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Lisinopril Comp. Heumann 10 Mg/ 12,5 Mg Tabletten

Document: 27.04.2009   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation / SmPC 64000/031/06/1
Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg Tabletten


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Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Jede Tablette enthält 10 mg Lisinopril (als Dihydrat) und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Tabletten


Aussehen der Tabletten: weiße, runde, bikonvexe Tabletten auf einer Seite mit LHZ geprägt, auf der anderen mit 22.5.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung der essentiellen Hypertonie.

Die fixe Kombination Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg (10 mg Lisinoprildihydrat und 12,5 mg Hydrochlorothiazid) ist indiziert bei Patienten, deren Blutdruck mit Lisinoprildihydrat alleine (oder mit Hydrochlorothiazid alleine) nicht ausreichend eingestellt werden kann.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Wahl einer geeigneten antihypertensiven Dosierung von Lisinopril und Hydrochlorothiazid hängt vom klinischen Bild des Patienten ab.


Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg sollte 1-mal täglich eingenommen werden.


Die Anwendung der fixen Kombination aus Lisinopril und Hydrochlorothiazid wird üblicherweise nach Dosistitration (Dosiseinstellung) mit den Einzelkomponenten empfohlen.

Wenn klinisch vertretbar, kann eine direkte Umstellung von der Monotherapie auf die fixe Kombination in Erwägung gezogen werden.

Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg kann angewendet werden bei Patienten, deren Blutdruck mit 10 mg Lisinopril alleine nicht ausreichend eingestellt werden kann.


Die maximale Tagesdosis von 40 mg Lisinopril/25 mg Hydrochlorothiazid sollte nicht überschritten werden.


Wie bei anderen Arzneimitteln, die einmal täglich angewendet werden, sollte Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg immer etwa zur gleichen Zeit eingenommen werden.


Niereninsuffizienz

Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg ist bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz kontraindiziert.


Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 80 ml/min darf Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg erst nach einer vorangegangenen Dosistitration der Einzelkomponenten angewandt werden.

Die empfohlene Initialdosis von Lisinopril als Monotherapie beträgt für diese Patienten 5-10 mg.


Vorangegangene Diuretika-Therapie

Nach der ersten Einnahme von Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg kann es zu einer symptomatischen Hypotonie kommen; dies ist häufiger der Fall bei Patienten mit Flüssigkeits- und/oder Salzmangel infolge einer vorausgegangenen Behandlung mit einem Diuretikum.

Die Behandlung mit Diuretika sollte 2-3 Tage vor Therapiebeginn mit Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg abgesetzt werden. Ist dies nicht möglich, sollte die Behandlung mit Lisinopril alleine, mit einer Dosis von 2,5 mg, begonnen werden.


Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg bei Kindern ist nicht bewiesen.


Ältere Patienten

Klinische Studien zur Kombination von Lisinopril und Hydrochlorothiazid haben keine Veränderungen der Wirksamkeit oder Verträglichkeit im Alter gezeigt (siehe "Niereninsuffizienz").


4.3 Gegenanzeigen


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Lisinopril

Patienten mit Nierentransplantation

Da keine Erfahrungen mit der Anwendung von Lisinopril bei Patienten mit kurz zurückliegender Nierentransplantation vorliegen, wird die Anwendung von Lisinopril bei diesen Patienten nicht empfohlen.


Anaphylaktoide Reaktionen bei Hämodialyse-Patienten

Bei Patienten, die sich einer Hämodialyse mit einer High-flux-Dialysemembran (z. B. AN 69) unterzogen und gleichzeitig mit ACE-Hemmern behandelt wurden, wurde über anaphylaktoide Reaktionen berichtet. Bei diesen Patienten sollte die Verwendung einer anderen Dialysemembran oder einer anderen Klasse antihypertensiver Arzneistoffe in Erwägung gezogen werden.


Anaphylaktoide Reaktionen während Low-density-Lipoprotein (LDL)-Apherese

Selten traten bei Patienten, die ACE-Hemmer während einer Low-density-Lipoprotein (LDL)-Apherese mit Dextransulfat erhielten, lebensbedrohliche anaphylaktoide Reaktionen auf. Diese Reaktionen können durch vorübergehendes Absetzen der ACE-Hemmer-Therapie vor jeder Apherese vermieden werden.


Desensibilisierung

Bei Patienten, die während einer Desensibilisierungstherapie (z. B. gegen Insektengifte) ACE-Hemmer eingenommen haben, sind anhaltende anaphylaktische Reaktionen aufgetreten. Bei diesen Patienten konnten diese Reaktionen vermieden werden, wenn die ACE-Hemmer vorübergehend abgesetzt wurden, aber sie traten bei unbeabsichtigter ACE-Hemmer-Einnahme wieder auf.


Ethnische Unterschiede

Verglichen mit Patienten mit nicht schwarzer Hautfarbe, wurde bei schwarzen, afro-karibischen Patienten öfter über das Auftreten eines angioneurotischen Ödems berichtet.


Wie auch andere ACE-Hemmer, senkt Lisinopril den Blutdruck bei schwarzen, afro-karibischen Patienten weniger effektiv als bei Patienten mit nicht schwarzer Hautfarbe. Dies ist möglicherweise auf eine höhere Prävalenz von niedrigen Reninwerten bei schwarzen, afro-karibischen Hypertonikern zurückzuführen.


Husten

Während der Einnahme von ACE-Hemmern ist über Husten berichtet worden. Dieser Husten ist im Allgemeinen nicht produktiv, persistierend und bildet sich nach Absetzen der Therapie zurück. Bei der differentialdiagnostischen Abklärung muss stets auch der ACE-Hemmer als Ursache des Hustens in Betracht gezogen werden.


Chirurgische Eingriffe/Anästhesie

Während größerer chirurgischer Eingriffe oder bei Anwendung von Anästhetika, die eine Blutdrucksenkung bewirken, kann Lisinopril die Bildung von Angiotensin II infolge einer kompensatorischen Renin-Freisetzung blockieren. Ein Blutdruckabfall, der auf diesen Wirkmechanismus zurückzuführen ist, kann durch Volumenexpansion behoben werden.


Hyperkaliämie

Erhöhungen der Kaliumwerte im Blut wurden bei einigen Patienten beobachtet, die mit ACE-Hemmern, inklusive Lisinopril, behandelt wurden. Zu den Patienten, bei denen ein Risiko für die Entwicklung einer Hyperkaliämie besteht, zählen Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, Diabetes mellitus oder Patienten, die gleichzeitig kaliumsparende Diuretika, Kaliumergänzungsmittel oder kaliumhaltige Salzersatzstoffe verwenden, oder solche Patienten, die andere Arzneimittel einnehmen, die mit Erhöhungen der Kaliumwerte im Blut in Zusammenhang gebracht werden (z. B. Heparin). Falls eine gleichzeitige Anwendung der oben genannten Substanzen für nötig gehalten wird, wird eine regelmäßige Kontrolle des Serumkaliums empfohlen(siehe "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").


Diabetiker

Bei Diabetikern, die mit oralen Antidiabetika oder Insulin behandelt werden, sollten die Blutzuckerwerte genau überwacht werden, insbesondere während des ersten Behandlungsmonats mit einem ACE-Hemmer (siehe "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").


Lithium

Die Kombination von Lithium und Lisinopril ist grundsätzlich nicht zu empfehlen (siehe "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").


Hydrochlorothiazid

Metabolische und endokrine Effekte

Eine Thiazid-Therapie kann die Glukosetoleranz beeinträchtigen. Bei Diabetikern ist möglicherweise eine Dosisanpassung von Insulin oder oralen blutzuckersenkenden Arzneimitteln erforderlich. Ein latenter Diabetes mellitus kann während der Thiazid-Therapie manifest werden.

Ein Anstieg der Cholesterin- und Triglyceridspiegel wurde mit der Thiaziddiuretika-Therapie in Zusammenhang gebracht. Bei bestimmten Patienten kann unter Thiazid-Therapie eine Hyperurikämie auftreten oder sich eine manifeste Gicht entwickeln.


Dopingtest

Das in diesem Arzneimittel enthaltene Hydrochlorothiazid kann ein positives Analysenergebnis in einem Dopingtest hervorrufen.


Lisinopril/Hydrochlorothiazid

Hypotonie und Elektrolyt-/Flüssigkeitsmangel

Nach der ersten Dosis von Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg kann eine symptomatische Hypotonie auftreten. Die Möglichkeit des Auftretens einer Hypotonie ist bei hypertensiven Patienten mit Flüssigkeits- oder Elektrolytmangel wie Volumenmangel, Hyponatriämie, hypochlorämische Alkalose, Hypomagnesiämie oder Hypokaliämie z. B. aufgrund vorangegangener Diuretika-Therapie, salzarmer Kost, Dialyse, Diarrhoe oder Erbrechen größer. Warnhinweise für Störungen im Flüssigkeits- oder Elektrolythaushalt sind Mundtrockenheit, Durst, Schwäche, Lethargie, Schläfrigkeit, Unruhe, Muskelschmerzen oder -krämpfe, Muskelschwäche, Hypotonie, Oligurie, Tachykardie und Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen. Bei diesen Patienten sollte eine regelmäßige Bestimmung der Serumelektrolyte durchgeführt werden.


Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine symptomatische Hypotonie sollten der Behandlungsbeginn sowie Dosisanpassungen unter eingehender ärztlicher Kontrolle erfolgen.


Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung oder zerebrovaskulärer Gefäßerkrankung geboten, da ein übermäßiger Blutdruckabfall zu einem Myokardinfarkt oder zerebrovaskulären Ereignis führen kann.


Falls es zu einer schweren Hypotonie kommt, muss der Patient in die Rückenlage gebracht werden und sofort eine intravenöse Infusion mit physiologischer Kochsalzlösung erhalten. Eine vorübergehende Hypotonie ist keine Kontraindikation für eine Fortführung der Therapie. Nach Normalisierung von Blutvolumen und Blutdruck kann die Therapie mit einer geringeren Dosis fortgeführt werden oder die Einzelwirkstoffe des Arzneimittels können allein gegeben werden.


Wie auch bei anderen Vasodilatatoren sollte Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg bei Patienten mit Aortenstenose oder hypertropher Kardiomyopathie mit Vorsicht angewendet werden.


Zwar kann bei Anwendung von Thiaziddiuretika eine Hypokaliämie auftreten, jedoch kann die gleichzeitige Therapie mit Lisinopril eine Diuretika-induzierte Hypokaliämie verringern. Die Kaliumspiegel sollten regelmäßig kontrolliert werden. Das Risiko einer Hypokaliämie ist am größten bei Patienten mit Leberzirrhose, bei Patienten mit einer gesteigerten Diurese, bei Patienten ohne ausreichende orale Elektrolytaufnahme und bei Patienten unter gleichzeitiger Therapie mit Kortikosteroiden oder ACTH (siehe "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln").

An heißen Tagen kann bei ödematösen Patienten eine Hyponatriämie auftreten. Ein Chloridmangel ist im Allgemeinen mild und nicht behandlungsbedürftig.


Thiazide können die Calciumausscheidung im Urin verringern und eine leichte, vorübergehende Erhöhung der Serumcalciumspiegel ohne bekannte Störungen des Calciumstoffwechsels verursachen. Eine deutliche Hyperkalzämie kann ein Anzeichen für einen versteckten Hyperparathyreoidismus sein. Thiazide sollten vor einer Untersuchung der Nebenschilddrüsenfunktion abgesetzt werden. Es hat sich gezeigt, dass Thiazide die Magnesiumausscheidung im Urin erhöhen. Dies kann zu einer Hypomagnesiämie führen.


Niereninsuffizienz

Thiazide sind nicht wirksam bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 30 ml/min (entspricht einer mittleren oder schweren Niereninsuffizienz) (siehe "Gegenanzeigen"). Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg sollte bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 30-80 ml/min erst angewendet werden, wenn eine vorangegangene Titration der Einzelkomponenten ergeben hat, dass die Dosierung der Kombination angezeigt ist.

Bei einigen Patienten ohne ersichtlich bestehende vaskuläre Nierenerkrankung zeigten sich geringfügige und vorübergehende Erhöhungen der Harnstoffwerte im Blut und Kreatininwerte im Serum, wenn Lisinopril gleichzeitig mit einem Diuretikum eingenommen wurde. Falls dies während einer Therapie mit Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg auftritt, sollte die Behandlung abgesetzt werden. Die Wiederaufnahme der Therapie mit einer geringeren Dosis oder mit einer der beiden Einzelkomponenten des Arzneimittels alleine ist möglich.


Bei einigen Patienten mit beidseitiger Nierenarterienstenose oder Nierenarterienstenose bei einer Einzelniere, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden, wurden erhöhte Harnstoffwerte im Blut und Kreatininwerte im Serum gemessen, die normalerweise nach Absetzen der Therapie reversibel waren. Dies ist besonders wahrscheinlich bei Patienten mit Niereninsuffizienz. Wenn zusätzlich eine renovaskuläre Hypertonie vorliegt, ist das Risiko für eine schwere Hypotonie und Niereninsuffizienz erhöht. Bei diesen Patienten muss der Behandlungsbeginn unter strenger ärztlicher Überwachung mit geringer Dosis und vorsichtiger Dosistitration erfolgen. Da eine Diuretika-Therapie ein Risikofaktor für das oben Genannte sein kann, sollte die Diuretika-Behandlung abgesetzt und die Nierenfunktion während der ersten Behandlungswochen mit Lisinopril überwacht werden.


Bei Patienten mit Nierenerkrankungen können Thiazide eine Azotämie hervorrufen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion können kumulative Effekte des Arzneimittels auftreten. Bei einem Fortschreiten der Niereninsuffizienz, charakterisiert durch ein Ansteigen des Gesamtstickstoffgehalts des Blutes ohne Eiweißstickstoff, muss kritisch über ein Weiterführen der Behandlung entschieden werden. Ein Absetzen der Diuretika-Therapie sollte in Erwägung gezogen werden (siehe "Gegenanzeigen").


Neutropenie/Agranulozytose

Die fixe Kombination von Lisinopril und Hydrochlorothiazid sollte abgesetzt werden, wenn eine Neutropenie (Neutrophile 1.000/mm3) auftritt oder vermutet wird.

Neutropenie/Agranulozytose, Thrombozytopenie und Anämie wurden bei Patienten berichtet, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion und ohne andere erschwerende Faktoren tritt eine Neutropenie selten auf. Neutropenie und Agranulozytose sind reversibel nach Absetzen des ACE-Hemmers.

Lisinopril sollte mit größter Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Gefäßkollagenosen, bei Patienten, die mit Immunsuppressiva, Allopurinol oder Procainamid behandelt werden oder mit einer Kombination dieser erschwerenden Faktoren, insbesondere bei bereits bestehender eingeschränkter Nierenfunktion. Einige dieser Patienten entwickelten schwere Infektionen, die in einigen Fällen auf eine intensive Antibiotika-Therapie nicht ansprachen.

Bei Anwendung von Lisinopril bei diesen Patienten ist es ratsam, das weiße Blutbild in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und die Patienten anzuweisen, den Arzt über jedes Anzeichen einer Infektion zu informieren.


Überempfindlichkeit/Angioödem

Bei Patienten, die mit ACE-Hemmern einschließlich Lisinopril behandelt werden, wurde selten über ein angioneurotisches Ödem des Gesichts, der Extremitäten, der Lippen, der Zunge, der Stimmritze und/oder des Kehlkopfes berichtet. Bei Beteiligung der Zunge, der Stimmritze oder des Kehlkopfes kommt es eher zu einer Obstruktion der Atemwege, insbesondere bei Patienten, die früher an den Atemwegen operiert wurden. Dies kann zu jeder Zeit der Therapie vorkommen. Die Therapie mit Lisinopril ist sofort abzubrechen und eine geeignete Behandlung und Überwachung des Patienten muss eingeleitet werden, um ein komplettes Abklingen der Symptome vor seiner Entlassung sicherzustellen. Die Behandlung kann die Verabreichung von Adrenalin und/oder Maßnahmen zum Freihalten der Atemwege beinhalten. Auch in Fällen, in denen sich die Schwellung ohne Beteiligung der Atemwege auf die Zunge beschränkt, bedarf es einer längeren Überwachung des Patienten, da die Behandlung mit Antihistaminika und Kortikosteroiden möglicherweise nicht ausreichend ist.


Bei schwarzen, afro-karibischen Patienten wurden Angioödeme im Zusammenhang mit ACE-Hemmern häufiger als bei nicht schwarzen Patienten beobachtet.


Patienten mit anamnestisch bekanntem angioneurotischem Ödem, das nicht mit einer ACE-Hemmer-Therapie im Zusammenhang stand, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, während der Therapie mit einem ACE-Hemmer ein Angioödem zu entwickeln (siehe "Gegenanzeigen").


Überempfindlichkeitsreaktionen können bei Patienten mit oder ohne Allergien oder Bronchialasthma in der Anamnese auftreten. Über eine mögliche Verstärkung oder Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes wurde berichtet.


Leberversagen

Sehr selten wurde unter Behandlung mit ACE-Hemmern ein Syndrom beobachtet, das mit cholestatischem Ikterus oder Hepatitis beginnt und bis zur fulminanten hepatischen Nekrose fortschreitet und manchmal zum Tode führt. Der Mechanismus dieses Syndroms ist nicht bekannt. Entwickelt sich unter einer Behandlung mit Lisinopril ein Ikterus oder eine deutliche Erhöhung der Leberenzyme, sollte Lisinopril abgesetzt und der Patient entsprechend ärztlich überwacht werden.


Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion oder fortgeschrittener Lebererkrankung sind Thiazide mit Vorsicht anzuwenden, da geringfügige Veränderungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts zu einem hepatischen Koma führen können (siehe "Gegenanzeigen").


Schwangerschaft

Eine Behandlung mit ACE-Hemmern sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen, es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit ACE-Hemmern ist zwingend erforderlich. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die folgenden Wechselwirkungen zwischen Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg, anderen ACE-Hemmern oder Hydrochlorothiazid-haltigen Arzneimitteln wurden beobachtet.


Lisinopril

Diuretika

Bei gleichzeitiger Anwendung von Diuretika während einer Lisinopril-Therapie wird die antihypertensive Wirkung für gewöhnlich verstärkt.


Patienten, welche bereits eine Diuretika-Therapie erhalten, und insbesondere diejenigen, bei denen die diuretische Therapie kürzlich begonnen wurde, können gelegentlich eine übermäßige Herabsetzung des Blutdrucks erfahren, wenn Lisinopril hinzugefügt wird. Die Möglichkeit einer symptomatischen Hypotonie kann durch Absetzen des Diuretikums vor Beginn der Behandlung mit Lisinopril minimiert werden (siehe "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").


Nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAR)

Die chronische Anwendung nicht-steroidaler Antiphlogistika kann die antihypertensive Wirkung von ACE-Hemmern vermindern. NSAR und ACE-Hemmer haben eine additive Wirkung auf die Zunahme des Serumkaliums und können dadurch eine Verschlechterung der Nierenfunktion verursachen. Diese Effekte sind normalerweise reversibel. Selten kann es zu akutem Nierenversagen, besonders bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion, wie älteren oder dehydrierten Patienten, kommen.


Andere Antihypertensiva

Die gleichzeitige Anwendung von anderen Antihypertensiva kann den hypotensiven Effekt von Lisinopril verstärken. Eine gleichzeitige Anwendung mit Glyceroltrinitrat und anderen Nitraten oder anderen Vasodilatatoren kann den Blutdruck zusätzlich senken.


Trizyklische Antidepressiva, Antipsychotika, Anästhetika

Bei gleichzeitiger Anwendung von bestimmten Anästhetika, trizyklischen Antidepressiva und Antipsychotika mit ACE-Hemmern kann die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt werden (siehe "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").


Sympathomimetika

Sympathomimetika können die blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern vermindern; die Patienten müssen sorgfältig überwacht werden.


Antidiabetika

Epidemiologische Studien zeigten bei gleichzeitiger Einnahme von ACE-Hemmern und Antidiabetika (Insulin, orale blutzuckersenkende Arzneimittel) eine Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung mit einem Risiko einer Hypoglykämie. Dieses Phänomen tritt eher während den ersten Behandlungswochen sowie bei Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion auf.


Nitrate, Acetylsalicylsäure, Thrombolytika und/oder Betablocker

Lisinopril kann begleitend mit Acetylsalicylsäure (kardiologische Dosen), Thrombolytika, Betablockern und/oder Nitraten verwendet werden.


Allopurinol

Die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern und Allopurinol erhöht das Risiko eines Nierenversagens und kann das Risiko einer Leukopenie erhöhen.


Ciclosporin

Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Ciclosporin erhöht das Risiko eines Nierenversagens und einer Hyperkaliämie.


Lovastatin

Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Lovastatin erhöht das Risiko einer Hyperkaliämie.


Hämodialyse

Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg Tablettensind bei dialysepflichtigen Patienten nicht indiziert, da über ein hohes Auftreten von anaphylaktoiden Reaktionen bei Patienten, die mit High-flux-Dialysemembranen dialysiert und gleichzeitig mit ACE-Hemmern behandelt wurden, berichtet wurde. Diese Kombination ist zu vermeiden.


Procainamid, Zytostatika oder Immunsuppressiva

Die gleichzeitige Anwendung mit ACE-Hemmern kann zu einem erhöhten Risiko einer Leukopenie führen.


Hydrochlorothiazid

Amphotericin B (parenteral), Carbenoxolon, Corticosteroide, Corticotropin (ACTH) oder stimulierende Laxanzien

Hydrochlorothiazid kann Störungen im Elektrolythaushalt, insbesondere eine Hypokaliämie, verursachen.


Calciumsalze

Erhöhte Calciumspiegel im Serum infolge einer verringerten Ausscheidung können bei gleichzeitiger Gabe von Thiaziddiuretika auftreten.


Herzglykoside

Erhöhtes Risiko einer Digitalis-Toxizität in Verbindung mit Thiazid-induzierter Hypokaliämie.


Colestyraminharz und Colestipol

Diese können die Resorption von Hydrochlorothiazid verzögern oder verringern. Sulfonamid-Diuretika sollten deshalb mindestens eine Stunde vor oder vier bis sechs Stunden nach diesen Arzneimitteln eingenommen werden.


Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien (z. B. Tubocurarinchlorid)

Die Wirkung dieser Arzneimittel kann durch Hydrochlorothiazid verstärkt werden.


Arzneimittel, die mit "Torsades de Pointes" in Verbindung stehen

Wegen des Risikos einer Hypokaliämie ist Vorsicht geboten, wenn Hydrochlorothiazid zusammen mit Arzneimitteln angewendet wird, die mit "Torsades de Pointes" in Verbindung stehen, wie z. B. einigen Antipsychotika und anderen Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie "Torsades de Pointes" auslösen.


Sotalol

Eine durch Thiazid-Behandlung induzierte Hypokaliämie kann das Risiko einer durch Sotalol induzierten Arrhythmie erhöhen.


Lisinopril/Hydrochlorothiazid

Kaliumergänzungsmittel, kaliumsparende Diuretika und kaliumhaltige Salzersatzstoffe

Obwohl in klinischen Studien mit ACE-Hemmern die Kaliumspiegel im Serum in der Regel im normalen Bereich lagen, trat bei einigen Patienten eine Hyperkaliämie auf. Die Risikofaktoren für eine Hyperkaliämie umfassen Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus und die gleichzeitige Einnahme von kaliumsparenden Diuretika (z. B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid), Kaliumergänzungsmitteln und kaliumhaltigen Salzersatzstoffen. Die Einnahme von Kaliumergänzungsmitteln, kaliumsparenden Diuretika oder kaliumhaltigen Salzersatzstoffen kann insbesondere bei Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion zu einem ausgeprägten Anstieg der Kaliumkonzentration im Serum führen.


Eine Diuretika-induzierte Hypokaliämie kann durch die Gabe von Lisinopril reduziert werden.


Lithium

Bei gleichzeitiger Anwendung von Lithium mit ACE-Hemmern wurde über reversible Erhöhungen der Lithiumkonzentration im Serum und Toxizität berichtet. Die gleichzeitige Anwendung von Thiazid-Diuretika kann das Risiko einer Lithium-Toxizität erhöhen und das bereits erhöhte Risiko einer Lithium-Toxizität unter ACE-Hemmern steigern. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Lisinopril mit Lithium nicht empfohlen. Sollte sich diese Kombination dennoch als notwendig erweisen, müssen die Serum-Lithium-Spiegel engmaschig überwacht werden (siehe "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").


Trimethoprim

Die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern und Thiaziden mit Trimethoprim erhöht das Risiko einer Hyperkaliämie.


Alkohol

Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen können bei gleichzeitiger Einnahme mit Alkohol beeinträchtigt sein.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Anwendung von Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg wird im ersten Schwangerschaftstrimester nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Die Anwendung von ACE-Hemmern im zweiten und dritten Schwangerschaftstrimester ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).


Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach Anwendung von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Sofern ein Fortsetzen der ACE-Hemmer-Therapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, auf eine alternative antihypertensive Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist eine Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen. Es ist bekannt, dass eine Therapie mit ACE-Hemmern während des zweiten und dritten Schwangerschaftstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifikation) und neonatal-toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) hat (siehe auch Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit ACE-Hemmern ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen.

Säuglinge, deren Mütter ACE-Hemmer eingenommen haben, sollten sorgfältig auf Hypotonie untersucht werden (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.4).


Die Langzeitanwendung von Hydrochlorothiazid während des dritten Schwangerschaftstrimesters kann zu einer fetoplazentaren Ischämie und dem Risiko einer Wachstumsverzögerung führen. Nach Exposition kurz vor der Geburt wurde in seltenen Fällen eine Hypoglykämie und Thrombozytopenie beim Neugeborenen beobachtet.

Hydrochlorothiazid kann das Plasmavolumen und den uteroplazentaren Blutfluss reduzieren.


Stillzeit

Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg ist während der Stillzeit kontraindiziert. Sowohl Lisinopril wie auch Hydrochlorothiazid werden in die Muttermilch ausgeschieden.


Die Anwendung von Thiaziden bei stillenden Müttern war mit einer Verminderung oder sogar einer Unterdrückung der Milchproduktion verbunden. Eine Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamidderivaten, Hypokaliämie und Kernikterus wurden ebenfalls beobachtet.


Aufgrund des Risikos schwerwiegender Nebenwirkungen beim gestillten Säugling sollte individuell entschieden werden, ob entweder das Stillen oder die Behandlung mit Lisinopril/Hydrochlorothiazid abgebrochen wird. Die Bedeutung der Behandlung für die Mutter sollte dabei berücksichtigt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Wie bei anderen Antihypertensiva können die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein, z. B. bei Beginn der Behandlung oder bei Änderung der Dosis, wobei diese Wirkungen von der individuellen Anfälligkeit abhängen.


Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen wurden während der Behandlung mit Lisinopril/Hydrochlorothiazid beobachtet, wobei die folgenden Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt wurden: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100), selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000) einschließlich gemeldeter Einzelfälle.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich: Gicht.


Erkrankungen des Nervensystems und psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Schwindel, der normalerweise nach Dosisreduktion zurückgeht und selten ein Absetzen der Behandlung erfordert; Kopfschmerzen, Müdigkeit.

Gelegentlich: Parästhesien, Asthenie.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Häufig: Trockener und anhaltender Husten, der nach Therapieabbruch abklingt.


Herz- und Gefäßerkrankungen

Häufig: Hypotonie, einschließlich orthostatische Hypotonie.

Gelegentlich: Palpitationen, Schmerzen im Brustkorb, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Magenverstimmung, Pankreatitis, Mundtrockenheit.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Rash.

Selten: Angioneurotisches Ödem des Gesichts, der Extremitäten, Lippen, Zunge, Stimmritze und/oder des Kehlkopfes (siehe Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").


Erkrankungen der Geschlechtsorgane, der Genitalien und der Brustdrüse

Gelegentlich: Impotenz.


Andere

Selten: Symptomenkomplex, bestehend aus einem oder mehreren der folgenden Symptome: Fieber, Vaskulitis, Myalgie, Arthralgie oder Arthritis, positiver ANA-Test, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, Eosinophilie, Leukozytose, Hautausschlag, Photosensibilität oder andere dermatologische Manifestationen.


Laborparameter

Schwankungen der Laborergebnisse waren selten von klinischer Relevanz. Gelegentlich wurde Hyperglykämie, Hyperurikämie und Hyper- oder Hypokaliämie beobachtet. Leichte und vorübergehende Anstiege des Blutharnstoff-Stickstoffs (BUN) und Serumkreatinins werden normalerweise bei Patienten ohne vorbestehende Niereninsuffizienz beobachtet. Anhaltende Erhöhungen verschwinden im Allgemeinen nach Absetzen der Behandlung.


Über eine Knochenmarksuppression, die sich als Anämie und/oder Thrombozytopenie und/oder Leukopenie manifestiert, wurde berichtet. Agranulozytose trat selten auf. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Behandlung konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.

Eine leichte Senkung des Hämoglobins und Hämatokrits wurde häufiger bei Hypertoniepatienten festgestellt, die mit Lisinopril/Hydrochlorothiazid behandelt wurden, die jedoch nur selten und nur bei gleichzeitig vorliegenden anderen Ursachen für eine Anämie klinisch relevant war.


Eine Erhöhung der Leberenzyme und/oder des Serumbilirubins trat selten auf. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Anwendung von Lisinopril/Hydrochlorothiazid konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Eine hämolytische Anämie wurde selten beobachtet.


Nebenwirkungen der einzelnen Wirkstoffe

Hydrochlorothiazid


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Speicheldrüsenentzündung.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopenie, Neutropenie/Agranulozytose, Thrombozytopenie, aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Knochenmarksuppression.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Anorexie, Hyperglykämie, Glykosurie, Hyperurikämie, Elektrolytstörungen (einschließlich Hyponatriämie und Hypokaliämie), Anstieg von Cholesterin und Triglyceriden.


Psychiatrische Erkrankungen

Unruhe, Depressionen, Schlafstörungen.


Erkrankungen des Nervensystems

Appetitlosigkeit, Parästhesien, Benommenheit.


Augenerkrankungen

Xanthopsie, vorübergehendes Verschwommensehen.


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Schwindel (Vertigo).


Herzerkrankungen

Orthostatische Hypotonie, Herzrhythmusstörungen.


Gefäßerkrankungen

Nekrotisierende Angiitis (Vaskulitis, kutane Vaskulitis).


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Dyspnoe (einschließlich Pneumonie und Lungenödem).


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Magenverstimmung, Diarrhoe, Verstopfung, Pankreatitis.


Leber- und Gallenerkrankungen

Gelbsucht (intrahepatischer cholestatischer Ikterus).


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Photosensibilität, Hautausschlag, kutane, einem Lupus erythematodes ähnliche Reaktionen, Reaktivierung eines kutanen Lupus erythematodes, Urtikaria, anaphylaktische Reaktionen, toxische epidermale Nekrolyse.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Muskelkrämpfe.


Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Nierenfunktionsstörungen, interstitielle Nephritis.


Allgemeine Störungen

Fieber, Schwäche.


Lisinopril und andere ACE-Hemmer


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Abnahme von Hämoglobin und Hämatokrit.

Sehr selten: Knochenmarksuppression, Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose (siehe "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"), hämolytische Anämie, Lymphadenopathie, Autoimmunerkrankungen.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten: Hypoglykämie.


Erkrankungen des Nervensystems und psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Schwindel, Kopfschmerzen.

Gelegentlich: Stimmungsschwankungen, Parästhesien, Schwindel (Vertigo), Geschmacksveränderungen, Schlafstörungen.

Selten: Verwirrtheitszustände.


Herz- und Gefäßerkrankungen

Häufig: orthostatische Störungen (einschließlich Hypotonie).

Gelegentlich: Myokardinfarkt oder zerebrovaskuläre Ereignisse, möglicherweise infolge einer übermäßigen Hypotonie bei Hochrisikopatienten (siehe Abschnitt 4.4), Palpitationen, Tachykardie, Raynaud-Syndrom.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Häufig: Husten.

Gelegentlich: Rhinitis.

Sehr selten: Bronchospasmen, Sinusitis, allergische Alveolitis/eosinophile Pneumonie.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Diarrhoe, Erbrechen.

Gelegentlich: Übelkeit, Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen.

Selten: Mundtrockenheit.

Sehr selten: Pankreatitis, intestinales Angioödem, Hepatitis entweder hepatozellulär oder cholestatisch, Gelbsucht und Leberversagen (siehe Abschnitt 4.4).


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Hautausschlag, Pruritus.

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen/Angioödeme: Angioneurotisches Ödem des Gesichts, der Gliedmaßen, Lippe, Zunge, Stimmritze und/oder des Kehlkopfes (siehe Abschnitt 4.4), Urtikaria, Alopezie, Psoriasis.

Sehr selten: Diaphorese, Pemphigus, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme.


Ein Symptomenkomplex, bestehend aus einem oder mehreren der folgenden Symptome, wurde beobachtet: Fieber, Vaskulitis, Myalgie, Arthralgie/Arthritis, positiver ANA-Test, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, Eosinophilie, Leukozytose, Hautausschlag, Photosensibilität oder andere dermatologische Manifestationen.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig: Nierenfunktionsstörungen.

Selten: Urämie, akutes Nierenversagen.

Sehr selten: Oligurie/Anurie.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich: Impotenz.

Selten: Gynäkomastie.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Müdigkeit, Asthenie.


Untersuchungen

Gelegentlich: Erhöhung von Serumharnstoff, Serumkreatinin und Leberenzymen; Hyperkaliämie.

Selten: Erhöhung des Serumbilirubins, Hyponatriämie.


4.9 Überdosierung

Zur Behandlung einer Überdosierung mit Lisinopril/Hydrochlorothiazid liegen keine spezifischen Informationen vor. Die Behandlung ist symptomatisch und unterstützend. Die Behandlung mit Lisinopril comp. Heumann 10 mg/12,5 mg ist abzubrechen und der Patient sollte engmaschig überwacht werden. Therapeutische Maßnahmen richten sich nach Art und Schwere der Symptome. Maßnahmen, die Resorption zu verhindern und die Elimination zu beschleunigen, sollten eingeleitet werden. Empfohlen wird das Auslösen von Erbrechen und/oder Magenspülung, sofern die Einnahme vor kurzem erfolgte, während Dehydrierung, Störungen des Elektrolythaushaltes und Hypotonie in der üblichen Weise behandelt werden sollen.


Lisinopril

Es liegen begrenzte Daten zur Überdosierung beim Menschen vor. Typische Symptome, die bei einer Überdosierung auftreten können, umfassen schwere Hypotonie, Kreislaufschock, Elektrolytstörungen, Hyperventilation, Tachykardie, Palpitationen, Bradykardie, Schwindel, Angst, Husten und Nierenversagen.


Bei Auftreten einer schweren Hypotonie sollte der Patient in die Rückenlage gebracht werden und sofort eine intravenöse Infusion mit physiologischer Kochsalzlösung erhalten. Sofern vorhanden, ist eine Behandlung mit einer Angiotensin II-Infusion und/oder intravenösen Catecholaminen zu erwägen. Sofern die Einnahme erst kürzlich erfolgte, sollten Maßnahmen zur Elimination von Lisinopril (z. B. Erbrechen, Magenspülung, Verabreichung von Adsorbentien und Natriumsulfat) ergriffen werden.


ACE-Hemmer können durch Hämodialyse aus dem Kreislauf entfernt werden (siehe "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"). Bei therapierefraktärer Bradykardie ist ein Schrittmacher angezeigt.


Serumelektrolyte, Vitalparameter und Kreatininwerte sollten sorgfältig überwacht werden.


Hydrochlorothiazid

Am häufigsten sind Zeichen und Symptome infolge einer Elektrolytreduktion (Hypokaliämie, Hypochlorämie, Hyponatriämie) und Dehydrierung infolge einer ausgeprägten Diurese. Wenn zusätzlich Digitalis eingenommen wurde, kann die Hypokaliämie mit Herzrhythmusstörungen einhergehen.


5. Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: ACE-Hemmer (ACE: Angiotensin-Converting-Enzym) und Thiazid-Diuretikum

ATC-Code: C09B A03


Wirkungsmechanismus

Beide Komponenten, der ACE-Hemmer Lisinopril und das Thiazid-Diuretikum Hydrochlorothiazid, ergänzen sich in ihren Wirkungsmechanismen und haben einen additiven antihypertensiven Effekt. ACE bewirkt die Umwandlung von Angiotensin I zu Angiotensin II, das stark vasokonstriktorisch wirkt und die Aldosteronsekretion stimuliert. Der blutdrucksenkende Effekt von Lisinopril beruht hauptsächlich auf der Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems durch Erniedrigung der Plasmakonzentration von Angiotensin II (und daraus resultierender reduzierter vasokonstriktiver Wirkung) und Aldosteron. Lisinopril ist auch bei Patienten mit niedriger Renin-Konzentration antihypertensiv wirksam. ACE ist identisch mit der Kininase II, einem Enzym, das Bradykinin abbaut. Es ist bisher nicht geklärt, ob die erhöhte Bradykinin-Konzentration (potenter Vasodilatator) bei den therapeutischen Effekten von Lisinopril eine Rolle spielt.


Hydrochlorothiazid ist ein Thiazid-Diuretikum und Antihypertensivum, das die Renin-Aktivität im Plasma erhöht. Hydrochlorothiazid hemmt in den distalen Nierentubuli die Elektrolytrückresorption und erhöht die Ausscheidung von Natrium, Chlorid, Kalium, Magnesium, Bicarbonaten und Wasser. Die Ausscheidung von Calcium kann verringert sein. Die gleichzeitige Gabe von Lisinopril und Hydrochlorothiazid senkt den Blutdruck mehr als eine Monotherapie. Lisinopril verringert in der Regel den durch Hydrochlorothiazid verursachten Kaliumverlust.


Die Wirkungen der fixen Kombination von Lisinopril und Hydrochlorothiazid auf Mortalität und kardiovaskuläre Morbidität sind zurzeit noch unbekannt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Kombinationstablette ist bioäquivalent zur Monotherapie mit den einzelnen Wirkstoffen.


Resorption

Lisinopril

Lisinopril wird bei allen untersuchten Dosen (5-80 mg) zu etwa 25 % mit interindividuellen Schwankungen von 6-60 % resorbiert. Die Resorption von Lisinopril wird durch Nahrung nicht beeinflusst. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 6-8 h erreicht. Der blutdrucksenkende Effekt wird nach 1-2 h beobachtet. Der maximale Effekt wird nach 6 h erreicht und hält für mindestens 24 h an.


Hydrochlorothiazid

Die diuretische Wirkung beginnt innerhalb von 2 h nach Gabe. Die maximale Wirkung wird nach 4 h erreicht. Die klinisch ausreichende diuretische Wirkung hält 6-12 h an.


Verteilung

Proteinbindung

Lisinopril bindet außer an das ACE nicht an andere Plasmaproteine. Das verringerte Verteilungsvolumen von Lisinopril bei älteren Patienten kann höhere Plasmaspiegel als bei jüngeren Patienten bewirken.


Halbwertszeit

Lisinopril hat bei Mehrfachgabe eine Halbwertszeit von 12 h. Die Halbwertszeit von Hydrochlorothiazid beträgt 5,5-15 h.


Metabolisierung/Ausscheidung

Beide Wirkstoffe werden unverändert über die Nieren ausgeschieden. Nach oraler Gabe wird etwa 60 % der verabreichten Hydrochlorothiazid-Dosis innerhalb von 24 h ausgeschieden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Kanzerogenität und Reproduktionstoxizität lassen keine speziellen Gefahren für den Menschen erkennen.


In tierexperimentellen Studien haben ACE-Hemmer unerwünschte Wirkungen auf die späte Entwicklung des Feten, die zum Tod des Feten und zu Fehlbildungen führen, die vor allem den Schädelknochen betreffen. Fetotoxizität, intrauterine Wachstumsverzögerungen und offener Ductus arteriosus wurden ebenfalls beobachtet. Diese Entwicklungsanomalien werden teilweise zurückgeführt auf die direkte Wirkung der ACE-Hemmer auf das fetale Renin-Angiotensin-System. Eine weitere Ursache sieht man in der Ischämie, die aus der mütterlichen Hypotonie und der Abnahme des fetoplazentaren Blutflusses sowie der Sauerstoff-/Nährstoffversorgung des Feten resultiert (siehe "Schwangerschaft und Stillzeit").


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat (E 341)

Mannitol (E 421)

Maisstärke

Vorverkleisterte Stärke (Mais) (E 551)

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (E 470b)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium Blisterpackungen:

30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

HEUMANN PHARMA

GmbH & Co. Generica KG

Südwestpark 50 ·90449 Nürnberg

Telefon/Telefax: 0700 4386 2667

E-Mail: info@heumann.de


8. Zulassungsnummer

59722.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

20.09.2004/27.03.2009


10. Stand der Information

April 2009


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig