Laxopol 1,0 G
Pohl Boskamp
Bezeichnung des Arzneimittels |
Eingangsnummer |
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0005061 |
Laxopol® 1,0 g |
Zulassungs- bzw. Registrierungsnummer |
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6095839.01.00 |
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben:
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Laxopol®1,0 g, Weichkapseln
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff:
1 Weichkapsel Laxopol 1,0 g enthält 1,0 g raffiniertes Rizinusöl
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Weichkapseln
Transparente, ovale Weichkapseln mit hellgelbem Öl in einer Durchdrückpackung
4. Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Zur kurzfristigen Anwendung bei Verstopfung.
Bei einer Verstopfung, die länger als 1 Woche andauert, ist ein Arzt aufzusuchen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Kinder über 12 Jahre einmal täglich 3 – 5 Weichkapseln Laxopol 1,0 g ein.
Die persönlich richtige Dosierung ist die geringste, die erforderlich ist, um einen weichgeformten Stuhl zu erhalten.
Laxopol®1,0 g ist kontraindiziert bei Kindern unter 12 Jahren (siehe Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Laxopol®1,0 g soll morgens auf nüchternen Magen eingenommen werden. Um die Einnahme der Weichkapsel zu erleichtern, tauche man diese vorher einige Sekunden in lauwarmes Wasser und schlucke sie dann mit reichlich Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser [200 ml]) hinunter.
Die Wirkung tritt erst nach etwa 8 Stunden ein.
Dauer der Anwendung
Laxopol®1,0 g sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als 2 Wochen eingenommen werden.
Gegenanzeigen
Laxopol®1,0 g darf nicht eingenommen werden bei:
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Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Rizinusöl oder einen der sonstigen Bestandteile von Laxopol® 1,0 g,
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Darmverschluss,
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Blinddarmentzündung,
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chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa,
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bei Bauchschmerzen unbekannter Ursache,
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Gallenwegserkrankungen,
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schwerem Flüssigkeitsmangel im Körper mit Wasser- und Salzverlusten.
Kinder unter 12 Jahren dürfen Laxopol®1,0 g nicht einehmen.
Rizinusöl darf erst nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Antiarrhythmika, Diuretika, Nebennierenrindenhormonen, Süßholzwurzel, Antihistaminika und fettlöslichen Vitaminen.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine über die kurz dauernde Anwendung hinausgehende Einnahme die Darmtätigkeit anregender (stimulierender) Abführmittel kann zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen. Laxopol®1,0 g sollte nur dann eingesetzt werden, wenn die Verstopfung durch eine Ernährungsumstellung oder durch Quellstoffpräparate nicht zu beheben ist.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei andauerndem Gebrauch oder bei Missbrauch ist durch Kaliummangel eine Verstärkung der Wirkung von Herzglykosiden sowie eine Beeinflussung der Wirkung von Antiarrhythmika möglich. Die Kaliumverluste können durch gleichzeitige Anwendung von Diuretika, von Nebennierenrindensteroiden oder Süßholzwurzel verstärkt werden.
Durch Einnahme von Antihistaminika kann die abführende Wirkung von Laxopol®1,0 g vermindert werden.
Die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen kann gehemmt werden.
Diese Angaben können auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Zur Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit liegen unzureichende Untersuchungen vor. Laxopol 1,0 g darf daher in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: ≥ 1/10
Häufig: ≥ 1/100 bis < 1/10
Gelegentlich: ≥ 1/1000 bis < 1/100
Selten: ≥ 1/10000 bis < 1/1000
Sehr selten: < 1/10000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich können Magenreizungen, bei höherer Dosierung Übelkeit, Erbrechen, schmerzhafte Darmkrämpfe und schwere Durchfälle auftreten. In diesen Fällen ist eine Verminderung der Dosis erforderlich.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten können Hautausschläge auftreten. In diesem Fall sollte das Präparat nicht weiter eingenommen werden.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Bei langdauerndem Gebrauch (Missbrauch) können erhöhte Verluste von Wasser und Salzen (Elektrolytverluste) insbesondere Kaliumverluste auftreten. Dies kann zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Bei Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen, schmerzhafte Darmkrämpfe und schwere Durchfälle als Folge mit der Wasser- und Salzverlusten auftreten.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Neben allgemeinen Maßnahmen, wie Schocklagerung, Volumensubstitution und Korrektur des Elektrolythaushaltes können spezifische, symptombedingte Maßnahmen erforderlich werden. Ein spezifisches Antidot steht nicht zur Verfügung.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Kontaktlaxantien
ATC-Code: A06AB05
Rizinusöl gehört zur Gruppe der antiresorptiv und hydragog wirkenden Abführmittel, welche die Natriumionen- und Wasserresorption durch Blockade der Natrium/Kalium-abhängigen ATPase (antiresorptive Wirkung) hemmen. Zugleich fördern sie den Einstrom von Elektrolyten und Wasser in das Darmlumen (hydragoge Wirkung), und zwar vor allem dadurch, dass die Durchlässigkeit im Bereich der Kittleisten (tight junctions) erhöht wird. Rizinusöl besteht vorwiegend aus dem Triglycerid der Rizinolsäure (12-Hydroxyölsäure):
CH3– (CH2)5– CHOH – CH2– CH = CH – (CH2)7– COOH.
Aus dem unwirksamen Triglycerid wird im Dünndarm durch Lipasen der eigentliche Wirkstoff, die Rizinolsäure, freigesetzt. Der laxierende Effekt von Rizinusöl ist zuverlässig und weitgehend frei von Nebenerscheinungen. Die Umkehr der Flüssigkeit und Elektrolytbewegungen durch die Mukosa ins Darmlumen wird durch eine Steigerung der Motilität des Colons ergänzt. Rizinusöl regt ferner die Peristaltik im Dünndarm an. Wie bei jedem Öl ist auch hier mit einer cholagogen Wirkung zu rechnen. Der Anregung des Gallenflusses folgt eine verstärkte Peristaltik des Dünndarms.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Das Triglycerid des Rizinusöls wird im Dünndarm unter Einwirkung von Lipase zu Rizinolsäure und Glycerol hydrolysiert, wobei die freie Fettsäure (Rizinolsäure) die wirksame Verbindung darstellt. Rizinolsäure wird resorbiert und als Hydroxyfettsäure verstoffwechselt. Je nach gewählter Dosis tritt die Wirkung prompt nach 2 bis 4 Stunden (sehr hohe Dosierung) bzw. nach 8 Stunden (geringe bis mittlere Dosierung) ein.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Keine bekannt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Gelatine, Glycerol, gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern und Durchdrückpackung im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen..
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Laxopol®1,0 g ist in Packungen mit 40 und 100 Weichkapseln erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
G. POHL-BOSKAMP GmbH & CO. KG
Kieler Straße 11
25551 Hohenlockstedt
Telefon: (0 48 26) 59 - 0
Telefax: (0 48 26) 59-109
Internet: www.pohl-boskamp.de
E-Mail: info@pohl-boskamp.de
8. Zulassungsnummer
6095839.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung
31. Juli 2002
10. Stand der Information
03/2008
11. Verkaufsabgrenzung
Freiverkäuflich
03138005a1f5294c4474c8be29e615c1.rtf, Stand 03/2008 12