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Lovahexal 40 Mg Tabletten

Document: 03.05.2012   Fachinformation (deutsch) change

Zul.-Nr.: 54351.00/01/02.00 Verfahrensnr.: FI/H/0159


Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels


1. BEZEICHNUNGEN DER ARZNEIMITTEL


LovaHEXAL 10 mg Tabletten

LovaHEXAL 20 mg Tabletten

LovaHEXAL 40 mg Tabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


LovaHEXAL 10 mg Tabletten

1 Tablette enthält: 10 mg Lovastatin.


Sonstiger Bestandteil: 74,43 mg Lactose-Monohydrat


LovaHEXAL 20 mg Tabletten

1 Tablette enthält: 20 mg Lovastatin.


Sonstiger Bestandteil: 148,86 mg Lactose-Monohydrat


LovaHEXAL 40 mg Tabletten

1 Tablette enthält: 40 mg Lovastatin.


Sonstiger Bestandteil: 128,88 mg Lactose-Monohydrat


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Tabletten


Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.


LovaHEXAL 10 mg Tabletten

Hellorange farbene, achteckige Tablette mit einseitiger Prägung „L 10“ und beidseitiger Bruchkerbe


LovaHEXAL 20 mg Tabletten

Hellblaue, achteckige Tablette mit einseitiger Prägung „L 20“ und beidseitiger Bruchkerbe


LovaHEXAL 40 mg Tabletten

Hellgrüne, achteckige Tablette mit einseitiger Prägung „L 40“ und beidseitiger Bruchkerbe


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Senkung erhöhter Gesamt- und LDL-Cholesterinspiegel im Plasma bei primärer Hypercholesterinämie in Verbindung mit diätetischen Maßnahmen, wenn Ernährungsumstellung oder andere nichtpharmakologische Maßnahmen alleine eine ungenügende Wirkung zeigten.


Zur Senkung erhöhter Plasmacholesterinspiegel bei kombinierter Hypercholesterinämie und Hypertriglyzeridämie, wenn die Behandlung des Plasmacholesterinspiegels im Vordergrund steht.


Für die Hyperlipidämien Typ I, III, IV und V nach Fredrickson liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.


4.2 Dosierung und Art und der Anwendung


Vor Behandlungsbeginn müssen sekundäre Ursachen für die Hypercholesterinämie ausgeschlossen werden.


Vor Behandlungsbeginn mit Lovastatin sollten geeignete diätetische Maßnahmen zur Senkung erhöhter Plasmacholesterinspiegel ergriffen werden. Das Diätschema sollte auch während der Behandlung mit Lovastatin fortgesetzt werden.


Hypercholesterinämie

Die Anfangsdosierung beträgt normalerweise 20 mg pro Tag als Einmaldosis mit dem Abendessen.


Bei Patienten mit milder bis mäßig schwerer Hypercholesterinämie kann die Therapie mit 10 mg Lovastatin täglich eingeleitet werden.


Die Einzeldosis mit dem Abendessen hat sich als wirksamer erwiesen als eine Dosis der gleichen Stärke mit dem Frühstück, vielleicht weil Cholesterin hauptsächlich in der Nacht synthetisiert wird. Wenn eine Dosisanpassung erforderlich ist, sollte diese nicht häufiger als in Intervallen von 4 Wochen durchgeführt werden.


Die maximale Tagesdosis beträgt 80 mg als Einzeldosis oder verteilt auf Frühstück und Abendessen. Die Einnahme zweimal täglich scheint etwas wirksamer zu sein als die Einnahme einmal täglich.

Wenn der LDL-Cholesterinspiegel auf unter 1,9 mmol/l (75 mg/dl) oder das Gesamtcholesterin im Plasma auf unter 3,6 mmol/l (140 mg/dl) sinkt, sollte die Dosis von Lovastatin reduziert werden.


Andere gleichzeitige Medikation

Für Patienten, die eine gleichzeitige Behandlung mit Ciclosporin, Danazol, Gemfibrozil, anderen Fibraten oder lipidsenkenden Dosen von Niacin (≥ 1 g/Tag) erhalten, sollte die Dosis von Lovastatin im Allgemeinen 20 mg/Tag nicht überschreiten. Für Patienten, die Amiodaron oder Verapamil gleichzeitig mit Lovastatin einnehmen, sollte die Dosis von Lovastatin 40 mg/Tag nicht überschreiten (siehe Abschnitt 4.4).


Dosierung bei Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit mäßiger Niereninsuffizienz ist keine Dosisreduktion erforderlich, da Lovastatin nur in geringem Ausmaßüber die Nieren ausgeschieden wird.

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatininclearance unter 30 ml/min) sollte die Therapie mit Dosierungen über 20 mg/Tag sorgfältig erwogen werden; sofern sie als notwendig erachtet wird, muss sie mit Vorsicht durchgeführt werden (siehe Abschnitt 4.4).


Anwendung bei Kindern unter 10 Jahren

Bisher wurde die Sicherheit und Wirksamkeit von Lovastatin bei der Behandlung von Kindern unter 10 Jahren nicht untersucht. Deshalb wird die Anwendung von Lovastatin bei Kindern unter 10 Jahren derzeit nicht empfohlen.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (10‑17 Jahre) mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie

Der empfohlene Dosierungsbereich beträgt 10‑40 mg/Tag; die empfohlene Höchstdosis beträgt 40 mg/Tag. Die Dosen sollten entsprechend dem empfohlenen Therapieziel individuell angepasst werden. Patienten, bei denen zum Erreichen des Behandlungsziels eine Reduzierung von LDL-Cholesterin um mindestens 20 % erreicht werden soll, sollten mit einer Anfangsdosis von 20 mg Lovastatin pro Tag beginnen. Bei Patienten, bei denen die Reduzierung geringer ausfallen soll, kann eine Anfangsdosis von 10 mg in Erwägung gezogen werden.


Anwendung bei älteren Patienten

In kontrollierten Studien mit Patienten über 60 Jahren lag die Wirksamkeit des Arzneimittels in derselben Größenordnung wie in der Durchschnittspopulation; weder in klinischen Untersuchungen noch in Labortests wurde bei den Patienten eine Zunahme der Nebenwirkungen beobachtet.


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Auswirkungen auf die Muskulatur

Bei mit Lovastatin behandelten Patienten wurde häufig ein vorübergehender, leichter Anstieg der Kreatinkinase-Spiegel (CK-Spiegel) gefunden; dies hatte jedoch im Allgemeinen keine klinische Signifikanz. Auch trat Myalgie in Zusammenhang mit einer Lovastatin-Therapie auf. Myopathie ist eine selten beobachtete Auswirkung, die bei der Untersuchung von Patienten, die eine diffuse Myalgie, Muskelempfindlichkeit oder –schwäche und/oder eine beträchtlichen Anstieg der CK-Spiegel (über dem 10fachen des oberen Normwertes) aufweisen, berücksichtigt werden muss.


In bestimmten Fällen entwickelte sich eine schwere Rhabdomyolyse, welche zu einem akuten Nierenversagen bedingt durch Myoglobinämie führte. Die meisten Patienten, die eine Myopathie einschließlich Rhabdomyolyse entwickelten, erhielten gleichzeitig zur Lovastatin-Therapie eine immunsuppressive Behandlung, Gemfibrozil oder Nikotinsäure in lipidsenkenden Dosen. Bei manchen dieser Patienten trat gewöhnlich als Folge einer Langzeitbehandlung zuvor eine Niereninsuffizienz auf.


Die Prävalenz und Schwere der Myopathie werden erhöht bei kombinierter Therapie von HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren und Substanzen, die Myopathien hervorrufen, wie z. B. Fibrate und Niacin.


Die gemeinsame Gabe von Lovastatin und Gemfibrozil sollte aufgrund der pharmakokinetischen Interaktion vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). Die Kombination von Lovastatin mit anderen Fibraten oder Niacin sollte auf Patienten mit schwerer kombinierter Hyperlipidämie und hohem kardiovaskulärem Risiko beschränkt werden.


Das Risiko einer Myopathie scheint bei hoher HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoraktivität im Plasma erhöht zu sein.

Lovastatin wird – wie verschiedene andere HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren auch – durch das Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 (CYP 3A4) metabolisiert. Bestimmte Substanzen, die in therapeutischen Dosen starke Inhibitoren dieses Metabolismus sind, können die Plasmaspiegel von Lovastatin deutlich anheben und damit das Risiko für eine Myopathie erhöhen. Zu diesen Substanzen gehören Immunsuppressiva (einschließlich Ciclosporin), die Azol-Antimykotika Itraconazol und Ketoconazol, die Makrolid-Antibiotika Erythromycin und Clarithromycin, HIV-Protease-Inhibitoren, Verapamil und das Antidepressivum Nefazodon. Das Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse ist erhöht, wenn Ciclosporin oder Danazol insbesondere mit hohen Dosen an Lovastatin angewendet werden (siehe 4.5). Eine Myopathie/Rhabdomyolyse tritt häufiger auf, wenn Amiodaron oder Verapamil gleichzeitig mit dem verwandten HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor Lovastatin verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5). Das Risiko einer Myopathie kann erhöht sein, wenn Fusidinsäure gleichzeitig mit dem verwandten HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor Lovastatin angewendet wird (siehe Abschnitt 4.5).


Wie bei anderen HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren ist das Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse dosisabhängig. In einer klinischen Studie (EXCEL) mit sorgfältiger Überwachung der Patienten und Ausschluss einiger interagierender Arzneimittel kam es bei 4.933 Patienten, die randomisiert 20‑40 mg Lovastatin täglich über 48 Wochen erhielten, zu einem Fall einer Myopathie, und bei 1.649 Patienten, die 80 mg täglich erhielten, traten 4 Fälle auf.


Die gleichzeitige Anwendung von Lovastatin mit potenten CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Itraconazol, Ketoconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin, HIV-Protease-Inhibitoren oder Nefazodon) sollte vermieden werden. Wenn eine Behandlung mit Itraconazol, Ketoconazol, Erythromycin, Clarithromycin oder Telithromycin unvermeidbar ist, sollte die Therapie mit Lovastatin während der Behandlungsdauer unterbrochen werden. Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln, die bei therapeutischen Dosen mit einer potenten hemmenden Wirkung von CYP3A4 in Verbindung gebracht werden, sollte vermieden werden, außer der Nutzen der kombinierten Therapie überwiegt das erhöhte Risiko.


Die Dosis von Lovastatin sollte bei Patienten, die gleichzeitig mit Ciclosporin, Danazol, Gemfibrozil, anderen Fibraten oder lipidsenkenden Dosen (≥ 1 mg/Tag) von Niacin behandelt werden, 20 mg/Tag nicht überschreiten. Die gleichzeitige Anwendung von Lovastatin und Gemfibrozil sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen weiterer Veränderungen der Lipidspiegel überwiegt das erhöhte Risiko, das mit dieser Arzneimittelkombination verbunden ist. Bei Patienten, die andere Fibrate, Niacin, Ciclosporin oder Danazol einnehmen, sollte der Nutzen einer Anwendung von Lovastatin sorgfältig gegen das erhöhte Risiko, das mit dieser Arzneimittelkombination verbunden ist, abgewogen werden. Werden zusätzlich zu Lovastatin auch Fibrate oder Niacin verabreicht, führt dies normalerweise nur zu einer geringen zusätzlichen Reduzierung von LDL-Cholesterin, wohl aber können weitere Reduzierungen von TG sowie weitere Erhöhungen von HDL-Cholesterin erreicht werden. Kombinationen von Fibraten oder Niacin mit niedrigen Dosen von Lovastatin wurden in kleinen klinischen Studien mit kurzer Laufzeit unter sorgfältiger Überwachung angewendet, ohne dass es dabei zu einer Myopathie kam.


Patienten, die Fusidinsäure und Lovastatin einnehmen, sollten engmaschig überwacht werden. Ein vorübergehendes Aussetzen der Behandlung mit Lovastatin kann in Erwägung gezogen werden.


Alle Patienten, die auf Lovastatin eingestellt werden oder deren Lovastatin-Dosis erhöht wird, sollten über das Risiko einer Myopathie aufgeklärt und aufgefordert werden, unklare Muskelschmerzen, -empfindlichkeit oder –schwäche umgehend mitzuteilen. Die Lovastatin-Therapie sollte sofort beendet werden, wenn eine Myopathie diagnostiziert oder vermutet wird. Das Vorliegen dieser Symptome und/oder ein CK-Spiegel, der mehr als das 10-fache über dem Normalwert liegt, deuten auf eine Myopathie hin. In den meisten Fällen verschwanden die Muskelsymptome und die erhöhten CK-Spiegel wieder, wenn die Patienten sofort die Behandlung beendeten. Auch wenn regelmäßige CK-Bestimmungen bei Patienten, die mit einer Lovastatin-Therapie beginnen oder deren Dosis erhöht wird, in Erwägung gezogen werden können, kann eine Myopathie dadurch nicht ausgeschlossen werden.


Viele Patienten, bei denen sich im Verlauf der Lovastatin-Therapie eine Rhabdomyolyse entwickelte, wiesen meist eine komplizierte medizinische Vorgeschichte einschließlich Niereninsuffizienz aufgrund eines langjährigen Diabetes mellitus auf. Solche Patienten sind engmaschiger zu überwachen. Die Therapie mit Lovastatin sollte einige Tage vor größeren geplanten chirurgischen Eingriffen sowie bei Eintritt eines akuten ernsten Krankheitsbildes bzw. Notwendigkeit von chirurgischen Maßnahmen vorübergehend unterbrochen werden.


Bei Patienten, die für die Entwicklung einer Niereninsuffizienz anfällig sind, wie z. B. bei schwerwiegenden akuten Infektionen, Hypotonie, größeren Operationen, Trauma, schweren metabolischen oder endokrinen Störungen oder Störungen des Elektrolyt-Haushalts oder unkontrollierter Epilepsie, muss die Lovastatin-Behandlung vorübergehend unterbrochen oder abgesetzt werden.

Der Patient muss aufgefordert werden, sich unverzüglich mit dem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn er unerklärliche Muskelschmerzen, -empfindlichkeit oder –schwäche bemerkt, besonders wenn dies mit allgemeinem Unwohlsein und Fieber verbunden ist.


Messungen der Kreatinkinase

Die Kreatinkinase (CK) sollte nicht nach körperlicher Anstrengung oder bei Vorliegen anderer plausibler Ursachen für eine CK-Erhöhung gemessen werden, da dies eine Interpretation der Werte erschwert. Wenn die Ausgangswerte der CK signifikant erhöht sind (> das 5-fache des oberen Normwertes), sollte die Messung nach 5 bis 7 Tagen wiederholt werden, um die Ergebnisse zu bestätigen.


Vor Beginn der Therapie

Alle Patienten, die auf Lovastatin eingestellt werden oder deren Lovastatin-Dosis erhöht wird, sollten über das Risiko einer Myopathie aufgeklärt und aufgefordert werden, unklare Muskelschmerzen, -empfindlichkeit oder –schwäche umgehend mitzuteilen.


Bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Rhabdomyolyse ist Vorsicht angebracht. In folgenden Situationen sollte vor Behandlungsbeginn mit Statinen eine Bestimmung des CK-Wertes durchgeführt werden:


Bei älteren Patienten (Alter > 70 Jahre) sollte die Notwendigkeit solcher Messungen entsprechend des Vorliegens anderer prädisponierender Faktoren für eine Rhabdomyolyse abgewogen werden.


In solchen Fällen sollte eine Nutzen-Risiko-Abwägung der Behandlung erfolgen; eine klinische Überwachung wird empfohlen.


Sind bei einem Patienten in der Vergangenheit Muskelerkrankungen aufgrund einer Behandlung mit Fibraten oder Statinen aufgetreten, sollte die Behandlung mit einer anderen Substanz dieser Klasse nur mit Vorsicht begonnen werden.


Wenn die Ausgangswerte der CK signifikant erhöht sind (> das 5-Fache des oberen Normwertes), sollte nicht mit der Therapie begonnen werden.


Im Behandlungsverlauf


Auswirkungen auf die Leber

In den ersten klinischen Studien wurden bei einigen wenigen Patienten deutliche Erhöhungen der Transaminasen (auf mehr als das 3-fache des oberen Normwertes) beobachtet, und zwar im Allgemeinen innerhalb von 3–12 Monaten nach Therapiebeginn mit Lovastatin, allerdings ohne die Entstehung eines Ikterus oder anderen klinischen Anzeichen oder Symptomen. Es lagen keine Hinweise einer Überempfindlichkeit vor. Bei einem der Patienten wurde eine Leberbiopsie durchgeführt, die eine leichte fokale Hepatitis zeigte. Einige dieser Patienten wiesen bereits vor der Lovastatin-Therapie abnormale Leberfunktionswerte auf und/oder konsumierten beträchtliche Mengen Alkohol. Bei Patienten, bei denen die Arzneimittelgabe aufgrund erhöhter Transaminasenwerte unterbrochen oder abgesetzt wurde (einschließlich dem Patient, der sich der Leberbiopsie unterzogen hatte), fielen die Transaminasenwerte langsam wieder auf die Ausgangswerte ab.


In der 48 Wochen dauernden EXCEL-Studie mit 8.245 Patienten lag die Inzidenz deutlicher Erhöhungen (auf mehr als das 3-Fache des oberen Normwertes) von Serum-Transaminasen bei Patienten, die Lovastatin einnahmen, bei aufeinanderfolgenden Kontrollen bei 0,1 % bei Placebo, 0,1 % bei 20 mg/Tag, 0,9 % bei 40 mg/Tag und 1,5 % bei 80 mg/Tag.


Es wird empfohlen, dass vor Therapiebeginn Leberfunktionstests bei Patienten mit einer Lebererkrankung in der Anamnese durchgeführt werden, oder wenn dies aus anderen Gründen klinisch angezeigt ist. Es wird empfohlen, bei allen Patienten, die täglich 40 mg oder mehr einnehmen, vorher und, wenn klinisch angezeigt, auch im weiteren Verlauf, Leberfunktionstests durchzuführen.


Bei Anstieg des Serum-Transaminasespiegels über das 3-fache des oberen Normwertes sollte das potenzielle Risiko einer Fortsetzung von Lovastatin gegen die zu erwartenden Vorteile abgewogen werden. Die Transaminasebestimmungen müssen kurz danach wiederholt werden. Bei weiterhin erhöhten oder steigenden Werten ist das Arzneimittel abzusetzen.


Wie bei anderen Lipidsenkern wurden auch während der Therapie mit Lovastatin mäßige Erhöhungen der Serum-Transaminasen (auf weniger als das 3-Fache des oberen Normwertes) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Diese Änderungen traten kurz nach Beginn der Therapie mit Lovastatin auf, waren im Allgemeinen vorübergehend und symptomfrei. Eine Unterbrechung der Behandlung war nicht erforderlich.


Bei Patienten, die beträchtliche Mengen Alkohol konsumieren und/oder Lebererkrankungen in der Anamnese aufweisen, sollte das Arzneimittel mit Vorsicht angewendet werden. Eine aktive Lebererkrankung oder anhaltende Erhöhungen der Serum-Transaminasen ungeklärter Ursache sind eine Kontraindikation für die Anwendung von Lovastatin (siehe Abschnitt 4.3).


Augenärztliche Untersuchungen

Altersbedingte Linsentrübungen können ohne jede medikamentöse Behandlung vermehrt auftreten. Die Ergebnisse aus klinischen Langzeitstudien ergeben keine Hinweise auf eine nachteilige Wirkung von Lovastatin auf die menschliche Linse.


Homozygote familiäre Hypercholesterinämie

Bei Patienten mit der seltenen homozygoten Form der familiären Hypercholesterinämie ist die Wirksamkeit von Lovastatin herabgesetzt, möglicherweise weil bei diesen Patienten funktionsfähige LDL-Rezeptoren fehlen. Bei diesen homozygoten Patienten scheint es häufiger zu einem Anstieg der Serum-Transaminasen zu kommen (siehe Abschnitt 4.8).


Hypertriglyzeridämie

Die Triglyzerid-Konzentration wird durch Lovastatin nur mäßig gesenkt, sodass dessen Anwendung in Fällen von Hypertriglyzeridämie als therapeutischer Hauptindikation (Hyperlipidämie Typ I, IV und V) nicht indiziert ist.


Vitamin-K-Antagonisten

Es besteht die Gefahr, dass die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten verstärkt wird (siehe Abschnitt 4.5).


Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) ist Lovastatin mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitt 4.2).


Sekundäre Hypercholesterinämie

Bei sekundärer Hypercholesterinämie infolge einer Hypothyreose oder eines nephrotischen Syndroms ist zunächst die Grunderkrankung zu behandeln.


Interstitielle Lungenkrankheit

Bei einigen Statinen wurde, besonders bei Langzeittherapie, in Ausnahmefällen eine interstitielle Lungenkrankheit berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Die auftretenden Beschwerden können dabei Dyspnoe, unproduktiven Husten und allgemeine Gesundheitsstörungen (Erschöpfung, Gewichtsverlust und Fieber) einschließen. Wenn vermutet wird, dass ein Patient eine interstitielle Lungenkrankheit entwickelt hat, sollte die Statintherapie abgebrochen werden.


Sonstige

Diese Arzneimittel enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Lovastatin bei Patienten im Alter von 10‑17 Jahren mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie wurde in kontrollierten klinischen Studien über 48 Wochen mit männlichen Jugendlichen und kontrollierten klinischen Studien über 24 Wochen mit Mädchen, die sich seit mindestens 1 Jahr in der Postmenarche befanden, untersucht. Das Nebenwirkungsprofil von mit Lovastatin behandelten Patienten entsprach im Allgemeinen dem von Patienten, die Placebo erhalten hatten. Dosen von mehr als 40 mg wurden in dieser Population nicht untersucht. In diesen limitierten, kontrollierten Studien war keine Auswirkung auf Wachstum oder sexuelle Reifung bei den männlichen Jugendlichen oder der Länge des Menstruationszyklus bei den Mädchen erkennbar. (Siehe Abschnitte 4.2 und 4.8) Weibliche Jugendliche sollten während der Lovastatin-Therapie hinsichtlich geeigneter Verhütungsmethoden beraten werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6). Lovastatin wurde nicht bei vorpubertären Patienten oder Patienten unter 10 Jahren untersucht.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Wechselwirkungen mit lipidsenkenden Arzneimitteln, die bei alleiniger Verabreichung eine Myopathie auslösen können

Das Risiko einer Myopathie einschließlich Rhabdomyolyse wird durch die Verabreichung folgender lipidsenkender Arzneimittel, die keine starken Inhibitoren von CYP 3A4 sind, jedoch bei alleiniger Verabreichung eine Myopathie auslösen können, erhöht:


Wechselwirkungen, die mit dem Cytochrom P 450 3A4 zusammenhängen

Lovastatin hat keinen inhibitorischen Effekt auf das Cytochrom P 450 3A4. Daher ist nicht zu erwarten, dass Lovastatin die Plasmakonzentrationen von Arzneimitteln, die über das Cytochrom P 450 3A4 metabolisiert werden, beeinflusst. Lovastatin ist jedoch ein Substrat für das Cytochrom P 450 3A4. Starke Inhibitoren des Cytochrom P 450 3A4 können das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse erhöhen, indem sie während einer Lovastatin-Therapie die HMG-CoA-Reduktase-inhibitorische Aktivität im Plasma erhöhen. Zu diesen Inhibitoren gehören Itraconazol, Ketoconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin, HIV-Protease-Inhibitorenund Nefazodon(siehe Abschnitt 4.4).


Daher ist die Kombination dieser starken CYP 3A4-Inhibitoren kontraindiziert.

Ist eine Behandlung mit Itraconazol, Ketoconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin, HIV-Protease-Inhibitoren und Nefazodon unvermeidbar, sollte die Behandlung mit Lovastatin während der Therapiedauer unterbrochen werden.


Ciclosporin

Bei gleichzeitiger Anwendung von Ciclosporin, insbesondere bei hohen Dosen von Lovastatin (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4) ist das Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse erhöht. Daher sollte die Dosis von Lovastatin bei Patienten, die gleichzeitig mit Ciclosporin behandelt werden, 20 mg täglich nicht überschreiten. Obwohl der Mechanismus nicht vollständig bekannt ist, erhöht Ciclosporin die AUC der Lovastatinsäure, wahrscheinlich teilweise aufgrund einer Hemmung von CYP 3A4.


Danazol

Bei gleichzeitiger Anwendung von Danazol mit hohen Dosen von Lovastatin ist das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse erhöht (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).


Amiodaron und Verapamil

Bei gleichzeitiger Anwendung von Amiodaron oder Verapamil mit hohen Dosen verwandter HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren ist das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse erhöht (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). Daher darf die Dosis von Lovastatin bei Patienten, die gleichzeitig mit Amiodaron oder Verapamil behandelt werden, 40 mg täglich nicht überschreiten, es sei denn, der klinische Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse.


Fusidinsäure

Bei gleichzeitiger Anwendung von Fusidinsäure mit einem nahen Verwandten aus der Klasse der HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren kann das Risiko einer Myopathie erhöht sein (siehe Abschnitt 4.4).


Grapefruitsaftenthält einen oder mehrere Bestandteile, die das Cytochrom P450 3A4 hemmen und daher die Plasmakonzentrationen von Arzneimitteln, die über das Cytochrom P450 3A4 metabolisiert werden, erhöhen können. Sehr hohe Mengen von Grapefruitsaft (mehr als ein Liter pro Tag) erhöhen die HMG-CoA-Reduktase-inhibitorische Aktivität während einer Lovastatin-Therapie beträchtlich: daher sollten derartige Mengen vermieden werden.


Cumarinderivate

Bei gleichzeitiger Gabe von Lovastatin und Cumarinderivaten kann die Prothrombinzeit bei einigen Patienten verlängert sein. Bei mit Antikoagulanzien behandelten Patienten sollte die Prothrombinzeit vor Therapiebeginn mit Lovastatin und danach in kürzeren Abständen bestimmt werden, um signifikante Veränderungen der Prothrombinzeit zu verhindern.


Nach Stabilisierung der Werte kann die Bestimmung der Prothrombinzeit anschließend in den Zeitabständen durchgeführt werden, wie sie für Patienten unter Therapie mit Cumarinderivaten empfohlen wird. Das gleiche Vorgehen wird bei einer Änderung der Lovastatin-Dosis empfohlen. Blutungen oder Änderungen der Prothrombinzeit bei Patienten, die nicht mit Antikoagulanzien behandelt wurden, wurden nicht mit einer Lovastatin-Therapie in Verbindung gebracht.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

LovaHEXAL ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Die Sicherheit bei schwangeren Frauen wurde nicht untersucht. Mit Lovastatin wurden

keine kontrollierten klinischen Studien mit schwangeren Frauen durchgeführt. Es liegen

seltene klinische Berichte über kongenitale Anomalien nach intrauteriner Exposition mit

HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren vor. Eine Analyse bisheriger Erfahrungen mit ca.

200 Frauen, die versehentlich Lovastatin oder einen eng verwandten HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor im ersten Trimenon der Schwangerschaft eingenommen hatten, zeigte kein erhöhtes Risiko für kongenitale Anomalien gegenüber der Gesamtpopulation. Diese Fallzahl war statistisch ausreichend, um eine Erhöhung kongenitaler Anomalien um das 2,5-fache oder mehr im Vergleich zu der für eine Gesamtpopulation erwarteten Häufigkeit ausschließen zu können.


Obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Inzidenz kongenitaler Anomalien bei

Kindern, deren Mütter Lovastatin oder einen anderen eng verwandten HMG-CoA-Reduktase-

Inhibitor eingenommen hatten, von der in der Gesamtpopulation beobachteten abweicht, kann eine Behandlung der Mutter mit Lovastatin beim Fetus die Spiegel der Mevalonsäure senken, welche als Vorstufe der Cholesterinsynthese eine Rolle spielt. Da Atherosklerose eine chronische Erkrankung ist, sollte eine Unterbrechung lipidsenkender Arzneimittel während einer

Schwangerschaft im Allgemeinen kaum Auswirkungen auf das mit der primären

Hypercholesterinämie verbundene Langzeitrisiko haben. Lovastatin darf daher

nicht von Frauen eingenommen werden, die schwanger sind, eine Schwangerschaft

planen oder vermuten schwanger zu sein. Die Behandlung mit Lovastatin sollte sofort

unterbrochen werden, bis die Schwangerschaft beendet oder definitiv ausgeschlossen

ist (siehe Abschnitt 4.3.). Frauen im gebärfähigen Alter dürfen Lovastatin nur einnehmen, wenn sie zuverlässige Verhütungsmaßnahmen anwenden.


Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Lovastatin in die Muttermilch übergeht. Da viele Arzneimittel in die Muttermilch übergehen und das potenzielle Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen besteht, dürfen Frauen während der Einnahme von Lovastatin ihre Kinder nicht stillen.


Fertilität

Untersuchungen an Tieren zeigten Auswirkungen auf die Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Lovastatin hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Beim Führen von Fahrzeugen oder dem Bedienen von Maschinen sollte allerdings berücksichtigt werden, dass nach Markteinführung selten über Schwindel berichtet wurde.


4.8 Nebenwirkungen


Lovastatin wird im Allgemeinen gut vertragen; Nebenwirkungen waren größtenteils leichter und vorübergehender Art.

In der 48-wöchigen klinischen Evaluierung von Lovastatin (EXCEL Studie), in der Lovastatin mit Placebo verglichen wurde, waren die berichteten aufgetretenen Nebenwirkungen ähnlich derer der Initialstudien. Die Inzidenz war zwischen Placebo und Arzneimittel nicht siginfikant unterschiedlich.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten:Hypersensitivitätssyndrom, das mit einem oder mehreren der folgenden Symptome einherging: Anaphylaxie, angioneurotisches Ödem, Lupus-ähnliches Syndrom, Polymyalgia rheumatica, Dermatomyositis, Vaskulitis, Thrombozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie, hämolytische Anämie, positive antinukleare Antikörper (ANA), Beschleunigung der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG), Arthritis, Arthralgie, Urtikaria, Asthenie, Photosensitivität, Fieber, Gesichtsrötung, Schüttelfrost, Dyspnoe und allgemeines Krankheitsgefühl.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Selten:Anorexie


Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich:Schlaflosigkeit, Schlafstörungen

Selten:psychische Störungen einschließlich Angstzustände

Nicht bekannt:Gedächtnisverlust, Depression, Alpträume


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:Schwindel, Kopfschmerzen, Parästhesien, periphere Neuropathie


Augenerkrankungen

Häufig: Sehstörungen


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt:in Ausnahmefällen und besonders bei Langzeittherapie eine interstitielle Lungenkrankheit (siehe Abschnitt 4.4)


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:Blähungen, Diarrhoe, Verstopfung, Übelkeit, Dyspepsie, Bauchschmerzen, Erbrechen

Gelegentlich: Mundtrockenheit, Geschmacksstörungen

Selten: Pankreatitis


Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: cholestatischer Ikterus, Hepatitis


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Hautausschlag

Gelegentlich: Pruritus

Selten: Erythema multiforme, einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Alopezie


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig: Muskelkrämpfe, Myalgie

Selten: Myopathie, Rhabdomyolyse


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Selten:Sexuelle Funktionsstörung


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Müdigkeit


Untersuchungen

Selten: Anstieg der Serum-Transaminasewerte (> 3-fache des oberen Normwertes), Erhöhung der alkalischen Phosphatase und des Bilirubins, Anstieg der Serum-Kreatinkinase (CK) aufgrund einer CK-Fraktion extrakardialen Ursprungs.


Kinder und Jugendliche (im Alter von 10‑17 Jahren)

In einer kontrollierten Studie über 48 Wochen mit männlichen Jugendlichen mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie (n=132) und einer kontrollierten klinischen Studie über 24 Wochen mit Mädchen mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie (n=54), die sich seit mindestens 1 Jahr in der Postmenarche befanden, war das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil der mit Lovastatin (10 bis 40 mg täglich) behandelten Gruppen im Allgemeinen vergleichbar mit dem der mit Placebo behandelten Gruppen (siehe Abschnitt 4.4).


4.9 Überdosierung


Solange keine weiteren Erfahrungen gesammelt worden sind, können keine speziellen Empfehlungen für die Behandlung einer Überdosierung mit Lovastatin gegeben werden. Im Falle einer Überdosierung sollten allgemeine Maßnahmen durchgeführt und die Leberfunktion überwacht werden. Es ist derzeit nicht bekannt, ob Lovastatin und seine Metaboliten bei einer Dialyse aus dem menschlichen Blut entfernt werden.


Fünf gesunde Probanden erhielten bis zu 200 mg Lovastatin als Einzeldosis, ohne dass es zu klinisch signifikanten Nebenwirkungen kam. Einige Fälle einer akzidentellen Überdosierung sind bekannt; bei keinem der Patienten kam es zu außergewöhnlichen Symptomen und alle erholten sich ohne Nachwirkungen. Die maximale oral eingenommene Dosis betrug 5–6 g.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren

ATC-Code: C10A A02


Lovastatin ist die inaktive Laktonform der entsprechenden offenen Hydroxysäure, welche die endogene Cholesterinsynthese effektiv hemmt und somit auch den Plasma-Cholesterinspiegel senkt.


Nach der gastrointestinalen Resorption wird Lovastatin schnell hydrolysiert zur offenen Hydroxysäure, die die 3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym A (HMG-CoA)-Reduktase – ein Enzym, das als Katalysator für die Umwandlung von HMG-CoA zu Mevalonat fungiert – kompetitiv gehemmt. Daraus resultiert die Senkung der Plasmakonzentration von Gesamt-, LDL- und VLDL-Cholesterin durch Lovastatin. Zusätzlich bewirkt Lovastatin eine mäßige Erhöhung der HDL-Cholesterinkonzentration und eine Senkung des Triglyzerid-Spiegels im Plasma.


Da die Umwandlung von HMG-CoA zu Mevalonat zu Beginn der Cholesterin-Biosynthesekette stattfindet, ist die Akkumulation von potenziell toxischen Steroiden unter einer Lovastatin-Behandlung nicht zu erwarten. Weiterhin wird HMG-CoA umgehend zu Acetyl-CoA, das an vielen biosynthetischen Prozessen im Körper beteiligt ist, zurückverwandelt.


Bei der Behandlung der primären Hypercholesterinämie in Fällen, bei denen eine Diättherapie allein nicht ausreichend war, führte Lovastatin bei Patienten mit heterozygoter familiärer und nicht-familiärer Hypercholesterinämie und bei Patienten mit gemischter Hyperlipidämie, die wegen eines hohen Cholesterinspiegels behandelt wurden, zu einer effektiven Senkung des Gesamt- und LDL-Cholesterins im Plasma. Ein deutliches Ansprechen war innerhalb von 2 Wochen und ein maximales Ansprechen innerhalb von 4–6 Wochen sichtbar. Bei fortgeführter Therapie blieb der Effekt erhalten. Nach Absetzen der Lovastatin-Therapie ging der Gesamtcholesterinspiegel im Plasma auf die vor der Therapie bestehenden Spiegel zurück.


Lovastatin ist allein oder in Verbindung mit gallensäurebindenden Substanzen wirksam. Lovastatin wurde bei der Behandlung der primären Hypercholesterinämie bei Patienten mit unkompliziertem, gut eingestelltem juvenilen Diabetes (Typ 1) oder Erwachsenen-Diabetes (Typ 2) eingesetzt. Die Reduktion der Lipidspiegel im Serum war vergleichbar mit der bei Patienten ohne Diabetes.

Der Glukosestoffwechsel wurde nicht negativ beeinflusst.


Die Wirksamkeit der Behandlung der Koronararteriensklerose mit Lovastatin wurde in drei randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudien von 2–2,5 Jahren Dauer bei Patienten untersucht, bei denen eine Koronararteriensklerose diagnostiziert worden war.


In einer Studie an 331 Patienten (Gesamtcholesterin im Serum 5,70–7,77 mmol/l) verlangsamte Lovastatin in einer täglichen Dosis von 20–80 mg signifikant die Progression von Läsionen und verminderte den Anteil der Patienten mit neuen Läsionen.


In einer Studie an 270 Patienten (Gesamtcholesterin-Konzentration im Serum 4,92–7,64 mmol/l) verlangsamte Lovastatin in einer Dosis von zweimal täglich 40 mg signifikant das Fortschreiten der Krankheit. Auch war in der Lovastatin-Gruppe die Anzahl der Patienten, bei denen sich die Läsionen zurückbildeten, doppelt so hoch wie in der Placebo-Gruppe.


In einer Studie, die 98 Patienten einschloss (durchschnittliche Gesamtcholesterin-Konzentration im Serum 6,99 mmol/l), reduzierte Lovastatin zusammen mit Colestipol signifikant die Progression koronarer Läsionen und steigerte die Regression von Läsionen.


Die Wirkung von Lovastatin auf eine Arteriosklerose der Halsschlagader wurde bei 919 Patienten mit frühen asymptomatischen Läsionen der Karotis untersucht (ACAPS-Studie). Die Patienten hatten einen durchschnittlichen Gesamtcholesterinspiegel von 6,1 mmol/l im Serum und keine Anzeichen für eine koronare Herzerkrankung. Im Vergleich zu Placebo führte die Gabe von 10-40 mg Lovastatin täglich zu einer signifikanten Regression der Karotisläsionen. In der Lovastatin-Gruppe sank die Zahl der Patienten mit schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen um 64 % im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Auch die Gesamtsterblichkeit sank in der Lovastatin-Gruppe um 88 % im Vergleich zur Placebo-Gruppe.

Obwohl Cholesterin eine Vorstufe aller Steroidhormone ist, hatte Lovastatin keinen Einfluss auf die Bildung von Steroiden. Die Bildung von Gallensteinen wurde durch Lovastatin nicht gefördert. Daher wird auch keine erhöhte Inzidenz von Gallensteinen erwartet.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Lovastatin ist ein Laktonderivat, welches im Körper schnell zur korrespondierenden Beta-Hydroxysäure hydrolysiert wird. Diese ist ein effektiver Inhibitor der HMG-CoA-Reduktase.


Resorption

Tierstudien haben gezeigt, dass oral verabreichtes Lovastatin hauptsächlich in die Leber transportiert wird, wo seine Konzentration erheblich höher ist als in anderen Geweben. Aus Studien mit Hunden geht hervor, dass die Verfügbarkeit des resorbierten Arzneimittels im großen Kreislauf durch einen ausgeprägten First-Pass-Metabolismus in der Leber – dem primären Wirkort – limitiert wird; von dort werden die Metaboliten in die Galle ausgeschieden. In einer Einzeldosis-Studie mit 4 Patienten mit Hypercholesterinämie wurden schätzungsweise weniger als 5 % einer oral verabreichten Lovastatin-Dosis im systemischen Kreislauf in aktiver Form wiedergefunden.

In den Studien wurde die maximale Plasmakonzentration von sowohl aktiven wie auch Gesamtinhibitoren der HMG-CoA-Reduktase innerhalb von 2–4 Stunden nach Verabreichung des Arzneimittels erreicht. Die Inhibitorkonzentrationen im Plasma zeigten eine lineare Dosisabhängigkeit bis zu einer Dosis von 120 mg Lovastatin.


Bei einer einmal täglichen Anwendung des Arzneimittels wurden Steady-state-Plasmakonzentrationen der Gesamtinhibitoren zwischen dem Ende des 2. und dem Beginn des 3. Tages nach Behandlungsbeginn erreicht; diese Gesamtkonzentration war im Durchschnitt ungefähr 1,5-mal höher als nach einer Einzeldosis. Wurde Lovastatin an Probanden auf nüchternen Magen verabreicht, betrugen sowohl die Plasmakonzentration der aktiven Inhibitoren und der Gesamtinhibitoren im Mittel etwa 2/3 derjenigen, die gemessen wurden, wenn Lovastatin unmittelbar im Anschluss an eine standardisierte Mahlzeit verabreicht wurde.


Verteilung

Im menschlichen Blut werden sowohl Lovastatin als auch sein Beta-Hydroysäure-Metabolit zu mehr als 95 % an Plasmaproteine gebunden. In Tierexperimenten konnte gezeigt werden, dass Lovastatin die Bluthirnschranke und die Plazenta passiert.


Biotransformation

Die aktiven Hauptmetaboliten von Lovastatin im menschlichen Plasma sind die Beta-Hydroxysäure-Form von Lovastatin, das 6’-Hydroxy-, das 6’-Hydroxymethyl- und das 6’-Exomethylenderivat.


Elimination

Nach einer oralen Gabe von Lovastatin wurden in Studien am Menschen 10 % der Dosis mit dem Harn und 83 % über die Faeces ausgeschieden. Die mit den Faeces ausgeschiedene Menge umfasst sowohl das ursprünglich aus dem Darm resorbierte und über die Galle ausgeschiedene als auch das nicht resorbierte Arzneimittel.


In einer Studie bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatininclearance 10–30 ml/min) waren nach Einmalgabe von Lovastatin die Plasmaspiegel der Gesamtinhibitoren etwa 2/3 höher als die entsprechende Konzentration bei gesunden Probanden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die wiederholte Verabreichung hoher Dosen von Lovastatin führte bei verschiedenen Tierspezies zu toxischen Effekten, die auf eine übersteigerte pharmakologische Wirkung zurückzuführen sind. Zielorgane waren vor allem die Leber und das ZNS. In Studien am Hund traten im hohen Dosisbereich nach Gabe von Lovastatin vereinzelt Katarakte auf; auf Basis der Serumspiegel scheint jedoch ein ausreichend hoher Sicherheitsabstand zur humantherapeutischen Dosis zu bestehen.


In einer Anzahl von Studien zur genetischen Toxikologie (in-vitround in-vivo) ergab sich kein Hinweis auf genotoxisches Potenzial.


In Langzeitstudien an Maus und Ratte zur Erfassung eines tumorigenen Potenzials wurden nach Gabe von Lovastatin erhöhte Tumorinzidenzen beobachtet.


.1.1 Spezies


Relative Exposition (im Vergleich zur humantherapeutischen) auf Basis von AUC-Leveln

Beobachtete Tumoren

Ratte

2–7

Hepatozelluläre Karzinome

Maus

1–2

Papillome im squamösen (nicht-glandulären) Epithel der Magenschleimhaut*

Maus

3–4

Hepatozelluläre Karzinome und Adenome

Maus

4

Pulmonale Adenome

* beim Menschen besteht die Magenschleimhaut ausschließlich aus glandulärem Epithel


Die Bedeutung dieser Befunde für die Langzeittherapie beim Menschen ist ungeklärt.


In Studien zur Reproduktionstoxikologie traten nach Verabreichung hoher Dosierungen (800 mg/kg/Tag) an Ratten und Mäusen Skelettmissbildungen bei den Feten auf. Beim Kaninchen wurden bei Dosierungen von bis zu 15 mg/kg/Tag (MTD) keine Missbildungen bei den Nachkommen beobachtet. Die Fertilität wurde beim Hund in Dosierungen ab 20 mg/kg/Tag beeinträchtigt, eine Fertilitätsstudie an der Ratte verlief hingegen negativ.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Butylhydroxyanisol (Ph.Eur.)

Mikrokristalline Cellulose

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke


Zusätzlich für LovaHEXAL 10 mg Tabletten


Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172)

Eisen(III)-oxid (E 172)


Zusätzlich für LovaHEXAL 20 mg Tabletten


Indigocarmin (E 132)


Zusätzlich für LovaHEXAL 40 mg Tabletten


Chinolingelb (E 104)

Indigocarmin (E 132)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Packungsgrößen: 30, 50 und 100 Tabletten in PVC/Aluminium-Blisterpackungen

Klinikpackungen mit 20 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.


7. INHABER DER ZULASSUNGEN


HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Tel.: 08024/908-0

Fax: 08024/908-1290

E-mail: medwiss@hexal.com


8. ZULASSUNGSNUMMERN


LovaHEXAL 10 mg Tabletten

54351.00.00


LovaHEXAL 20 mg Tabletten

54351.01.00


LovaHEXAL 40 mgTabletten

54351.02.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN


Datum der Erteilung der Zulassungen:29.08.2002

Datum der Verlängerung der Zulassungen:13.05.2009


10. STAND DER INFORMATION


April 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


Stand: Mai 2012 Variation-Nr. IB/030 Seite 24 von 24