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Nanocoll

Document: 22.10.2008   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation und Fachinformation



Bestell-Nr. P4798


NANOCOLL



Wirkstoff

Albumin vom Menschen, denaturiert



Zusammensetzung


1 Durchstechflasche enthält:


Arzneilich wirksamer Bestandteil

Albumin vom Menschen, denaturiert, 0,5 mg


Sonstige Bestandteile

Zinn(II)-chlorid-Dihydrat, 0,2 mg; Glucose; Poloxamer 238; Dinatriumhydrogenphosphat;

Fytinsäure, Dodecanatriumsalz.



Darreichungsform und Packungsgrößen


Pulver zur Herstellung einer Injektionssuspension – Kit für ein radioaktives Arzneimittel


Packungen mit 5 Durchstechflaschen



Pharmazeutischer Unternehmer


GE Healthcare Buchler GmbH & Co. KG

Gieselweg 1

38110 Braunschweig



Hersteller


GIPHARMA S.r.l.

13040 Saluggia

Vercelli

Italien



Anwendungsgebiete

Nach Markierung mit Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung Ph.Eur. zur

Lymphszintigraphie zum Nachweis der Integrität des Lymphsystems und zur Differenzierung zwischen venösen und lymphatischen Obstruktionen.



Gegenanzeigen


Die Anwendung von 99mTc-markiertem NANOCOLL ist kontraindiziert bei Personen mit bekannter Überempfindlichkeit auf Humanalbumin-Derivate.


Schwangerschaft und Stillzeit

Subkutane Anwendung während der Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft ist die subkutane Anwendung von 99mTc-Albumin-Nanokolloid für die Lymphszintigraphie aufgrund der möglichen Konzentration in den Pelvislymphknoten strengstens kontraindiziert. Im Zweifelsfalle ist ein Schwangerschaftstest durchzuführen.

Intravenöse Anwendung während der Schwangerschaft: Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, so ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn die Menstruation ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall sollte die Strahlenexposition auf das für die benötigte klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, sollten erwogen werden.

Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlen­exposition des Feten. Daher sollten während der Schwangerschaft nur absolut unerlässliche Untersuchungen durchgeführt werden, bei denen der zu erwartende Nutzen höher liegt als das Risiko für Mutter und Kind.

Die intravenöse Verabreichung von 500 MBq 99mTc-Albumin-Nanokolloid ergibt eine im Uterus absorbierte Dosis von 0,9 mGy. Strahlendosen über 0,5 mGy werden als potentielles Risiko für den Feten betrachtet.

Stillzeit:Vor Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels an eine Stillende ist zu prüfen, ob ein Verschieben der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist und ob im Hinblick auf eine möglichst geringe Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch das geeignete radioaktive Arzneimittel gewählt wurde. Falls eine Anwendung während der Stillzeit unumgänglich ist, muss das Stillen bis mindestens 13 Stunden nach Injektion unterbrochen und die Milch verworfen werden.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Bei Patienten mit völliger Lymphobstruktion ist eine Lymphszintigraphie wegen der Gefahr des Entstehens von Strahlennekrosen an der Injektionsstelle nicht ratsam.


Die Möglichkeit von Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich schwerwiegender, lebensbedrohlicher oder tödlicher anaphylaktischer oder anaphylaktoider Reaktionen muss stets in Betracht gezogen werden.


Bei Kindern und Jugendlichen ist ein besonders sorgfältiges Abwägen zwischen der zu erwartenden diagnostischen Information und der Notwendigkeit und den Risiken des Verfahrens erforderlich.


Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Entgegennahme, Lagerung, Anwendung, Transport und Entsorgung unter­liegen den Anordnungen der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörden und/oder ent­sprechenden Genehmigungen (siehe auch Abschnitt „Hinweise“).


Radioaktive Präparationen dürfen vom Anwender nur unter Berücksichtigung der Anforde-rungen an die radiologische Sicherheit und die pharmazeutische Qualität zubereitet werden. Aseptisches Arbeiten, wie im Rahmen einer guten Herstellungspraxis üblich, ist notwendig.


Das in NANOCOLL enthaltene Humanalbumin entspricht den Anforderungen der "Note for Guidance on Plasma Derived Products", CPMP/BWP/269/95, rev. 2. Für die Herstellung von NANOCOLL wird ausschließlich Humanalbumin aus Plasma von Spendern, deren Blut anlässlich jeder Spende individuell mit geeigneten Methoden auf HBsAg und Antikörper gegen HIV-1, HIV-2 und HCV überprüft und als nicht reaktiv befunden wurde, verwendet. Blut oder Plasma von Spendern aus einem Land, in dem mehrere Fälle der vCJK aufgetreten sind, wird für die Herstellung des Humanalbumins nicht verwendet.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Für Lymphangiographien verwendete iodierte Kontrastmittel können die Lymphszinti­graphie mit 99mTc-Albumin-Nanokolloid beeinträchtigen.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Das Arzneimittel wird normalerweise einmalig intravenös oder subkutan (eine oder mehrere Einstichstellen) injiziert. Es ist nicht zur regelmäßigen oder dauernden Anwendung bestimmt.


Dosierung bei Erwachsenen

Bei Erwachsenen werden folgende Aktivitäten empfohlen:

Intravenöse Anwendung:

Szintigraphie des Knochenmarks: 185 - 500 MBq. Die Aufnahmen können 45 - 60 Minuten nach der Injektion angefertigt werden. Um die Streuung durch Leber und Milz möglichst gering zu halten, wird eine asymmetrische Fenstereinstellung von +10/-5 % empfohlen. Dies dient der Verminderung der Kleinwinkel-Compton-Streuung durch Nutzung des oberen Anteils der 140 keV-Photopeaks.

Darstellung von Entzündungen: 370 - 500 MBq. Die dynamische Darstellung wird sofort durchgeführt. Statische Aufnahmen werden in der Frühphase, 15 Minuten nach der Injektion, und in der Washout-Phase, 30 - 60 Minuten nach der Injektion, angefertigt.

Subkutane Anwendung:

Lymphszintigraphie mit subkutaner (interstitieller) Einzel- oder Mehrfachinjektion: 18,5 - 110 MBq pro Injektionsstelle. Die erforderliche Aktivität ist abhängig von der untersuchten anatomischen Region und von der Zeitspanne zwischen Injektion und Darstellung. Das injizierte Volumen sollte 0,2 - 0,3 ml je Injektionsstelle nicht übersteigen; auf keinen Fall darf mehr als ein Volumen von 0,5 ml je Injektionsstelle appliziert werden.

Die Injektion wird subkutan verabreicht, nachdem durch Aspiration überprüft wurde, dass kein Blutgefäß versehentlich punktiert wurde. Bei der Darstellung der unteren Glied­maßen werden die dynamischen Bilder sofort nach der Injektion und die statischen Bilder 30 - 60 Minuten später aufgenommen.

Bei der parasternalen Lymphdarstellung können wiederholte Injektionen und zusätzliche Auf­nahmen erforderlich sein. Die Strahlung der Restaktivität an der Injektionsstelle sollte abgedeckt werden, wenn sie im Aufnahmefeld der Kamera liegt.


Pädiatrische Dosis

Bei Kindern sollte die Aktivität aus dem für Erwachsene empfohlenen Aktivitätsbereich unter Berücksichtigung von Körpergewicht oder Körperoberfläche berechnet werden. Die Arbeitsgruppe Pädiatrie der European Association of Nuclear Medicine (Paediatric Task Group of the EANM) empfiehlt jedoch, dass die Aktivität anhand der in nachstehender Tabelle dem Körpergewicht zugeordneten Faktoren als Bruchteil der Aktivität für einen Erwachsenen berechnet wird.

Bei Kleinkindern (bis zu 1 Jahr) ist eine Mindestdosis von 20 MBq (bei Knochenmarkszintigraphien) erforderlich, damit Aufnahmen von ausreichender Qualität erzielt werden können.

Für die Anwendung bei Kindern kann 99mTc-Albumin-Nanokolloid bis zu 1:50 mit 0,9 % Natriumchlorid-Injektionslösung verdünnt werden.


Körper-

gewicht (kg)

Bruchteil der

Erwachsen-endosis

Körper-gewicht (kg)

Bruchteil der

Erwachsen-endosis

3

0,1

32

0,65

4

0,14

34

0,68

6

0,19

36

0,71

8

0,23

38

0,73

10

0,27

40

0,76

12

0,32

42

0,78

14

0,36

44

0,80

16

0,40

46

0,82

18

0,44

48

0,85

20

0,46

50

0,88

22

0,50

52-54

0,90

24

0,53

56-58

0,92

26

0,56

60-62

0,96

28

0,58

64-66

0,98

30

0,62

68

0,99



ARBEITSANLEITUNG (Aseptisches Arbeiten ist erforderlich!)

Vorgehen bei der Markierung:

Durchstechflasche mit NANOCOLL in eine geeignete Bleiabschirmung stellen.

185 bis 5550 MBq (1 - 5 ml) Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung Ph.Eur. mit steriler Injektionsspritze unter Vermeidung von Luftzutritt in das Fläschchen geben.

Keine Entlüftungsnadel verwenden!

Mit der eingestochenen Spritze Überdruck in der Durchstechflasche durch Entnahme des gleichen Volumens Schutzgas ausgleichen.

Trockensubstanz durch wiederholtes Schwenken lösen, 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen.

Unmittelbar vor der Injektion durch leichtes Schütteln homogenisieren.

Anmerkungen:

Eigenschaften der fertigen Suspension:

Volumen

1 - 5 ml

Farbe

weiß

99mTc-Nanocolloid

(mittels Chromatographie)

95%

Partikelgröße

80 nm


Der pH-Wert der gebrauchsfertigen Injektionslösung liegt zwischen 7 und 8.


Die Zubereitung enthält keine Konservierungsstoffe. Sie sollte auf keinen Fall mit Luft in Kontakt kommen. Die Bildung des 99mTc-Albumin-Nanokolloid-Komplexes hängt davon ab, dass das Zinn im reduzierten Zustand gehalten wird. Jedes Vorgehen, durch das ein Oxidationsmittel zugeführt wird (z. B. das Stehenlassen an der Luft), kann die Qualität der Zubereitung ungünstig beeinflussen.


Überprüfung der Markierungsausbeute

Die radiochemische Reinheit der gebrauchsfertigen Injektionslösung kann mit einer der beiden folgenden Methoden überprüft werden.




Aufsteigende Papierchromatographie

Dünnschichtchromatographie

Träger

Papier Whatman No. 1

ITLC-SG

Eluent

Methanol : Wasser, 85:15 (V/V)

Methanol : Wasser, 85:15 (V/V)

Zeit

1 Stunde

5 - 10 Minuten

99mTc-Nanocolloid

Rf 0,0%

Rf 0,0 0,1%


Die gebrauchsfertige Lösung sollte nicht mehr als 5% freies 99mTc-Pertechnetat enthalten und muss innerhalb von 6 Stunden verwendet werden.



Überdosierung und andere Dosierungsfehler


Da 99mTc-Albumin-Nanokolloid kaum durch Urin und Fäzes ausgeschieden wird, kann keine praktische Maßnahme empfohlen werden, mit der nach Verabreichung einer Über­dosis an Radioaktivität die Strahlenbelastung der Gewebe zufriedenstellend vermindert werden könnte.



Nebenwirkungen


Gelegentlich können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.


Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen darf keine weitere Zufuhr des Arzneimittels erfolgen. Falls erforderlich ist über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie einzuleiten. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollten entsprechende Instru­mente (u. a. Trachealtubus und Beatmungsgerät) und Medikamente griffbereit sein.


Bei jedem Patienten ist ein sorgfältiges Abwägen zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, sollte die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.


Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen erzeugen. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand sind diese Effekte mit geringer Häufigkeit zu erwarten, da diagnostische nuklearmedizinische Untersuchungen mit niedrigen Strahlen­dosen verbunden sind. Bei den meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen beträgt die effektive Dosis weniger als 20 mSv. Höhere Strahlendosen können unter bestimmten klinischen Voraussetzungen gerechtfertigt sein.


Der Patient soll vom behandelnden Arzt aufgefordert werden, dem Arzt jede Nebenwirkung mitzuteilen.


Bei geringstem Verdacht auf Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Mitteln in Zusammenhang mit der Verabreichung des Diagnostikums muss der pharmazeutische Unternehmer unverzüglich in Kenntnis gesetzt werden.


Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen


Nach Anwendung des Arzneimittels sind keine Auswirkungen auf die Fähigkeit des Patienten zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen zu erwarten.



Hinweise


NANOCOLL ist bei 2 - 8oC zu lagern und bis zu 12 Monate nach der Herstellung verwendbar. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Verpackung angegebenen Verfalldatum verwendet werden.


Die gebrauchsfertige Lösung ist bei 15 - 25oC entsprechend den nationalen Vorschriften für radioaktives Material zu lagern und innerhalb von 6 Stunden nach Zubereitung zu verwenden.


Umgang mit und Entsorgung von radioaktivem Material einschließlich radioaktiven Arzneimitteln und deren Behältern


Gesetzliche Bestimmungen

Dieses Arzneimittel wird mit Technetium-99m verwendet. Für den Umgang mit radioaktiven Stoffen ist eine Genehmigung der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörde erforderlich. Die Bestimmungen für den Umgang mit radioaktivem Material sind einzuhalten.


Radioaktive Abfälle müssen gemäß den national und international gültigen Vorschriften entsorgt werden. Einzelheiten zu Lagerung, Eluierung, Verwendung und Entsorgung des sterilen 99mTc-Generators, der als Quelle für Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung Ph.Eur. zur Markierung von NANOCOLL verwendet wird, sind der dem Generator beigefügten Gebrauchsanleitung des Generatorherstellers zu entnehmen.


Die Verabreichung von radioaktiven Arzneimitteln ist ein Risikofaktor für andere Personen aufgrund der äußeren Strahlenexposition oder aufgrund von Kontaminationen durch Ausscheidungen des Patienten. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen im Einklang mit nationalen Vorschriften sind zu treffen.


Verordnung für die Umsetzung von EURATOM-Richtlinien zum Strahlenschutz“ vom 20.7.2001, Bundesgesetzblatt I, Nr. 34, S. 1714ff (2001).

Strahlenschutz in der Medizin. Richtlinie nach der Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen (Strahlenschutzverordnung – StrlSchV)“ vom 24.6.2002, Bundesanzeiger, Nr. 207a (2002).


Stand der Information

September 2008


Zusätzliche Information für Fachkreise


Apothekenpflichtig



Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum für die Darstellung des Leber- und Retikuloendothelialsystems (ATC V09DB01).

Bei den für diagnostische Zwecke verabreichten Substanzmengen sind keine pharmakodynamischen Wirkungen durch 99mTc-Albumin-Nanokolloid zu erwarten.


Toxikologische Eigenschaften


Nach intravenöser Injektion von 800 bzw. 950 mg/kg KG NANOCOLL, das mit 0,9% Natriumchlorid-Injektionslösung rekonstituiert wurde,wurden bei Mäusen bzw. Ratten weder Todesfälle noch bedeutende pathologische Veränderungen bei der Nekropsie festgestellt.

Bei subkutaner Injektion von 1 g/kg KG NANOCOLL, das mit 0,9% Natriumchlorid-Injektionslösung rekonstituiert wurde, wurden bei Mäusen und Ratten keine lokalen Reaktionen beobachtet.

Diese Dosen entsprechen etwa der Verabreichung des Inhalts von 50 Fläschchen des Arzneimittels je kg/Körpergewicht. Sie betragen somit ungefähr das 3500fache der maximalen Humandosis, die in der diagnostischen Nuklearmedizin verwendet wird.


Mutagenitätsstudien sowie Langzeitstudien zur Karzinogenese wurden nicht durchgeführt.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach intravenöser Injektion werden die 99mTc-Albumin-Nanokolloidpartikel durch die Retikuloendothelialzellen in der Leber, der Milz und im Knochenmark phagozytiert. Die maximale Konzentration wird im Knochenmark nach 6 Minuten, in der Leber und in der Milz nach ca. 30 Minuten erreicht. Die Proteolyse des Kolloids beginnt sofort nach der Aufnahme in das RES, die Abbauprodukte werden renal ausgeschieden.

Nach subkutaner Injektion in das Bindegewebe werden 30 - 40% der verabreichten 99mTc Albumin-Nanokolloidpartikel in die Lymphkapillaren gefiltert, entlang der Lymphgefäße zu den regionären Lymphknoten und Hauptlymphstämmen transportiert und von den Retikularzellen der funktionstüchtigen Lymphknoten aufgenommen. Ein Teil der injizierten 99mTc-Albuminkolloidpartikel wird an der Injektionsstelle durch Histiozyten phagozytiert. Ein weiterer Teil gelangt in die Blutbahn und wird vorwiegend in den RES-Zellen von Leber, Milz und Knochenmark gespeichert. Spuren der verabreichten Dosis werden renal ausgeschieden.


Strahlungsdosimetrie


Physikalische Eigenschaften des zur radioaktiven Markierung verwendeten Nuklids

Technetium-99m wird mittels eines 99Mo/99mTc-Generators hergestellt und zerfällt unter Emission von Gammastrahlung mit einer Energie von 141 keV und einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu Technetium-99, das aufgrund seiner langen Halbwertszeit von 2,13 x 105Jahren als quasi stabil zu betrachten ist.


Strahlenexposition


Die Strahlenbelastung wurde nach der MIRD - Methode berechnet.


Die Strahlenexposition eines Patienten mit 70 kg Körpergewicht nach intravenöser Injektion von 99mTc-Humanalbumin-Kolloidpartikeln ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich.


Organ

Absorbierte Dosis (mGy/MBq)

Leber

0,078

Harnblasenwand

0,025

Milz

0,018

Rotes Knochenmark

0,014

Ovarien

0,0032

Hoden

0,0011

Ganzkörper

0,0051


Nach intravenöser Verabreichung von 500 MBq an einen Erwachsenen mit 70 kg Körper­gewicht beträgt die effektive Dosis 2,5 mSv.

Bei einer verabreichten Aktivität von 500 MBq beträgt die typische Strahlenexposition des kritischen Organs, der Leber, 23 mGy und die typische Strahlenexposition des Zielorgans, des roten Knochenmarks, 0,75 mGy.


Die Strahlenexposition eines Patienten mit 70 kg Körpergewicht nach subkutaner Injektion von 99mTc Humanalbumin-Kolloidpartikeln ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich.


Organ

Absorbierte Dosis (mGy/MBq)

Injektionsstelle

12,0

Lymphknoten

0,59

Leber

0,016

Milz

0,0041

Harnblasenwand

0,0097

Rotes Knochenmark

0,0057

Ovarien

0,0059

Hoden

0,0035

Ganzkörper

0,0046


Nach subkutaner Verabreichung von 110 MBq an einen Erwachsenen mit 70 kg Körpergewicht beträgt die effektive Dosis 0,44 mSv.


Bei einer verabreichten Aktivität von 110 MBq beträgt die typische Strahlenexposition des kritischen Organs, der Injektionsstelle, 183 mGy und die typische Strahlenexposition des Zielorgans, der Lymphknoten, 8,1 mGy.




Sonstige Hinweise


NANOCOLL ist ein Nanokolloid aus menschlichem Serumalbumin, das sich durch eine sehr kleine Teilchengröße auszeichnet, welche derjenigen von Au-198-Kolloid ähnlich ist. Die typische Teilchengröße von 99mTc-Albumin-Nanokolloid liegt zu 95% im Bereich von 80 nm (0,08 µm) (bestimmt mittels Mikrofiltration durch Nucleopore-Filter).


Die Knochenmarkszintigraphie mit 99mTc-NANOCOLL eignet sich zur Darstellung von Knochenmarkdefekten, ungleichförmiger Knochenmarkverteilung bzw. Ausdehnung von aktivem Knochenmark in die langen Röhrenknochen bei hämolytischer Anämie, myelo­proliferativen Störungen oder Myelofibrose. Die Knochenmarkszintigraphie unterstützt ferner die Auswahl von Biopsiestellen und ist wertvoll für die Früherkennung von Skelettmetastasen.


Die Lymphszintigraphie mit 99mTc-NANOCOLL eignet sich zum Nachweis der Obstruktion oder Okklusion zuführender Lymphgefäße, zum Nachweis der anatomischen Verdrängung, Abwesenheit oder gestörten Funktion der retikulohistiozytären Elemente von Lymphknoten. In der Strahlentherapie dient die Lymphszintigraphie zur Auswahl und Abgrenzung von Bestrahlungsfeldern sowie der Verlaufskontrolle lymphatischer Folgeerscheinungen, sowohl nach der externen als auch nach der endolymphatischen Strahlenbehandlung.






GE Healthcare Buchler GmbH & Co. KG

Gieselweg 1

38110 Braunschweig

Telefon 05307/930-0


Durchwahl Auftragsannahme

Telefon 05307/930-71 gebührenfrei: 0800/1007087

Telefax 05307/930-276 gebührenfrei: 0800/1007086


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