Neostigmin-Rotexmedica
neostigmin-ROTEXMEDICA |
Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
GEBRAUCHSINFORMATION: Information für den Anwender
Neostigmin-Rotexmedica
Injektionslösung
Wirkstoff: Neostigminmetilsulfat
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
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Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist Neostigmin-Rotexmedica und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von Neostigmin-Rotexmedica beachten?
Wie ist Neostigmin-Rotexmedica anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Neostigmin-Rotexmedica aufzubewahren?
Weitere Informationen
WAS IST NEOSTIGMIN-ROTEXMEDICA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Neostigmin-Rotexmedica beeinflusst die Erregung der Muskeln (Cholinesterasehemmer).
Anwendungsgebiete
Antagonisierung der muskelrelaxierenden Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxantien (Aufhebung der Wirkung bestimmter muskelerschlaffender Arzneimittel, die bei Operationen angewendet werden).
Myasthenia gravis (Erkrankung mit vorzeitiger Ermüdung der Muskeln bei Belastung)
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON NEOSTIGMIN-ROTEXMEDICA BEACHTEN?
Neostigmin-Rotexmedica darf nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegen Neostigmin, den Wirkstoff von Neostigmin-Rotexmedica
- Gabe depolarisierender Muskelrelaxantien (Gabe bestimmter muskelerschlaffender Arzneimittel, z.B. Suxamethonium- oder Decamethonium-Salze)
- Entzündung der Regenbogenhaut des Auges (Iritis)
- Asthma bronchiale (Atemnotfälle aufgrund einer Überempfindlichkeit)
- Überfunktion der Schilddrüse
- Darmverschluss (Obstruktionsileus) sowie Verengungen oder Krämpfen des Darmkanals, der Gallenwege oder der Harnwege
- Myotonie (Muskelkrämpfe nach willkürlichen Bewegungen), Parkinsonismus (Schüttellähmung, eine Erkrankung mit grobschlägigem Zittern, Bewegungsverlang- samung und Starre der Muskeln)
- postoperativen Kreislaufkrisen oder Schock (nach Operationen auftretende Krankheitserscheinungen mit plötzlichem Blutdruckabfall und verminderter Durchblutung).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Neostigmin-Rotexmedica ist erforderlich bei
- verlangsamtem Herzschlag,
- erniedrigtem Blutdruck,
- Herzschwäche und frischem Herzinfarkt.
Sie dürfen Neostigmin-Rotexmedica in diesen Fällen erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen
Bei Anwendung von Neostigmin-Rotexmedica mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Anwendung von Neostigmin-Rotexmedica sind möglich:
- eine verstärkte Wirkung von Morphinderivaten (Schmerzmittel) und Barbituraten (Arzneimittel, die gegen Krämpfe, für Narkosen und als Schlafmittel angewendet werden)
- cholinerge Krisen durch direkte oder indirekte Parasymphatikomimetika bei Patienten mit Myasthenia gravis (Auftreten von Überdosierungserscheinungen bei Einnahme von Arzneimitteln, die gegen einen Ausfall der Darm- und Blasentätigkeit genommen werden und die die Wirkung von Neostigmin-Rotexmedica verstärken)
- langanhaltend verlangsamter Herzschlag bei vorheriger Behandlung mit Beta- Rezeptorenblockern (Arzneimittel, die vor allem bei erhöhtem Blutdruck, unregelmäßigem Herzschlag und verminderter Durchblutung des Herzens eingesetzt werden)
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor Kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Anwendung von Neostigmin-Rotexmedica zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Keine Angaben.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es ist nicht damit zu rechnen, dass Neostigmin-Rotexmedica die Plazenta (den Mutterkuchen) durchdringt oder in die Muttermilch übergeht.
Die intravenöse Anwendung von Neostigmin-Rotexmedica sollte in der Schwangerschaft jedoch wegen der möglichen Gefahr einer Frühgeburt vermieden werden.
Nach Behandlung der Mutter mit Neostigmin-Rotexmedica sind Neugeborene in den ersten zehn Tagen nach Geburt auf Anzeichen einer Myasthenie zu überwachen.
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Neostigmin-Rotexmedica kann durch Störung des Scharfsehens und des Sehens im Dunkeln die Sehleistung beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Neostigmin-Rotexmedica
Neostigmin-Rotexmedica enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.
3. Wie ist Neostigmin-Rotexmedica Anzuwenden?
Wenden Sie Neostigmin-Rotexmedica immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Antagonisierung der muskelrelaxierenden Wirkung nichtdepolarisierender Muskelrelaxantien
Patienten ab 20 kg Körpergewicht erhalten 1 ml bis 4 ml Neostigmin-Rotexmedica (entsprechend 0,5 mg bis 2 mg Neostigminmetilsulfat). Im Bedarfsfall können bis zu 10 ml Neostigmin-Rotexmedica gegeben werden (entsprechend 5 mg Neostigminmetilsulfat).
Kinder unter 20 kg Körpergewicht erhalten 50 µg Neostigminmetilsulfat pro Kilogramm Körpergewicht.
Myasthenia gravis
Erwachsene erhalten mehrmals täglich 1 ml Neostigmin-Rotexmedica (entsprechend 0,5 mg Neostigminmetilsulfat).
Art und Dauer der Anwendung
Antagonisierung der muskelrelaxierenden Wirkung nichtdepolarisierender Muskelrelaxantien
Die Injektion erfolgt langsam intravenös.
Myasthenia gravis
Die Injektion erfolgt subkutan oder intramuskulär. Bei guter Verträglichkeit ist die Anwendungsdauer nicht begrenzt.
Wie, wann und wie lange wird Neostigmin-Rotexmedica angewendet?
Zur Antagonisierung der muskelrelaxierenden Wirkung nichtdepolarisierender Muskelrelaxantien (s. Anwendungsgebiete) wird Neostigmin-Rotexmedica langsam in eine Vene eingespritzt (meist in ein oberflächliches Blutgefäß des Armes). In der Regel erfolgt die Anwendung hierbei nur kurzzeitig nach einer Operation.
Zur Behandlung der Myasthenia gravis wird Neostigmin-Rotexmedica unter die Haut oder in einen Muskel (meist in das Gesäß) eingespritzt. In der Regel wird Neostigmin-Rotexmedica erneut gegeben, wenn die Wirkung für Sie spürbar nachlässt. Sprechen Sie hierüber bitte mit Ihrem Arzt. Bei guter Verträglichkeit ist die Dauer dieser Anwendung nicht begrenzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Neostigmin-Rotexmedica zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Neostigmin-Rotexmedica angewendet haben, als Sie sollten
Es kann zu Durchfall, Bauchkrämpfen, Übelkeit, Brechreiz, Schwitzen, verlangsamtem Herzschlag, erniedrigtem Blutdruck, Muskelschwäche und Schluckbeschwerden kommen, bei sehr hohen Dosen zu einer schweren Atemschwäche. In diesen Fällen ist der nächst erreichbare Arzt zu Hilfe zu holen. Als Gegenmittel wird ein Arzneimittel mit dem Arzneistoff Atropinsulfat (2 mg bis 4 mg i.v. oder s.c.) verwendet.
Wenn Sie die Anwendung von Neostigmin-Rotexmedica vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Die Anwendung wird unverändert weitergeführt.
Wenn Sie die Anwendung von Neostigmin-Rotexmedica abbrechen
Eine Unterbrechung der Behandlung führt in kurzer Zeit zu den Ihnen bekannten Myasthenia-gravis-Krankheitszeichen. Wenn Sie glauben, Neostigmin-Rotexmedica nicht zu vertragen, so sprechen Sie hierüber bitte mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann NEOSTIGMIN-ROTEXMEDICA
Nebenwirkungen haben, die
aber nicht bei jedem auftreten
müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen:
Erkrankung der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Bronchospasmus (erschwerte Atmung durch Krämpfe der kleinen Luftröhrenäste).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Krämpfe des Magen-Darm-Kanals, Durchfall.
Nach künstlicher Verbindung eines Dünndarmteils mit dem Enddarm (ileorektale Anastomose) treten vermehrt Undichtigkeiten der Verbindungsnaht auf (Anastomosenlecks).
Zunahme von Speichelfluss.
Kardiovaskuläres System:
Verlangsamter Herzschlag sowie verminderter Blutdruck bis hin zum Kreislaufzusammenbruch (Kollaps).
Nach Operationen sehr häufig verlangsamter Herzschlag, sehr selten Herzstillstand.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelzittern (Faszikulationen), Muskelkrämpfe (Spasmen) und Muskelschwäche, bei hohen Anwendungsmengen Lähmungen.
Erkrankung der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Zunahme von Schweißbildung.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Bei Kreislaufzusammenbruch oder anderen, besonders stark ausgeprägten Nebenwirkungen ist der nächst erreichbare Arzt zu Hilfe zu holen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Wie ist Neostigmin-Rotexmedica auFzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Nicht über 25°C lagern!
Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Einmaldosisbehältnis:
Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung der Ampulle erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.
Bitte verwenden Sie Neostigmin-Rotexmedica nicht, wenn Sie folgendes bemerken: die Lösung nicht klar und das Behältnis nicht unversehrt ist.
WEITERE INFORMATIONEN
Was Neostigmin-Rotexmedica enthält
Der Wirkstoff ist: Neostigminmetilsulfat.
1 ml Injektionslösung enthält 0,5 mg Neostigminmetilsulfat.
Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.
Wie Neostigmin-Rotexmedica aussieht und Inhalt der Packung
Klinikpackung mit 100 (10x10) Ampullen zu 1 ml Injektionslösung
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
ROTEXMEDICA GMBH ARZNEIMITTELWERK
Bunsenstraße 4 22946 Trittau
Tel. 04154 / 862 - 0
Fax: 04154 / 862 -155
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2012.
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66c5ecc2c39962a127f2b90de78d3ab0.rtf April 2012