anaphylaktoide und allergische Reaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Hypokaliämie, Hypertriglyzeridämie.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten: Periphere Neuropathie, Kopfschmerzen und Schwindel.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Dekompensierte Herzinsuffizienz.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Lungenödem.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr selten: Bauchschmerzen, Erbrechen, Dyspepsie, Übelkeit, Diarrhoe und Obstipation.
Häufigkeit nicht bekannt: Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Akutes, letales Leberversagen, schwere Hepatotoxizität, Hepatitis, cholestatischer Ikterus und reversible Anstiege der Leberenzyme.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom, Angioödem, Nesselsucht, Haarausfall, Hautausschlag und Juckreiz.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten: Menstruationsstörungen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr selten: Ödeme.
Kinder und Jugendliche
Die Unbedenklichkeit von oralem Itraconazol wurde mit Itraconazol Lösung zum Einnehmen anhand von 250 pädiatrischen Patienten im Alter von 6 Monaten bis 14 Jahren, die an fünf offenen klinischen Studien teilnahmen, ausgewertet. Diese Patienten erhielten wenigstens eine Dosis Itraconazol Lösung zum Einnehmen zur Prophylaxe von Pilzinfektionen oder zur Behandlung oraler Candidosen oder systemischer Pilzinfektionen und lieferten die Sicherheitsdaten.
Basierend auf den gepoolten Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien, waren die sehr häufig berichteten Nebenwirkungen Erbrechen (36,0%), Fieber (30,8%), Diarrhö (28,4%), Schleimhautentzündung (23,2%), Hautausschlag (22,8%), Bauchschmerzen (17,2%), Übelkeit (15,6%), Hypertonus (14,0%) und Husten (11,2%). Die Natur der Nebenwirkungen ist bei pädiatrischen Patienten ähnlich wie sie bei Erwachsenen beobachtet werden, die Inzidenz ist bei pädiatrischen Patienten jedoch höher.
Überdosierung
Symptome einer Überdosierung sind nicht bekannt. Im Fall einer Überdosierung sollte dem Patienten etwas zu trinken gegeben werden und Erbrechen induziert oder eine Magenspülung durchgeführt werden. Im Anschluss daran sollte Aktivkohle oder ein Laxans gegeben werden. Ein Antidot ist nicht bekannt.
Itraconazol kann nicht durch Hämodialyse eliminiert werden.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klassifizierung
Antimykotika zur systemischen Anwendung, Triazol-Derivate.
ATC-Code: J02AC02
Allgemeine Eigenschaften
Itraconazol ist eine synthetisch hergestellte Triazolverbindung mit fungizider Wirkung gegen Dermatophyten, Hefen, Aspergillus spp. und andere pathogene Pilze.
Wirkmechanismus
Itraconazol hemmt die Biosynthese von Ergosterol, das wichtigste Sterol in der Zellmembran von Hefen und Pilzen, in Konzentrationen von gewöhnlich ≤ 0,025 bis 0,8 µg/ml. Dies resultiert in Änderungen der Permeabilität und Lipidzusammensetzung der Zellmembran.
Mikrobiologie
Die folgenden Erreger gelten als empfindlich gegenüber Itraconazol:
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Dermatophyten (Trichophyton spp., Epidermophyton floccosum, Microsporum spp.).
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Hefepilze (Candida albicans und andere Candida spp., Pityrosporum ovale, Cryptococcus neoformans, Candida glabrata).
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Aspergillus fumigatus und andere Aspergillus spp.
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dimorphe Pilze: Sporothrix schenckii, Histoplasma spp., Paracoccidioides brasiliensis, Fonsecaea spp., Cladosporium spp., Blastomyces dermatitidis.
Candida glabrata, Candida krusei und Candida tropicalis weisen innerhalb der Candida-Spezies im Allgemeinen die geringste Empfindlichkeit gegenüber Itraconazol auf. Einige Isolate zeigen in vitro sogar eine Resistenz gegen Itraconazol.
Die wichtigsten Pilze, die nicht durch Itraconazol gehemmt werden, sind Zygomyzeten (z. B. Rhizopus spp., Rhizomucor spp., Mucor spp. und Absidia spp.), Fusarium spp., Scedosporium spp. und Scopulariopsis spp.
Die in vitro-Empfindlichkeit wird beeinflusst durch die Größe des Inokulums, die Inkubationstemperatur, die Wachstumsphase des Pilzes und insbesondere durch das verwendete Medium. Die MHK-Werte können sich deshalb stark unterscheiden.
Weitere Informationen
Eine Azolresistenz scheint sich langsam zu entwickeln und ist häufig auf mehrere genetische Mutationen zurückzuführen. Es wurden verschiedene Resistenzmechanismen beschrieben, darunter eine verminderte Affinität der 14α-Demethylase zur Azolgruppe. Ursache dieser verminderten Affinität kann eine Überexpression oder eine Punktmutation in ERG11 sein, das Gen, das die 14α-Demethylase codiert. In den meisten Fällen ist die Azolresistenz auf die Expression eines Effluxpumpensystems in den Pilzen zurückzuführen. Bei Pilzen scheint es nicht zu einer Übertragung der Resistenzgene zwischen nichtverwandten Organismen zu kommen, und klinische Isolate sind häufig nicht miteinander verwandt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Pilzresistenzen in großem Maßstab zu einer Abnahme der Empfindlichkeit führen, wie man dies von Bakterien kennt, ist gering. Eine Kreuzresistenz zwischen Azol-Antimykotika ist für Patienten beschrieben, die klinisch resistent gegen Clotrimazol waren. Mehrfach erhöhte MHK-Werte gegenüber Itraconazol wurden bisher nur bei im Labor selektierten Mutanten von Aspergillus fumigatus beobachtet.
Kinder und Jugendliche
Die Verträglichkeit und Sicherheit von Itraconazol wurde mit der Lösung zum Einnehmen zur Prophylaxe von Pilzinfektionen an 103 neutropenischen pädiatrischen Patienten im Alter von 0 bis 14 Jahren (median 5 Jahre) in einer offenen unkontrollierten Phase-III-Studie untersucht. Die meisten Patienten (78%) waren wegen hämatologischer Malignitäten einer allogenen Knochen¬mark-Transplantation unterzogen worden. Alle Patienten erhielten 5 mg/kg Itraconazol pro Tag als einfache oder geteilte Dosis in Form der Lösung zum Einnehmen. Aufgrund des Studiendesigns konnte bezüglich der Wirksamkeit keine formale Schlussfolgerung abgeleitet werden. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse, bei denen ein definitiver oder möglicher Zusammenhang mit Itraconazol gesehen wurde, waren Übelkeit, anomale Leberfunktion und Bauchschmerzen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Plasmaspiegel zeigen sowohl bei Einmal- als auch Mehrfachgabe große interindividuelle Unterschiede.
Resorption
Maximale Plasmaspiegel des unveränderten Wirkstoffs werden innerhalb von 2-5 Stunden nach Einnahme erzielt. Die absolute orale Bioverfügbarkeit von Itraconazol beträgt 55 %. Die maximale orale Bioverfügbarkeit von Itraconazol wird erzielt, wenn die Kapseln direkt nach einer Mahlzeit eingenommen werden.
Verteilung
Itraconazol bindet zu 99,8 % an Plasmaproteine. Im Blut liegt Itraconazol zu 5 % zellgebunden vor, zu 95 % plasmaproteingebunden und nur zu 0,2 % in gelöster Form. Die Konzentration von Itraconazol im Vollblut beträgt 60 % der Konzentration im Plasma.
In keratinhaltigen Geweben, insbesondere in Haut und Nägeln, sind die Itraconazol-Konzentrationen bis zu 4-mal höher als die Plasmakonzentrationen. Die Elimination von Itraconazol aus der Haut und aus den Nägeln hängt von der Regeneration der Epidermis bzw. dem Wachstum der Nägel ab. Deshalb bleiben therapeutische Spiegel nach Absetzen einer mehrwöchigen Behandlung in der Haut über 2-4 Wochen und in den Nägeln über 6-9 Monate erhalten.
Itraconazol wird über Talgdrüsen und in einem geringen Ausmaß über Schweißdrüsen auf die Haut ausgeschieden. Es erreicht die Epidermis auch über die Keratinozyten des Stratum basale. Itraconazol dringt auch gut in andere Gewebe ein, die von Pilzinfektionen betroffen sein können. Die in Lunge, Nieren, Leber, Knochen, Magen, Milz und Muskeln gemessenen Konzentrationen waren 2- bis 3-mal höher als die entsprechenden Plasmakonzentrationen.
Im Vaginalgewebe bleiben nach zweimaliger Gabe von 2 Kapseln an einem Tag therapeutische Spiegel über 2-3 Tage erhalten.
Nach einer 3-tägigen Therapie mit einmal täglich 2 Kapseln bleiben therapeutische Spiegel im Vaginalgewebe über 2 Tage erhalten.
Biotransformation
Itraconazol wird in der Leber, vor allem über das CYP3A4 Isoenzym metabolisiert. Einer der Metaboliten ist Hydroxy-Itraconazol, das in vitro eine vergleichbare antimykotische Aktivität aufweist wie Itraconazol. Die mittels Bioassay bestimmten Spiegel liegen daher etwa 3-fach höher als der mittels HPLC bestimmte Itraconazol-Spiegel.
Elimination
Die terminale Halbwertszeit von Itraconazol beträgt 17 Stunden nach Einmalgabe und steigt bei Mehrfachgabe auf 34-42 Stunden. Die Pharmakokinetik von Itraconazol ist nicht linear; der Wirkstoff reichert sich dementsprechend nach Mehrfachgabe im Plasma an. Steady state-Konzentrationen werden innerhalb von 15 Tagen erreicht; die Cmax beträgt 0,5 µg/ml nach Anwendung von 100 mg Itraconazol einmal täglich, 1,1 µg/ml nach Anwendung von 200 mg Itraconazol einmal täglich und 2,0 µg/ml nach Anwendung von 200 mg Itraconazol zweimal täglich. Die Plasmakonzentrationen von Itraconazol fallen nach Absetzen der Behandlung innerhalb von 7 Tagen auf Werte beinahe unterhalb der Nachweisgrenze. Aufgrund eines Sättigungsmechanismus während der Metabolisierung in der Leber nimmt die Itraconazol-Clearance bei höheren Dosierungen ab.
3-18 % der eingenommenen Dosis werden unverändert mit dem Stuhl ausgeschieden. Im Urin liegen 0,03 % der eingenommenen Dosis unverändert vor.
In der Leber wird Itraconazol zu zahlreichen Metaboliten abgebaut, die mit dem Stuhl und dem Urin (etwa 40 %) ausgeschieden werden.
Kinder und Jugendliche
An neutropenischen Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 Monaten bis 14 Jahren wurden zwei pharmakokinetische Studien, in denen die 5 mg/kg Itraconazol als Lösung zum Einnehmen einmal oder zweimal täglich verabreicht wurde, durchgeführt. Die Itraconazol-Exposition war bei älteren Kindern und Jugendlichen (6 bis 14 Jahre) im Vergleich zu jüngeren Kindern etwas höher. Bei allen Kindern und Jugendlichen wurden effektive Itraconazol-Plasmakonzentrationen innerhalb von 3 bis 5 Tagen nach Behandlungsbeginn erreicht und während der Behandlung aufrechterhalten.
Präklinische Daten zur Sicherheit
In Studien zur subakuten und chronischen Toxizität wurden Nebenwirkungen in Nebennieren, Leber und Ovarien weiblicher Ratten beobachtet. Bei Ratten kam es zu Fettstoffwechselstörungen. Nicht klinische Studien ergaben keinen Hinweis auf die Entwicklung genetischer Mutationen. Die toxischen Effekte traten unter klinisch relevanten Plasmaspiegeln auf. Die klinische Bedeutung dieser in Tierstudien beobachteten Wirkungen ist nicht bekannt.
In präklinischen Studien zeigte sich bei männlichen Ratten nach einer 2-jährigen Behandlung eine höhere Inzidenz von Weichteilsarkomen. Das potentielle Risiko beim Menschen ist nicht bekannt.
Es gibt keinen Hinweis auf einen primären Einfluss von Itraconazol auf die Fertilität. In hohen Dosen führte Itraconazol bei Ratten und Mäusen zu einer erhöhten, dosisabhängigen maternalen Toxizität, Embryotoxizität und Teratogenität. Bei Ratten zeigte sich die Teratogenität in Form schwerer Skelettanomalien; bei Mäusen in Form von Enzephalozelen und Makroglossie.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Kapselinhalt:
Zucker-Stärke-Pellets (Sucrose [Saccharose], Maisstärke), Hypromellose, Sorbitanstearat, hochdisperses Siliciumdioxid.
Kapselhülle:
Gelatine, Eisen(III)-oxid (E 172), Titandioxid (E 171).
Hinweis für Diabetiker:
1 Hartkapsel enthält weniger als 0,02 BE.
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.
Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere
Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Nicht über 30ºC lagern.
Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen
OP mit 14 Hartkapseln (N1)
OP mit 15 Hartkapseln (N1)
OP mit 28 Hartkapseln (N1)
OP mit 30 Hartkapseln (N1)
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
ALIUD
PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen
Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/21499
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de
Zulassungsnummer
63168.00.00
Datum der Erteilung der
Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
14.02.2006
Stand der Information
Juni 2011
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
ALIUD® PHARMA 0910-00 NL/H/0640/001IB/014 Seite 13