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Meloxicam Sandoz 7,5 Mg Tabletten

Document: 28.04.2011   Fachinformation (deutsch) change

Zul.-Nr. 62631.00.00/62632.00.00; DK/H/0610/001-002

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


1. Bezeichnung der Arzneimittel


Meloxicam Sandoz 7,5 mg Tabletten

Meloxicam Sandoz 15 mg Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Meloxicam Sandoz 7,5 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 7,5 mg Meloxicam.

Sonstiger Bestandteil: Jede Tablette enthält 43 mg Lactose als Lactose-Monohydrat


Meloxicam Sandoz 15 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 15 mg Meloxicam.

Sonstiger Bestandteil: Jede Tablette enthält 86 mg Lactose als Lactose-Monohydrat


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Tablette


Meloxicam Sandoz 7,5 mg Tabletten:

Blassgelb gefärbte, runde Tablette mit einseitiger Bruchkerbe.


Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.


Meloxicam Sandoz 15 mg Tabletten:

Blassgelb gefärbte, runde Tablette mit einseitiger Bruchkerbe.


Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


- Symptomatische Kurzzeitbehandlung von aktivierten Arthrosen.

Symptomatische Langzeitbehandlung der rheumatoiden Arthritis oder Spondylitis ankylosans.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zum Einnehmen.


Meloxicam Tabletten sind in den meisten Ländern in den Stärken 7,5 mg und 15 mg erhältlich.


- Aktivierte Arthrosen: 7,5 mg pro Tag.

Sollte keine ausreichende Besserung eintreten, kann die Dosis gegebenenfalls auf 15 mg pro Tag erhöht werden.


- Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylosans: 15 mg pro Tag


- siehe auch "Besondere Patientenkollektive"


- Abhängig vom Therapieerfolg kann die Dosis auf 7,5 mg pro Tag reduziert werden.


Die Tagesdosis von 15 mg darf nicht überschritten werden.


Die Gesamttagesdosis sollte als Einmalgabe während einer Mahlzeit mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit eingenommen werden.


Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4). Die Therapienotwendigkeit des Patienten für eine symptomatische Behandlung sowie das Ansprechen auf die Therapie soll regelmäßig überprüft werden, insbesondere bei Patienten mit aktivierter Arthrose.



Besondere Patientenkollektive


Ältere Patienten und Patienten mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 5.2):

Bei älteren Patienten beträgt die empfohlene Dosierung zur Langzeittherapie bei rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans 7,5 mg pro Tag. Patienten mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen sollten die Behandlung mit 7,5 mg pro Tag beginnen (siehe Abschnitt 4.4).


Eingeschränkte Nierenfunktion (siehe Abschnitt 5.2):

Bei Dialysepatienten mit schwerer Niereninsuffizienz darf die Dosis 7,5 mg/Tag nicht überschreiten.

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion
(d. h. Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von mehr als 25 ml/min) ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ohne Dialyse, siehe Abschnitt 4.3.).


Eingeschränkte Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2):

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich (Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung, siehe Abschnitt 4.3).


Kinder und Jugendliche (< 15 Jahre):

Meloxicam Sandoz darf bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren nicht angewendet werden.



4.3 Gegenanzeigen


Diese Arzneimittel sind in den folgenden Fällen kontraindiziert:


schwere eingeschränkte Leberfunktion

schwere Niereninsuffizienz ohne Dialyse

gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Vorgeschichte, die im Zusammenhang mit einer früheren NSAR-Therapie stehen

aktive gastrointestinale Blutungen oder kürzlich aufgetretene zerebrovaskuläre Blutungen oder andere Blutungsstörungen

- schwere Herzinsuffizienz.


Meloxicam ist kontraindiziert bei der Behandlung perioperativer Schmerzen im Falle einer Bypass-Operation der Koronararterie.


Im Falle seltener hereditärer Unverträglichkeit gegenüber einem der Bestandteile der Arzneimittel (siehe Abschnitt 6.1) ist die Anwendung kontraindiziert (siehe auch unter Abschnitt 4.4 weiter unten).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).


Bei nicht ausreichender therapeutischer Wirkung darf die empfohlene maximale Tagesdosis nicht überschritten werden. Auch die zusätzliche Gabe eines weiteren NSAR sollte unterbleiben, weil dadurch die Toxizität erhöht werden kann, ohne dass ein therapeutischer Vorteil dafür bewiesen wäre. Die Anwendung von Meloxicam gemeinsam mit anderen NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer, sollte vermieden werden. Wenn nach einigen Tagen keine Besserung eingetreten ist, sollte der klinische Nutzen der Behandlung neu bewertet werden.


Vor Beginn der Behandlung mit Meloxicam muss geklärt werden, ob Fälle von Ösophagitis, Gastritis und/oder peptischen Ulzera in der Anamnese des Patienten vollständig ausgeheilt wurden. Bei Patienten mit diesen Erkrankungen in der Vorgeschichte sollte routinemäßig darauf geachtet werden, dass Rezidive bei der Behandlung mit Meloxicam auftreten können.


Gastrointestinale Effekte:

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Erreignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf. Das Risiko gastrointestinaler Blutungen, Ulzera oder Perforationen ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen.

Für diese Patienten sowie auch für solche, die begleitend niedrig-dosierte Acetylsalicylsäure oder andere Arzneimittel, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können (siehe unten und Abschnitt 4.5), benötigen, sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z.B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden.


Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden. Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z.B. orale Kortikosteroide, Antikoagulantien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (Aspirin) (siehe Abschnitt 4.5).


Wenn es bei Patienten unter Meloxicam zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.


NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) nur mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.8).


Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Effekte:

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitseinlagerung und Ödeme in Verbindung mit einer NSAR-Therapie berichtet wurden.


Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere bei hohen Dosen und bei Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um ein solches Risiko für Meloxicam auszuschließen.


Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollten mit Meloxicam nur nach sorgfältiger Abwägung behandelt werden. Vergleichbare Abwägungen sollten auch vor Initiierung einer längerdauernden Behandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) erfolgen.


Hautreaktionen:

Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse berichtet (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstien Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte Meloxicam abgesetzt werden.


Parameter der Leber- und Nierenfunktion:

Wie bei den meisten NSAR wurde gelegentlich über einen Anstieg der

Serum-Transaminasen, des Serum-Bilirubins oder anderer Leberfunktionsparameter, des Serum-Kreatinins und des Blutharnstoffstickstoffs sowie über Veränderungen anderer Laborparameter berichtet. In den meisten Fällen handelt es sich um leichte Störungen vorübergehender Natur. Ist eine dieser Störungen signifikant oder anhaltend, ist Meloxicam abzusetzen und entsprechende Untersuchungen sind durchzuführen.


Nierenfunktionsstörungen:

NSAR können über eine Hemmung der vasodilatierenden Wirkung renaler Prostaglandine ein funktionelles Nierenversagen hervorrufen, indem sie die glomeruläre Filtration reduzieren. Diese unerwünschte Wirkung ist dosisabhängig. Bei Patienten mit den folgenden Risikofaktoren wird zu Beginn der Therapie oder nach Dosissteigerungen eine sorgfältige Überwachung der Diurese und der Nierenfunktion empfohlen:

Schwere Leberfunktionsstörung (Albumin-Serumspiegel <25 g/l oder Child-Pugh-Score ≥10)


In seltenen Fällen können NSAR eine interstitielle Nephritis, Glomerulonephritis, Nierenpapillennekrose oder ein nephrotisches Syndrom auslösen.


Die Dosis von Meloxicam bei Patienten mit Niereninsuffizienz im Endstadium unter Hämodialyse sollte nicht höher als 7,5 mg sein. Es ist keine Dosisreduzierung nötig bei Patienten mit milder oder moderater Nierenfunktionsstörung (d.h. bei Patienten mit Kreatinin-Clearance höher als 25 ml/min).


Natrium-, Kalium- und Wasserretention:

Unter NSAR kann es zu Natrium-, Kalium- und Wasserretention sowie zu einer Beeinflussung der natriuretischen Wirkung von Diuretika kommen. Außerdem kann eine Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln auftreten (siehe Abschnitt 4.5). Bei empfindlichen Patienten kann das zum plötzlichen Auftreten oder zur Verschlechterung von Ödemen, Herzinsuffizienz oder Hypertonie führen. Bei Risikopatienten ist daher eine klinische Überwachung erforderlich (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).


Hyperkaliämie:

Eine Hyperkaliämie kann durch einen Diabetes mellitus oder eine Begleittherapie, von der bekannt ist, dass sie die Kalium-Blutspiegel anhebt, begünstigt werden (siehe Abschnitt 4.5). In diesen Fällen sollten die Kalium-Spiegel regelmäßig kontrolliert werden.


Andere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:

Nebenwirkungen beeinträchtigen häufig ältere oder gebrechliche Patienten, oder Patienten mit geschwächtem Gesundheitszustand stärker, so dass diese Patienten sorgfältig überwacht werden müssen. Wie bei anderen NSAR ist bei älteren Patienten besondere Vorsicht angebracht, da bei ihnen häufig Nieren-, Leber- und/oder Herzfunktion beeinträchtigt sind. Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (s. Abschnitt 4.2).


Wie andere NSAR kann Meloxicam die Symptome einer gleichzeitig bestehenden Infektionskrankheit maskieren.


Die Anwendung von Meloxicam kann die Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen von Meloxicam in Betracht gezogen werden.


Die Anwendung von Meloxicam gemeinsam mit anderen NSAR sollte vermieden werden. Dies gilt auch für selektive Cyclooxygenase-2-Hemmer.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


Für relevante Wechselwirkungen, die besondere Aufmerksamkeit erfordern (siehe Abschnitt 4.5 weiter unten).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Studien zu Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.


Pharmakodynamische Wechselwirkungen


Andere Prostaglandinsynthesehemmer einschließlich Salicylate (Acetylsalicylsäure ≥ 3 g/Tag):

Die gleichzeitige Gabe mehrerer Prostaglandinsynthesehemmer kann das Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen auf Grund eines synergistischen Effekts erhöhen. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Meloxicam mit anderen Prostaglandinsynthesehemmern nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).


Kortikosteroide:

Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulzerationen und Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).


Orale Antikoagulantien:

Erhöhtes Blutungsrisiko infolge Hemmung der Blutplättchenfunktion und

Schädigung der Magen-Darm-Schleimhaut. Die Kombinationstherapie von NSAR und oralen Antikoagulantien wird nicht empfohlen. NSAR können die Wirkung von Antikoagulantien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4).


Eine sorgfältige Überwachung der INR ist erforderlich, wenn eine kombinierte Behandlung unvermeidbar ist.


Thrombolytika und Thrombozytenaggregationshemmer:

erhöhtes Risiko für Blutungen durch die Hemmung der Thrombozytenfunktion und Schädigung der Magen- Darm-Schleimhaut.


Systemisch verabreichtes Heparin:

erhöhtes Risiko für Blutungen


Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI):erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).


Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (wie z.B. Sartane):

NSAR (einschließlich Acetylsalicylsäure in Dosen 3 g/Tag) können die Wirkung von Diuretika und anderen Antihypertensiva vermindern. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z.B. dehydrierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nieren­funktion) kann die gemeinsame Verabreichung eines ACE-Hemmers oder Angiotensin-II-Antagonisten mit die Cyclooxigenase hemmenden Substanzen zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion führen. Dabei kann es möglicherweise auch zu einem akuten Nierenversagen kommen, das in der Regel reversibel ist. Daher sollte die Kombination insbesondere bei älteren Patienten mit Vorsicht verabreicht werden. Die Patienten sollten adäquat hydriert werden und es sollte beachtet werden, nach Beginn der Begleittherapie und anschließend regelmäßig die Nierenfunktion zu überwachen (siehe auch Abschnitt 4.4).


Andere Antihypertensiva (z. B. Beta-Blocker):

Wie im vorgenannten Fall kann es (auf Grund der Hemmung der vasodilatatorisch wirkenden Prostaglandine) zu einer Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirkung von Beta-Blockern kommen.


Ciclosporin:

Die Nephrotoxizität von Ciclosporin kann durch NSAR über Prostaglandin-vermittelte Wirkungen in der Niere erhöht werden. Während der gleichzeitigen Therapie muss die Nierenfunktion überwacht werden. Eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion wird vor allem bei älteren Patienten empfohlen.


Intrauterinpessare:

Es wurde berichtet, dass NSAR die Wirksamkeit von Intrauterin-Pessaren verringern.

Über eine Abnahme der Wirksamkeit von Intrauterin-Pessaren durch NSAR wurde berichtet, diese Berichte müssen jedoch weitergehend bestätigt werden.


Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Auswirkungen von Meloxicam auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel):


Lithium:

NSAR können die Lithiumkonzentrationen im Blut (über eine Verringerung der renalen Lithium-Ausscheidung) bis hin zu toxischen Werten erhöhen. Die gleichzeitige Therapie mit NSAR und Lithium wird daher nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Falls eine gleichzeitige Anwendung notwendig erscheint, sollten die Lithium-Plasmakonzentrationen zu Beginn, bei Anpassung und Absetzen einer Behandlung mit Meloxicam sorgfältig überwacht werden.


Methotrexat:

NSAR können die tubuläre Sekretion von Methotrexat herabsetzen und dadurch die Plasmakonzentration von Methotrexat erhöhen. Daher wird für Patienten, die mit hohen Dosen Methotrexat (mehr als 15 mg/Woche) behandelt werden, eine gleichzeitige Therapie mit NSAR nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).


Das Risiko einer Wechselwirkung zwischen NSAR-Zubereitungen und Methotrexat sollte auch bei Patienten beachtet werden, die niedrig dosiertes Methotrexat erhalten, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Falls eine Kombinationsbehandlung erforderlich ist, sollten Blutbild und Nierenfunktion kontrolliert werden. Vorsicht ist geboten, wenn NSAR und Methotrexat innerhalb von 3 Tagen angewendet werden, weil dann der Plasmaspiegel von Methotrexat ansteigen und eine erhöhte Toxizität verursachen kann.


Obwohl die pharmakokinetischen Eigenschaften von Methotrexat (bei Gabe von 15 mg/Woche) nicht wesentlich durch eine gleichzeitige Meloxicam-Behandlung beeinflusst wurden, sollte berücksichtigt werden, dass die hämatologische Toxizität von Methotrexat bei einer gemeinsamen Anwendung mit NSAR verstärkt werden kann (siehe Abschnitt 4.8).


Die Möglichkeit einer pharmakokinetischen Wechselwirkung sollte in Betracht gezogen werden, wenn Meloxicam und Arzneimittel, für die bekannt ist, dass sie CYP2C9 und/oder CYP3A4 hemmen oder über CYP2C9 und/oder CYP3A4 metabolisiert werden, gleichzeitig verabreicht werden.


Wechselwirkungen mit oralen Antidiabetika können nicht ausgeschlossen werden.


Pharmakokinetische Wechselwirkungen (Auswirkungen von anderen Arzneimitteln auf die Pharmakokinetik von Meloxicam):


Colestyramin:

Colestyramin beschleunigt die Elimination von Meloxicam durch Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufes. Dadurch erhöht sich die Meloxicam-Clearance um 50 % und die Halbwertszeit verringert sich auf 13 3 Stunden. Diese Wechselwirkung ist von klinischer Bedeutung.


Keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Arzneimittel-Wechselwirkungen wurden bei der gleichzeitigen Anwendung von Antazida, Cimetidin und Digoxin beobachtet.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:

Meloxicam ist in der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Die Hemmung der Prostaglandin-Synthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin-Synthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Fehlbildungen wurde von unter 1 % bis auf etwa 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Behandlungsdauer ansteigt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin-Synthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin-Synthesehemmer erhielten.


Im dritten Schwangerschaftstrimester können alle Prostaglandin-Synthesehemmer
- den Feten folgenden Risiken aussetzen:


die Mutter und das Neugeborene, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:

Mögliche Verlängerung der Blutungszeit, eine anti-aggregatorische Wirkung, die bereits in sehr niedrigen Dosen auftreten kann.

Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.


Stillzeit:


Während für Meloxicam keine spezifischen Erfahrungen vorliegen, ist bekannt, dass NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika) in die Muttermilch übertreten. Daher ist die Anwendung von Meloxicam bei stillenden Frauen kontraindiziert.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine spezifischen Studien in Bezug auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Allerdings hat Meloxicam wahrscheinlich aufgrund des pharmakodynamischen Profils und der berichteten Nebenwirkungen keine oder einen geringfügigen Einfluss auf diese Fähigkeiten. Sollten jedoch Sehstörungen oder Müdigkeit, Schwindel oder andere zentralnervöse Störungen auftreten, ist es angeraten, die Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen zu unterlassen.


4.8 Nebenwirkungen


a) Allgemeine Beschreibung


Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAR (insbesondere bei einer hohen Dosis und bei Langzeitbehandlung möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) (siehe Abschnitt 4.4) verbunden ist. Die Daten sind unzureichend um für Meloxicam ein derartiges Risiko auszuschließen.


Im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung wurde über das Auftreten von Ödemen, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz berichtet.


Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind gastrointestinaler Art.


Peptische Ulzera, Perforation oder gastrointestinale Blutungen manchmal mit tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen , Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Chron (siehe Abschnitt 4.4) nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.


Die unten aufgeführten Häufigkeiten stützen sich auf entsprechende Ereignisse in klinischen Studien. Die Informationen stützen sich auf klinische Studien, an denen 3750 Patienten beteiligt waren, die mit Dosierungen von 7,5 mg oder 15 mg Meloxicam täglich als Tablette oder Kapsel über einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten (mittlere Behandlungsdauer: 127 Tage) behandelt wurden.


Die Aufzählung schließt weiterhin die bekannt gewordenen unerwünschten Ereignisse nach der Markteinführung ein.


Die Nebenwirkungen wurden gemäß der folgenden Konvention nach ihrer Häufigkeit geordnet:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


b) Nebenwirkungen


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Häufig: Anämie

Gelegentlich: Veränderungen des Blutbildes: Leukozytopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose (siehe Abschnitt c)


Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort-Typ einschließlich anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen


Psychiatrische Erkrankungen

Selten: Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit und Albträume


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Benommenheit, Kopfschmerz

Gelegentlich: Schläfrigkeit

Selten: Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit


Augenerkrankungen

Selten: Sehstörungen einschließlich verschwommenen Sehens, Konjunktivitis


Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths

Gelegentlich: Schwindel, Tinnitus


Herzerkrankungen

Gelegentlich: Herzklopfen

Nicht bekannt: Herzinsuffizienz


Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Bluthochdruck(siehe Abschnitt 4.4), Flush


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Asthmaanfälle bei bestimmten Patienten mit allergischen Reaktionen auf Acetylsalicylsäure oder andere NSAR


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Dyspepsie, Übelkeit und Erbrechen, Hämatemesis, Bauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen, Durchfälle, Melaena

Gelegentlich: Gastrointestinale Blutungen, peptische Ulzera, Ösophagitis, ulzerative Stomatitis

Selten: Gastrointestinale Perforation, Gastritis, Colitis


Besonders bei älteren Patienten können peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen manchmal einen schweren und möglicherweise tödlichen Verlauf nehmen (siehe Abschnitt 4.4). Es wurde über Exazerbationen einer Colitis und eines Morbus Crohn nach der Verabreichung berichtet (siehe Abschnitt 4.4).


Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: Hepatitis


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Pruritus, Hautausschlag

Gelegentlich: Urtikaria

Selten: Angioödem, Photosensibilitätsreaktionen, bullöse Hautreaktionen wie Erythema multifolrme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse, exfoliative Dermatitis


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Natrium- und Wasserretention, Hyperkaliämie (siehe Abschnitte 4.4 and 4.5)

Selten: Bei Patienten mit Risikofaktoren akutes funktionelles Nierenversagen (siehe Abschnitt 4.4)


Im Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR kann es zu einer Störung der Blasenentleerung einschließlich akuter Harnretention kommen.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Ödeme, einschließlich Unterschenkelödeme


Untersuchungen

Gelegentlich: Vorübergehende Störungen der Leberwerte (z.B. Anstieg der Transaminasen oder des Bilirubins)

Gelegentlich: Störungen von Laboruntersuchungen zur Nierenfunktion (z.B. Anstieg des Creatinins oder Harnstoffs)


c) Informationen über indiviuelle schwerwiegende und/oder häufig auftretende Nebenwirkungen


Bei Patienten, die mit Meloxicam und anderen potenziell myelotoxischen Arzneimitteln behandelt wurden, traten Einzelfälle einer Agranulozytose auf (siehe Abschnitt 4.5).


d) Nebenwirkungen, die bislang nicht im Zusammenhang mit dem Präparat beobachtet wurden, bei denen allerdings allgemein anerkannt sind, dass sie auf andere Verbindungen der Klasse zurückzuführen sind

Organische Nierenschädigung, die wahrscheinlich zu akutem Nierenversagen führt: Es wurde über Einzelfälle von interstitieller Nephritis, akuter Tubulusnekrose, nephrotischem Syndrom und Papillennekrose berichtet.(siehe Abschnitt 4.4)



4.9 Überdosierung


Symptome einer akuten Überdosierung mit NSAR sind zumeist beschränkt auf Lethargie, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Oberbauchschmerzen, die in der Regel mit unterstützenden Maßnahmen reversibel sind. Des weiteren können Magen-Darm-Blutungen auftreten. Eine schwere Vergiftung kann zu Bluthochdruck, akutem Nierenversagen, Leberfunktionsstörung, Atemdepression, Koma, Krämpfen, kardiovaskulärem Kollaps und Herzstillstand führen. Anaphylaktoide Reaktionen wurden bei Einnahme therapeutischer Dosen von NSAR berichtet und können auch nach einer Überdosierung auftreten.

Patienten sollten nach einer Überdosierung mit NSAR mit symptomatischen und unterstützenden Maßnahmen behandelt werden. In einer klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass die Gabe von 4 g Colestyramin dreimal täglich oral die Elimination von Meloxicam beschleunigt.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Oxicame.

ATC-Code: M01AC06

Meloxicam ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR) aus der Stoffgruppe der Oxicame mit entzündungshemmenden, schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften.


Die entzündungshemmende Aktivität von Meloxicam wurde in klassischen Entzündungsmodellen belegt. Wie bei anderen NSAR ist der genaue Wirkungsmechanismus nicht bekannt. Mindestens ein Wirkungsmechanismus ist jedoch allen NSAR (einschließlich Meloxicam) gemeinsam: die Hemmung der Biosynthese der Prostaglandine, die als Entzündungsmediatoren bekannt sind.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Meloxicam wird gut aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Dies spiegelt sich in der hohen absoluten Bioverfügbarkeit von 89 % bei oraler Gabe (Kapsel) wieder. Bei Tabletten, Suspensionen zum Einnehmen und Kapseln konnte Bioäquivalenz gezeigt werden.


Nach Anwendung einer Einzeldosis Meloxicam werden mittlere maximale Plasmakonzentrationen innerhalb von 2 Stunden bei der Suspension bzw. innerhalb von 5 – 6 Stunden bei festen oralen Darreichungsformen (Kapseln und Tabletten) erreicht.


Nach wiederholter Gabe werden Steady state-Bedingungen innerhalb von
3 – 5 Tagen erreicht. Die einmal tägliche Gabe führt zu Plasmakonzentrationen mit einer relativ kleinen Peak-Trough-Fluctuation von 0,4 – 1,0 µg/ml für die 7,5 mg-Dosis bzw. 0,8 – 2,0 µg/ml für die 15 mg-Dosis (Cminbzw. Cmaxim Steady state). Maximale Plasmakonzentrationen von Meloxicam werden bei Tabletten, Kapseln und Suspensionen zum Einnehmen im Steady state innerhalb von 5 – 6 Stunden erreicht. Die kontinuierliche Behandlung über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr führt zu vergleichbaren Arzneimittelkonzentrationen wie sie nach erstmaligem Erreichen des Steady states beobachtet werden. Das Ausmaß der Resorption von Meloxicam nach Einnahme wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht verändert.


Verteilung

Meloxicam ist sehr stark an Plasmaproteine, vor allem an Albumin (99 %), gebunden. Meloxicam penetriert in die Synovialflüssigkeit und erreicht dort Konzentrationen in Höhe der ungefähr halben Plasmakonzentration. Das Verteilungsvolumen ist mit durchschnittlich 11 l gering. Die interindividuelle Variabilität beträgt etwa 30 – 40 %.


Biotransformation

Meloxicam unterliegt einer extensiven hepatischen Biotransformation. Im Urin wurden vier verschiedene pharmakodynamisch inaktive Metaboliten von Meloxicam identifiziert. Der Hauptmetabolit 5`-Carboxymeloxicam (60 % der Dosis) wird durch Oxidation des Intermediärmetaboliten 5`-Hydroxymethylmeloxicam gebildet, der ebenfalls in geringem Umfang (9 % der Dosis) ausgeschieden wird. In vitro-Studien geben Hinweise darauf, dass CYP2C9 eine wichtige Rolle im Abbauprozess von Meloxicam mit einer geringen Beteiligung des CYP3A4-Isoenzyms spielt. Für die beiden anderen Metaboliten, die 16 % bzw. 4 % der verabreichten Dosis ausmachen, ist wahrscheinlich die Peroxidaseaktivität des Patienten von Bedeutung.


Elimination

Meloxicam wird hauptsächlich in Form von Metaboliten zu gleichen Teilen im Urin und den Fäzes ausgeschieden. Weniger als 5 % der täglichen Dosis wird unverändert mit den Fäzes ausgeschieden, während im Urin nur Spuren der Muttersubstanz nachweisbar sind.

Die mittlere Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 20 Stunden. Die Gesamt-Plasmaclearance beträgt durchschnittlich 8 ml/min.


Linearität/Nicht-Linearität

Meloxicam zeigt über den therapeutischen Dosisbereich von 7,5 mg bis 15 mg eine lineare Pharmakokinetik, sowohl nach oraler als auch nach intramuskulärer Anwendung.


Besondere Patientenkollektive


Leber-/Niereninsuffiziente Patienten:

Weder eine Leberfunktionsstörung noch eine geringgradige bis mäßige Nierenfunktionsstörung haben einen wesentlichen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Meloxicam. Bei terminaler Niereninsuffizienz kann die Vergrößerung des Verteilungsvolumens zu einer höheren Konzentration an freiem Meloxicam führen. Eine Tagesdosis von 7,5 mg darf nicht überschritten werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).


Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten ist die mittlere Plasma-Clearance im Steady state gegenüber der von jüngeren Patienten geringfügig verringert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Das toxikologische Profil von Meloxicam war in präklinischen Studien identisch mit dem der NSAR: gastrointestinale Ulzera und Erosionen sowie Nierenpapillennekrose bei längerfristiger Verabreichung hoher Dosen bei zwei Tierarten.


Studien zur Reproduktion mit oraler Applikation an Ratten zeigten eine Abnahme der Ovulationen, Hemmung der Implantation und embryotoxische Effekte (Zunahme an Resorptionen) bei maternaltoxischen Dosen von 1 mg/kg und höher. Studien zur Reproduktionstoxizität an Ratten und Kaninchen ergaben für orale Dosen von bis zu 4 mg/kg bei der Ratte und 80 mg/kg beim Kaninchen keine Teratogenität.


Der betroffene Dosisbereich übertraf den therapeutischen Dosisbereich (7,5 – 15 mg) um den Faktor 5 bis 10, bezogen auf eine mg/kg-Dosierung (Person mit 75 kg). Am Ende der Tragezeit wurden - wie bei allen Prostaglandinsynthese-Hemmern - fetotoxische Wirkungen festgestellt. Evidenz für eine mutagene Wirkung wurde weder in vitronoch in vivogefunden. Bei Dosen, die wesentlich höher lagen als in der klinischen Anwendung, wurde bei Ratte und Maus kein karzinogenes Risiko gefunden.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Mikrokristalline Cellulose

Vorverkleisterte Stärke (Mais)

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Natriumcitrat

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackungen aus PVC/PVDC und Aluminiumfolie, gehärtet.


Packungen zu 10 (N1), 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforde­rungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de


8. Zulassungsnummern


Meloxicam Sandoz 7,5 mg Tabletten

62631.00.00


Meloxicam Sandoz 15 mg Tabletten

62632.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassungen / Verlängerung der Zulassungen


30.11.2005 / 04.03.2009


Stand der Information


April 2011


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


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